7 Symptome, bei denen Sie sofort den Arzt rufen müssen

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Bestimmte Krankheitssymptome können Anzeichen dafür sein, dass bei Ihnen ein echter Notfall vorliegt. Leider aber ignorieren viele Menschen solche eindeutigen Anzeichen.

Notarzt rufen: Bei diesen Symptomen sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen

Indem viele Menschen diese eindeutigen Warnsignale keine Beachtung schenken, gehen Sie ein großes Risiko ein – mit der Folge:

Dringend nötige Behandlungen werden nach hinten verschoben, die Heilungschancen verringern sich drastisch. Um das zu verhindern, erkläre ich Ihnen, welche Krankheitsanzeichen Sie auf keinen Fall übersehen oder ­ignorieren dürfen und welche Erkrankungen sich dahinter ver­bergen können.

Notfall 1: Die Wirbelsäulenentzündung

Zu welchen Symptomen kommt es?

Sie leiden unter Fieber, das mit starken Rückenschmerzen und Berührungsempfindlichkeit einhergeht. Diese tritt vor allem im Rücken und entlang der Wirbelsäule auf. Hinzu kommen häufig Taubheitsgefühle in den Beinen und/oder Schmerzen beim Gehen.

Was kann sich hinter den Symp­tomen verbergen?

Bei den Beschwerden kann es sich um eine sogenannte Wirbelsäulenentzündung handeln, die von Bakterien ausgelöst wird. Sie können auch den restlichen Organismus befallen – eine lebensbedrohliche Situation.

Was ist wichtig?

Rufen Sie so schnell wie möglich den Notarzt, und beschreiben Sie die Symptome. Wichtig ist, dass Sie rasch mit bildgebenden Verfahren wie CT und Röntgengerät untersucht werden. Hinzu kommen Urin- und Blutuntersuchungen auf Bakterien. In der Regel reicht dann eine Antibiotika-Behandlung aus.

Wirbelsäulenentzündungen können lebensgefährlich sein!. © peopleimages.com | Adobe Stock© peopleimages.com | Adobe Stock

Notfall 2: Der hypoglykämischer Schock

Zu welchen Symptomen kommt es?

 Sie sind verwirrt, gleichzeitig leiden Sie unter Unruhe, Wahrnehmungsstörungen, Aggressivität und einer Wesensveränderung. Vergleichbar sind die Symptome denen, die auftreten, wenn Sie zu viel Alkohol getrunken haben.

Was kann sich hinter den Symp­tomen verbergen?

Es kann sich ein hypoglykämischer Schock ankündigen. Der tritt in der Regel bei Typ-1-Diabetikern auf und wird auch als Unterzuckerung bezeichnet. Schuld ist häufig eine Überdosierung der Medikamente, die den Blutzucker regulieren sollen. Der Schock führt schnell zur Bewusstlosigkeit.

Was ist wichtig?

Rufen Sie den Notarzt, denn unbehandelt kann der Schock zum Tod führen. Falls derjenige, der den Schock erlitten hat, noch bei Bewusstsein ist, geben Sie ihm etwas Traubenzucker – hat er das Bewusstsein verloren, dürfen Sie ihm auf keinen Fall etwas zu essen oder trinken geben.

Hat er Ihnen gezeigt, wie Sie mit seinem Notfall-Set umgehen müssen, können Sie ihm die enthaltene Glukagon-Injektion verabreichen.

Notfall 3: Das diabetische Koma

Zu welchen Symptomen kommt es?

 Neben Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen, die ja auch auf eine Magen-Darm-Grippe hinweisen können, kommt es zu einem ganz charakteristischen Atemgeruch. Der Atem riecht nach Aceton, also wie Nagellackentferner.

Was kann sich hinter den Symp­tomen verbergen?

Sie sind häufig ein erstes Anzeichen für ein diabetisches Koma. Ausgelöst wird es durch einen zu stark erhöhten Blutzuckerspiegel infolge von mangelhafter Medikamenteneinstellung oder auch von einer vergessenen Insulininjektion, wenn Sie zum Beispiel zu viele Kohlenhydrate zu sich genommen haben.

Allerdings können auch Infektionskrankheiten zu diesem Koma führen, das sowohl bei Menschen mit Diabetes Typ 2 auftreten kann als auch bei Typ-1-Diabetikern – bei Letzteren aber nur im Anfangsstadium der Erkrankung.

Was ist wichtig?

Auch hier ist schnelles Handeln erforderlich, da sonst Lebensgefahr besteht. Bringen Sie den Betroffenen in eine stabile Seitenlage, und lassen Sie ihn rasch ins Krankenhaus bringen. Dort wird der Blutzuckerspiegel gemessen und ­gegebenenfalls mit einer Insulinspritze gegengearbeitet.

Notfall 4: Die Gehirnblutung

Zu welchen Symptomen kommt es?

Sie verspüren Kopfschmerzen, die plötzlich und so heftig auftreten, wie Sie noch nie in Ihrem Leben welche gehabt haben. Hinzu können Verwirrtheit und Schläfrigkeit kommen.

Was kann sich hinter den Symp­tomen verbergen?

Die Beschwerden können auf eine Gehirnblutung hindeuten. Diese entsteht nicht immer nur durch einen Stoß oder Schlag. Auch Medikamenten-Nebenwirkungen oder eine genetisch bedingte Gefäßschwäche können sie beispielsweise auslösen.

Was ist wichtig?

Rufen Sie sofort einen Notarzt, verzichten Sie aber auf jeden Fall darauf, die Wartezeit mit Kopfschmerzmitteln zu überbrücken. Diese können Ihre Blutung noch verschlimmern. Im Krankenhaus werden Sie mittels CT oder Röntgenaufnahme untersucht, und man wird Sie entsprechend behandeln.

Notfall 5: Eine Infektion nach einem Zeckenbiss

Zu welchen Symptomen kommt es?

 Es kann zu einer Hautrötung um den Zeckenbiss bzw. an der betroffenen Körperstelle kommen. Möglich sind außerdem Fieber, Muskelschmerzen und grippeähnliche Symptome.

Was kann sich hinter den Symp­tomen verbergen?

Sie können Anzeichen sowohl für eine Borreliose als auch für FSME, die von Zecken übertragene Hirnhautentzündung, sein. Beide Erkrankungen können, wenn sie nicht behandelt werden, zu schweren, irreparablen Schäden im ganzen Körper führen.

Was ist wichtig?

Gehen Sie möglichst früh zum Arzt, schon wenn die ersten Symptome auftreten. Erwähnen Sie unbedingt, wann Sie zum letzten Mal von einer Zecke gebissen wurden und fragen Sie, ob die Beschwerden damit zusammenhängen können. Das kann Ihr Arzt mit einer Blutuntersuchung herausfinden.

Wenn Sie in einem FSME-Risikogebiet wohnen und viel in Wald und Feld unterwegs sind, überlegen Sie, ob eine FSME-Impfung für Sie infrage kommt. Borreliose dagegen wird viel häufiger übertragen, hiergegen gibt es jedoch keine Impfung.

Daher sind in Wald und Feld vorbeugende Maßnahmen wichtig: Zeckenschutzmittel, lange Hosen und Shirts und dass Sie die Hosen­beine in die Socken stopfen. Suchen Sie sich zudem nach jedem Aufenthalt in der Natur gründlich ab, denn die Erreger werden erst nach einer Bissdauer von 10 bis 24 Stunden übertragen.

Notfall 6: Blut im Stuhl

Zu welchen Symptomen kann es kommen?

Sie haben einen kastanienfarbigen oder tiefschwarzen Stuhlgang, was bedeutet, dass sich Blut in Ihrem Stuhl befindet.

Was kann sich hinter den ­Symptomen verbergen?

Blut im Stuhl ist immer ein Anzeichen dafür, dass Sie eine offene Wunde im Verdauungstrakt haben. Hierbei kann es sich um ein Magen- oder Darmgeschwür, um eine Entzündung der Darmschleimhaut oder sogar um Darmkrebs handeln.

Was ist wichtig?

Lassen Sie den Grund für die Blutung auf jeden Fall ärztlich abklären, damit die Ursache behandelt werden kann. Gerade wenn Sie chronisch krank sind, kann eine solche Blutung dazu führen, dass sich Ihr Allgemeinzustand drastisch verschlechtert: Sie fühlen sich benommen, schwach und Ihnen wird häufig schwindlig.

Notfall 7: Blut im Urin

Zu welchen Symptomen kommt es?

Sie können ganz deutlich anhand einer Rötlichfärbung erkennen, dass sich in Ihrem Urin Blut befindet.

Was kann sich hinter den Symp­tomen verbergen?

Verspüren Sie beim Wasserlassen starke Schmerzen, steckt in der Regel eine Blasen- oder Nierenentzündung hinter der Blutung. Im Urin vorhandenes Blut kann allerdings immer auch auf eine Krebserkrankung hindeuten. Es ist häufig ein Anzeichen für Blasen-, Gebärmutter-, Harnleiter- oder Prostatakrebs.

Was ist wichtig?

Suchen Sie schnell Ihren Hausarzt oder Internisten auf. Er kann anhand von Untersuchungen diagnostizieren, was es mit den Blutungen auf sich hat. Dann schließt sich eine entsprechende Behandlung bzw. Therapie an.