Wundheilung: 4 effektive Naturmethoden, die Antibiotika ersetzen

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Ganz gleich, ob kleine Wunden durch einen Schnitt am Papier oder große aufgrund einer Operation: Der Wunsch ist, dass sie möglichst unkompliziert und schnell heilen.

Doch immer wieder kommt es zu Störungen der Wundheilung, zu einem langandauernden Heilungsprozess und zu Infektionen. Doch müssen Sie dann gleich Antibiotika anwenden?

Wenn wir uns eine Wunde zuziehen, verfügt unser Körper über ­unterschiedliche Reparaturmaßnahmen, um sie wieder heilen zu lassen. Es bildet sich neues Gewebe und mit etwas Glück bleibt noch nicht einmal eine Narbe zurück.

Doch nicht immer läuft dieser Prozess reibungslos ab. Vielmehr gibt es zahlreiche Geschehnisse, die dafür sorgen können, dass es zur Störung der Wundheilung kommt:

Die richtige Pflege von Wunden

Es gibt darüber hinaus manches, was Sie im Umgang mit Wunden falsch machen können. Beachten sollten Sie daher die folgenden Punkte:

  • Wundsalben bekommen Sie auch in Drogerien und Apotheken und Sie sollten sie alle im Regal liegen lassen. Denn die Salben haben eines gemeinsam: Sie enthalten viel Fett. Und das sorgt dafür, dass sich eine undurchlässige Schicht über der Wunde bildet und das Wundsekret nicht abfließen kann.
  • Verzichten Sie auf Hausmittel wie Puder. Diese bilden Ablagerungen in der Wunde, die wie Schmutz wirken. So können Sie eventuell eine Infektion verursachen.
  • Müssen Sie einen Verband oder ein Pflaster tragen, wechseln Sie es häufig. So verhindern Sie, dass sich das Wundsekret auf der Wunde staut.
  • Verhindern Sie, dass Druck jeglicher Art auf die Wunde ausgeübt wird.
  • Kaufen Sie sich gewöhnliche Kochsalzlösung in der Apotheke. Die nutzen Sie dann, um die Wunde immer wieder damit anzufeuchten. So regen Sie den Heilungsprozess an.

Wenn Sie mit einer Wunde, die nur schlecht heilt, zum Arzt gehen, wird der wahrscheinlich den Zauberkasten der Pharma-Industrie aufklappen. Es kommen desinfizierende Lösungen zur Anwendung, bei infizierten Wunden dann Antibiotika-Salben. Dabei gibt es alte Methoden, die zwar ungewöhnlich sind, jedoch in der Regel sehr gut helfen.

Die ungewöhnliche Methode: Heilen mit Maden

Die Madentherapie wird auch als Biotherapie bezeichnet. Entwickelt wurde sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom amerikanischen Arzt William Baer. Grundlage seiner Entdeckung war die Beobachtung an Soldaten im Ersten Weltkrieg. Diese verbrachten in der Regel auch mit Schuss­wunden immer noch ihre Zeit auf dem Schlachtfeld.

Ihre Wunden wimmelten zwar von Maden, doch unter Wundinfektionen litten die Soldaten in der Regel nicht. Rund 20 Jahre wurde die Madentherapie daraufhin zur Wundbehandlung eingesetzt. Erst mit der Erfindung des Penicillins geriet sie in Vergessenheit.

Dass diese Therapie inzwischen wieder entdeckt wurde, hängt damit zusammen, dass bestimmte Fliegenlarven auch gegen resistente Keime wirksam sind und diese unschädlich machen.

Wie funktioniert die Behandlung?

Fliegenlarven geben mit ihrem Verdauungssekret bestimmte Enzyme ab. Diese sind in der Lage, Ablagerungen auf Wunden zu verflüssigen und abgestorbenes Gewebe aufzulösen. Dabei wird gesundes Gewebe grundsätzlich nicht mit einbezogen: Es bleibt verschont.

Das auf diese Weise verflüssigte Gewebe wird von den Maden als Futter genutzt, so säubern sie die Wunde. Ihre Ausscheidungen wiederum enthalten bestimmte Wachstumsfaktoren, die für die Heilung sorgen.

Die Madenmethode ist sehr erfolgreich, das haben englische Wissenschaftler herausgefunden. Die Forscher hatten über 250 Patienten entweder einer Madentherapie unterzogen oder sie mit üblichen Verbänden behandelt. Die ­chronisch infizierten Wunden brauchten bei denen, die die Madentherapie machten, zwei Wochen, um frei von Keimen zu sein. Mit den Verbänden dauerte es fast 1,5 Monate. Sie dürfen sich die Therapie aber nicht so vorstellen, wie man es in schlechten Filmen sieht, dass Maden nun über Ihre Haut wimmeln.

Vielmehr werden die Tiere in kleine Säcke verpackt und diese dann auf die Haut gelegt. Dort verbleiben sie für einige Tage. Sie bemerken von dieser Therapie nichts bis auf ein Kribbeln. Die Kosten hierfür werden von den meisten Kassen übernommen.

Die süße Methode: Heilen mit Honig

Eine Wundbehandlung mit Honig ist wohl die älteste Therapieform, wurde sie doch schon von den alten Ägyptern genutzt. In den letzten Jahren gelang es dann auch, in Studien die Wirksamkeit der Honigtherapie nachzuweisen. Verwendet wird für die Behandlung allerdings kein normaler Honig aus dem Supermarkt.

Dieser enthält häufig Bakterien, die gefährlich werden können.Vielmehr ist es bestimmter, medizinisch aufbereiteter neuseeländischer Honig (Medihoney), der hier zur Anwendung kommt.

Doch wie genau funktioniert die Behandlung? Warum hilft es, Honig auf Wunden zu streichen? Wenn Bienen Honig produzieren, geben sie ein spezielles Enzym in den Honig (Glukose-Oxidase). Dieses Enzym sorgt dafür, dass der Zucker des Honigs in Wasserstoffperoxid umgewandelt wird.

Und das wiederum dient als Antiseptikum. Und Honig hat einen echten Vorteil: Es wird nur sehr wenig benötigt im Gegensatz zur Verwendung von Medikamenten, denn dieser Umwandlungsprozess läuft dauerhaft ab.

Die alternative Methode: Heilen mit Homöopathie

Gleiches mit Gleichem heilen ist das Motto der Homöopathie, die von Samuel Hahnemann entdeckt wurde. Es handelt sich dabei um Stoffe, die immer wieder mit zum Beispiel Wasser verschüttelt werden, bis nur noch minimale Spuren des Ausgangsstoffs enthalten sind. Die übliche Darreichungsform homöopathischer Mittel sind die Globuli, kleine Zuckerkügelchen. Aber auch Tabletten sind erhältlich.

Bei chronischen Wunden bieten sich unterschiedliche homöopathische Mittel an: Hat sich die Wunde infiziert und bildet sich Eiter, greifen Sie zu Hepar sul­furis. Ist ein Fremdkörper schuld an Ihrer Wunde, zum Beispiel ein Splitter, ein Stachel oder ein Dorn? Dann verwenden Sie Silicea.

Es sorgt dafür, dass eventuelle Reste aus der Wunde herauskommen und danach der Heilung nichts mehr im Wege steht. Verfärbt sich die Wundumgebung blau-rot, sollten Sie umgehend die Infektion daran hindern, sich weiter auszubreiten. Dabei hilft Lachesis.

Wählen Sie das für Sie in Frage kommende Mittel aus und nehmen Sie davon einmal am Tag drei Globuli C6. Lassen Sie diese langsam im Mund zergehen. Allerdings sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn es nach drei Tagen zu keiner Besserung gekommen ist.

Die unterstützende Methode: Heilen mit Vitalstoffen

Unser Körper verfügt über viele Mechanismen, die für eine komplikationslose Wundheilung sorgen können. Allerdings laufen sie nur dann ab, wenn ihm genügend Vitalstoffe zur Verfügung stehen. Diese sorgen dafür, dass er sein Reparaturprogramm abspulen kann.

  • Arginin: Seine Aufgabe ist es, bestimmte Eiweißfasern zu bilden. Diese verbessern den Verschluss der Wunden. Nötig sind hierfür 2 bis 3 Gramm Arginin pro Tag.
  • Vitamin A: Es ist wichtig, damit die Wunde von neuen Hautzellen überwuchert werden kann. Benötigt werden pro Tag 15 bis 20 mg, eingenommen als Beta-Carotin.
  • Vitamin C: Es ist nötig, damit Eiweißfasern überhaupt hergestellt werden können. Zudem verbessert Vitamin C die Teilung der Hautzellen. Im Infektionsfall sollten Sie 500 bis 1.000 mg am Tag einnehmen.
  • Zink: Mit seiner Hilfe wird die Zellteilung verbessert. Zudem kann Ihr Körper das Vitamin A besser aufnehmen. Nötig sind 20 bis 40 mg pro Tag.

Sie brauchen diese Mengen an Vitalstoffen nur zur Unterstützung der Wundheilung bis zur endgültigen Abheilung einzunehmen. Entsprechende Präparate erhalten Sie in der Apotheke.

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