Zistrose: So wirksam ist die Heilpflanze bei Infekten und Magen-Darm-Problemen
- So wirkt die Zistrose auf Ihren Körper
- Zistrose und Corona: Wirkt die Pflanze gegen die Virusinfektion?
- Studienlage: Ist die Wirkung von Zistrose medizinisch belegt?
- Zistrose ist nicht gleich Zistrose: Mehrere Arten sind als Heilpflanze im Einsatz
- Wo kommen Zistrosen vor?
- So wächst Zistrose
- Welche Zistrosearten gibt es bei uns als Präparat zu kaufen?
- So bereiten Sie Zistrosentee zu
- Nebenwirkungen: So lange können Sie Zistrose einnehmen
- Fazit: Die Zistrose ist eine Heilpflanze mit vielfältiger Wirkung
- Häufig gestellte Fragen zur Heilpflanze Zistrose
Die Zistrose (lat. Cistus) ist eine Pflanzenart, die im gesamten Mittelmeerraum beheimatet ist und im Sommer wunderschön farbenfroh blüht. Schon seit Jahrhunderten ist die Zistrose als Heilpflanze bekannt und wurde laut Hinweisen schon im 4. Jahrhundert vor Christus medizinisch angewendet. Ihr Haupteinsatzgebiet sind Erkältungskrankheiten sowie die Anwendung auf der Haut. Dabei gibt es einige Besonderheiten zu berücksichtigen.
So wirkt die Zistrose auf Ihren Körper
Die Blätter und Blüten der Zistrose enthalten Polyphenole und Flavonoide – beides sind sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Stoffe können in ihrer Kombination eine heilende Wirkung auf den menschlichen Organismus haben. Sie sind:
- Antibakteriell
- Antioxidativ
- Entzündungshemmend
- Pilzhemmend
- Förderlich für die Wundheilung
- Gefäßschützend
- Wohltuend bei Juckreiz
- Wirksam gegen Geschwüre
- Blutdrucksenkend
Die in der Zistrose enthaltenen Polyphenole können sogar eine antivirale Wirkung haben. Sie gelten daher als ein probates Mittel bei Erkältungen, Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum sowie Halsschmerzen, um den Beschwerden auf natürliche Weise zu Leibe zu rücken.
Heilwirkung: Bei welchen Krankheiten kann die Zistrose zum Einsatz kommen?
Zu den Anwendungsgebieten von Zistrose zählen diese Erkrankungen und Beschwerden:
- Rheuma
- Arthrose
- Entzündungen im Mundraum wie Zahnfleischentzündungen
- Aphten
- Halsschmerzen
- Grippale Infekte sowie Grippe
- Durchfall
- Beschwerden des Magen-Darm-Traktes
- Bronchitis
- Hautprobleme
- Neurodermitis
- Akne
- Ekzeme
- Candida
- Arteriosklerose
Für die Anregung des Stoffwechsels kann Zistrose ebenfalls eingesetzt werden. Sie unterstützt außerdem bei der Entgiftung. Das Hauptanwendungsgebiet von Zistrose sind heutzutage Erkältungskrankheiten. Präparate mit Zistrose sind als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Lutschtabletten erhältlich und sollen das Eindringen von Viren in den Körper verhindern. In der Theorie sollen die langkettigen Polyphenolverbindungen Partikel von Viren umschließen und sie so unschädlich machen. Allerdings gibt es dafür keine medizinischen Belege, weshalb mit solchen sogenannten „Health Claims“, also Versprechungen zur Wirksamkeit, auch nicht geworben werden darf.
Zistrose und Corona: Wirkt die Pflanze gegen die Virusinfektion?
Da die Zistrose in der Naturheilkunde als antivirales Mittel bekannt ist, wird sie häufiger in Zusammenhang mit einem Schutz vor Coronaviren genannt. Schließlich soll sie nicht nur das Immunsystem stärken, sondern auch im Mund- und Rachenraum verhindern, dass sich Viren überhaupt einnisten können.
Leider gibt es bisher keine Studien, die diesen Effekt am Menschen belegt. Die virenabtötende Wirkung konnte bislang nur in Versuchen mit Tieren sowie im Reagenzglas nachgewiesen werden. Als Schutz vor dem Coronavirus ist Zistrose daher nicht wirksam und sollte nicht zu Nachlässigkeiten bei den gelten Hygiene-Regeln führen.
Studienlage: Ist die Wirkung von Zistrose medizinisch belegt?
In der Volksmedizin kommt Zistrose häufig bei Verdauungsbeschwerden sowie Hauterkrankungen zum Einsatz. Während einer nicht kontrollierten Studie mit Kindern, die an Neurodermitis litten, konnte das Hautbild der Kinder in 80 Prozent der Fälle nach zwei Wochen verbessert werden.
Für den Nachweis der antibakteriellen Wirkung der Pflanze existieren ebenfalls Studien, die allerdings ebenfalls nicht in einem kontrollierten Umfeld durchgeführt wurden und dadurch keine Aussagekraft haben. Es heißt jedoch, dass Zistrose in der Zahnheilkunde einen Effekt gegen die Art von Bakterien haben kann, die Karies verursachen.
Die antioxidative Wirkung der Zistrose liegt im hohen Polyphenolgehalt der Pflanze begründet. Diese Stoffe neutralisieren freie Radikale und schützen die Zellen somit vor Schäden. Zistrosen wird nachgesagt, dreimal so viel Polyphenole wie Grüntee zu enthalten. Auch soll die Wirkung viermal so stark sein, wie die von Vitamin C.
- Studien der Universität von Catania auf Sizilien zeigten im Jahr 2000, dass besonders die antioxidative Wirkung von Cisctus monspeliensis stark ausgeprägt ist, stärker noch als die von Cistus incanus.
- Tübinger Wissenschaftler konnten bei einer Studie, die im Jahr 2007 an Mäusen durchgeführt wurde, die antiviralen Eigenschaften bei Grippeviren identifizieren.
Valide Studien an Menschen mit eindeutigen Ergebnissen stehen noch aus. Zwar gibt es bereits einige Studien, die Ergebnisse reichen aber nicht aus, damit die Gesundheitsbehörden Zistrose als Arzneimittel freigeben.
Zistrose ist nicht gleich Zistrose: Mehrere Arten sind als Heilpflanze im Einsatz
Die Zistrose hat nichts mit Rosen zu tun. Sie ist eine Pflanze innerhalb der Familie der Zistrosengewächse. Es gibt rund 10 Gattungen und 200 Arten von Zistrosen. Nicht nur einem der Zistrosengewächse wird eine heilende Wirkung zugesagt, sondern mehreren:
- Cistus incanus
- Cistus albidus
- Cistus monspeliensis
- Cistus laurifolia
- Cistus creticus
Zistrosen wachsen als buschige Sträucher mit weißen, pink- oder purpurfarbenen Blättern. Zistrosen produzieren Harz (Labdanum oder Ladanum), das ebenfalls eine heilende Wirkung haben kann.
Wo kommen Zistrosen vor?
Die Pflanzen wachsen vorwiegend im Mittelmeerraum, darunter:
- Griechenland
- Frankreich
- Italien
- Spanien
- Portugal
- Marokko
- Algerien
Trockene, steinige oder sandige Flächen mit wenig Nährstoffen in einer warmen Umgebung mit viel Sonne sind ihr bevorzugtes Wuchsgebiet.
So wächst Zistrose
Die Zistrosen werden ein bis zwei Meter hoch. Ihre Blätter sind immergrün und scheiden ein Harz aus, das besonders an heißen Tagen intensiv riecht. Die weißen oder pinken Blüten sind nicht glatt, sondern sehen etwas zerknittert aus. Im Mittelmeerraum steht sie im Frühjahr in Blüte. Wer Sie in seinem heimischen Garten in Deutschland anbaut, kann mit der Blüte eher ab Ende Mai, Anfang Juni rechnen.
Welche Zistrosearten gibt es bei uns als Präparat zu kaufen?
In der EU gelten Zistrosen nicht als Lebensmittel, da sie vor 1997 noch nicht als Lebensmittel bekannt waren. Sie sind im Novel-Food-Katalog als neuartiges Lebensmittel eingruppiert und dürfen daher nicht als Lebensmittel verkauft werden. Viele Hersteller bieten sie daher als Kosmetik-Produkt an. Einzig für die Zistrosenart „Cistus x. incanus L.“ gibt es eine Zulassung zur Verwendung in Kräutertees und Lutschtabletten. Diese können zum Beispiel über Apotheken bezogen werden. Weitere Zistrosenarten sind nicht als neuartiges Lebensmittel zugelassen.
Insbesondere in der griechischen Kultur ist Cistuskraut (Cistus incanus) aber schon lange verankert und mit der kretischen Zistrose (Cistus creticus) gibt es sogar eine Pflanze, die typisch für die griechische Insel Kreta ist. Die kretische Zistrose wird auch graubehaarte Zistrose genannt und ist die Art, die am häufigsten als Heilpflanze genutzt wird. Ihr wird unter allen Zistrosearten die stärkste Heilwirkung nachgesagt.
Darreichungsformen von Zistrose
Öl für Kosmetik: Das Harz, das aus der Zistrose austritt, heißt Ladanum oder Labdanum und durch Destillation kann daraus Öl gewonnen werden. Es wird in der Parfüm- und Seifenindustrie eingesetzt und erinnert vom Geruch her an Leder und ist zugleich holzig, blumig, erdig sowie fruchtig. Vanille und Honig sind zwei weitere Duftnoten.
In der Kosmetikindustrie kommt das aus dem Harz gewonnene Öl ebenfalls als Anti-Aging-Mittel zum Einsatz, da es das Hautgewebe zusammenzieht. Heilpraktiker wenden es daher auch gerne zur Blutstillung an.
Tee aus den Blättern: Aus den Blättern der Zistrose können Tees hergestellt werden. Diese Darreichungsform ist die beliebteste. Zistrosentee lässt sich sowohl trinken als auch für äußerliche Anwendungen einsetzen. Er ist nur in Apotheken erhältlich, da er nicht als Lebensmittel gilt.
Weitere Darreichungsformen von Zistrose
- Beliebt für die Anwendung bei Erkältungen und grippalen Infekten sind Lutschtabletten.
- Weitere Produkte mit Zistrose, die Sie kaufen können, sind Creme, Salbe, Sirup (für Kinder) sowie Flüssigextrakt.
- All diese Produkte gibt es nur in Apotheken.
Die Zistrose ist nicht giftig, weshalb es problemlos möglich ist, sie selbst zu sammeln und zu verarbeiten. Allerdings muss dafür eine Reise nach Italien, Griechenland oder andere Teile des Mittelmeerraums angetreten werden, da sie in Deutschland nicht vorkommt. Alternativ wird sie zuhause angebaut.
Cistustee online kaufen
Cistustee lässt sich aber auch über das Internet beziehen, zum Beispiel in Online-Apotheken. Packungsgrößen von 250 Gramm kosten rund 15 Euro, zumindest bei losem Tee. Als Filterbeutel ist er deutlich günstiger und 20 Stück sind schon für rund 4 Euro zu haben. Allerdings ist die Wirkung nicht so intensiv wie die des losen Tees.
So bereiten Sie Zistrosentee zu
Zistrosentee hat einen leicht herben Geschmack, ist dabei aber aromatisch. Er enthält kein Koffein und hat somit auch keine aufputschende Wirkung, wodurch Sie ihn ohne Probleme auch abends trinken können. Um Zistrosen-Tee zuzubereiten, gehen Sie wie folgt vor:
- Gießen Sie einen Liter Wasser auf zwei Esslöffel getrocknete Zistrosen-Blätter.
- Der Tee sollte fünf Minuten ziehen. Lassen Sie ihn länger ziehen, wird der Geschmack herber und intensiver, was nicht jeder mag.
- Um eine heilende Wirkung zu erzielen, sollten Sie aus den Blättern keinen zweiten Aufguss herstellen.
- Mischen Sie ihn zusammen mit anderen Tees, wenn Ihnen die Zistrose nicht schmeckt.
Besonders gut lässt sich Zistrosentee mit anderen Heilpflanzen wie Ingwer, Hagebutte oder Zitronenverbene kombinieren. Er hilft bei Durchfall, Magen-Darm-Beschwerde und pflegt die Schleimhäute im Mundraum. Außerdem enthält er viele gesunde Polyphenole.
Zistrosen-Sud herstellen und als Mundspülung oder Hautauflage nutzen
Der Zistrosen-Sud ist stärker als der Tee:
- Gießen Sie einen Liter Wasser auf 10 Gramm Zistrosenblätter in einem Topf.
- Lassen Sie den Sud aufkochen und für etwa zehn Minuten köcheln.
- Anschließend gießen Sie ihn durch ein feines Sieb ab, füllen ihn in Flaschen und können ihn im Kühlschrank aufbewahren.
Um nun zum Beispiel Aphten im Mund zu behandeln, können Sie einfach ein Wattestäbchen mit dem Zistrosen-Sud tränken und die betroffenen Stellen abtupfen. Auch Mundspülungen mit dem Sud können helfen.
Sie können aber auch Ihre Haut mit Zistrosensud abtupfen, wenn Sie keine konkreten Beschwerden haben. Die Zistrose kann für ein glatteres Hautbild sowie einen schönen Teint sorgen.
Zistrosen-Öl herstellen und auf die Haut auftragen
Wenn Sie eine Hautpflege mit Zistrose herstellen wollen, können Sie ätherisches Zistrosen-Öl, dass Sie zum Beispiel im Internet bestellen können, in Ihre Lieblings-Tagespflege gegeben werden.
Alternativ mischen Sie das Zistrosen-Öl im Verhältnis 1:10 in ein Jojobaöl, ein Mandelöl oder in ein anderes Basisöl. Anschließend können Sie es auf die Haut auftragen.
Cystus Pandalis® und Cystus 052®: Zwei beliebte pflanzlichen Mittel mit Zistrose
Cystus Pandalis® lautet der Name eines Zistrose-Präparats, das über Apotheken bezogen werden kann. Es kommt zum Beispiel in Form von Lutschtabletten daher, was die Einnahme von Zistrose deutlich einfacher macht als mit selbstaufgegossenen Tees oder Suds.
Dieses pflanzliche Mittel soll Reizungen der Schleimhaut im Mund- und Rachenraum lindern. Die Einnahme ist für Menschen ab 12 Jahre empfohlen. Bei Symptomen wie Schmerzen, grippalen Infekten oder Entzündungen können Sie alle drei Stunden ein bis zwei Lutschtabletten im Mund zergehen lassen.
Derselbe Hersteller, Dr. Pandalis, bietet auch das Produkt Cystus 052® an, das Zistrosenextrakt enthält. Dieses Extrakt soll Viren binden, wenn es mit ihnen in Kontakt kommt. Im Labor konnten solche Effekte nachgewiesen werden, für die Anwendung am Menschen und den konkreten Effekt bei Infektionen stehen noch Untersuchungen aus.
Nebenwirkungen: So lange können Sie Zistrose einnehmen
Zistrosen sind nicht giftig, können bei gesteigerter Einnahme aber zu Nebenwirkungen führen. Dazu zählen:
- Übelkeit
- Schwindel
- Magenschmerzen
Wenn Sie Ihren Tee mit einem Esslöffel Zistrosenblättern zubereiten, sollten Sie maximal drei Tassen am Tag davon trinken. Für die Lutschtabletten sollten Sie sich an die Einnahmeempfehlungen auf der Packung halten. In der Schwangerschaft empfiehlt sich vor der Einnahme von Tees oder Lutschtabletten mit Zistrose die Rücksprache mit dem Arzt.
Bei Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Zistrosen, sollte auf diese Heilpflanze gänzlich verzichtet werden.
Zistrosen selbst anbauen: Das müssen Sie beachten
Da Zistrosen in Deutschland nicht endemisch vorkommen und die Reise ans Mittelmeer nicht immer möglich ist, können Sie auch selbst Zistrosen in Ihrem Garten oder auf dem Balkon anbauen. Mit der Ernte können sie sich in jedem Sommer auch einen Vorrat für den Winter anlegen und profitieren so von frischen Zistrosen-Blättern für Tees oder Suds.
Einpflanzen: Die Erde muss schön locker sein
Beachten Sie beim Anbau der Pflanzen, dass sie langsam wachsen. Bis Sie eine nennenswerte Erntemenge erreichen, können zwei bis drei Jahre vergehen. Setzen Sie sie zwischen Mai und Juni in die Erde, um der Pflanze bis zum Winter genügend Zeit zu geben, um zu wurzeln.
Der Pflanzabstand zwischen zwei Pflanzen sollte 60 bis 70 Zentimeter betragen, um ihr genügend Platz zu lassen. Ist die Erde an dem von Ihnen gewählten Standort zu hart, fügen Sie so viel Kies und Sand hinzu, dass das Wasser problemlos versickern kann.
So pflegen Sie die Pflanze
Um die dichte, buschige Struktur der Pflanzen zu erhalten, müssen Sie sie jährlich zurückschneiden. Am besten kürzen Sie im April die Zweige, indem Sie knapp über den Knospen ansetzen. Schneiden Sie Cistus dann direkt nach der Blüte in Form. Das Laub sollten Sie vor dem Winter stehen lassen, da es die Pflanze vor Kälte schützt.
Gießen müssen Sie Zistrosen nur, wenn es im Sommer lange nicht geregnet hat und die oberen 3-5 cm der Erde sich trocken anfühlen. Im Kübel benötigt sie etwas mehr Wasser als im Boden. Düngen müssen Sie die Pflanze nicht, sie ist recht anspruchslos und holt sich aus der Erde, was sie braucht.
Zistrosen sind winterhart
Zistrosenpflanzen tolerieren Temperaturen von bis zu -15 Grad. Somit sind sie winterhart und können auch in der kalten Jahreszeit in der Erde verbleiben. Staunässe vertragen Sie im Winter aber nicht. Sehen Sie daher im Winter, wenn es häufig regnet oder schneit, gelegentlich nach Ihren Zistrosen. Berücksichtigen Sie für Ihren Pflanzort von vorneherein, dass er geschützt und möglich trocken ist.
Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie die Blätter ernten
Ernten Sie die Zistrosenblätter kurz bevor die Pflanze zu blühen beginnt, also am besten im Mai oder Anfang Juni. Zu diesem Zeitpunkt ist die Konzentration der heilenden Inhaltsstoffe in der Pflanze am höchsten. Wenn Sie die Blätter trocknen, können Sie diese bis zum Winter aufbewahren und haben somit das ganze Jahr etwas von Ihrer Zistrose.
Wenn die Zistrose blüht, seien Sie nicht irritiert, wenn die Blätter schon nach wenigen Stunden wieder abfallen. Die Pflanzen produzieren täglich neue Blätter über den ganzen Sommer und sind übersät mit Hunderten von Knospen.
Fazit: Die Zistrose ist eine Heilpflanze mit vielfältiger Wirkung
Zistrosen sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Sie enthalten viele Polyphenole und werden besonders bei grippalen Infekten beziehungsweise Infektionen mit Viren eingesetzt. Auch bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes wie zum Beispiel Durchfall helfen sie. Auf der Haut wirken sie als Sud gegen Neurodermitis, Akne oder Aphten im Mundraum.
Die Studienlage zum medizinischen Einsatz von Zistrosen ist noch dürftig, im Reagenzglas und an Tieren sowie in nicht kontrollierten Studienszenarien konnten aber schon Effekte der Pflanze auf die Haut sowie auf die Abwehr von Viren nachgewiesen werden.
Es gibt verschiedene Zistrosenarten, von denen nur eine, Cistus incanus, als pflanzliches Heilmittel zugelassen ist und über Apotheken bezogen werden kann. Andere Produkte mit Zistrose werden gerne als Kosmetikprodukte verkauft, da es dafür keine Lebensmittel- oder Arzneimittel-Zulassung braucht.
Zistrosen können als Tee, Lutschtabletten, Salben, Tees oder Öle gekauft und angewandt werden. Aus dem Harz der Pflanzen werden Öle destilliert, die in der Parfüm- und Seifenindustrie zum Einsatz kommen. Die Nebenwirkungen der Zistrose sind Magenschmerzen, Übelkeit oder Schwindel, allerdings treten sie nur bei Überempfindlichkeitsreaktionen auf oder wenn zu viel Zistrose über den Tag eingenommen wird. Zistrosentee zum Beispiel sollte auf drei Tassen pro Tag begrenzt werden.
Zistrosen wachsen im Mittelmeerraum, zum Beispiel in Griechenland, Spanien, Italien oder Portugal. Sie können in Deutschland im heimischen Garten angebaut werden und sind pflegeleicht. Sogar im Winter bei bis zu -15 Grad können sie überleben und starten dann Ende Mai in eine neue Blütezeit.