Der Apfel: Lecker, kalorienarm und gut für die Gesundheit

Roter, gelber und grüner Apfel mit eingeritzten Herzen auf Holz
© kbuntu | Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Wer etwas Englisch spricht, dem ist ein bekanntes Sprichwort sicherlich nicht fremd: „An apple a day keeps the doctor away.“ Übersetzt bedeutet dies, dass ein Apfel am Tag den Doktor fernhält. Und die englische Volksweisheit verspricht viel Wahres: Denn das liebste Obst der Deutschen enthält viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe und kann sogar bei Darmbeschwerden unterstützen. Denn der Apfel ist ein echtes Supertalent!

Welche Inhaltsstoffe enthalten Äpfel?

Äpfel (botanisch: Malus) enthalten über 30 Mineralstoffe und Spurenelemente und zusätzlich jede Menge Vitamine. Das macht die Frucht zu einem wichtigen Bestandteil einer gesunden Ernährung, die sich durch viel Obst und Gemüse auszeichnet. Doch welche Inhaltsstoffe kommen genau im Apfel vor?

  • sekundäre Pflanzenstoffe wie Quercetin, Phenole und Anthozyane haben vielfältige Aufgaben: Sie machen unter anderem freie Radikale unschädlich, schützen vor Krankheitserregern, beugen Krebs vor, stärken das Immunsystem und erhöhen die Widerstandskraft.
  • Vitamin C hilft bei Infekten, stärkt das Herz und die körpereigenen Abwehrmechanismen und beugt Erkältungen vor. Sonnengereifte Äpfel haben einen besonders hohen Vitamin-C-Gehalt.
  • Pektin senkt den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel, unterstützt die Darmflora, regt die Verdauung an, entwässert, schützt vor Arteriosklerose, beugt Herz- und Kreislauf-Erkrankungen sowie Darmkrebs vor und fördert körpereigene Entgiftungsreaktionen.
  • Ballaststoffe machen angenehm satt und regen die Verdauung an, fördern körpereigene Entgiftungsreaktionen, schützen vor Darmkrebs und stärken die Abwehrkraft des Darmes
  • Vitamine haben vielfältige Aufgaben und sind an allen Prozessen im Körper beteiligt. Sie bekämpfen unter anderem freie Radikale und aktivieren lebenswichtige Enzyme, schützen vor Infektionen, verlangsamen den Alterungsprozess und die Zellentartung und stärken die Abwehrmechanismen.
  • Mineralstoffe aktivieren unter anderem lebenswichtige Enzyme, den Stoffwechsel innerhalb und außerhalb der Zelle, steigern die körperliche Leistungsfähigkeit und Abwehrkraft. Vor allem Kalium erfüllt wichtige Aufgaben in Ihrem Nerven- und Muskelstoffwechsel.

Im Apfel kommen vor allem die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen vor. Zudem kann das Obst durch seinen geringen Kaloriengehalt überzeugen: Mit nur 60 Kalorien pro 100 Gramm sind Äpfel ein toller, gesunder Snack für zwischendurch – zumal die Früchte leicht verdauliche Kohlenhydrate liefern. Diese sind eine schnelle Energiequelle für die körperliche und geistige Fitness.

Vitamine im Apfel: Diese sind enthalten

Äpfel sind unter anderem deshalb so gesund, weil sie echte Vitaminbomben sind. In den Früchten kommen zahlreiche der gesunden Inhaltsstoffe vor. Unsere Tabelle zeigt Ihnen die im Apfel enthaltenen Vitamine und ihre Wirkweisen auf einen Blick.

VitaminWofür ist es gut?
Provitamin AProvitamin A (auch Beta-Carotin genannt) ist die Vorstufe zum Vitamin A.  Das heißt, Provitamin A wird erst im Körper zu Vitamin A weiterverarbeitet. Das Vitamin ist wesentlich am Zellwachstum und der Fortpflanzung beteiligt, soll jedoch auch antioxidativ wirken. Besonders Haut und Schleimhäute, aber auch die Augen profitieren von Vitamin A.
Vitamin B1 (auch Thiamin genannt)Vitamin B1 dient vor allem der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten. Dadurch hat es besondere Bedeutung für das Gehirn und den Herzmuskel. Auch an der Übertragung von Reizen durch die Nerven ist das Vitamin beteiligt.
Vitamin B2 (anderer Begriff: Riboflavin)Riboflavin ist ein bedeutender Bestandteil der Enzyme und wird deshalb für den Energiestoffwechsel, also die Energiegewinnung aus Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen, benötigt. Das Vitamin soll auch für die Entgiftung des Körpers hilfreich sein.
Vitamin B6Das B-Vitamin 6 ist an zahlreichen enzymatischen Vorgängen des Körpers beteiligt. Unter anderem ist es für die Bildung von Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, wichtig. Zudem hat Vitamin B6 einen Anteil am Fettstoffwechsel und an der Regulation der Immunabwehr.
Vitamin CBekannt ist Vitamin C vor allem als Vitamin für das Immunsystem – und das zurecht. Denn ihm werden antioxidative Eigenschaften nachgesagt. Das heißt, es hilft bei der Abwehr freier Radikale und wirkt somit zellschützend. Außerdem ist Vitamin C unter anderem bedeutend für die Wundheilung.
Vitamin EAuch Vitamin E dient vor allem dem Zellschutz. Es wird in der Zellmembran eingelagert und entfaltet dort eine antioxidative Wirkweise. So dient Vitamin E dem Schutz von Zellen, dem Immunsystem und vor Entzündungen. Das Vitamin ist jedoch auch für die Funktionen von Nerven und Muskeln von Bedeutung.

Die Kraft des Apfels sitzt in der Schale

Die meisten Vitamine und sekundären Pflanzeninhaltsstoffe sitzen bei Äpfeln direkt in oder unter der Schale. Aus diesem Grund sollte das Obst möglichst mit dieser genossen werden, denn wer einen Apfel schält, entfernt damit quasi auch die Vitamine. Auch Flavonoide, Polyphenole und Ballaststoffe kommen hauptsächlich in oder direkt unter der Schale der Früchte vor.

Unter anderem zeigt sich die Differenz zwischen Fruchtfleisch und Schale beim Gehalt von Vitamin C. In der Schale des Apfels kommt etwa fünf bis sieben Mal mehr Vitamin C vor als im Fruchtfleisch. Am besten ist daher der Verzehr der ganzen, unverarbeiteten Frucht, um die gesundheitliche Wirkung des Apfels zu genießen.

Tipp: Greifen Sie zu Äpfeln vom Bio-Bauern, die keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel einsetzen dürfen. So riskieren Sie nicht, dass Sie diese Rückstände mit dem Apfel zu sich zu nehmen.

Welche gesundheitsförderlichen Eigenschaften hat der Apfel?

Durch die zahlreichen enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe können Äpfel unter anderem bei der Senkung des Cholesterinspiegels unterstützen. Auch bei Darmbeschwerden kann das Obst hilfreich sein. Doch wie wirkt der Apfel genau? Das zeigen wir Ihnen in unserer Top Drei der gesundheitsförderlichen Eigenschaften.

Äpfel und der Darm: Gut für die Darmflora

Vielen Menschen gilt der Darm mittlerweile als Schlüssel zu einer guten Gesundheit. Kein Wunder also, dass Äpfel besonders durch ihre Wirkung auf den Darm als gesundheitsfördernd gelten. Die Gerbstoffe des Apfels wirken im Darm antibakteriell und entzündungshemmend. Auch die kombinierten Inhaltsstoffe Polyphenole, Flavonoide und Ballaststoffe sind besonders darmfreundlich.

Unter anderem sollen Äpfel regulierend auf die Darmtätigkeit einwirken, das nutzt unter anderem bei Durchfall oder Übelkeit. Das im Apfel enthaltene Pektin quillt dabei im Darm auf und bindet Wasser. Auch wird die Darmflora durch den Verzehr von Äpfeln gestärkt, was unter anderem positiv auf das Immunsystem wirken kann.

Senkung von Cholesterinwerten: Das kann der Apfel

Britische Forscher berechneten die voraussichtlichen Folgen der täglichen Einnahme von Äpfeln und Cholesterinsenkern (Statinen). Ob es nun ein Apfel pro Tag oder eine Statintablette ist: Beides soll laut der Studie Gefäßerkrankungen ähnlich effektiv vorbeugen können.

Der tägliche Genuss von Äpfeln kann also zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall senken. Wer jedoch Statine vom Arzt verschrieben bekommt, kann diese nicht bedenkenlos durch Äpfel ersetzen – hier kann die Frucht im besten Fall ergänzend wirken.

Äpfel für das Gehirn: Fit im Kopf bleiben

Äpfel können zudem gut für das menschliche Gehirn sein. Der mögliche Grund dafür ist, dass das Obst auf den Stoff „Beta-Amyloid“ einwirken soll. Beta-Amyloide sind Proteine, die sich im Hirn bei Erkrankungen wie Alzheimer ablagern. Gesunde Menschen können den Stoff abbauen und spalten.

Äpfel – besonders Apfelsaft – sollen unter anderem verhindern können, dass sich Beta-Amyloide im Hirn ablagern und sich zwischen den Nervenzellen absetzen. Auch bei einer bereits bestehenden Alzheimer-Erkrankung soll der Genuss von Apfelsaft Vorteile mit sich bringen. Forscher der University of Massachusetts bewerteten die Probanden einer Studie als weniger ängstlich und nervös.

Apfel und Honig, Ideal für eine Apfelmaske.

Äpfel haben nicht nur bei innerlichen Anwendungen eine positive Wirkung auf Ihren Körper. Für eine besonders zarte Haut beispielsweise, eignet sich hervorragend eine 20 minütige Apfelmaske. Reiben Sie hierfür einfach einen Apfel und mischen einen Esslöffel Honig unter.Adobe Stock – maglara

Äpfel und Vorerkrankungen: Was sollte man bei Diabetes und Allergien beachten?

Der Verzehr von Äpfeln kann zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkweisen mit sich bringen. Doch besonders Allergiker oder Menschen, die von Diabetes betroffen sind, sind vor dem Verzehr eher vorsichtig. Was gilt es bei diesen Vorerkrankungen zu beachten?

Bei Diabetes: Auf den Fruchtzucker achten

Diabetiker sollten von vielen Obstsorten eher absehen, unter anderem von Bananen und Trauben. Doch sie müssen dabei nicht gänzlich auf Obst und Gemüse verzichten. Besonders Obstsorten, die einen hohen Gehalt an Ballaststoffen und Wasser aufweisen, können – natürlich in Maßen – verzehrt werden. Zu diesen Sorten gehören auch Äpfel.

Durch den hohen Ballaststoffgehalt sorgen Äpfel dafür, dass der Blutzucker nicht rasant ansteigt. Das Obst hat zudem einen geringen glykämischen Index. Zudem gibt es Sorten, die dabei besonders für Diabetiker geeignet sind. Zu diesen gehören Idared, Alkmene und Boskoop.

Für Allergiker: Auf alte Sorten setzen

Wer nach dem Verzehr von Äpfeln ein Kratzen im Hals verspürt, ist eventuell von einer Pollenallergie betroffen. Häufig bilden sich Kreuzallergien, sodass Betroffene auch auf manche Apfelsorten allergisch reagieren. Das macht die Apfel-Allergie zur häufigsten Obst-Allergie Deutschlands.

Doch auch Allergiker müssen meist nicht vollständig auf Äpfel und ihren süß-säuerlichen Geschmack verzichten. Denn unterschiedliche Apfelsorten sind unterschiedlich allergen. Die meisten Allergiker reagieren vor allem auf junge Sorten. Zu diesen gehören Jonagold, Granny Smith oder auch Gala. Sie enthalten einen hohen Gehalt an bestimmten Proteinen. Allergiker sollten daher eher auf alte Apfelsorten setzen. Unsere Tabelle verrät Ihnen, welche das sind.

Jung und alt: Welche Apfelsorten gibt es?

Apfelsorten werden in jung und alt unterteilt. Allein in Deutschland gibt es insgesamt drei- bis fünftausend Sorten. Mittlerweile werden vor allem junge Sorten angebaut, da sie sich besser züchten lassen und meist optisch ansprechender sind.

Für viele Menschen – auch Allergiker – bieten jedoch vor allem alte Sorten gesundheitliche Vorteile. Zudem sind alte Apfelsorten oft resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge. Unser Überblick zeigt, welche Äpfel zu den alten und welche zu den jungen Apfelsorten zählen.

Alte ApfelsortenJunge Apfelsorten
  • Ananasrenette
  • Boskoop (auch Boskop genannt)
  • Goldparmäne
  • Gravensteiner
  • Boikenapfel
  • Brettacher
  • Jakob Fischer
  • Josef Musch
  • Cox Orange
  • Cripps Pink (verkauft unter dem Markennamen Pink Lady)
  • Granny Smith
  • Jonagold
  • Gala
  • Golden Delicious
  • Braeburn
  • Elstar

Wer einen Apfelbaum im Garten hat, kann egal bei welcher Sorte zahlreiche Vorteile genießen und hat für Herbst und Winter vorgesorgt. Doch wie lagert man Äpfel nach dem Kauf oder nach der Ernte am besten?

Wie lagert man Äpfel am besten?

Am besten halten sich Äpfel, wenn sie an einem dunklen und kühlen Ort gelagert werden. Das kann beispielsweise der Keller oder auch die Garage sein. Wichtig ist dabei nur, dass genügend Luftfeuchtigkeit vorhanden ist. Ansonsten könnten die Fürchte austrocknen. Achten Sie bei der Lagerung darauf, beizeiten die Äpfel auf Schimmel oder Ähnliches zu überprüfen und gegebenenfalls auszusortieren.

Bei idealen Bedingungen halten Sie das Obst so bis zu fünf Monate frisch. Anders als viele andere Obstsorten kann der Apfel nämlich nicht eingefroren werden, denn dabei verliert er seinen Geschmack. Es ist jedoch möglich, die Früchte vor dem Gefrieren zu verarbeiten, beispielsweise zu Apfelbrei, und sie in dieser Form anschließend in der Gefriertruhe aufzubewahren.

Botanik und Ursprung: Was sollten Sie über den Apfel wissen?

Der Apfel (Malus domestica) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) stammt aus Asien. Erst durch Kreuzungen mit dem europäischen Holzapfel entstanden unsere modernen Kulturäpfel (Malus domestica). Nach Europa kam die Frucht zur Zeit der alten Römer und Griechen, bei denen er als Aphrodisiakum galt. Weitere wissenswerte Fakten über den Apfel:

  • Jeder Deutsche verzehrt im Jahr durchschnittlich 25 Kilogramm Äpfel. Das macht den Apfel zum beliebtesten Obst des Landes
  • Weltweit gibt es etwa 30.000 Apfelsorten, wirklich verkauft werden jedoch nur wenige
  • Äpfel reifen auch nach der Ernte. Deshalb sollten sie kühl und dunkel gelagert werden

Auch wenn Äpfel in jedem Supermarkt zu finden sind: Bei dem gesunden Obst gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken.

Alltagsobst mit Superkraft: Der Apfel

Jeder kennt ihn, jeder liebt ihn: Kaum ein Obst ist so vielfältig und so bekannt wie das gesunde Lebensmittel Apfel. Ob als Apfelkuchen, Apfelbrei oder Apfelsaft, bereits Kinder mögen den süßen Geschmack des Obstes. Wer jedoch die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Apfels genießen will, sollte auf keine dieser Zubereitungsformen zurückgreifen – denn die meisten Vitamine des Apfels sind hitzeempfindlich und sitzen direkt in oder unter seiner Schale. Am besten wird das Obst also roh verzehrt.

Zudem enthalten Äpfel zahlreiche Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese können unter anderem für den Darm, den Cholesterinspiegel und das Hirn von Vorteil sein. Beim Apfelgenuss Acht geben sollten dennoch Allergiker und Diabetiker – doch auch für diese Gruppen gibt es die perfekten Apfelsorten.