Eisenmangel – Ursachen, Symptome & Ernährungstipps zur Vorbeugung

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Inhaltsverzeichnis



Überblick zum Eisenmangel

  • Definition: Unterversorgung des Körpers mit dem Spurenelement Eisen
  • Eisenbedarf: Frauen ~ 15mg, Männer ~ 10mg täglich
  • Ursachen: verringerte Aufnahme von Eisen im Körper oder durch die Nahrung, erhöhte Verluste bzw. ein erhöhter Bedarf, etwa in der Schwangerschaft
  • Symptome: Müdigkeit, Erschöpfung, Blässe, rissige Mundwinkel bis hin zur Anämie
  • Diagnose: Laboruntersuchung einer Blutprobe auf Hämoglobin, Ferritin, Transferrin, Hämatokrit, Serumeisen
  • Behandlung: Erhöhte Einnahme von Eisen durch die Ernährung, Eisenersatzpräparate oder intravenöse Gabe von Eisen
  • Eisenreiche Lebensmittel: rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Gemüse

Eisen spielt eine wichtige Rolle im Körper des Menschen. Es ist ein wesentlicher Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Durch ihn wird Sauerstoff mit dem Blut in unsere Organe und Muskeln transportiert. Sauerstoffmangel im Blut äußert sich direkt in verminderter Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit.

Gerade bei Frauen ist ein Eisenmangel häufig. Mit den Menstruationsblutungen verlieren sie pro Monat rund 15 mg Eisen. Auch Vegetarier leiden oft an der Unterversorgung.

Definition: Eisenmangel

Ein Eisenmangel bedeutet eine Unterversorgung des Organismus mit dem Mineralstoff Eisen. Der Mangel bleibt häufig ohne spezifische Symptome und wird deshalb erst spät bemerkt.

Das Spurenelement Eisen ist ein sogenannter Mikronährstoff und lebenswichtig für den menschlichen Körper. Weil der Stoff nicht selbst hergestellt werden kann, muss Eisen mit der Nahrung aufgenommen werden. Entspricht die Menge nicht dem täglichen Eisenbedarf, so stellt sich ein Mangel ein. Dieser äußert sich zunächst in körperlicher Schwäche und Müdigkeit.

Allerdings kann auch das Gegenteil der Fall sein, eine Überversorgung des Körpers mit Eisen. Davon sind, aufgrund der Ernährung, überwiegend Männer betroffen. Aber auch Frauen können über eine jahrelange gesteigerte Aufnahme und Speicherung von Eisen betroffen sein. Dies kann ernstzunehmende Folgen haben.

Das chemische Element Eisen
Eisen spielt eine große Rolle beim Transport von Sauerstoff durch den Körper© www.fzd.it - Fotolia

Welche Aufgaben übernimmt Eisen im Körper?

Obwohl Eisen als Spurenelement einen sehr geringen Teil unseres Körpers (etwa 2 bis 4g) ausmacht, ist es für mehrere Körperfunktionen bedeutsam. Eisen ist Bestandteil

  • der Roten Blutkörperchen (Hämoglobin)
  • des Muskelfarbstoffs Myoglobin
  • verschiedener Enzyme

Der Mineralstoff spielt außerdem bei der Speicherung von Sauerstoff sowie der Bildung von Blut eine wichtige Rolle. Als biochemischer Stoff ist Eisen bei verschiedenen Prozessen beteiligt, beispielsweise am Zellwachstum, der -differenzierung und am unterschiedlichen Stoffwechselprozessen.

Ungefähr 60 % des im menschlichen Körper enthaltenen Eisen sind an den Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden. Diese Verbindung formt die Roten Blutkörperchen, die Sauerstoff im Blut transportieren. Ohne Eisen können also keine Roten Blutkörperchen gebildet und kein lebensnotwendiger Sauerstoff transportiert werden.

An Hämoglobin gebundenes Eisen bindet den Sauerstoff und befördert ihn so von der Lunge in alle Zellen des Organismus. Auf dem Rückweg transportiert das Hämoglobin das Kohlendioxid aus den Zellen in die Lunge zurück, wo es dann mit der Atemluft ausgeschieden wird. Kohlendioxid entsteht als Verbrennungsprodukt des zellulären Stoffwechsels. Ohne Eisen kann der Körper also nicht atmen.

Auch der Muskelfarbstoff Myoglobin beinhaltet Eisen und ist in der Lage, Sauerstoff an sich zu binden. Er ist für den Transport von Sauerstoff innerhalb der Muskeln zuständig.

Im Kampf des Immunsystems gegen Krankheitserreger spielt Eisen eine wichtige Rolle. Die Verfügbarkeit von Eisen für eingedrungene Bakterien und deren Wirtszellen steht in einem fein regulierten Gleichgewicht. Zum einen benötigen die Wirtszellen Eisen für die Bekämpfung von Erregern, vor allem von aggressiven Sauerstoff- und Stickstoffradikalen.

Zum anderen fördert Eisen das Wachstum von intrazellulären Erregern. Diese sind damit auf die Eisenvorräte des Wirts angewiesen. Experimente haben gezeigt, dass sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Eisen die Fresszellen eines kranken Körpers in seiner Fähigkeit beeinträchtigt, bakterielle Erreger zu kontrollieren.

Eisen wird im Körper in bestimmten Organen gespeichert:

  • Leber
  • Milz
  • Knochenmark
Eisen im menschlichen Körper

Wie hoch ist der Tagesbedarf an Eisen?

Da Eisen nicht vom Körper selbst hergestellt werden kann, muss es mit der Nahrung zugeführt werden. Im Normalfall deckt eine ausgewogene Ernährung den täglichen Bedarf an dem Spurenelement.

Der Tagesbedarf an Eisen beträgt

  • 15mg bei Frauen
  • 10mg bei Männern

Im menschlichen Körper ist der Großteil von Eisen an Hämoglobin (Blutfarbstoff) und Myoglobin (Muskelfarbstoff) gebunden oder gespeichert. Dabei handelt es sich um 3-5 g. Täglich verlassen etwa 1 bis 2mg Eisen den Körper, über abgestorbene Hautzellen, Urin, Stuhl oder Schweiß. Bei Frauen während der Monatsblutung ist dieser Verlust deutlich erhöht.

Einen erhöhten Bedarf an Eisen haben außerdem

  • Schwangere Frauen
  • Stillende Frauen
  • Kinder zwischen dem 1. und dem 3. Lebensjahr
  • Mädchen während der Pubertät
  • Regelmäßige Blutspender
Täglicher Eisenbedarf

Im besten Fall wird das verlorene Eisen durch die Nahrung wieder aufgefüllt. Es wird außerdem in Knochenmark, Milz und Leber gespeichert. Übersteigt der Verbrauch die Zufuhr durch die Nahrung, dann werden zunächst die Eisenspeicher geleert.

Sobald die Reserven aufgebraucht sind und erste Symptome auftreten, spricht man von einer Eisenmangelanämie. In der Vergangenheit als Bleichsucht, heute auch als Blutarmut bezeichnet. Es handelt sich dabei jedoch nicht um einen Mangel an Blut, sondern an roten Blutkörperchen. Diese können ohne Eisen nicht aufgebaut werden.

Ursachen von Eisenmangel

Wie bereits beschrieben entsteht ein Eisenmangel durch ein Ungleichgewicht zwischen der Aufnahme und dem Verbrauch, bzw. Verlust von Eisen im Körper.

Die Ursachen für Eisenmangel sind im Allgemeinen folgende:

  • Eine zu geringe Aufnahme von Eisen im Körper
  • Eine zu geringe Zufuhr von Eisen
  • Zu hohe Verluste von Eisen
  • Ein erhöhter Bedarf an Eisen

Eisenmangel durch eine zu geringe Aufnahme von Eisen im Körper

Ein Eisenmangel kann organisch bedingt sein, wenn der Dünndarm im Zuge der Verdauung nicht ausreichend Eisen aus der Nahrung aufnehmen kann. Die Gründe für die verringerte Aufnahme sind mannigfaltig.

Es können etwa eine zu geringe Menge an Magensäure, Erkrankungen der Schleimhaut des Darms oder Geschwüre in Magen oder Zwölffingerdarm dahinterstecken. Außerdem können bestimmte Medikamente, aber auch Nahrungsmittel verantwortlich sein. Sehr selten handelt es sich um eine genetische, vererbte Ursache.

Wussten Sie, dass Lebensmittel die Aufnahme von Eisen in den Körper hemmen können? Dazu zählen

  • Schwarztee
  • Kaffee
  • Milch und Milchprodukte
  • Weißmehlprodukte

Eisenmangel durch eine zu geringe Zufuhr von Eisen

Ein Mangel an Eisen kann auch dann entstehen, wenn dem Körper nicht ausreichend von dem Spurenelement mit der Nahrung zugeführt und der Eisenbedarf nicht gedeckt wird. Dies ist besonders bei einer vegetarischen Ernährung der Fall. Das Eisen mit der besten Verfügbarkeit für den Körper stammt aus rotem Fleisch.

Eisenmangel durch zu hohe Verluste von Eisen

Neben dem erhöhten Verlust von Eisen während der Monatsblutung der Frauen sind auch Wunden oder Blutungen mit hohem Blutverlust für Eisenmangel verantwortlich. Wenn darauf Verdacht besteht, müssen innere Blutungen durch umfangreiche, genaue medizinische Untersuchungen ausgeschlossen werden.

Eisenmangel durch einen erhöhten Bedarf an Eisen

Besonders im Wachstum haben Kinder und Jugendliche einen erhöhten Bedarf an dem Mineralstoff Eisen. Wird dieser nicht durch die Ernährung gedeckt, kann ein Mangel entstehen.

Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit ist die zusätzliche Zufuhr wesentlich, um einem Eisenmangel vorzubeugen. Für den Leistungssport ist eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen – und damit auch Eisen – für erfolgreiches Training bedeutsam.

Frauen und ältere Menschen leiden häufig an Eisenmangel

Besonders Frauen sind von Eisenmangel betroffen. Rund 7 % aller Frauen leiden sogar an einem deutlich verringerten Gehalt an Eisen im Körper. Dies ist zumeist durch die Menstruation bedingt. Durch den Blutverlust wird auch Eisen aus dem Körper abgegeben.

Schwangere Frauen sind noch häufiger von Eisenmangel betroffen. Etwa 20 % von ihnen wurde eine Anämie diagnostiziert, die unter Umständen zu einer Frühgeburt führen kann. Darum sollte insbesondere während der Schwangerschaft, aber auch der Stillzeit die nahrungsergänzende Aufnahme von Eisen durch Präparate mit dem Arzt besprochen werden.

Wenn die Menstruation in den Wechseljahren zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr endet, haben Frauen bereits eine Zeit unregelmäßiger Blutungen hinter sich. Darunter sind auch besonders starke oder Schmierblutungen während des Zyklus, die einen erhöhten Verlust an Eisen mit sich ziehen.

Hinweis

Wer als Frau häufig an Kopfschmerzen, unerklärlicher Müdigkeit oder Konzentrationsproblemen leidet, sollte den Eisenwert mittels Blutuntersuchung checken lassen.

Die Symptome können auf eine beginnende Eisenmangelanämie, einen Mangel an sauerstofftransportierenden Blutkörperchen hindeuten.

Mit zunehmendem Lebensalter ändern sich die Ernährungsgewohnheiten beider Geschlechter. Möglicherweise verringert sich der Appetit, man isst seltener, eventuell auch sehr einseitig. Viele ältere Menschen verzichten außerdem auf Fleisch, weil es ihnen schwerfällt, es zu kauen. Auch der Darm ist nicht mehr in der Lage, das Eisen effizient aus der Nahrung aufzunehmen.

Info

Eine einseitige, fleischarme Ernährung sowie altersbedingte Erkrankungen wie Diabetes oder eine Nierenschwäche bedingen eine verringerte Aufnahme an Eisen.

Welche Personen sind besonders häufig von einem Eisenmangel betroffen?

Aus den eben genannten Ursachen ergeben sich Personengruppen mit erhöhtem Risiko für einen Eisenmangel:

  • Frauen
    • Während der Pubertät
    • Während der Schwangerschaft und Stillzeit
    • Während der Wechseljahre
  • Ältere Personen
  • Heranwachsende Kinder
  • Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren
  • Leistungssportler
  • Personen mit Erkrankungen, die den Verdauungstrakt betreffen
  • Blutspender

Symptome von Eisenmangel

Da der Mineralstoff Eisen in beinahe jeder Körperzelle enthalten ist und eine entscheidende Rolle in zahlreichen Funktionen des Organismus spielt, fallen auch die Symptome eines Eisenmangels vielfältig aus. Sie sind eher unspezifisch, also nicht direkt einer Ursache zuzuordnen, wie Müdigkeit oder Erschöpfung.

Frühe Symptome von Eisenmangel sind:

  • Blässe
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Schwächegefühl
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
Eisenmangel ruft viele Symptome hervor, die es schwierig machen, den Alltag zu bewältigen, so leiden vor allem Frauen und ältere Menschen an Eisenmangel und fühlen sich schlapp. © contrastwerkstatt | Adobe Stock© contrastwerkstatt | Adobe Stock

Wird der Eisenbedarf längere Zeit nicht gedeckt und der Mangel manifestiert sich, treten vermehrt folgende Anzeichen auf:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel und Kreislaufprobleme
  • Brüchige Fingernägel und Haare
  • Rissige Mundwinkel

Die Betroffenen leiden dann außerdem an einer Eisenmangelanämie (Bleichsucht). Dabei handelt es sich um einen Mangel an Roten Blutkörperchen, ausgelöst durch einen stark verringerten Gehalt an Eisen im Körper. Dies bedingt auch die typische Blässe, die der Bleichsucht ihren Namen verlieh.

Das Ausmaß der Symptome ist vom Schweregrad des Eisenmangels abhängig und verändert sich im Laufe der Erkrankung.

Hinweis

Frauen mit Eisenmangel müssen unter anderem mit vermehrtem Haarausfall rechnen. Zu diesem Ergebnis kamen französische Wissenschaftler. Sie stellten bei 60 % der von Haarausfall betroffenen Untersuchungsteilnehmer einen starken Mangel an Eisen fest. Die haarbildenden Follikel sind auf den Mineralstoff angewiesen.

Symptome Eisenmangel

Diagnose Eisenmangel

Vermutet der Arzt nach der ausführlichen Anamnese einen Eisenmangel, wird die Diagnose anhand der Untersuchung des Blutbildes ermittelt.

Bei der Laboruntersuchung der Blutprobe auf einen Eisenmangel werden folgende Werte ermittelt:

  • Die Konzentration an Hämoglobin (Hb-Wert) im Blut, das ist der Farbstoff der Roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport verantwortlich sind
  • Der Ferritin-Wert (Ferritin-Serumkonzentration), der Auskunft über den Eisenspeicher des Körpers gibt
  • Der Transferrin-Wert (Transferrin-Serumkonzentration), ein Protein, das für den Transport von Eisen verantwortlich ist.
  • Die Konzentration des Eisens im Blutserum (Serumeisen)
  • Der Anteil der Roten Blutkörperchen im gesamten Blut (Hämatokritwert)

Hat sich der Verdacht bestätigt, müssen andere schwerwiegende Erkrankungen des Darmes (Eisenverwertungsstörungen) oder innere Blutungen ausgeschlossen werden. Auch Krebserkrankungen können einen Mangel an Eisen bedingen. Eine Anämie kann aber auch durch den Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure ausgelöst werden.

Blutwerte: Wie viel Eisen im Blut ist normal?

Die Referenzwerte für die Blutuntersuchung bei Eisenmangel sind folgende:

BlutwertNormalwerte bei FrauenNormalwerte bei Männern
Hämoglobin (in g/dl Blut)12,52-15,013,0-17,0
Ferritin (in µg/l)10-15030-300
Transferrin (in g/dl)2,0-3,12,1-3,4
Transferrin-Sättigung (in %)16-4516-45
Serumeisen (in µg/dl)40-15060-160
Hämatokrit (in %)38-4443-50

Behandlung eines Eisenmangels

Nachdem die Ursache des Eisenmangels ermittelt wurde, kann mit der Therapie begonnen werden. Falls organische Erkrankungen vorliegen, die zu einem Mangel geführt haben, dann werden sie ebenso behandelt.

Um Eisenmangel zu beheben, sind folgende Therapie-Maßnahmen möglich:

  • Ernährungsumstellung
  • Einnahme von Eisen zur Nahrungsergänzung
  • Intravenöse Gabe von Eisen

Bei einem bekannten Eisenmangel ist es von großer Bedeutung, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die reich an Eisen ist. Falls der Mangel weit fortgeschritten ist, wird auch die Einnahme von Eisenpräparaten empfohlen. Diese kann jedoch zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt führen. Um die Versorgung mit Eisen in kurzer Zeit wiederherzustellen, wird Eisen intravenös über eine Infusion verabreicht. Der Vorteil davon ist, dass Nebenwirkungen von Eisenersatzpräparaten reduziert werden.

Eisenmangel vorbeugen mit der richtigen Ernährung

Schon eine ausgewogene Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln kann helfen, einen Eisenmangel zu beheben. Besonders rotes Fleisch und Fisch liefern einen hohen Gehalt an Eisen. Pflanzliche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Spinat ergänzen den täglichen Speiseplan.

Eisenhaltige Lebensmittel

Tierische Quellen für EisenPflanzliche Quellen für Eisen
  • Rind
  • Schwein
  • Lamm
  • Weitere Arten von Fleisch
  • Hülsenfrüchte
  • Erbsen
  • Bohnen
  • Linsen
  • Vollkornprodukte
  • Kartoffeln
  • Gemüse

Wer seinen Eisenbedarf auf gesunde Art und Weise durch die Ernährung decken möchte, sollte dabei einen wesentlichen Punkt beachten:

Eisen aus tierischen Produkten ist für den Körper besser zu verwerten. Als sogenanntes zweiwertiges Eisen (Fe II) kann es im Magen gelöst und somit besser verdaut werden.

Tierisches Eisen kann zu 30 % verwertet im Körper werden. Sein Nutzen ist somit zehn Mal höher als der von Eisen aus pflanzlichen Quellen. Diese Tatsache ist auch der Grund dafür, dass Vegetarier und Veganer tendenziell häufiger an einem Eisenmangel leiden.

Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten oder Gemüse ist dreiwertig (Fe III). Diese chemischen Verbindungen werden durch den sauren Magensaft unlöslich für die Darmschleimhaut. Der Körper ist nicht imstande, es ins Blut aufzunehmen. Er nutzt nur etwa 1 bis 5 % des in Pflanzen enthaltenen Eisens. Das Eisen aus Bohnen, Sojabohnen und Sojaprodukten wird doppelt so gut genutzt.

Wussten Sie?

Die Verfügbarkeit von Eisen für den Körper steigt, wenn zusätzlich täglich bis zu 1 g Vitamin C gegessen oder getrunken wird.

Trotz der Beteuerungen von Popeye: Spinat ist ein besonders schlechter Eisenspender. Er enthält den Pflanzenstoff Oxalsäure, der das Eisen für den Körper unverwertbar macht.

Eine ausgewogene Mischkost enthält sämtliche lebenswichtigen Nährstoffe. Bei praktisch jeder Diät müssen Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge zusätzlich eingenommen werden.

Vor allem Anhänger einer rein vegetarischen Ernährung können trotz der an sich gesunden Nahrungsmittel mit der Zeit einen ausgeprägten Eisenmangel entwickeln. Sie müssen auf alle Fälle nach Absprache mit ihrem Arzt ein zusätzliches Eisenpräparat einnehmen.

In welchen Lebensmitteln ist viel Eisen enthalten?

Lebensmittel (100g) Eisengehalt in mg
Eier2,3
Rinderbraten3,0
Schweinefleisch2,7
Hering1,1
Miesmuscheln4,8
Hartkäse0,6
Reis, unpoliert2,6
Weizenkorn3,3
Sojabohnen8,6
Brunnenkresse3,1
Petersilie8,0
Erdbeeren1,0
Thymian20
Weizenkleie13
Kürbiskerne13
Majoran frisch13
Pfefferminze10
Leinsamen8
Haferflocken5
Spinat gegart4
Vollkornbrot3
Vollkornsemmel3
Linsen gegart3
Schwarzwurzel gegart3

Bestimmte Lebensmittel fördern einen Eisenmangel

Wenn der Gehalt an Eisen trotz der Beachtung der Ernährungshinweise des Arztes nicht steigt, so können unterschiedliche Gründe dahinterstecken. Möglicherweise handelt es sich um eine Erkrankung des Darms, die zu einer verringerten Aufnahme des Mineralstoffs führt. Auch andere organische Ursachen müssen ausgeschlossen werden, bevor weitere Maßnahmen gesetzt werden können.

Die allererste Maßnahme ist, seine Ernährung zu checken. Vielleicht enthält sie Lebensmittel, welche die Aufnahme von Eisen in den Körper verhindern. Es ist bewiesen, dass es bestimmte Inhaltsstoffe gibt, die einen Eisenmangel begünstigen können.

Dazu gehören besonders die sogenannten Phytate. Das sind in Pflanzen enthaltene Stoffe, die Eisen an sich binden und somit dessen Aufnahme in den Körper unmöglich machen. Sie sind insbesondere in pflanzlichen Samen wie Hülsenfrüchten, Soja, Erdnüssen oder Getreide enthalten.

Auch Kaffee und schwarzer Tee sind bekannt dafür, Eisenmangel zu begünstigen. Nimmt man Eisenpräparate zu sich, sollte man dies bedenken und die Tabletten nicht mit diesen beiden Getränken einnehmen.

Außerdem sind bestimmte Eiweißstoffe aus Milch, Soja oder Eiern nicht die richtige Wahl bei Eisenmangel. Unter anderem in Spinat, aber auch in Rhabarber und Kakao ist Oxalsäure enthalten, die eine ähnliche Wirkung hat.

Welche Lebensmittel fördern die Aufnahme von Eisen?

Um Eisenmangel entgegenzuwirken gibt es jedoch auch Lebensmittel, die seine Aufnahme in den Körper eher fördern als hemmen. Hier sei zunächst Vitamin C aus Zitrusfrüchten oder Grünkohl genannt. Fruktose fördert ebenso die Absorption wie Proteine aus Fleisch oder Fisch.

Lebensmittel, welche die Aufnahme von Eisen fördernLebensmittel, welche die Aufnahme von Eisen hemmen
Vitamin C – ZitrusfrüchtePhytate – Pflanzeninhaltsstoffe aus Samen
Fruktose – Obst, z.B. Weintrauben, ApfelKaffee, schwarzer Tee, Rotwein
Proteine aus Fleisch oder FischEiweißstoffe aus Milch, Soja, Eiern
 Oxalsäure, in Spinat, Rhabarber, Kakao

Sollte man bei Eisenmangel ein Eisen-Präparat einnehmen?

Ist der Eisenmangel weit fortgeschritten und kann durch den Konsum eisenhaltiger Lebensmittel nicht mehr so einfach ausgeglichen werden, werden zur Therapie Präparate mit künstlichem Eisen zur Nahrungsergänzung verordnet. Diese können theoretisch auch zur Prävention eines Mangels verwendet werden, jedoch zeigt die Anwendung Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung oder Übelkeit.

Eisen-Präparate sind in unterschiedlichen Formen erhältlich:

  • (Brause-)Tabletten
  • Kapseln
  • Tropfen
  • Saft

Diese Präparate sollten aber nur über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden, weil bei einem gesunden Menschen nach Auffüllen der Eisenspeicher keine dauerhafte Zufuhr von Eisen in Form von Arzneimitteln notwendig ist.

Weil eine Überdosierung mit Eisen schwerwiegende Folgen haben kann, muss die Einnahme unbedingt mit einem Mediziner abgesprochen werden. Es drohen Vergiftungserscheinungen wie

  • Erbrechen und Durchfall
  • Kreislaufprobleme bis hin zum Kollaps
  • Blutungen
  • Schäden an Leber und/oder Niere

Ein häufiges Problem an der Einnahme von Eisenpräparaten aus der Drogerie ist, dass sie in Kombinationen mit anderen Vitaminen und Mineralstoffen angeboten werden. Diese sollen die komplette Versorgung des Körpers garantieren.

Die Einnahme solcher Mittel ist jedoch nicht anzuraten, weil das enthaltene Eisen die Aufnahme von Zink in den Körper verringert sowie die Oxidation von Vitamin C/E und Betacarotin verstärkt. Diese Stoffe werden dadurch unwirksam.

Hinweis

Für die korrekte Nahrungsergänzung mit Eisen sollte darum jedenfalls ein Arzt hinzugezogen, der nach einem Bluttest den korrekten Behandlungsablauf definieren kann. So können unerwünschte Nebenwirkungen vermieden werden.

Folge von unbehandeltem Eisenmangel: Blutarmut/Anämie

Die Behandlung eines Eisenmangels ist nach der Ermittlung der Ursache in einem Großteil der Fälle erfolgreich, sodass auch die Symptome verschwinden. Wird der Mangel jedoch nicht behandelt, drohen dennoch ernste Folgen.

Was ist eine Eisenmangelanämie?

Es entwickelt sich eine Eisenmangelanämie. Dabei handelt es sich um einen Mangel am roten Blutfarbstoff Hämoglobin und/oder an Roten Blutkörperchen. Wie bereits beschrieben, sind diese beiden Stoffe am Transport von Sauerstoff durch den Körper beteiligt.

Für den Aufbau von Hämoglobin wird Eisen benötigt. Der rote Blutfarbstoff ist wiederum Bestandteil der Roten Blutkörperchen. Fehlt es an Eisen, kann folglich auch der Sauerstofftransport nicht reibungslos ablaufen.

Symptome bei Eisenmangelanämie

Die geringe Menge an Hämoglobin führt nicht nur zu sehr blasser Haut, die für eine Eisenmangelanämie typisch ist. Die Betroffenen leiden an brüchigen Nägeln und Haarausfall, sowie rissigen Mundwinkeln. Der verringerte Transport von Sauerstoff äußert sich durch starke Müdigkeit und Erschöpfung, Konzentrationsstörungen oder Kreislaufprobleme.

Prognose bei Eisenmangelanämie

Auch diese Erkrankung ist durch die ausreichende Zufuhr von Eisen zu behandeln. Es ist dabei jedoch von großer Bedeutung, herauszufinden, welche Ursachen hinter der Eisenmangelanämie liegen.

Fazit zum Eisenmangel

Ist man von einem Eisenmangel betroffen, bedeutet das einen Mangel an dem lebenswichtigen Element Eisen im Körper. Es ist ein Baustein des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, welcher für den Transport von Sauerstoff im Blut verantwortlich ist. Auch für die Muskelfunktion und das Immunsystem ist Eisen unerlässlich. Der Körper des Menschen kann das chemische Element nicht selbst herstellen. Aufgrund dessen muss es mit der Nahrung aufgenommen werden.

Kommt es, beispielsweise während einer Schwangerschaft zu einem erhöhten Bedarf, oder bei Mädchen in der Pubertät zu einem erhöhten Blutverlust durch die Menstruation, kann sich ein Eisenmangel entwickeln. Dies passiert insbesondere dann, wenn der Tagesbedarf an Eisen – bei Frauen 15mg, bei Männern 10mg – nicht durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt wird. Frauen, ältere Personen und sportlich Aktive zählen zu den Risikogruppen für einen Eisenmangel.

Die frühen Symptome dieser Mangelerkrankung sind eher unspezifisch. Es handelt sich um Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsstörungen. Wird die Unterversorgung nicht behoben, so kommt es zu blasser Hautfarbe, rissigen Mundwinkeln sowie Kreislaufproblemen. Auch Haarausfall kann ein Hinweis auf einen Mangel an Eisen sein.

Ein Eisenmangel wird durch eine Blutuntersuchung festgestellt und zunächst durch eine Ernährungsumstellung behandelt. Wichtige Eisenlieferanten sind Rind-, Schweine- und Lammfleisch. Als pflanzliche Quellen für Eisen gelten Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Kartoffeln und Gemüse. Kann der Mangel nicht durch erhöhte Zufuhr durch die Nahrung behoben werden, so ist es möglich, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Dies sollte jedoch in Absprache mit dem Arzt passieren, da eine Überdosierung an Eisen schwerwiegende Folgen haben kann.