Coralcare – Ein Wundermittel für Ihre Gelenke?

Das Nahrungsergänzungs-Präparat Coralcare gilt als Wundermittel, das besonders bei Gelenk-Beschwerden helfen soll. Was wirklich dran ist: (Foto: Adobe Stock - WavebreakMediaMicro)
Die Coralcare-Gewinnung führt zu großen Umwelt-Schäden
Ein Nebeneffekt, der nicht außer Acht gelassen werden darf, wenn es um Coralcare geht, ist seine fragwürdige Gewinnung. Es handelt sich nämlich, so der Hersteller, um Korallenpulver, das aus Korallen-Bänken gewonnen wird.
Das könnte natürlich schonend geschehen. Aber für die Gewinnung von Coralcare wird ein Gerät eingesetzt, das Sie am besten mit einem Staubsauger vergleichen können.
Gravierende Schäden an den Korallenriffen, die zu den besonders sensiblen Ökosystemen gehören, sind die Folge – und das für ein Präparat, dessen Wirkung keine andere ist als die eines ganz normalen Kalzium-Pulvers, das Sie in jeder Apotheke bekommen.
Gesundheitsgefährdende Überdosierung droht!
Ein Problem bei der Einnahme von Coralcare ist die Kalzium-Menge, die Sie zu sich nehmen. Ich empfehle meinen Patienten eine Tagesdosis von 1.000 bis 1.200 mg. Von Coralcare sollen Sie aber täglich 1.500 mg zu sich nehmen, also 1,5 g!
Das kann auf Dauer gefährlich für Sie werden. Denn zu viel Kalzium ist nicht harmlos. Vielmehr regt eine solche Überdosierung laut Forschern des Uniklinikums Leipzig das Inflammosom an. Hierbei handelt es sich um Proteine, die Entzündungen regeln.
Diese Entzündungen sind eigentlich verantwortlich dafür, Infektionen zu verhindern. Sind sie aber dauerhaft im Körper vorhanden, können Diabetes, Rheuma oder Tumore die Folge sein.
Außerdem kann es kommen zu:
- Fettleibigkeit,
- Gefäß-Erkrankungen,
- veränderten Herzgefäßen
- oder Nierensteinen.
Warum Sie Coralcare nicht brauchen
Meiner Meinung nach können Sie auf Coralcare gut verzichten. Es handelt sich dabei um nichts anderes als Kalzium.
Ob es aus Korallen gewonnen wird oder ob Sie ein gewöhnliches Kalzium-Pulver einnehmen, macht keinen Unterschied in der Wirksamkeit – nur in Ihrem Geldbeutel.
Denn Letzteres ist viel preiswerter, aber nicht weniger wirksam. Einen Kalzium-Mangel können Sie mit solchen preiswerten Mitteln ebenfalls ausgleichen.
Eine Arthrose können Sie jedoch mit beidem nicht heilen, da es sich hierbei um eine degenerative Erkrankung handelt, die nicht heilbar ist.
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