Majoran als Heilpflanze: Wirkung, Inhaltsstoffe und Anwendung

Majoran, Heilpflanze, Heilkraut, Verdauung
nblxer - Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Aus Eintöpfen ist Majoran vielen Menschen zumindest geschmacklich bekannt. Denn das Würzkraut wird nicht nur für das Aroma, sondern auch wegen seiner verdauungsfördernden Eigenschaften geschätzt. Doch welche Heilwirkungen kann Origanum majorana mit sich bringen? Und wie wendet man das Kraut am besten an, um eine Heilwirkung zu erzielen?

Majoran: Steckbrief und Anwendung

  • Majoran: Heilpflanze aus der Gattung der Lippenblütler
  • Lateinischer Name: Origanum majorana L.
  • Andere Bezeichnungen: Badkraut, Kranzkraut, Maigram, Wurstkraut, Blutwürze
  • Botanik: kleiner Strauch mit ovalen Blättern, der von Juli bis September blüht
  • mögliche Anwendungsbereiche: Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen, Erkältungskrankheiten, Migräne, Verstopfung, Schwindel
  • Arten der Anwendung: als Würzkraut in Eintöpfen und Co., als Tee, als Salbe, als Dampfbad, als Umschlag, als Mundspülung
  • Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe, Glykoside, Ascorbinsäure

Heilpflanze Majoran: Bei welchen Beschwerden lindert das Würzkraut?

Majoran wird sowohl innerlich als auch äußerlich als Heilpflanze verwendet. So kann das Kraut beispielsweise bei Verdauungsbeschwerden, Erkältungen oder auch Schwindel und Migräne lindernd wirken. Äußerlich findet das Würzkraut vor allem als Salbe, Umschlag oder Mundspülung Verwendung. Dabei unterstützt es bei folgenden Leiden:

  • Hautreizungen
  • Schnupfen
  • Blähungen
  • Nervenschmerzen
  • Wunden und Geschwüre
  • Verrenkungen

Als Tee eingenommen soll Origanum majorana zudem gegen Appetitlosigkeit, Verstopfung oder Seekrankheit helfen. Doch welche Inhaltsstoffe der Heilpflanze sind für ihre Eigenschaften verantwortlich?

Achtung: Majoran kann als Heilpflanze bei den oben genannten Beschwerden den natürlichen Heilungsprozess unterstützen. Suchen Sie bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden unbedingt einen Arzt auf.

Die Inhaltsstoffe von Origanum majorana: Woher kommt die Wirkung des Majorans?

Die Majoran-Pflanze enthält zahlreiche gesundheitsfördernde Stoffe wie Bitterstoffe, Gerbstoffe oder Flavonoide. Doch auch weitere heilsame Inhaltsstoffe sind im wirksamen Würzkraut enthalten.

InhaltsstoffWirkweise
FlavonoideFlavonoide als sekundäre Pflanzenstoffe gelten als Schutz vor freien Radikalen. Sie sollen antioxidativ wirken und unterstützen damit die körpereigenen Abwehrkräfte.
GerbstoffeDie Gerbstoffe von origanum majorana wirken im Körper adstringierend, das heißt zusammenziehend. Außerdem werden ihnen entzündungshemmende, antibakterielle und neutralisierende Eigenschaften zugesprochen.
BitterstoffeBitterstoffe im Majoran sollen den Appetit anregen und die Verdauung fördern, indem sie den Speichelfluss erhöhen. Zudem wird durch sie die Produktion der Gallenflüssigkeit angeregt, was es erleichtert, fette Nahrung zu verdauen.
GlykosideGlykoside können unter anderem entzündungshemmend wirken. Außerdem weisen sie gefäßverbessernde Eigenschaften auf.
AscorbinsäureAscorbinsäure – auch als Vitamin C bekannt – fängt unter anderem freie Radikale ab und schützt so die Zellen.
Ätherisches ÖlDas im Majoran enthaltene ätherische Öl wirkt sich vor allem auf den Geruch und Geschmack der Pflanze aus. Zudem hat es einen wärmenden, reinigenden und entspannenden Effekt auf den Körper.

Somit ist Majoran nicht nur eines der wichtigsten Gewürze der europäischen Küche, sondern kann auch als wirksames Heilkraut bezeichnet werden.

Einsatzgebiete von Majoran: Wie wird der Lippenblütler verwendet?

Majoran hat zahlreiche Eigenschaften – und somit auch viele Anwendungsbereiche. Ob in Küche oder in der natürlichen Linderung von Krankheiten: Das „Wurstkraut“, wie die Pflanze auch genannt wird, überzeugt durch seine Inhaltsstoffe, wie auch seine botanischen Verwandten: Oregano und der Thymian.

Majoran in der Pflanzenheilkunde: Majoransalbe, Tee oder Dampfbad

In der natürlichen Heilkunde kommt Majoran auf unterschiedliche Art zum Einsatz. Als Tee aufgebrüht unterstützen die Blätter der Pflanze innerlich bei Beschwerden. Bei Leiden wie Verrenkungen, Schnupfen oder Wunden kann zudem eine Majoransalbe aufgetragen werden.

Besonders bei Erkältungen ist es zudem beliebt, ein Dampfbad mit Extrakten aus Origanum majorana zu machen. Dabei kann das Heilkraut mit zahlreichen anderen Heilpflanzen, die gegen Erkältungen eingesetzt werden, kombiniert werden. Auch bei der Linderung von Verdauungsbeschwerden kann es ratsam sein, immer mehrere Heilpflanzen für die Verdauung gemeinsam anzuwenden. Dazu gehören beispielsweise Kümmel, Oregano, Gelbwurz oder auch Tausendgüldenkraut.

Majoran hat verschiedene Einsatzgebiete – von der Pflanzenheilkunde bis hin in die Küche.csfotos | Adobe Stock

Majoran in der Küche: In Eintöpfen oder als „Wurstkraut“

Seinen Beinamen „Wurstkraut“ erhielt das Origanum majorana dadurch, dass das würzige Kraut in der europäischen Küche vielen Würsten einen typischen Geschmack verleiht. Doch das Würzkraut ist nicht nur als Wurstkraut geeignet: Auch viele Kartoffelgerichte und Fleisch werden damit verfeinert. Das hat nicht nur geschmackliche Gründe, denn Majoran sorgt auch für eine erleichterte Verdaulichkeit von fetten Speisen.

Und auch vegetarische Gerichte erhalten einen besonderen Geschmack durch Majoran. Schwer verdauliche, pflanzliche Lebensmittel wie Pilze, Zwiebeln und Hülsenfrüchte werden durch Origanum majorana bekömmlicher. Somit sollte das Kraut beim Würzen keines Eintopfs fehlen!

Tipp: Dosieren Sie Majoran beim Würzen trotzdem sparsam, denn das Küchenkraut enthält besonders in getrocknetem Zustand eine sehr hohe Würzkraft.

Vorsicht geboten: Worauf sollten Sie bei der Einnahme von Majoran achten?

Bei der Anwendung der Blätter und Blüten des Majorans sollten Sie darauf achten, diese nicht länger als zwei Wochen am Stück zu sich zu nehmen. Ein häufiger und langfristiger Gebrauch des würzigen Krautes kann zu Kopfschmerzen führen.

In der Schwangerschaft ist zudem vom Majoran-Genuss abzuraten oder dieser sollte mit einem Arzt abgesprochen sein. Da das ätherische Öl die Gebärmutter stimulieren kann, kann es zu Risiken für das ungeborene Kind kommen.

Gut zu wissen: Im Handel erhalten Sie das Majoran-Kraut frisch oder getrocknet. Bei Trockenware finden Sie zwei Sorten: „Gerebelter“ Majoran besteht aus Blättern und Blüten, während beim „geschnittenen“ Kraut zu einem geringen Anteil auch Stängel verarbeitet werden. Sie können dennoch beides als Gewürz verwenden.

Majoran in der Natur: Welche Eigenschaften hat die Heilpflanze?

Majoran gehört zur Gattung der Lippenblütler. Damit ist das Würzkraut mit anderen Heilkräutern wie Oregano, Thymian, Minze oder Rosmarin eng verwandt. Ursprünglich kommt die Pflanze aus dem östlichen Mittelmeerraum und Kleinasien, wächst aber mittlerweile auch in den heimischen Gärten.

Das Lippenblütler-Gewächs wird dabei 30 bis 60 Zentimeter hoch. Es zeichnet sich durch eiförmige, graugrüne Blätter aus und ist filzig behaart. Zu seiner Blütezeit von Juli bis September weist der Majoran weiße bis rosa Blüten auf, die rispenartig Blütenköpfchen bilden. Doch was zeichnet das Heilkraut Majoran sonst aus?

  • Majoran hat ein mild-würziges Aroma, was an seinen engen Verwandten Oregano erinnert
  • wie auch Oregano schmeckt Majoran noch intensiver, wenn er getrocknet wurde
  • medizinisch relevant sind vor allem die Blätter und Blüten des Origanums

Wollen Sie das Aroma des Majorans genießen, bietet es sich an, das Gewürz im eigenen Garten anzubauen und dort zu ernten. Doch was sollten Sie dabei beachten?

Majoran kann leicht im eigenen Garten angebaut und geerntet werden. Dafür müssen lediglich einige Tipps beachtet werden.ExQuisine | Adobe Stock

Majoran ernten: Wie gelingt der Anbau im eigenen Garten?

Ein Kräutergarten bietet Platz für viele aromatische Gewürze – so auch für den Lippenblütler Majoran. Die würzige Pflanze ist dabei nicht anspruchsvoll und benötigt nur einige wenige Dinge, die Sie beim Anbau im Hinterkopf behalten sollten:

  1. Achten Sie auf einen sonnenreichen und windgeschützten Standort
  2. Der Boden sollte für den Lippenblütler durchlässig, kalkhaltig und nährstoffreich sein
  3. Majoran säen Sie am besten von März bis Mai aus, er blüht von Juli bis in den September
  4. Das Würzkraut hält längere Trockenperioden aus, dafür sollte er regelmäßig gehackt werden
  5. Majoran ist eine selbstunverträgliche Pflanze, daher sollten Sie an seinem Standort im nächsten Jahr andere Kräuter anbauen

Ist der Majoran im Kräutergarten vorhanden, gelingt seine Ernte leicht. Die frischen Triebe des Krautes können Sie während der gesamten Wachstumszeit ernten. Anschließend kann der Majoran zu Büscheln gebunden und getrocknet, oder auch direkt verwendet werden.

Tipp für die Ernte: Die beste Erntezeit für Majoran ist kurz vor der Blüte von Juli bis September, die beste Tageszeit ist der frühe Morgen oder der späte Nachmittag. Zu diesen Zeiten ist der Gehalt an ätherischen Ölen in der Pflanze am höchsten.

Majoran: Das Kraut mit heilsamer Wirkung

Majoran findet vor allem in der heimischen Küche Verwendung. Dort geben die Blätter Suppen, Fleischgerichten oder Eintöpfen ein würziges Aroma. Doch auch in der Heilkunde kommt das Kraut zum Einsatz. Durch die Verwendung als Salbe, Tee oder Dampfbad können Verdauungsbeschwerden, Erkältungen oder auch Kopfschmerzen gelindert werden.

Damit ist das Kraut – wie viele Pflanzen aus der Gattung der Lippenblütler – ein echter Allrounder, was natürliche Heilkraft angeht. Und die Gewürzpflanze überzeugt besonders dann durch ihren Geschmack, wenn sie im eigenen Garten angebaut wird. Mit einigen Tipps gelingt der Anbau und der eigenen, würzigen Ernte steht nichts mehr im Wege.