Anti-Krebs-Ernährung: Vermeiden Sie Risikofaktoren auf dem Teller

Anti-Krebs-Ernährung, Enährung, Krankheiten, Ernährungstipps
Pixel-Shot - Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis
Ihre Nahrung soll ein Gesundbrunnen für Ihren Körper sein. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente – alles Dinge, die Sie gesund erhalten. Leider finden sich heute auch noch ganz andere Stoffe im Essen, die sogar Krebs verursachen können. Wussten Sie, dass zwischen 35 und 38 Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland auf eine falsche, ungesunde Ernährung zurückzuführen sind?
 
Statistisch gesehen erkrankt jeder Mensch jeden Tag 4-mal an Krebs – so oft passiert bei der Reproduktion von Körperzellen ein Fehler. Ein starkes Immunsystem kann die kranken Zellen schnell vernichten.
 
Sie können Ihren Körper beim Kampf gegen Krebs unterstützen bzw. einer Krebserkrankung vorbeugen: indem Sie wichtige Schutzstoffe in Ihrem Essen nutzen und aggressive Nahrungsbestandteile meiden. Greifen Sie zum Schutz gegen Krebs auf eine Quelle zurück, die wirklich zuverlässig ist: auf Mutter Natur.
 

9 Nahrungsmittel für Ihren Speiseplan gegen Krebs

  • Vollkornprodukte versorgen Ihren Körper mit Phytinsäure. Bekannt ist dieser Stoff als einer der vielen Anti-Krebsstoffe der Natur. Durch die Phytinsäure werden die Krebszellen im Körper gebunden und so unschädlich gemacht.
  • Obst und Gemüse senken das Risiko, jemals an Krebs zu erkranken, übrigens um rund 30 %. Sie versorgen sich durch die 500 bis 700 Gramm Obst und Gemüse, die Sie täglich essen sollten, mit wichtigen Antioxidantien, Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen. Diese fangen die freien Radikale, kleine Zellschädiger im Körper, die auf Dauer Krebs hervorrufen können.
  • Olivenöl kann Sie vor Brustkrebs schützen. Das haben neueste Studien gezeigt. Die Ölsäure, eine ungesättigte Fettsäure, hindert ein bestimmtes krebserzeugendes Gen daran, seine schädliche Arbeit in den Körperzellen aufzunehmen.
  • Junger Brokkoli ist der Zellschutz schlechthin unter den Gemüsen.Sein Vitamin-C-Gehalt ist doppelt so hoch wie der von Zitronen, er enthält die meisten sekundären Pflanzenstoffe, außerdem viele Ballaststoffe und dann noch Sulforophans. Dieser Stoff kann Krebszellen im Körper unschädlich machen. Wissenschaftler der John-Hopkins-Universität haben übrigens entdeckt, warum Sie ausgerechnet zu jungem Brokkoli greifen sollten: Er hat eine 20- bis 50-mal so hohe Schutzwirkung, verglichen mit älterem Gemüse.
  • Ballaststoffe: Mindestens 30 Gramm täglich sollten es sein – dann regen Sie nicht nur Ihre Verdauung an. Sie senken auch Ihr Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken, um rund 40 %. Denn Ballaststoffe haben eine hervorragende Eigenschaft: Sie binden sich an krebserzeugende Stoffe im Darm und schleusen diese mit dem Stuhl aus dem Körper.
  • Fisch: Gerade Lachs, Makrele oder Tunfisch kann Sie bei der Krebsvorbeugung unterstützen. Denn die im Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren bremsen nicht nur das Wachstum von Krebszellen, sondern können auch den „Selbstmord“ der Krebszellen, die so genannte Apoptose, hervorrufen. Essen Sie Fisch, 2- bis 3-mal pro Woche, haben Sie ein um ein Drittel geringeres Risiko, an Krebs zu erkranken. Mögen Sie keinen Fisch, tauschen Sie Ihr Öl gegen Walnuss- oder Leinöl aus – auch so bekommen Sie Omega-3-Fettsäuren.
  • Zitrusfrüchte sollten Sie nicht bis aufs Fruchtfleisch schälen. Lassen Sie die weiße Haut ruhig dran und essen Sie sie mit. Denn hierin sind viele Flavonoide enthalten, die die Wirkung des Radikalenfängers Vitamin C um das 30-fache erhöhen können.
  • Milchprodukte: Gerade Kefir oder Jogurtprodukte – bitte aus Magermilch – sorgen durch die enthaltenen Milchsäurebakterien für eine gesunde Darmflora. Dadurch können schädliche Zellen gar nicht erst entstehen.
  • Eier: Sie sind zu Unrecht in Verruf geraten. Denn Eier gehören zu den nährstoffreichsten Lebensmitteln überhaupt. Ihr Gehalt an den fettlöslichen Vitaminen B 2, B 12 und Folsäure ist außergewöhnlich hoch. Sowohl im Eidotter als auch im Eiklar ist leichtverdauliches hochwertigesEiweiß vorhanden, das alle lebenswichtigen essentiellen Aminosäuren enthält und vom Körper besonders gut verwertet werden kann. Die Aminosäure Tryptophan ist unmittelbar an der Bildung von Serotonin beteiligt, dem körpereigenen Gute-Laune-Hormon. Inzwischen ist nachgewiesen, dass der größte Anteil des Cholesterins aus dem Ei im Darmtrakt gar nicht aufgenommen wird. Hühnereier enthalten nämlich auch Lecithin, das die Aufnahme des Cholesterins an der Darmwand bremst.
  • Petersilie enthält Apigenin. Das ist ein Stoff, der die Teilung, aber auch die Wanderung von Krebszellen durch den Körper verhindert. Radikalenfänger sind auch Salbei, Thymian oder Rosmarin – diese Kräuter können Sie sich sogar im Blumentopf auf dem Fensterbrett selber züchten.
  • Nüsse: Die kleinen Ernährungswunder haben zwar viele Kalorien, doch sollten sie in Maßen auf den wöchentlichen Speiseplan stehen. Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren und haben damit eine ähnliche Wirkung wie der Seefisch. Ihr Gehalt an hochwertigem Eiweiß, B-Vitaminen, Vitamin E und Mineralstoffen ist ebenfalls beachtlich. Nüsse beugen Herz- und Kreislauf-Erkrankungen vor, wirken sich positiv auf Nerven und Gehirn aus, puffern Stresssymptome ab und fördern die Konzentration.
  • Heidelbeeren: Unter den ohnehin schon gesunden Beeren nehmen Heidelbeeren eine ganz besondere Position ein: Sie enthalten große Mengen an Anthocyanen, sekundären Pflanzenstoffen, die ihnen die intensive blau-lila Farbe bescheren. Als Antioxidanzien schützen sie Ihren Körper vor freien Radikalen und damit vor vorzeitigen Alterserscheinungen, Herzinfarkt und Krebs. Sie wirken gegen Entzündungen und beugen Erkrankungen wie Diabetes, Alzheimer und Demenz vor. Zudem haben sie reichlich Vitamin C, Eisen, Folsäure, Kalzium und Kalium zu bieten. Damit kurbeln Sie Ihren Stoffwechsel an, entschlacken und stärken die Abwehr. Das Gute: Heidelbeeren können Sie ganzjährig essen, denn die gesunden Stoffe stecken auch in Tiefkühlware.

Hüten Sie sich vor diesen Risikofaktoren

Leider stecken in unserem Essen nicht nur die Nährstoffe, die so wichtig für die Prävention von Krebs sind. Es gibt vor allem bei industriell hergestellten oder weiterverarbeiteten Lebensmitteln viele Zusatzstoffe, die das Krebsrisiko erhöhen. Und auch durch falsches Lagern kann ein eigentlich gesundes Nährmittel zur Gefahr für Ihre Gesundheit werden.

Transfettsäuren

Dabei handelt es sich um Stoffe, die immer dann entstehen, wenn Lebensmittel in der Fabrik weiterverarbeitet und dabei Fette gehärtet werden. Diese Fette sind raffiniert, also so verarbeitet, dass sie vollständig frei von Vitaminen und Mineralstoffen sind.

Leider nehmen wir heute überwiegend solche Fette zu uns, mit schädlichen Folgen für jede einzelne Zelle. Auf Dauer werden die Zellmembranen porös. Dadurch sind die einzelnen Zellen nicht mehr vor Strahlung, Umweltgiften oder Viren geschützt und können leichter zu Krebszellen mutieren.

Transfettsäuren können Sie leicht erkennen: Sie stehen entweder direkt auf der Inhaltsliste industriell verarbeiteter Lebensmittel oder verstecken sich hinter dem Begriff „gehärtete Fette“. Wenn Sie also Transfettsäuren lesen, machen Sie einen großen Bogen um das entsprechende Produkt.

Benzypren

Ihr Körper kommt in Kontakt mit Benzypren, wenn Sie Gegrilltes vom Holzkohlegrill essen. Dieser Stoff, der die Hauptentstehungsursache für Magenkrebs ist, entsteht bei der Verbrennung von Fett. Er ist dann in den leckeren „krossen“und „knusprigen“ Stellen des Fleisches enthalten. Auch in Ihrer Pfanne können Sie diesen Stoff finden: In den schwarzen Krümeln, die am Pfannenboden liegen, wenn Sie zum Beispiel ein paniertes Schnitzel gebraten haben.

Grillen Sie im nächsten Jahr einfach mal Gemüse. Soll es doch zwischendurch „klassisches“ Grillgut sein, wählen Sie magere Fleischsorten wie Hühnchen oder Pute und kratzen Sie die schwarzen Stellen rigoros ab.

Nitrosamine

Diese Stoffe schädigen die Darmwand und können so Tumore auslösen. Sie entstehen, wenn viel Nitrit, aber kaum oder kein Vitamin C im Lebensmittel vorhanden ist. So ist Gepökeltes reich an Nitrosaminen. Zudem wird Nitrat gerne in der Landwirtschaft als Dünger verwendet. Dies kann sich beim Erhitzen in Nitrit umwandeln und auch hier entstehen dann im vermeintlich gesunden Gemüse krebserregende Nitrosamine.

Wählen Sie beim Gemüsekauf möglichst biologisch angebaute Lebensmittel. So entgehen Sie dem Nitrat und seinem schädlichen Nachfolgeprodukt Nitrosamin.

Lithocholsäure

Auch Ihr Körper selbst kann krebserregende Stoffe produzieren: zum Beispiel die Lithocholsäure. Auch sie ist ein Produkt falscher Ernährung. Sie entsteht, wenn Sie große Mengen tierischer Fette aus zum Beispiel Fleisch und Wurst zu sich nehmen. Forscher der Universität Dallas haben herausgefunden, dass tierisches Fett den Körper dazu anregt, viel Gallensäure zu produzieren. Diese umhüllt das Fett und nur so kann es in den Stoffwechsel gelangen.

Die Gallensäuren gelangen zusammen mit dem Fett in den Magen und den Darm. Hier werden sie durch Enzyme umgewandelt, in sekundäre Gallensäuren. Gerade die sekundäre Gallensäure Lithocholsäure, die sich im Dickdarm anreichert, wirkt dort wie ein Gift. Tierversuche haben gezeigt, dass diese Säure bei Mäusen Krebs auslöst. Bei Menschen, die an Dickdarmkrebs erkrankt sind, ist im Dickdarm selbst eine hohe Konzentration an Lithocholsäure nachweisbar.

Schimmelpilze

Auch Schimmelpilze können Krebs fördern. Sie entstehen dann, wenn Lebensmittel entweder unsachgemäß oder zu lange gelagert werden. Es gibt unzählige Regeln, wie weit Sie den Schimmel herausschneiden sollten, um das Lebensmittel noch verzehren zu können, und bei welchen Lebensmitteln das nicht geht.

Da Schimmelpilze ihre Sporen auf dem Lebensmittel verteilen können, sollten Sie solche Regeln jedoch nicht unbedingt befolgen. In den Augen vieler Wissenschaftler gehören angeschimmelte und verschimmelte Lebensmittel komplett in den Müll.

Alkohol

Schon ein Glas Wein pro Tag kann das Risiko erhöhen, an Brustkrebs zu erkranken. Der direkte Zusammenhang ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig bewiesen. Fakt ist aber, dass Alkohol dem Körper sowohl Magnesium als auch Vitamine entzieht. Wenn diese fehlen, dann sind die Zellen nicht mehr vor freien Radikalen geschützt, welche die Zellstruktur schädigen und Krebs auslösen können.

Trinken Sie Alkohol, dann sollten Sie am nächsten Tag verstärkt Obst und Gemüse essen, um die Vitamin- und Magnesiumvorräte Ihres Körpers wieder aufzufüllen. Wir wissen heute, dass Alkohol in großen Mengen Mund- und Kehlkopfkrebs auslösen kann. Da die Abbauprodukte des Alkohols auch die Schleimhäute angreifen, erhöht er zudem das Risiko für Dickdarmkrebs.

Zucker- und stärkehaltige Lebensmittel

Wenn Sie oft Zucker essen, erhöhen Sie als Frau Ihr Risiko, an Brust-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs zu erkranken. Noch gefährlicher sind solche Produkte für Frauen, die unter einer Insulinresistenz leiden. In diesem Fall sollten Sie sich möglichst zucker- und stärkearm ernähren, ansonsten kann es zu Bauchspeicheldrüsenkrebs kommen.

Grund dafür ist wahrscheinlich, dass das entstehende Zuviel an Insulin den Spiegel der Sexualhormone erhöht. Haben Sie zu viele Sexualhormone im Körper, steigt Ihr Risiko für Krebs an den Geschlechtsorganen. Gleichzeitig erhöht Insulin aber auch den Insulin-like-groth-Faktor. Dieser steigert das Wachstum der Krebszellen.

Acrylamid

Acrylamid steckt in allen Lebensmitteln, die viele Kohlenhydrate enthalten und auf hohe Temperaturen erhitzt werden, zum Beispiel in Pommes, Chips oder Knäckebrot. Im öffentlichen Bewusstsein taucht Acrylamid immer kurz vor Weihnachten auf, wenn die Spekulatius- und Kekszeit wieder beginnt.

Gerade Plätzchen und Lebkuchen werden oft stark erhitzt, schnell entstehen hier große Mengen Acrylamid. Dieses wird im Körper zu Glycidamid umgewandelt, das für eine Veränderung des Erbgutes verantwortlich gemacht wird.

Zudem kann sich Glycidamid mit Acrylamid verbinden und Funktion wie Struktur zum Beispiel der DNA oder des Hämoglobins verändern. Kranke und mutierte Zellen sind die Folge, die dann zu Krebs führen können.

Aber noch immer streiten Wissenschaftler darüber, welche Mengen dieses Stoffes nun krebserregend sind. Manchmal heißt es, Sie müssten schon drei Kilo Brot und Chips am Tag essen, dann werden wieder viel geringere Mengen angesetzt.

So oder so: Sie sollten sich keinem unnötigen Risiko aussetzen. Verzichten Sie so weit wie möglich auf Lebensmittel, die Acrylamid enthalten können.

Acrylamid: So können Sie sich schützen

Ausgangsstoff für die Acrylamid-Entstehung ist die Aminosäure Asparagin. Diese steckt vor allem in Kartoffeln und in Getreide. Zuckerverbindungen wie beispielsweise Glukose oder Fruktose fördern die Acrylamidbildung zusätzlich.

Zudem spielt die Erhitzungsintensität eine entscheidende Rolle: Die Acrylamidbildung beginnt bei 120 °C und steigt extrem an ab 170 bis 180 °C. Kein Wunder also, dass sich hohe Acrylamidgehalte vor allem in gebratenen und frittierten Kartoffelerzeugnissen nachweisen lassen.

Die Gefahr steckt aber auch in zuckerreichen und getreidehaltigen Lebensmitteln, die im Zuge ihrer Produktion stark erhitzt wurden. Dazu zählen etwa Knäckebrot oder Kekse. Im Zuge des Röstvorgangs bildet sich sogar etwas Acrylamid im Kaffee.

In diesen Lebensmitteln kann Acrylamid stecken

  • Bratkartoffeln
  • Pommes frites
  • Kroketten
  • Kartoffelsticks
  • Chips, Kräcker
  • Salzstangen
  • Kekse
  • Lebkuchen
  • Kuchen mit stark gebräunter Kruste
  • Kaffee
  • Knäckebrot
  • Toastbrot
  • Brot und Brötchen mit stark gebräunter Kruste
  • stark gebräunter Pizzateig
  • Kaffee
  • geröstete (Frühstücks-)Cerealien, Cornflakes
  • Röstzwiebeln

Versuchen Sie, Acrylamid in Nahrungsmitteln so gut wie möglich zu meiden. In Untersuchungen hat sich gezeigt, dass es offenbar negativ auf das Erbgut wirkt, indem es die DNA direkt angreift. Die Folge: Mutationen in Zellen entstehen, die letztendlich zu Tumoren führen können.

Darüber hinaus wird Acrylamid auch von Leberenzymen zu Glycidamid umgebaut. Diese Substanz wiederum kann ebenfalls die DNA angreifen und unter anderem die Struktur von Hämoglobin verändern; also die Eiweißverbindung, die in Ihrem Körper für den Sauerstofftransport mitverantwortlich ist.

So minimieren Sie Ihr Acrylamid-Risiko

Bei der Verarbeitung von Kartoffelerzeugnissen:

  • Beim Kochen, Dünsten oder Dampfgaren entsteht kein Acrylamid. Sie können also beispielsweise Kartoffeln bedenkenlos auf diese Weise zubereiten.
  • Pommes frites sollten möglichst nicht auf Ihrem Speiseplan stehen. Neben Acrylamid enthalten diese viel Fett und Salz und wenig Vitamine und Mineralstoffe. Wenn es doch einmal ausnahmsweise Pommes frites geben soll (z. B. bei einer Geburtstagsfeier), dann achten Sie auf eine schonende Zubereitungsart.

Bei der Zubereitung in einer Fritteuse:

  • Frittieren Sie höchstens 3,5 Minuten.
  • Pro 100 Gramm Frittiergut sollten Sie 1 bis 1,5 Liter Öl verwenden.
  • Grundsätzlich gilt: Greifen Sie zu größeren, dickeren Pommes frites oder alternativ zu Kroketten. Denn diese sind weniger mit Acrylamid belastet als schmalere Kartoffelerzeugnisse, da sich der Stoff vermehrt an den Außenflächen bildet.

Bei der Zubereitung im Backofen:

  • Stellen Sie den Backofen auf maximal 200 °C (ohne Umluft). Bei Geräten mit Umluft sollten Sie eine Temperatur von maximal 175 °C wählen. Auch hier gilt: Verwenden Sie besser größere und dickere Pommes frites oder Kroketten.
  • Bei der Zubereitung von Bratkartoffeln sollten Sie Margarine anstatt Öl verwenden. Margarine hat einen verhältnismäßig hohen Wassergehalt, was beim Braten die Acrylamidbildung letztendlich etwas eindämmt. Alternativ: Geben Sie einen Esslöffel Margarine zum Bratöl hinzu. Verwenden Sie außerdem Kartoffeln, die bereits gekocht wurden, dann ist die Bratzeit geringer und damit auch die Wahrscheinlichkeit der Acrylamidbildung.
  • Lagern Sie Kartoffeln stets kühl und dunkel, aber nicht im Kühlschrank. Denn bei Kühlschranktemperaturen entsteht in den Kartoffeln viel Zucker, der dann bei der Zubereitung die Acrylamidbildung fördert.
  • Verarbeiten Sie außerdem keine Kartoffeln mit grünen Stellen. Denn hier entsteht beim Braten und Frittieren verhältnismäßig viel Acrylamid.

Beim Einkauf und beim Backen:

  • Greifen Sie zu ungesüßten Cornflakes und zu nicht gerösteten (Frühstücks-) Cerealien. Hier ist das Acrylamid-Risiko geringer.
  • Rösten Sie Ihr Toastbrot nicht bis es dunkel wird. Achten Sie auch beim Brot- und Brötchenkauf auf eine möglichst helle Kruste.
  • Hell gebackene Kekse oder Plätzchen enthalten ebenfalls weniger Acrylamid als ihre gebräunten Gegenstücke.
  • Wenn Sie selbst backen: Mischen Sie Ei oder Eigelb in den Teig. Das verringert die Bildung von Acrylamid.
  • Das Backtriebmittel Hirschhornsalz (E 503) gilt als Quelle hoher Acrylamidwerte. Verwenden Sie besser Natron oder Backpulver.
  • Geröstete Mandeln können ebenfalls für eine hohe Acrylamidbildung sorgen. Streichen Sie diese also besser aus der Backrezeptur.

Nitrat im Essen: So können Sie sich schützen

Nitrat ist eine Stickstoffverbindung, die natürlicherweise im Boden vorkommt. Aber auch über Dünger gelangt Nitrat auf unsere Felder. Pflanzen nehmen die Verbindung über ihre Wurzeln auf: Sie brauchen Nitrat unter anderem zum Wachstum. Einen Überschuss speichern sie in Stielen, Blattrispen und grünen Blättern ab. So weisen vor allem Blatt- und Wurzelgemüse mitunter hohe Nitrat-Konzentrationen auf.

In diesen Gemüsesorten kann viel Nitrat stecken

  • Spinat
  • Rucola
  • Feldsalat
  • Kopfsalat
  • Rote Beete
  • Radieschen
  • Mangold

Nitrat ist grundsätzlich nicht gesundheitsschädlich. Bei der Verdauung in Mund und Magen können Bakterien es jedoch zu Nitrit umwandeln. Daraus können sich in Ihrem Körper Nitrosamine bilden, die im Verdacht stehen, Krebs erregend zu sein. Tierversuche konnten die Gefahr bereits bestätigen.

Darüber hinaus werden Nitrat- und Nitritverbindungen als Konservierungsstoffe E 249 – E 252 in der Lebensmittelproduktion eingesetzt: Enthalten sind sie beispielsweise in gepökeltem Fleisch, in Blutwurst, Salami, Rohschinken und Bierschinken. Aber etwa auch um Schnitt- und Hartkäse haltbar zu machen, nutzen Käsereien die Verbindungen. Beim Erhitzen dieser Lebensmittel können dann ebenfalls Nitrosamine entstehen.

Studienlage unklar: Seien Sie vorsichtig!

Andere Studien attestieren den Stickstoffverbindungen eine gesundheitliche Unbedenklichkeit. Einige Quellen sprechen sogar davon, dass Nitrit Krankheitserreger wie Salmonellen abtötet. Außerdem wird Nitrat im Körper zu Stickstoff-Monoxid umgewandelt. Diese Substanz könnte Ihren Blutdruck senken. Die genauen Zusammenhänge sind allerdings noch unklar.

Solange die Auswirkungen auf Ihre Gesundheit nicht genauestens geklärt sind, sollten Sie den Verzehr möglichst gering halten. Vermeiden Sie so gut es geht die Konservierungsstoffe E 249 – E 252. Und versuchen Sie Blatt- und Wurzelgemüse mit möglichst wenig Nitrat zu konsumieren.

So senken Sie den Nitratgehalt in Ihrem Gemüse

  • Kaufen Sie Blatt- und Wurzelgemüse als Frischware saisonal aus dem Freilandanbau: Bei Gemüse, das in den lichtreichen Frühlings- und Sommermonaten geerntet wird, ist die Nitratkonzentration geringer. Gemüse, das in den Wintermonaten im Gewächshaus reift, weist höhere Nitramengen auf. Der Grund: Generell lagern Pflanzen bei höheren Temperaturen weniger Nitrat ein. Zum anderen ist im Sommer die Lichteinstrahlung höher, wodurch der Stoffwechsel der Pflanzen angekurbelt wird. Dabei verringert sich unter anderem der Nitratgehalt.
  • Ernten Sie Blatt- und Wurzelgemüse abends oder nachmittags: Es enthält weniger Nitrat als Gemüse, das morgens abgeerntet wird. Auch hier spielt das Sonnenlicht eine Rolle: Je länger die Pflanzen dem Licht ausgesetzt sind, desto mehr Nitrat wird abgebaut.
  • Senken Sie den Nitratgehalt bei der Essenszubereitung: Verwerfen Sie Stiele, große Blattrippen und äußere Blätter. Denn hier sammeln sich die größten Nitratmengen an.

Schützen Sie kleine Kinder

Nitrit kann den Sauerstofftransport im Blut behindern. In einem erwachsenen Körper machen Enzyme diese Wirkung in der Regel unschädlich. Bei Säuglingen hingegen funktioniert dieser Mechanismus noch nicht. So kann es zu einem Sauerstoffmangel kommen, der als Blausucht oder Zyanose bekannt ist.

Füttern Sie daher Säuglinge in den ersten Lebensmonaten nicht mit nitrathaltigen Lebensmitteln. Auch Kleininder, die an einem Magen-Darm-Infekt leiden, sollten keine nitrathaltige Kost bekommen. Der Infekt kann zur Folge haben, dass im Körper vermehrt Nitrit gebildet wird.

Krebs durch Fleisch und Wurst?

In einer Studie zeigte sich: In Regionen, wo viel Schinken und Wurst gegessen werden, erkranken mehr Menschen an Krebs. Anders sieht es bei rotem Fleisch, also unverarbeitetem Schweine-, Rind- und Lammfleisch aus. Hier konnte man einen solchen Zusammenhang nicht unbedingt herstellen. Was ist also dran an dieser Schlagzeile: „Die WHO hat Fleisch und Wurst als Krebs erzeugend eingestuft.”? Es handelt sich um eine Metastudie der Weltgesundheitsorganisation, bei der über 800 wissenschaftliche Studien zum Thema Fleischkonsum ausgewertet wurden.

Wurst und Schinken werden als bedenklich für Darm-, Prostata-, Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs eingestuft, weil sie durch bestimmte Verfahren haltbar gemacht worden sind, bei denen krebserregende Stoffe entstehen. Im Grunde wusste man das auch schon länger. Durch die Studienauswertung wurde dies nur noch einmal deutlich gemacht. Wichtig ist auch, dass Sie sich einmal die Zahlen vor Augen führen, die verdeutlichen, wie gefährlich Fleisch wirklich ist. Rund eine Million Menschen pro Jahr sterben weltweit ungefähr an den Folgen des Rauchens. Schätzungsweise könnten 50.000 Todesfälle jährlich durch Krebs in Folge von übermäßigem Fleischkonsum verursacht werden. Anders ausgedrückt: Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt um 18 Prozent. Als Mann Mitte 40 haben Sie grundsätzlich ein Darmkrebsrisiko von 0,4 Prozent, in den nächsten Jahren zu erkranken. Durch 50 Gramm verarbeitetes Fleisch (Wurst und Schinken) am Tag steigt es auf 0,5 Prozent an.

Achtung Krebs: So riskant ist gepökeltes Fleisch

Die Konservierung mit Kalium- und Natriumnitrit (auch bekannt unter E 249 und E 250) zählt zu den wichtigsten Methoden, die uns vor einer Lebensmittelvergiftung bewahren: Die Verbindungen wirken antibakteriell und schützen vor dem als „Fleischverderber“ gefürchteten Bakterium Chlostridium Botulinum. Als Konservierungsstoffe werden Kaliumnitrit und Natriumnitrit ausschließlich Nitritpökelsalz beigemengt, in dem Nitrite und Kochsalz im Verhältnis von 1:200 bis 1:250 gemischt sind. Nitritpökelsalz wird verwendet, um beispielsweise getrocknete Wurst- und Fleischwaren haltbar zu machen.

Nitritpökelsalz finden Sie in diesen Lebensmitteln:

  • in Wurstwaren wie Salami (in über 90 Prozent der Wurstprodukte verwendet)
  • in gepökeltem Fleisch
  • in Fertiggerichten
  • in Konserven
  • in Marinaden (besonders mit Speck, Dörrfleisch)

Wissen sollten Sie aber auch: E249 und E250 sind wegen ihrer antibakteriellen Wirkung einerseits wichtige Zusatzstoffe, andererseits bergen die Nitrite aber auch eine Gefahr für Ihre Gesundheit: Durch das Erhitzen von gepökelten Fleischwaren können sich bei einer Temperatur ab etwa 130 Grad Celsius krebserregende Nitrosamine bilden. Sie sollten gepökeltes Fleisch deshalb niemals grillen oder braten. Grillen Sie stattdessen beispielsweise frische Steaks. Nitrosamine entstehen aus Nitrit und Eiweißbausteinen. So kann beispielsweise auch Käse die Nitrosaminbildung fördern. Verzichten Sie deshalb am besten auf Toast Hawaii oder Pizza mit Käse und Salami oder Schinken.

Auch nicht erhitzte Nitrite nur in Maßen konsumieren

Zudem gibt es gute Gründe, weshalb Sie sich auch vor nicht erhitzten Nitriten vorsehen sollten. Große Mengen verursachen die Blausucht: Ihre Lippen, Schleimhäute und auch Ihre Haut nehmen eine bläuliche Färbung an. Ihre roten Blutkörperchen binden keinen Sauerstoff mehr. Erwachsene Menschen besitzen ein Enzym, das den veränderten Blutfarbstoff wieder in das sauerstofftransportierende Hämoglobin umwandelt. Dieses Enzym ist bei Kindern unter sechs Monaten allerdings noch nicht vollständig vorhanden. Daher kann Nitrit bei ihnen im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen. Pürieren Sie also niemals Nitrit-haltige Lebensmittel unter Babynahrung.

Erste Studien deuten zudem darauf hin, dass ein Zusammenhang besteht zwischen einem erhöhten Verzehr von mit Nitriten konservierten Fleischwaren und dem Risiko für Diabetes mellitus, einer koronaren Herzerkrankung oder einer Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Hier besteht allerdings noch weiterer Forschungsbedarf.

Höchstwert schnell erreicht

In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass Sie die empfohlene Nitrit-Tages-Höchstmenge nicht überschreiten. Der ADI-Wert (engl. Acceptable Daily Intake) gibt die tägliche Aufnahmemenge von Fremdstoffen in Lebensmitteln an, die ein Mensch lebenslang täglich verzehren kann, ohne gesundheitliche Schäden davonzutragen.

Der Nitrit-ADI-Wert liegt bei 0,06 mg/Kg Körpergewicht. Vorsicht, dieser Wert ist schnell erreicht: Bei einem 70 kg schweren Menschen beispielsweise beträgt der ADI-Wert demnach 4,2 mg pro Tag. Mit nur 50 Gramm Rohschinken, der einen Nitritgehalt von 150 Milligramm je Kilogramm aufweist, liegt die Nitrit-Aufnahme mit 7,5 mg schon deutlich über diesem ADI-Wert. Versuchen Sie, bei einem entsprechenden Körpergewicht also nicht mehr als 30 Gramm Schinken oder Salami täglich zu essen.

Diese Stoffe schützen Sie vor Krebs

Natürlich hängt es immer von der Art des Krebses ab, wie groß die Rolle ist, die die Ernährung spielt und welche Ernährung ihn auslösen kann. Einige Stoffe sind Schutzstoffe gegen alle Krebsarten. Hierzu gehören die Vitamine C und E sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Diese sind besonders wirksam gegen freie Radikale.

Dann gibt es auch individuelle Schutzstoffe:

  • Darmkrebs: Hülsenfrüchte und Tomaten
  • Dickdarmkrebs: viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte, aber wenig tierisches Fett
  • Magentumore: wenig gegrillte Lebensmittel, wenig salzreiche Speisen
  • Brustkrebs: wenig Alkohol, dafür viel Ballaststoffe, Vitamin C und Carotinoide