Geruchssinn im Schlaf: Wahrnehmung, Studien und mehr

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Hier haben wir ein Thema für Sie, dass nur auf den ersten Blick nichts mit dem Thema “Gesundheit” zu tun hat: Ich habe neulich endlich einmal die Zeit gefunden, meine Rauchmelder unter die Decke zu schrauben.

Zunächst habe ich mich ja gegen diese weißen Plastikkästen gewehrt, aber nachdem immer wieder betont wird, dass Rauchmelder gerade nachts Leben retten können, habe ich mich doch dafür entschieden.

Studie aus den USA zeigt: Geruchssinn “schläft” auch, wenn wir schlafen

Ausschlaggebend war aber auch eine neue Studie aus Amerika. Wissenschaftler der Universität in Rhode Island haben herausgefunden, dass schlafende Menschen wirklich nicht von Gerüchen geweckt werden können.

Die Forscher setzten die Teilnehmer zwei unterschiedlichen Gerüchen aus. Zum einen war das Pfefferminze, zum anderen der beißende Qualmgeruch, wie er auch bei einem Brand entsteht.

Noch in der Einschlafphase nahmen die Teilnehmer die Gerüche wahr und konnten sie genau beschreiben. In der Tiefschlafphase dagegen wurden diese Gerüche vom Geruchssinn nicht mehr wahrgenommen.

Nicht einmal der aggressive Qualmgeruch ließ die Testpersonen aufwachen. Dagegen sorgten nur mäßig laute Töne dafür, dass alle Studienteilnehmer aus dem Schlaf hochschreckten.

Fazit: Anscheinend verändert sich im Schlaf die Art, wie unser Gehirn Gerüche verarbeitet.

Daher sollten Sie sich überlegen, ob Sie sich nicht auch mit den weißen Plastikdosen unter der Decke anfreunden – denn nur solche akustischen Brandmelder vermögen es, Sie nachts bei einem Brand aufzuwecken.

Hirnstimulation gegen Hirnerkrankungen

Magnetfelder und Gleichstrom beeinflussen durch Hirnstimulation die Aktivität des Gehirns von außen gezielt.

Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie berichtete der Neuroforscher Professor Walter Paulus über die Fortschritte der Technik.

In mehr als 250 klinischen Studien erkunden Wissenschaftler derzeit die Möglichkeiten der „repetitiven transkraniellen Magnetstimulation“ (rTMS) und der „transkraniellen Gleichstromstimulation“ (tDCS).

Beide Techniken der Hirnstimulation ermöglichen es, mit geringem technischem Aufwand und ohne eine Operation die Nervenzellen durch die Schädeldecke hindurch zu aktivieren oder zu hemmen.

In den USA ist die hochfrequente Hirnstimulation bei Depressionen zugelassen.

In Deutschland laufen ebenfalls mehrere Versuche, etwa zur Therapie von Patienten mit Schmerzerkrankungen, Migräne, Tinnitus und Multipler Sklerose.

Erste Experimente vor 200 Jahren

Grundlage beider Methoden bilden physikalische Gesetzmäßigkeiten der Abhängigkeiten von Magnetfeldern und elektrischem Strom sowie die Tatsache, dass die Membranspannung von Nervenzellen deren Aktivität steuert.

Je positiver die Membranspannung, desto leichter lösen sich Nervenimpulse (Aktionspotentiale) aus.

Während bei der rTMS eine am Schädel angelegte Magnetspule ihre Impulse aussendet, erfüllen bei der tDCS zwei oder mehrere auf der Kopfhaut platzierte Elektroden die Funktion der Hirnstimulation.

Erste Anwendungen gab es vor mehr als 200 Jahren, etwa durch den italienischen Wissenschaftler Jean Aldini.

Er versuchte, mit Gleichstrom Bewegungen an den Leichen kürzlich hingerichteter Menschen auszulösen. Des Weiteren behauptete er, die „Melancholie“ zweier Bekannter zu heilen.

Die Elektrokrampftherapie

Eine ebenfalls Elektrizität verwendende Methode nennt sich Elektrokrampftherapie. Sie erwies sich bei Patienten mit therapieresistenten Depressionen als wirksam. Allerdings müssen dabei die Patienten in Narkose sein.

Darüber hinaus sind die notwendigen, kurzen Wechselstromstärken 200-mal größer als bei der tDCS.

„Das Interesse der Neurologen an den neuen, sanften Methoden der Hirnstimulation ist gewaltig.“ Dies berichtete Paulus, Direktor der Abteilung Klinische Neurophysiologie der Universitätsklinik Göttingen in Wiesbaden.

Technische Fortschritte erlauben es, die Pulsstärke der rTMS zu variieren. Darüber hinaus lassen sie es zu, die Magnetdosis deutlich zu reduzieren.

Bei depressiven Patienten, denen die Mediziner mit Medikamenten nicht halfen, gelang es durch die rTMS nach vierwöchiger täglicher Hirnstimulation, die Stimmungslage zu verbessern. Die Methode ist in den USA zugelassen.

Erst kürzlich erlaubte man dort auch die Behandlung von Patienten mit Hirntumoren (Glioblastomen).

Hohes Potential für die Neurorehabilitation

„Die Erfolgsaussichten der sanften Hirnstimulation sind umso besser, je mehr plastische Reserven die betroffene Hirnregion besitzt. Darüber hinaus erhöhen sich die Chancen, je weniger strukturelle Schäden vorliegen“, betonte der Neurophysiologe.

Fehlende Nervenbahnen sind sich zwar nicht ersetzbar, bei Teillähmungen (etwa nach einem Schlaganfall) stärkt man jedoch die verbleibenden Verbindungen.

„Die Stimulation hat deshalb ein hohes Potential für die Neurorehabilitation, außerdem für chronisch therapieresistente Schmerzen und zur Linderung von Symptomen wie Fatigue und Spastik bei der Multiplen Sklerose.“

Ein Hemmnis für die weitere Verbreitung stellt derzeit noch der hohe Personalaufwand dar. Die rTMS erfordert eine tägliche Hirnstimulation in spezialisierten Zentren.

Die tDCS wäre dagegen mit einer Anwendung zu Hause vereinbar. Voraussetzung dafür sei der Nachweis der Wirksamkeit und der Sicherheit der Apparatur.

Bislang kein Mensch an Chronic Wasting Disease erkrankt

Die Chronic Wasting Disease (CWD) bezeichnet eine degenerative, übertragbare und tödliche Erkrankung des Gehirns, die Elche und Rehe befällt.

Bis heute gibt es kein Indiz dafür, dass die Krankheit den Menschen befallen kann oder bereits Menschen daran erkrankten. So die Aussagen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der amerikanischen Seuchenbehörde (Center for Disease Control).

Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass eine Übertragung von Tier auf Mensch zukünftig ausgeschlossen bleibt.

Die Ursache der CWD bei Elchen und Rehen scheint ein abnormes Eiweiß im Gehirn (Prion) zu sein. Die Forscher vermuten, dass sich die Krankheit von kranken auf gesunde Tiere durch engen Körperkontakt überträgt.

Eine kleine Zahl von infizierten Tieren fand man in über 12 Bundesstaaten der USA, vornehmlich im Mittleren Westen und Westen.

Eine verwandte Form der Prionen-Krankheit beim Menschen ist die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK). Ebenso tödlich, löst sich die vCJK durch den Verzehr von Rindermaterial aus, das mit dem Erreger des Rinderwahnsinns infiziert ist.

Für eine Verbindung zwischen dieser Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) und der Chronic Wasting Disease (CWD) fehlen klare Hinweise.

Die Ärzte der Mayo Clinic mahnen Jäger zur Vorsicht, auch wenn bislang kein Mensch an CWD erkrankte. Essen Sie kein Fleisch von Tieren, die krank aussehen. Vermeiden Sie den Kontakt mit Gehirn und Rückenmark von Elchen und Rehen.

Meditation sorgt für bessere Verknüpfungen im Gehirn

Menschen, die meditieren, sind häufig seltener krank, können sich besser konzentrieren und sind aufmerksamer. Aufzeichnungen hierüber gibt es schon seit tausenden von Jahren – immer schon galten diejenigen, die Meditation ausübten, als besonders achtsam und lebten eher im Hier und Jetzt.

Woher das kommt, damit haben sich amerikanische Forscher befasst. Die Wissenschaftler untersuchten zwölf Menschen, die schon seit mehr als zehn Jahren meditierten.

Jeder von ihnen beherrschte drei unterschiedliche Meditationstechniken. Sie wurden mit der so genannten Magnetresonanztomografie untersucht – sowohl während der Meditation als auch in einem entspannten Zustand, während sie aber nicht meditierten.

Verglichen wurden ihre Ergebnisse mit zwölf Menschen, die gerade erst angefangen hatten, Meditation zu erlernen.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Meditation das so genannte Default Mode Netzwerk im Gehirn beeinflusst.

Bei denjenigen, die schon lange meditierten, waren sowohl der mittlere präfrontale Cortex, hinter der Stirn gelegen, und der posteriore cinguläre Cortex, der im hinteren Teil der Großhirnrinde liegt, deutlich aktiver.

Beide Bereiche sind unter anderem für die Verarbeitung von Gefühlen, aber auch für die Aufmerksamkeit verantwortlich.

Werden die beiden Gehirnbereiche gedämpft, kommt es deutlich seltener zu Schizophrenie, Angsterkrankungen, weiteren psychischen Erkrankungen und Aufmerksamkeitsstörungen.

Die Forscher überlegen nun, ob sie untersuchen, wie sich Meditation bei bereits vorhandenen Aufmerksamkeitsstörungen auswirkt.

Sie sehen in der Meditation eine Methode, eventuell Aufmerksamkeitsstörungen wie ADHS effektiv, einfach und vor allem risikolos ohne Medikamente behandeln zu können.

Die Studie liefert, so die Forscher, übrigens auch die Erklärung dafür, warum sich Menschen, die meditieren, besser im Alltag konzentrieren und Aufgaben gezielter abarbeiten können.

In ihrem Default Mode Netzwerk sind eindeutig mehr Verknüpfungen zu den Gehirnregionen vorhanden, in denen sich das Arbeitsgedächtnis, die Kontrolle und auch der Bereich für Konfliktmanagement befinden.

So schaffen sich Menschen, die meditieren, einen Zustand, in dem sie aufmerksamer auf die Gegenwart gerichtet sind und sind in der Lage, ein Abschweifen ihrer Gedanken zu verhindern; Ablenkungen können sie einfacher ausblenden.