Schlechte Durchblutung: Was kann die Chelat-Therapie?

Vielleicht haben Sie auch schon einmal von der Chelat-Therapie gehört. Die Chelatbildner werden von der Schulmedizin bei bestimmten akuten Schwermetallvergiftungen eingesetzt, um die giftigen Schwermetalle aus dem Körper zu schleusen. Diese gelangen über Umwelt, Nahrung und Luft in Ihren Körper.
In der Alternativmedizin wird die Chelat-Therapie, eine Art hoch dosierte Vitamin- und Mineralstoffbehandlung, dagegen als „Rohrfrei für die Arterien“ gegen Arterienverkalkung angepriesen. Ihr wird nachgesagt, dass sie Bypässe und Amputationen verhindert, Diabetikern das Augenlicht erhält und sogar Krebspatienten das Leben verlängern kann.
Ärzte und Fachgesellschaften warnen vor der Therapie
Naturheilkundlich arbeitende Zahnärzte setzen die Therapie oft bei der Amalgamsanierung ein. Doch der wissenschaftliche Beweis konnte bisher nicht erbracht werden. Amerikanische Wissenschaftler und wissenschaftliche deutsche Fachgesellschaften von Ärzten warnen vor der Methode.
Nach Ansicht von Kritikern steckt hinter den Versprechungen der Chelat-Therapie nichts als Schwindel, selbst wenn sie als Reinigungs- und Ausleitungstherapie eingesetzt wird. Die Fachleute bewerten diese Therapie auch deshalb äußerst skeptisch, weil sie mit erheblichen Risiken und Kosten verbunden sowie obendrein nicht wirksamer als ein Placebo sei.
Zu einem vernichtenden Urteil kommt Professor Edzard Ernst vom Departement of Complementary Medicine in Exeter, der sich seit Jahren mit der Bewertung dieser Behandlungsform befasst und alle bislang veröffentlichten Studien analysiert hat. Er hält die Therapie für mehr als überflüssig.
Bestätigt wird er durch eine Studie, in der bei den untersuchten Herzpatienten keine positiven Auswirkungen der Chelat-Therapie gefunden werden konnten. Bei einer einjährigen Nachuntersuchung waren in der Chelat-Gruppe ebenso viele Testpersonen an koronaren Herzleiden erkrankt wie in der Kontrollgruppe.
Kritisch zu bewerten ist auch die Tatsache, dass bei der Chelat-Therapie lebenswichtige Mineralstoffe und Spurenelemente mit ausgeschwemmt werden. Dadurch kann es zu einer Störung des Kalziumstoffwechsels kommen sowie in dessen Folge zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und Nierenversagen.

So soll die Therapie wirken
Die Chelat-Therapie besteht aus einer Serie von 20 bis 25 Infusionen aus dem Wirkstoff EDTA (Ethylen-Dimanin-Tetra-Acetat, das Salz einer Aminosäure) und anderen Chelatbildnern. Diese Stoffe können auch in Form von Tabletten oder Zäpfchen eingesetzt werden.
Wie die Scheren eines Krebses (griechisch: chelat = Krebsschere) soll dieser Cocktail im Organismus schwer lösliche Schadstoffe umfassen und sie schonend über die Nieren ausscheiden. Die Chelat-Therapie wird von Heilpraktikern und vielen alternativmedizinisch tätigen Ärzten nach eigenen Aussagen mit großem Erfolg eingesetzt.
Entscheidend dabei sei, dass EDTA metallische Katalysatoren abfange, welche die Bindung der gefürchteten freien Radikale fördern. Das sind jene Zellteilchen, die unter anderem für die Entstehung von Krebs und Alterungsprozessen verantwortlich gemacht werden.
Dadurch sollen die Adern geputzt und Arteriosklerose aufgehalten werden, die Zellen sollen wieder wie neu funktionieren. Neuerdings wird behauptet, dass die Schwermetalle die Funktion der Mitochiondrien (Kraftwerke der Zellen) behindern und eine „Mitochondriopathie“ bewirken.
Hierbei handelt es sich jedoch um ein von geschäftstüchtigen Alternativmedizinern konstruiertes Leiden mit nicht eindeutig festzumachenden Beschwerden.
Es handelt sich um reine Geldschneiderei
Mit der Chelat-Therapie werde die Durchblutung entscheidend verbessert, sagen ihre Anhänger. Viele Ärzte und Heilpraktiker berichten sogar, dass damit drohende Bypass-Operationen der Herzkranzgefäße vermieden werden konnten.
Selten werden die Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Gelenkschmerzen oder Muskelkater erwähnt. Relativ häufig hingegen klagen die Patienten über ein Brennen an der Einstichstelle für die Infusion.
Pro Infusion müssen Sie zwischen 100 und 150 Euro zahlen. Circa 20 Infusionen gelten als das Wirkminimum. Dazu kommen je nach Lebensalter und weiteren Krankheiten zusätzliche Infusionen. Die Anzahl verdoppelt sich beispielsweise, wenn ein Diabetes und gleichzeitig eine Gefäßkrankheit vorliegen.
Damit kommt eine Summe zusammen, die Sie aus eigener Tasche bezahlen müssen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nichts, da die Chelat-Therapie wissenschaftlich nicht abgesichert ist.
Besser: Gesichtsmassage sorgt für bessere Durchblutung
Sie gehören zu den kleinsten Muskeln des Körpers und sind doch so wichtig. Sie ermöglichen Ihnen das Mienenspiel, lassen Sie lächeln, die Stirn runzeln, kauen und weinen. Kaum eine Muskelgruppe benutzen Sie so oft wie die Gesichtsmuskulatur. Nicht einmal im Schlaf entspannen sie diese völlig.
Kein Wunder also, dass Ihre Gesichtsmuskeln oft überlastet sind. Eine Massage bewirkt von Zeit zu Zeit Wunder. Nicht nur die Muskeln, sondern auch die Haut profitiert von den streichenden, drückenden und klopfenden Bewegungen der Finger.
Eine gesteigerte Durchblutung und ein verbesserter Lymphfluss sorgen für einen entspannten Teint. Eine Gesichtsmassage wirkt beruhigend und hilft gegen Kopfschmerzen und überanstrengte Augen.
Es geht auch ohne Masseur
Ideal ist es natürlich, wenn ein Masseur oder Kosmetiker die Massage vornimmt. Dann erfolgt die Behandlung in kleinen sanften Bewegungen mit den Fingern. Wenn Sie aber keine Zeit für das Aufsuchen eines Masseurs haben, können Sie selbst Hand anlegen. Vorteil: Sie selbst spüren am besten, wo Schmerzen und Verspannungen liegen.
Luxus pur ist eine Duftmassage. Tipp: Bei trockener Haut einen Tropfen Rosen-, Kamillen- oder Jasminöl in etwas Avocado-, Aprikosen- oder Weizenkeimöl tröpfeln. Bei empfindlicher Haut einen Tropfen Rosen- oder Kamillenöl in ein wenig Süßmandel-, Traubenkern- oder Nachtkerzenöl geben.
Bei fettiger Haut hilft Traubenkern- oder Aprikosenkernöl in Lavendel, Geranie oder Bergamotte. Grundsätzlich gilt: Geben Sie auf 15 ml Trägeröl einen Tropfen des ätherischen Öls, sonst fällt die Mischung zu stark aus und ruft unter Umständen Hautreizungen hervor.

Bereiten Sie Ihre Haut auf die Wohltat vor
Natürlich fangen Sie nicht von jetzt auf gleich mit einer Massage an. Je entspannter Sie sind, desto besser nehmen Sie die Massage wahr. Nehmen Sie sich Zeit: Schalten Sie vom Alltag ab, trinken Sie eine Tasse Tee, hören Sie beruhigende Musik und lassen Sie den Stress hinter sich.
Bevor Sie mit der Gesichtsmassage anfangen, bereiten Sie Ihre Gesichtshaut auf die folgende Wohltat vor. Dazu reinigen Sie zunächst Ihr Gesicht gründlich. Dies erfolgt am besten mit einer milden und seifenfreien Waschlotion. Verzichten Sie auf alkoholhaltige Gesichtswasser, diese trocknen die Haut unnötig aus.
Wenn Sie mögen, wenden Sie ein mildes Peeling an. Auf diese Weise entfernen Sie alte abgestorbene Hautschüppchen und kleinere Unreinheiten. Auch hier gibt es zweierlei zu beachten: Zum einen wenden Sie ein solches Peeling maximal alle zwei Wochen an, sonst wird die Haut zu dünn.
Zum anderen gilt hierbei: Das teuerste ist nicht das beste. „Ökotest“ fand gerade heraus, dass einige der teuren Peelings mit viel zu vielen Chemikalien versetzt sind, die der Haut mehr schaden als nutzen. Gut getestet wurde die Hausmarke der Drogeriekette dm „balea“.
Nun kann es losgehen!
- Stirn: Mit kreisenden Bewegungen von der Stirnmitte aus massieren, mit leichtem Druck auf die Schläfen abschließen.
- Augen: Unterhalb jeder Braue auf die inneren Augenwinkel drücken, um die Augen herum massieren, zum Abschluss leicht auf beide Schläfen drücken.
- Ohren: Mit Daumen und Zeigefinger spiralförmig kreisend nach oben hin massieren, dann vor dem Ohr mit dem Daumen abwärts streichen.
- Kinn: Mit Zeigefinger und Mittelfinger (Schere) zum Ohr hin massieren und mit Daumen und Zeigefinger wieder zurück zum Kinn.
- Mund: Von der Mitte der Unterlippe zu den Mundwinkeln hin massieren, die untere Lippenkontur leicht nach oben drücken, die Finger mit einer Vorwärtsbewegung wegschnippen.
- Wangen: Aufwärts und seitwärts, in Pfeilrichtung, spiralförmig kreisend in drei Ebenen massieren, ohne die Finger vom Gesicht abzuheben.
- Hals: Aufwärts streichend mit beiden Handflächen massieren.
- Nase: An beiden Seiten der Nase entlang streichen, um die Nasenflügel herum auf und ab massieren.
Nach der Massage tupfen Sie das überschüssige Öl mit einem sauberen Handtuch ab und tragen eine pflegende, auf Ihren Hauttyp abgestimmte Creme auf. Fallen Sie nicht direkt in Ihren Alltag zurück, sondern bleiben Sie einige Zeit entspannt sitzen: Ihre Haut und Ihre Seele werden es Ihnen danken.