So gehen Sie mit Erektionsproblemen im Alter um
- Wie häufig kommen Erektionsprobleme in welchem Alter vor?
- Ab wann spricht man von Erektionsstörungen?
- Können Erektionsstörungen Nebenwirkung von anderen Krankheiten sein?
- Ein gesunder Lebensstil begünstigt die Erektionsfähigkeit
- Wie kann man die Erektionsfähigkeit verbessern?
- Kann man bei Erektionsproblemen im Alter zum Arzt gehen?
Sex und Alter müssen sich nicht ausschließen. Solange der Körper und die Gesundheit es mitmachen, können Männer und Frauen bis ins hohe Alter sexuell aktiv sein. Doch gerade da liegt bei vielen Männern der Knackpunkt: Sie haben im Alter Erektionsprobleme, was ihr Sexleben stark beeinträchtigt.
Wie häufig kommen Erektionsprobleme in welchem Alter vor?
Ab 40 Jahre: Ab dem 40. Lebensjahr nimmt bei vielen Männern bereits die Erektionsfähigkeit ab. Der Penis bzw. Schwellkörper des Mannes wird nicht mehr so steif wie in jüngeren Jahren, die Stimulation muss länger und intensiver sein, um eine volle Erektion zu erreichen. Zudem kann der Samenerguss nicht mehr so häufig wiederholt werden, sodass Männer längere Ruhepausen benötigen.
50 bis 59 Jahre: Im Alter von 50 bis 59 Jahre leiden schon 15,7 Prozent der Männer an leichten bis mittelschweren Potenzstörungen.
60 bis 69 Jahre: Zwischen dem 60. und 69. Lebensjahr haben 12 Prozent der Männer Probleme, überhaupt noch eine Erektion zu bekommen. 34,4 Prozent in dieser Altersgruppe haben mit leichten bis mittleren Erektionsstörungen zu kämpfen.
70 bis 80 Jahre: Unter den 70- bis 80-Jährigen sind es 53,4 Prozent, die unter Erektionsstörungen leiden. Impotenz im Alter ist also fast mehr die Regel als die Ausnahme.
Das Erstaunliche ist, das nur 10 bis 20 Prozent der Männer mit einer erektilen Dysfunktion zum Arzt gehen. Zu groß ist bei vielen die Scham, dass ihr bestes Stück nicht mehr so “funktioniert” wie früher. Dabei können Ärzte unter Umständen Abhilfe schaffen.
Für den Fall, dass andere Erkrankungen die Impotenz auslösen, kann eine Behandlung dieser Krankheiten ebenfalls die Erektionsfähigkeit verbessern. Diese Krankheiten zu kennen ist daher unerlässlich. Doch nicht nur konkrete Krankheiten können Erektionsstörungen bedingen. Auch der Umgang mit dem eigenen Körper trägt zur Erektionsfähigkeit bei.
Ab wann spricht man von Erektionsstörungen?
Wer einmalig oder gelegentlich unter großem Stress oder Alkoholeinfluss Probleme hat eine Erektion zu bekommen, hat noch lange keine Erektionsstörung. Von dieser kann gesprochen werden, wenn es innerhalb von drei Monaten in den meisten Fällen des sexuellen Kontakts zu keiner ausreichenden Erektion gekommen ist.
Meist tritt eine erektile Dysfunktion schleichend auf und Männer benötigen einige Wochen oder Monate Zeit, um zu verstehen, dass sich bei ihnen etwas verändert hat. Je jünger Männer sind, desto härter trifft sie in der Regel eine Erektionsstörung. Dieser psychische Faktor kann die Impotenz dann noch weiter verschlimmern.
Die Ursachen einer Erektionsstörung können organisch sein und zum Beispiel am Blutfluß oder Schädigungen des Penis-Schwellkörpergewebes liegen. Sie können aber auch psychisch sein und in Stress oder sexuellem Leistungsdruck begründet sein.
Können Erektionsstörungen Nebenwirkung von anderen Krankheiten sein?
So kann sich der eigene Lebenswandel stark auf die Potenz auswirken. Die Gründe für Erektionsprobleme liegen zu 70 Prozent an körperlichen Ursachen. Viele davon haben sich Männer im Laufe ihres Lebens sogar selber angeeignet. So gilt Rauchen zum Beispiel als einer der größten Risikofaktoren für Impotenz. Auch übermäßiger Alkoholkonsum kann die Potenz einschränken. Weitere Ursachen für Erektionsprobleme beim Schwellkörper im Alter sind:
- Diabetes
- Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose)
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Operationen im Beckenbereich
- Verletzungen
- Nervenerkrankungen
- Hormonelle Störungen
- Leber- oder Nierenleiden
- Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson
- Stress
Krankheiten, die mit Durchblutungsstörungen einhergehen, fördern das Risiko, unter Erektionsproblemen zu leiden. Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und eben Diabetes sind häufige Ursachen für Impotenz.
Dabei können einige dieser Krankheiten aus dem Lebensstil entstehen, den jemand pflegt:
- wenig Bewegung
- Übergewicht
- ungesunde Ernährung
- Rauchen und Alkohol
Ein jahrelanger Raubbau am eigenen Körper kann irgendwann zu Beschwerden führen, die dann auch im Alter zu Erektionsproblemen führen können. Ein Teufelskreis, der mit den Jahren immer schlimmer werden kann.
Ein gesunder Lebensstil begünstigt die Erektionsfähigkeit
Männer, die sich
- gesund ernähren
- Sport machen
- nicht rauchen
- und wenig oder nur in Maßen Alkohol trinken
leiden weniger unter diesen Krankheiten und auch weniger unter Erektionsproblemen. Nicht immer muss Impotenz mit diesen Faktoren zusammenhängen, so erfreut sich beispielsweise jeder vierte 80-Jährige noch einer normalen Erektionsfähigkeit obwohl er vielleicht wenig Sport gemacht oder lange geraucht hat. Die Erektionsprobleme werden durch einen ungesunden Umgang mit dem eigenen Körper aber begünstigt und können daher aktiv vermieden werden.
Männer, die schon in jüngeren Jahren (ab 40) bemerken, dass ihre Erektionsfähigkeit nachlässt, sollten früh anfangen dem entgegenzuwirken. Sport, eine Ernährungsumstellung und das Ablegen schädlicher Gewohnheiten können dabei helfen, dass die Erektionsprobleme nicht schlimmer werden. Gleichzeitig beugen diese Maßnahmen auch anderen Krankheiten vor. Auch Stress ist ein entscheidender Faktor bei Erektionsproblemen. Ihn zu reduzieren, kann zu einer verbesserten Potenz führen.
Wie kann man die Erektionsfähigkeit verbessern?
Neue therapeutische Ansätze zielen darauf ab, Männern eine Sexualität ohne große Vorbereitung (Einnahme Medikamente wie Viagra, Penispumpe etc.) zu ermöglichen. So gibt es verschiedene Varianten, unter ärztlicher Anleitung an der eigenen Potenz zu arbeiten, ohne gleich Viagra einnehmen zu müssen:
- Gezieltes Beckenboden-Training
- Training mit einer Vakuumpumpe
- Tabletten und Medikamente (natürliche, durchblutungsfördernde Mittel)
Je nachdem ab welchem Alter und Status Männer anfangen gezielt gegen ihre Erektionsstörung vorzugehen, desto besser können die Ergebnisse sein, die mit einer Therapie erzielt werden können. Weitere Möglichkeiten, um eine Verbesserung der Potenz herbeizuführen, sind:
- Potenzsteigernde Mittel wie Viagra oder Levitra
- Injektion eines durchblutungsfördernden Mittels in den Schwellkörper
- Einsatz einer Schwellkörperprothese (häufig der letzte Schritt, wenn alle anderen Therapiemaßnahmen nicht fruchten)
- Sexualtherapie
Häufig liegen die Gründe für Erektionsprobleme in einer Kombination aus psychischen und körperlichen Ursachen begründet. Je früher Männer zum Arzt gehen, desto besser kann ihnen geholfen werden.
Kann man bei Erektionsproblemen im Alter zum Arzt gehen?
Erektionsprobleme im Alter können Anzeichen für tiefergehende Erkrankungen sein – falls diese nicht eh schon bekannt sind. Wer also unter Erektionsstörungen leidet, sollte zum Arzt gehen, um seinen Gesundheitszustand medizinisch abklären zu lassen. So deuten Erektionsstörungen beispielsweise auf diese Krankheiten hin:
- Falls eine Gefäßverkalkung schuld an den Erektionsproblemen ist, kann diese ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle bedeuten.
- Erektionsprobleme können auch von einem Bandscheibenvorfall kommen. Je nachdem wie extrem dieser ist, können sogar Lähmungserscheinungen oder Inkontinenz die Folge sein.
Ein Arzt kann eine genaue Diagnose stellen und auch Tipps zur Behandlung geben oder Medikamente verschreiben. Die erektile Dysfunktion einfach hinzunehmen machen immer noch viel zu viele Männer – dabei könnte ihnen medizinisch geholfen werden.
Nicht nur im Alter sollte Erektionsstörungen auf den Grund gegangen werden. Auch bei jüngeren Männern muss nach der Ursache geforscht werden, um eine gezielte Behandlung wählen zu können. Je nach Ursache und Herangehensweise kann die Erektionsfähigkeit eines Mannes trotz zwischenzeitlicher Einschränkung mit gezielter Therapie sowohl verbessert als auch gänzlich wieder hergestellt werden.
Mit dem Partner sprechen
Egal wie alt – eine Erektionsstörung ist für die Partnerschaft immer belastend. Umso wichtiger ist es, offen mit diesem Thema umzugehen und mit dem Partner über mögliche Alternativen und Lösungen zu sprechen. Männer sind in diesem Fall auf das Verständnis ihrer Partnerin angewiesen. Wenn sie mit Ungeduld und Verständnislosigkeit darauf reagiert, warum sein Penis nicht steif wird, ist das nicht förderlich für den nächsten Versuch. Wichtig ist, dass Frauen (oder Männer) die Erektionsstörung nicht auf sich beziehen und an ihrer Attraktivität zweifeln. Wenn körperliche Ursachen für die Impotenz verantwortlich sind, kann selbst die attraktivste Partnerin beim Mann nicht viel ausrichten.
Zwar können Erektionsprobleme auch in der Beziehung begründet liegen, aber auch hier kann ein Arzt Aufschluss geben, wenn er körperliche Ursachen ausschließen kann. Sind psychische Auslöser wie Streit oder Konflikte in der Beziehung für die Impotenz verantwortlich, helfen entweder das offene Gespräch mit der Partnerin oder eine Paartherapie.
Besonders im Alter ist es umso wichtiger, sich genügend Zeit für den Sex zu nehmen. Wenn körperliche Einschränkungen vorliegen, ist es mit einer schnellen Nummer meist nicht mehr getan. Gelassenheit und Geduld sind der Schlüssel zu einem befriedigenden körperlichen Erlebnis. Für manche Paare liegt das schon im Streicheln und Kuscheln begründet und muss nicht zwangsläufig im sexuellen Akt münden.