Echinacea: Kraft der Natur gegen Erkältungskrankheiten

Sonnenhut-Pflanze mit Tinktur
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Inhaltsverzeichnis

Echinacea – auch als Sonnenhut bekannt – ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze. Vielmehr enthält die Blume aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) auch zahlreiche gesundheitsförderliche Wirkstoffe. Echinacea ist vor allem wegen seiner Wirkung bei Erkältungserscheinungen beliebt. Aber wussten Sie, dass es drei verschiedene Echinacea-Arten gibt, die sich teilweise in ihrer Wirkung unterscheiden?

Echinacea: Alles, was Sie wissen müssen

  • Echinacea Arten: Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea), Blasser Sonnenhut (Echinacea pallida), Schmalblättriger Sonnenhut (Echinacea angustifolia)
  • Heilwirkung: immunstärkend, heilungsfördernd und antibakteriell
  • Einsatzgebiet: Erkältungskrankheiten, Unterleibsentzündungen, Kräftigung des Immunsystems
  • Einnahme: Tropfen, Tabletten, Salben, Tees und auch homöopathische Mittel
  • Wirkstoffe: Alkamide, ätherische Öle, Flavonoide, Harze, Mineralstoffe, antiseptisch wirkende Abkömmlinge der Kaffeesäure

Purpur, blass oder schmalblättrig: Arten von Echinacea im Vergleich

Jahrhundertelang nutzten nordamerikanische Eingeborene die Heilkräfte des purpurnen, des schmalblättrigen und des blassen Sonnenhuts (Echinacea purpurea, E. angustifolia und E. pallida). Vor allem bei Husten und Halsschmerzen setzen Pflanzenkenner mittlerweile auf die heilende Wirkung des Sonnenhuts.

In Europa sind diese drei Mitglieder der Korbblütler, die zur Astern-Familie gehören, seit gut fünfzig Jahren heimisch – und als wirksame Immun-Anreger zu den beliebtesten Heilpflanzen aufgerückt. Am bekanntesten ist der 60 bis 180 cm hoch wachsende purpurne Sonnenhut mit seinen blutroten, hängenden Blütenblättern und den purpurfarbenen, igelförmigen Blütenköpfchen. Das ist auch der Grund, weshalb die ganze Gattung nach dem griechischen Wort für Igel benannt ist: „echinos”.

Die Echinacea Sorten unterscheiden sich dabei in einigen Aspekten:

  • Echinacea purpurea: Von dieser Blume kommen auch die oberirdischen Pflanzenteile wie Blüten und Blätter zum Einsatz. Sie helfen äußerlich bei oberflächlichen Wunden. In Kombination mit Wurzel-Extrakten kann Echinacea purpurea jedoch ebenso innerlich angewendet werden. Der Purpur-Sonnenhut unterstützt bei der Heilung verschiedener Infekte der oberen Atemwege.
  • Echinacea pallida und Echinacea angustifolia: Bei diesen beiden Arten finden die Blüten bei der Herstellung pflanzlicher Mittel keine Verwendung. Vielmehr sind es die Wurzeln, die viele wertvolle Inhaltsstoffe enthalten. Der blasse und der schmalblättrige Sonnenhut helfen jeweils ebenfalls gegen verschiedene Erkältungskrankheiten.

Alle drei Echinacea-Arten werden in der Naturheilkunde zur sanften Behandlung von Erkältungen eingesetzt. Doch welche Inhaltsstoffe machen den Sonnenhut so besonders?

Heilende Wirkung des Sonnenhuts: Wertvolle Inhaltsstoffe unter der Lupe

Alle drei Arten des Sonnenhuts weisen hohe Anteile biologisch wirksamer Substanzen auf: Mehr als ein Dutzend ätherische Öle, Farbstoffe (Flavonoide) mit adstringierender (zusammenziehender) Wirkung, Harze, Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium sowie Vitamin C. Sie enthalten außerdem antiseptisch wirkende Abkömmlinge der Kaffeesäure und entzündungs- und reizhemmende, teils stark immunstimulierende Polysaccharide. Vor allem auch die enthaltenen Alkamide sollen die Wirksamkeit der Heilpflanze erklären.

Der purpurne Sonnenhut enthält darüber hinaus die Substanz Arabinogalaktan, die Candida-Pilze zu hemmen vermag. Zudem aktiviert Arabinogalaktan die Fresszellen der Immunabwehr und regt die körpereigene Produktion des Immun-Stoffes Interferon sowie des Tumor-Nekrose-Faktors an. Echinacea purpurea wird daher auch in der begleitenden Krebstherapie eingesetzt.

In Deutschland werden alle drei Sorten in Pflanzungen kultiviert und von vielen pharmazeutischen Firmen zu immunstärkenden, wundheilenden, schmerz- und entzündungshemmenden Tropfen, Tabletten, Salben, Tees und auch zu homöopathischen Arzneien verarbeitet.

Echinacea: Natürliches Mittel gegen Erkältungen

Die Präparate aus Sonnenhut gehören zu den beliebtesten natürlichen Mitteln, wenn es darum geht, Erkältungskrankheiten vorzubeugen. Doch noch immer ist die Frage nicht ganz geklärt: Wirken diese Mittel oder nicht?

Denn von Echinacea werden sowohl verschiedene Pflanzenarten als auch unterschiedliche Pflanzenteile verwendet. Dementsprechend unterscheiden sich verschiedene Präparate auch in ihrer Wirkung. Diese Tatsache erschwert es Studien, die Wirksamkeit abschließend zu beurteilen (Karsch-Völk et al., 2014).

Dennoch gehen Forscher davon aus, dass Sonnenhut-Extrakte Erkältungssymptome lindern können. Denn Echinacea interagiert auf vielfältige Weise mit dem Immunsystem, weshalb der Heilpflanze antivirale Eigenschaften zugesprochen werden (Manayi, 2015). Leiden Sie also an Husten, Schnupfen oder anderen Erkrankungen der Atemwege, können Sie Arzneimittel mit Echinacea einnehmen, um Ihr Immunsystem auf natürliche Art und Weise zu unterstützen.

Tipp: Eine Stoß-Selbstbehandlung lohnt sich schon beim ersten verdächtigen Kribbeln in der Nase. So kurbeln Sie Ihr Immunsystem rechtzeitig an: Anfangs drei- bis viermal täglich 50 Tropfen (später weniger) Echinacea-Presssaft nach dem Essen einnehmen, wahlweise je eine Pastille lutschen oder je zwei Tabletten mit viel Flüssigkeit nehmen. So haben Sie die Chance, die Krankheitsdauer zu verkürzen.

Fit durch die Erkältungszeit: Das Immunsystem mit einer Kur stärken

Sollten Sie häufig unter Erkältungen leiden oder insgesamt schwache Abwehrkräfte haben, könnten Sie zwei- oder dreimal im Jahr eine Drei-Wochen-Kur mit einem Sonnenhut-Präparat durchführen (Hersteller-Anweisungen auf dem Beipackzettel beachten). Doch aufgepasst: Mehr bringt dabei nicht mehr. Einmal angekurbelt, bleibt das Immunsystem lange in Schwung. Es bringt daher nichts, Echinacea länger als auf dem Beipackzettel angegeben einzunehmen.

Nützlich ist eine solche Kur zudem vor Stressphasen, vor Fernreisen und vor Operationen, die den ganzen Organismus stark beanspruchen. Nach einer solchen Kur mit Arzneimitteln, die Echinacea enthalten, haben Erkältung, Husten und Entzündungen ein schweres Spiel.

Achtung: Es ist davon abzuraten, sich selbst einige dieser Heilpflanzen zu pflücken und sie medikamentös einzusetzen. Die Vielzahl an Medikamenten mit der Echinacea-Wirkung, vor allem aus Echinacea purpurea, die sich in hiesigen Apotheken finden lassen, reichen vollkommen aus. Ihr Arzt oder Apotheker berät Sie gerne.

Echinacea: Unterstützung für das weibliche Immunsystem

Wo das weibliche Immunsystem Stärkung braucht, ist der Sonnenhut ein guter Tipp. Bei Unterleibsentzündungen hilft eine Stoßtherapie mit Echinacea-Tropfen (nach Anweisung der Packungsbeilage). Nehmen Sie Sitzbäder mit 2 bis 3 Esslöffeln Presssaft bei einer Reizblase oder Blasenentzündungen (zusätzlich zur inneren Stoßtherapie).

Unterstützend gegen Pilzinfektionen der Scheide wirken zwei Sitzbäder täglich. Sie können zudem tagsüber alle vier bis fünf Stunden einen neuen, mit Salbe bestrichenen Tampon einführen. Hält die Infektion länger als drei Tage an, sollten Sie umgehend einen Gynäkologen aufsuchen.

Sie leiden an entzündliche Aknepickeln? Dann nutzen Sie eine Echinaceatinktur aus 10-20 Tropfen bzw. einem Teelöffel Preßsaft in einem halben Glas abgekochtem Wasser, um Ihre Haut an der betroffenen Stelle zu betupfen.

Schon gewusst? Echinacea-Salbe kommt auch bei Venengeschwüren oder leichten Verbrennungen zum Einsatz. Echinaceahaltiger Lippenstift kann sogar Lippenherpes mildern. Einige Ärzte verordnen Echinacea auch zur Wundheilung oder zur Zahnmedizin.

Echinacea gegen Infekte: Gibt es Nebenwirkungen?

Vorsicht ist bei Sonnenhut vor allem geboten, wenn Sie allergisch gegen Korbblütengewächse (Asteraceae) sind. Liegt keine Allergie gegen Korbblütler vor, zählen Verdauungsprobleme wie Übelkeit und Magenschmerzen zu den häufigsten Nebenwirkungen von Echinacea.

Für Kinder unter zwölf Jahren, Schwangere und Stillende gibt es nicht genügend Erkenntnisse bezüglich der Verträglichkeit. Halten Sie vor der Anwendung von Arzneimitteln mit Sonnenhut Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker.

Auch, wenn Sie unter einer chronischen Erkrankung leiden, sollten Sie auf Echinacea-Präparate verzichten. Denn wenn diese Ihr Immunsystem zu sehr anregen, kann sich dies negativ auf Ihren Krankheitsverlauf auswirken. Die immunstimulierende Wirkung kann negative Effekte auf chronisch-fortschreitende Erkrankungen haben. Dazu zählen neben Autoimmunerkrankungen auch Immunschwäche (wie HIV/AIDS), Tuberkulose, Multiple Sklerose und Kollagenosen (autoimmune Bindegewebserkrankungen).

Echinacea als Heilpflanze: Anwendung erklärt

Fachexperten raten dazu, auf fertige Echinacea-Präparate zurückzugreifen. Die Zubereitung eines Echinacea-Tees ist daher nicht nötig. Lassen Sie sich einfach in einer Apotheke beraten, welche Echinacea-Produkte aktuell vorrätig sind. Die Darreichungsformen reichen von Tropfen und Säften, über Salben bis hin zu Tabletten und Dragees.

Vor der Behandlung sollten Sie in jedem Fall die Packungsbeilage lesen. Überschreiten Sie nicht die dort angegebene Anwendungsdauer. Echinacea kann zwar sanft und natürlich Erkältungskrankheiten entgegenwirken, dennoch ersetzt die Medikation mit einer Heilpflanze nicht den Besuch beim Arzt. Sollten Ihre Symptome nicht besser werden oder ungewöhnlich lange anhalten, sollten Sie einen Mediziner aufsuchen.

Botanik: Von Nordamerika direkt in den heimischen Garten

Der Sonnenhut – hin und wieder auch Scheinsonnenhut oder Igelkopf genannt – ist in den Prärieregionen Nordamerikas beheimatet. Aufgrund der lebhaften Farben der Zungenblüten ist die Staude jedoch mittlerweile nicht mehr nur in Prärien, sondern auch in vielen heimischen Gärten zu finden. Doch sie ist nicht nur dekorativ, sondern auch trockenheitsresistent und pflegeleicht. Die Blüten entfalten im Spätsommer ihre volle Pracht. Sie blühen in den Farben weiß, rosa und purpurrot.

Möchten Sie Ihren Garten mit der Staude bereichern, sollten Sie dafür einen vollsonnigen Standort wählen. Je schattiger die Pflanze steht, desto kürzer wird die Zeit der Blüte ausfallen. Reichern Sie einen sandigen Boden mit Hummus an, bieten Sie dem Sonnenhut die ideale Basis zum Wachsen und zum Ausbreiten der schönen Zungenblüten. Während der schmalblättrige Sonnenhut nur bis zu 50 Zentimeter hoch wird, erreichen der purpurne und der blasse Sonnenhut mit ihren Blüten sogar eine Höhe von über einem Meter.

Fazit: Immunstärkender Sonnenhut bei Erkältungskrankheiten

Aus den Prärien Nordamerikas hat es der Sonnenhut in die hiesigen Gärten geschafft. Das Gewächs ist nicht nur dekorativ, sondern kann auch mit einer heilenden Wirkung aufwarten. Ob Echinacea purpurea, Echinacea pallida oder Echinacea angustifolia: Sie stärken das Immunsystem und unterstützen bei viralen Infekten.

Während bei der erstgenannten Sonnenhut-Art alle Teile der Heilpflanze (Kraut und Wurzeln) verwendet werden, verarbeitet man bei den anderen beiden vor allem die Wurzeln. Diese sind Bestandteil zahlreicher natürlicher Arzneimittel, die zur Vorbeugung von Erkältungen angewendet werden.