Giersch: Unterschätzter Vitamin- und Mineralstofflieferant

Der gesunde Giersch wächst wild auf unseren Feldern und Wiesen. Lesen Sie, warum es sich für Sie lohnt, das Gewächs in den Speiseplan einzubauen. (Foto: Adobe Stock – TwilightArtPictures)
Im Frühjahr ist so mancher (Hobby-) Gärtner ziemlich gestresst. Der Grund: Unkraut breitet sich im Garten aus. Auf feuchten und halbschattigen Flächen wächst besonders häufig eine Pflanze namens Giersch. Dieses Gewächs sollten Sie jedoch nicht als „Unkraut“ abtun, denn dabei handelt es sich um ein echtes Superfood.

Vorsicht: Verwechslungsgefahr!
Wollen Sie die Heilpflanze sammeln, dann sollten Sie unbedingt auf die wichtigen Erkennungszeichen achten. Denn Giersch hat giftige Doppelgänger (u. a. junger Holunder, Hundspetersilie, Schierling), mit denen er bei ungenauer Betrachtung verwechselt werden kann. Der Merkspruch: “Drei, drei, drei – bist beim Giersch dabei” hilft Ihnen, das Gewächs richtig zu erkennen: dreikantiger Blattstiel, dreigeteiltes Blatt und dreigeteilte Einzelblätter.
Wenn Sie keinen eigenen Garten haben, dann können Sie Giersch auch auf Wiesen und Feldern ernten, von April bis in den Herbst hinein. Übrigens: Giersch hat einen petersilienähnlichen Geschmack.
Giersch unterstützt Ihr körpereigenes Abwehrsystem
Giersch enthält mit 201 mg pro 100 Gramm fast viermal so viel Vitamin C wie eine Zitrone (diese enthält „nur“ 51 mg Vitamin C pro 100 Gramm). Nutzen Sie die Heilpflanze also als Immunstärker. Daneben punktet sie mit reichlich Provitamin A. Dieses wird in Ihrem Körper zu Vitamin A umgewandelt. Der Tagesbedarf liegt bei bis zu 1 mg. Das Vitamin unterstützt Stoffwechselvorgänge und fördert unter anderem Reparaturvorgänge in Ihren Hautzellen. Über 300 µg Provitamin A stecken in 100 Gramm Giersch. Zum Vergleich: In 100 Gramm Kopfsalat stecken nur 240 µg.
Auch der Gehalt an pflanzlichem Eiweiß kann sich sehen lassen: 100 Gramm Giersch enthalten 6, 7 Gramm. Das könnte vor allem interessant für Sie sein, wenn Sie Vegetarier oder Veganer sind. Bedenken Sie, dass Sie täglich idealerweise 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen sollten. Ein 70 Kilogramm schwerer Mensch bräuchte also etwa 56 Gramm.
Nutzen Sie den hohen Mineralstoffgehalt
Zudem steckt Giersch voller Mineralstoffe. In der unscheinbaren Pflanze sind 13-mal so viele Mineralstoffe enthalten wie im Grünkohl, der in vielen Ernährungsratgebern als exzellenter Mineralienspender angepriesen wird.
Mineralstoff Mineralstoffgehalt in 100 Gramm Giersch Tagesbedarf des Mineralstoffs
Kalzium 130 mg 1.000 mg
Magnesium 35 mg 300 bis 400 mg
Eisen 2.900 µg 10 bis 15 mg
In der Küche können Sie Giersch als Gemüse, Salat oder Gewürz verwenden. Probieren Sie es aus! Vermischen Sie beispielsweise Gierschblätter unter einen Tomatensalat. Für einen Salat eignen sich am besten die jungen Blätter, da diese noch nicht so intensiv schmecken.
Tipp: Nutzen Sie Gierschblätter doch anstelle von Spinat in einem Spinatgericht. Auch bei Rezepten, die Bärlauch oder Rucola enthalten, können Sie diese Zutaten einfach ersetzen.
Rezept: Giersch-Kartoffel-Salat
Zutaten für zwei Personen:
- 325 g festkochende Kartoffeln
- ½ Schalotte
- 100 ml Fleischbrühe
- ¼ TL Senf
- 1 ½ EL Essig
- Salz, Pfeffer
- Zucker
- 75 g gelbe Linsen
- 125 ml Gemüsebrühe
- 25 g Giersch
Kartoffeln waschen und in kochendem Salzwasser etwa 25 Minuten garen. Anschließend ausdampfen lassen. Schalotte abziehen, in feine Würfel schneiden und mit der Fleischbrühe in einem Topf zum Kochen bringen. Senf und Essig einrühren, salzen, pfeffern, eine Prise Zucker zugeben und vom Herd nehmen. Die Kartoffeln pellen, in Scheiben schneiden, mit der heißen Brühe begießen, vorsichtig vermengen und ungefähr 20 Minuten ziehen lassen. Linsen in Gemüsebrühe acht bis zehn Minuten garen lassen. Anschließend in ein Sieb abgießen und abtropfen lassen. Den Giersch waschen, trocken schütteln, die Blätter in Streifen schneiden oder grob hacken. Mögliche Stiele in Stücke schneiden. Den Giersch und die Linsen unter die Kartoffeln mischen.
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