Schönheit von innen und von außen – wie Öle im Essen und als Beautyprodukt sich auf die Haut auswirken können

Öl wird häufig verkannt. Dabei ist es nicht per se ungesund für Körper und Haut, sondern sollte nur besser mit Blick auf den jeweiligen Hauttyp und die Art der Fettsäuren mit Bedacht gewählt werden.
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Öle im Essen, genauer gesagt mehrfach ungesättigte Fettsäuren im Essen, kräftigen und glätten die Haut, verbessern deren Feuchtigkeitsaufnahme, beruhigen bei Rötungen, helfen bei trockener Haut und geben ihr zudem die Kraft, sich vor Umwelteinflüssen zu wehren. Auch äußerlich angewendet haben vor allem pflanzliche Öle (die in der Regel zu Emulsionen verarbeitet werden) jede Menge gute Eigenschaften für die Haut. Hautpflegeprodukte auf Pflanzenölbasis glätten die Oberfläche, stärken die Hautbarriere und schützen die Haut vor Feuchtigkeitsverlust.

Sorgen ölhaltige Hautpflegeprodukte wirklich für unreine Haut?

Mitnichten! Zum besseren Verständnis trägt bei, die Haut als Organ zu verstehen. Dass Öle in der Pflege der Haut essentiell wichtig sind, zeigt sich dann beim Blick auf den Aufbau der Haut: Die Lipide der Hornschicht bestehen aus Ceramiden, Cholesterin, Triglyceriden und Fettsäuren. Auch im Talg der Hautoberfläche lassen sich Wachse, Fette und Triglyceride entdecken. Hautpflegende Öle  tragen damit nachhaltig zu einer gesunden Haut bei. Welche Wirkung die Produkte in der Pflege der Haut im Detail haben, hängt von der jeweiligen Pflanze ab.

  • Arganöl versorgt die Haut unter anderem mit Vitamin E und Antioxidantien. So wird die Haut geglättet und der Hautstoffwechsel wird unterstützt. Auf einen gereizten Teint wirkt Arganöl beruhigend.
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Die Sorge um die “Droge” Hanf im Hanfsamenöl ist unbegründet, denn Hanfsamenöl enthält keine high machenden Inhaltsstoffe.
  • Hanfsamenöl stärkt und schützt die Haut. Freie Radikale werden aktiv bekämpft, trockene Hautstellen werden nachhaltig ausbalanciert. Häufig kommt Hanfsamenöl als Feuchtigkeitsboost zur Anwendung und zur Regulation der Talgproduktion.
  • Kameliensamenöl hat die Fähigkeit, den Wasserverlust in der Haut zu kompensieren und Feuchtigkeit zu spenden. Der aktive Schutz gegen oxidativen Stress sowie die entzündungshemmenden Inhaltsstoffe unterstützen die Haut bei der Zellregeneration.
  • Marulaöl stärkt den Lipidfilm der Haut. Dieses Öl basiert auf einer Mischung aus Antioxidantien und Fettsäuren, die in Kombination mit den Vitaminen E und C die Haut besonders weich machen.
  • Moringaöl ist reich an Aminosäuren, Antioxidantien und versorgt die Haut mit den Vitaminen A und C. Dieser Mix macht die Haut besonders geschmeidig und wirkt nachhaltig feuchtigkeitsspendend und sogar antibakteriell.
  • Wildrosenöl kommt gerne bei Akne zum Einsatz. Der Vitaminmix aus A, C, E, Betacarotin, Linolsäure und anderen Inhaltsstoffen sorgt für eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung.
  • Bei der Wahl des passenden Öls zur Pflege der Haut ist die Wirkung essentiell wichtig. Bei Mischhaut, unreiner Haut und Akne raten Hautexperten zu nicht komedogenen Produkten. Arganöl, Hanföl, Jojobaöl, Kaktusfeigenkernöl und andere pflanzliche Öle sind meist nicht komedogen, was bedeutet: Sie verstopfen die Poren der Haut nicht (wenn sie zum jeweiligen Hauttyp passen). Teebaumöl beispielsweise ist längst als effektives Mittel gegen Akne bekannt. Grundsätzlich sollte der Hauttyp bei der Wahl des Gesichtsöls berücksichtigt werden.

    Öle im Essen – Dickmacher oder Hautpflege?

    Wer bei der Zubereitung von Speisen auf Öl verzichtet, um auf die schlanke Linie zu achten, verwehrt seinem Körper viele wichtige Inhaltsstoffe und Möglichkeit gesund leben zu können, denn vor allem pflanzliche Fette beinhalten große Portionen an wertvollen Inhaltsstoffen. Regelmäßig wird angeraten, Öle nicht nur als reine Dickmacher zu verteufeln, sondern stattdessen Öle differenzierter zu betrachten – und zwar mit Blick auf die Qualität der Fettwerte. Das Glyzerin-Molekül aus dem Fett besteht, würde unter dem Mikroskop drei kettenähnliche Arme erkennen lassen, die sogenannten Fettsäuren. Und nur wer über die Qualität der Fettsäuren Bescheid weiß, findet auf der Suche nach einem gesunden Öl auch das richtige Produkt mit gesunden Fettsäuren, das proaktiv Gesundheitsproblemen vorbeugen kann.

    Und welche Öle sind nun gut für die Gesundheit?

    Als Faustformel gilt: Mehrfach oder einfach ungesättigte Fettsäuren sind gut für Herz, Kreislauf und Fettstoffwechsel. Das Nonplusultra einer gesunden Ernährung mit (!) Fettsäuren sind (mehrfach ungesättigte) Omega-3-Fettsäuren. Sie haben entzündungshemmende Wirkung, optimieren die Fließeigenschaften des Blutes und können sogar die Blutfettwerte verbessern. Das ein kleines Detail über eine positive oder negative Wirkung entscheidet, zeigt sich an dieser Stelle: Mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäuren stehen nämlich sogar im Verdacht, Entzündungen begünstigen zu können.

    Die Krux an der Sache ist: In Maßen (nicht in Massen) sind sogar diese mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren wichtig. Der Körper braucht sie für ein gesundes Abwehrsystem. Schwierig ist es auch, die richtige Dosis von Kokosöl zu finden: Kokosöl bringt zwar einen extra Energieschub fürs Gehirn, ist aber für die Gefäße ungesund, weil es reich an gesättigten Fettsäuren ist.

    Tabu sollten Produkte sein, die „gehärtete Fette“ enthalten. Dahinter verbergen sich Transfette, die die Gefäße auf Dauer derart angreifen können, dass das Risiko eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarkts steigt. Der Direktvergleich macht deutlich, dass Öl mitnichten gleich Öl ist, obwohl Pflanzenöle tendenziell gesünder sind als andere Produkte. Rapsöl kommt auf 10 Prozent Omega-3-Fettsäuren und 22 Prozent Omega-6-Fettsäuren. Leinöl hingegen ist ein wertvoller Omega-3-Lieferant (52 Prozent) und kommt auf 13 Prozent Omega-6-Fettsäuren. Nur den Geschmack findet so manch einer etwas eigenwillig.

    Und worin stecken die gesunden und wichtigen Fettsäuren?

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    Kalt gepresstes Olivenöl, das “extra vergine” ist, ist ein besonders hochwertiges Öl.

    Hering, Makrele und Lachs beispielsweise – die bei vielen als fette Speisefische fast schon verpönt sind – sind reich an Omega-3-Fettsäuren und damit gut, wichtig und gesund. Mit Bedacht sollten hingegen Muskelfleisch und Innereien genossen werden. Sie liefern die sparsam zu genießenden Omega-6-Fettsäuren. Auf der roten Liste der Fette stehen Butter und Schmalz, also tierische Fette. Wer sich also gut ernähren kann und möchte, kommt mit der Faustformel recht weit, pflanzlichen Ölen den Vortritt zu geben. Ein Klecks Butter – für den Geschmack – darf sich dennoch jeder ab und an gönnen. Die Margarine als Alternative könnte dann als gesündere Alternative dort zum Einsatz kommen, wo nicht das Butterbrot verkostet werden soll.

    Darüber hinaus gilt:

    • Im Salat sorgen kaltgepresste Pflanzenöle für einen gesunden Kick. Native Öle werden weder vorab geröstet noch anschließend erhitzt. So bleiben die guten Inhaltsstoffe bestmöglich vorhanden. Einige kaltgepresste Öle lassen sich auch erhitzen.
    • Wer besonders hochwertiges Olivenöl konsumieren möchte, erkennt dieses an der Auszeichnung mit den Worten „extra vergine“.

    Es gibt übrigens auch Öle, deren Inhaltsstoffe auf der Haut und im Körper doppelt guttun. Das Hanfsamenöl ist ein bekannter Vertreter dieser Gruppe. Hanföl ist reicht an Vitaminen, Ballaststoffen und Aminosäuren und ist sowohl zum Kochen als auch als Salatdressing gut geeignet. Auch Mandelöl kann doppelt gut sein: Mandelöl enthält Vitamin E und hilft bei der Hautpflege von schuppiger Haut, bei anderen Hautkrankheiten und einem trockenen Hauttyp. Häufig kommt es als Gesichtsöl zur Anwendung.