Grundlagen Fenchel: Beschreibung, Herkunft und Sorten
Der Fenchel (Foeniculum vulgare) ist eine bis zu 2 Meter hohe Staude mit einem aufrechten, reich verzweigten Stängel aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Die Zweige tragen fein gefiederte, fadendünne Blätter, die nach Anis riechen.
Im Juli erscheinen die gelben Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Die aus den Blüten wachsenden Samen sind ab September reif. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mittelmeerraum, sie wächst aber heute auch bei uns verwildert und in Gärten.
Fenchel wird in zwei verschiedenen Arten angebaut:Bitter-Fenchel und Süß-Fenchel. Die beiden Sorten unterscheiden sich sowohl im Geschmack als auch in der Farbe, wobei der süße Fenchel deutlich heller ist als der gelbbräunliche Bitter-Fenchel.

Fenchel als medizinische Wunderwaffe
Zu medizinischen Zwecken werden in erster Linie die ganzen Früchte und das aus den getrockneten Samen mittels Dampfdestillation gewonnene ätherische Öl angewendet.
Kaum eine Heilpflanze ist so vielseitig wie der Fenchel, denn man kann aus seinen Früchten sowohl Tees und Inhalationen als auch Bonbons, verdauungsfördernde Fertigpräparate und Hustensaft herstellen.
Zu heilenden Zwecken wird insbesondere der bittere Fenchel verarbeitet, denn seine Früchte enthalten erheblich mehr trans-Anethol und Fenchon als die des Süßfenchels.
Diese Komponenten des ätherischen Öls lösen zähen Schleim in den Bronchien, gleichzeitig beschleunigen sie die Schlagfrequenz der feinen Flimmerhärchen auf der Bronchialschleimhaut. Dadurch unterstützt das Öl die natürlichen Reinigungsprozesse in den Atemwegen.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Fenchel
- ätherisches Öl (vor allem trans-Anethol und Fenchon)
- Cumarine
- fettes Öl
- Flavonoide (Isoquercitrin, Rutin etc.)
- Kaffeesäuren
- Phenolcarbonsäuren

Die besondere Wirkung des Gemüses
Die verdauungsfördernde, krampflösende und blähungstreibende Wirkung der Fenchelfrüchte ist schon seit der Antike bekannt. Hierzu wird der Fenchel in Form von Teezubereitungen oder Tinkturen eingesetzt.
Das ätherische Fenchelöl eignet sich aber auch zur äußerlichen Anwendung in Form einer Bauchmassage. Um Blähungen auszutreiben und krampf hafte Bauchschmerzen zu lindern, massieren Sie einfach ein paar Tropfen des Öls im Uhrzeigersinn in die Bauchhaut ein. Diese Massage können Sie auch Säuglingen angedeihen lassen.
Fenchel wirkt:
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Bei diesen Beschwerden kann Ihnen Fenchel helfen
- Husten
- Bronchitis
- Verdauungsschwäche
- Blähungen
- Magenkrämpfe
- hohem Blutzucker
Fenchel ist auch eine bewährte Naturarznei für junge Mütter, denn die Heilpflanze regt den Milchfluss an.
Tipps und Rezepte mit Fenchel: Anwendung und Zubereitung

Fenchelfrüchte sollten Sie aus Sicherheitsgründen nicht sammeln, denn sie können leicht mit den giftigen Schierlingsfrüchten verwechselt werden. Getrocknete Fenchelfrüchte erhalten Sie ebenso wie Teezubereitungen und Fertigpräparate in Apotheken, Reformhäusern und Drogeriemärkten.
Fenchel Rezepte zum Ausprobieren:
Grundrezept für Fencheltee
Überbrühen Sie 1 gehäuften Esslöffel getrocknete, zerstoßene Fenchelfrüchte mit 250 ml kochendem Wasser und lassen Sie den Tee 10 Minuten ziehen. Trinken Sie nach dem Abseihen bei Bedarf täglich davon.
Fencheltinktur gegen Blähungen
Übergießen Sie 2 gehäufte Esslöffel grob zerstoßene Fenchelsamen mit 100 ml Doppelkorn in einem Schraubdeckelglas. Filtern Sie den Ansatz nach sechs Wochen in eine dunkle Tropfflasche ab und nehmen Sie bei Bedarf 20 Tropfen davon ein. Die Tinktur ist gut ein Jahr lang haltbar.
Schleimlösende Fenchelinhalation
Lassen Sie 4 Esslöffel Fenchelsamen 5 Minuten in 3 Liter kochendem Wasser ziehen. Füllen Sie den Sud noch dampfend heiß in eine Schüssel und atmen Sie unter einem Handtuch die aufsteigenden Dämpfe ein.
Krampflösendes Fenchel- Massageöl
Fügen Sie in einer dunklen Flasche 10 Tropfen ätherisches Fenchelöl zu 100 ml Mandelöl hinzu. Bewahren Sie das Massageöl im Kühlschrank auf.
