Bleiben Sie jung mit dem Insulin-Turbo

Chrom, Nährstoffe, Ernährung
Yulia Furman - Adobe Stock
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Wer möchte nicht sichergehen, dass er niemals Diabetes bekommen wird? Es gibt ein „Zaubermittel“, dass Sie vor dieser Krankheit schützen kann und auf keinem Speiseplan fehlen sollte: Chrom.

Was kann Chrom alles?

Dies ist ein essenzielles Spurenelement. Ihr Körper kann es nicht selbst herstellen – aber nicht nur deshalb ist es wichtig, dass Sie ihm immer genug Chrom zuführen. Das Spurenelement ist von größter Bedeutung für Ihren körpereigenen Insulinhaushalt. Nur wenn Sie Ihren Körper mit einer ausreichenden Menge Chrom versorgen, kann das Insulin den Blutzuckerspiegel so regulieren, dass Sie von Diabetes Mellitus verschont bleiben.

Und nur ein gut regulierter Blutzuckerspiegel kann dafür sorgen, dass die Nährstoffe in Ihrem Körper richtig verwertet werden, dass Eiweißstoffwechsel und Muskelbildung, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel sowie der Cholesterinumsatz funktionieren.

Außerdem verbessert Chrom das Immunsystem, indem es die Synthese der Hormone Interferon und Interleukin anregt. Interleukin wiederum aktiviert die T-Lymphozyten, weiße Blutkörperchen, und stärkt so Ihre Abwehrkräfte. Aber auch als Anti-Aging-Mittel hat sich das Spurenelement mittlerweile einen Namen gemacht. Es regt nämlich die Produktion des Hormons DHEA (Dehydroepiandrosteron) an und erhöht seine Wirkung auf den Körper. Dieses Hormon ist dafür bekannt, dass es Alterungserscheinungen hemmt.

Lassen Sie es nicht zu, dass Zucker und Fett Ihre Speicher leer saugen

Mit dem Alter nimmt jedoch Ihre Fähigkeit ab, Chrom aus der Nahrung zu gewinnen – bei vielen älteren Menschen nimmt der Chrombedarf aber zu. Weitere Ursachen, die für einen Chrommangel eine Rolle spielen können, sind:

  • Ernährung: Durch fettreiche Nahrung kann Ihr Körper Chrom nicht aufnehmen. Essen Sie viele einfache Kohlenhydrate, wie zum Beispiel Weißmehl, scheidet Ihr Körper vermehrt Chrom aus. Gerade Zucker ist ein Chromvernichter. Wenn Sie gerne zu Süßigkeiten greifen, strömt das Chrom nur so aus Ihrem Körper. Essen Sie ein Drittel Ihres Kalorienbedarfs in Form von Zucker, erhöhen Sie Ihren Chromverlust um das Dreifache.
  • Belastung: Stress, viel Sport und Krankheiten erhöhen die Chromausscheidung.
  • Arzneimittel: Wenn Sie Zinkpräparate, Säurehemmer oder Kalziumkarbonat einnehmen, haben Sie einen erhöhten Chrombedarf.

Wenn Sie es zulassen, dass Sie Chrom verlieren, und Ihre Speicher nicht auffüllen, können Sie schnell unter einem Chrommangel leiden. Und den dürfen Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen: Er kann nämlich eine Insulin-Resistenz hervorrufen. Diese Störung entwickelt sich mit zunehmendem Alter immer weiter und verursacht einerseits Diabetes Mellitus. Andererseits sorgt der Überschuss an Insulin, mit dem der Körper überschwemmt wird, dafür, dass Ihr Körper nach und nach mit zu viel Zucker, Cholesterin und Triglyceriden verseucht wird. Früher oder später entwickeln sich hieraus gefährliche Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Krebs.

Setzen Sie Hühnchen mit Linsen auf Ihren Speiseplan

Solche Krankheiten können Sie mit einem ausgeglichenen Chromspiegel verhindern. Ich empfehle meinen Patienten 100 µg pro Tag. In diesen Lebensmitteln ist eine nennenswerte Menge Chrom enthalten:

Chrom in 100 g Lebensmitteln
Bierhefe200 µg
Linsen70 µg
Vollkornbrot49 µg
Hühnerfleisch26 µg

Wie vervielfachen Sie die Wirkung Ihres Insulins?

Wie Chrom auf den Körper wirkt, wissen die Wissenschaftler nicht ganz genau. Mittlerweile ist aber erforscht, dass Ihr Organismus weit weniger Insulin benötigt, wenn Sie ihm genügend Chrom zur Verfügung stellen.

Amerikanische Forscher haben außerdem nachgewiesen, dass sich das Chrom am Insulin festsetzt und dadurch seine Fähigkeit, Glukose in Kohlendioxyd umzuwandeln, verhundertfacht. Ob Ihr Chromspiegel ausreichend hoch ist, können Sie nur feststellen, wenn Sie Ihr Blutbild beim Arzt untersuchen lassen. Der Wert im Blut sollte zwischen 1,0 und 3,0 µg liegen.

Chrom und Biotin: Ein starkes Doppel im Kampf gegen Diabetes

In einer Studie untersuchte der Chicagoer Wissenschaftler Dr. Jeffrey Geohas den Effekt von Chrom-Picolinat (CP) und Biotin auf 24 Typ–2-Diabetiker.

Über 30 Tage hinweg nahmen 12 dieser Teilnehmer eine tägliche Dosis von 600 Mikrogramm CP und 2 Milligramm Biotin ein, während die anderen 12 ein Scheinmedikament bekamen. Alle Teilnehmer hatten vorher Medikamente gegen Diabetes eingenommen, hatten aber trotzdem Schwierigkeiten, ihre Zuckerlevel in den Griff zu bekommen. Vor und nach dem Versuch maß der Wissenschaftler den Blutzucker im nüchternen Zustand, außerdem die LDL- und HDL-Werte und die Level des Apolipoproteins A (Apo A) und des Apolipoproteins B (Apo B).

Apo A ist die Protein-Komponente des HDL und Apo B ist die Protein-Komponente des LDL. Frühere Studien haben festgestellt, dass das Verhältnis zwischen Apo A und Apo B exakter zur Bestimmung der Herzgesundheit geeignet ist als das Verhältnis zwischen HDL und LDL.

Das Team um Jeffrey Geohas fand heraus, dass sich bei denen, die CP und Biotin einnahmen, alle Messwerte verbesserten:

  • Apo B sank im Durchschnitt um 5 mg pro dl (mg/dl)
  • das Verhältnis zwischen Apo A und Apo B verbesserte sich
  • der Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand wurde reduziert, im Durchschnitt um mehr als 26 mg/dl
  • Mehr als 70 % der Teilnehmer in der Gruppe, die Vitamin und Mineralstoff einnahmen, zeigten einen deutlichen Rückgang der nüchternen Blutzuckerwerte
  • Der LDL-Cholesterinwert sank im Durchschnitt um mehr als 10 mg/dl.

Sowohl die LDL- als auch die Apo B-Werte stiegen in der Gruppe, die das Scheinmedikament bekamen, an und weniger als 30 % der Teilnehmer in dieser Gruppe zeigten einen merklichen Abfall der nüchternen Blutzucker-Werte.

In dieser Studie wurde ein CP- und Biotinpräparat namens Diachrome verwendet. Und ich sollte anmerken, dass die Studie von Nutrition 21 unterstützt wurde, der Firma, die Diachrome herstellt und ein Patent auf Chrom-Picolinat besitzt. Aber Sie brauchen nicht unbedingt Nahrungsergänzungsmittel, um die Vorzüge von Chrom und Biotin zu erfahren.

Biotin – ein Teil des Vitamin-B-Komplexes – hilft dabei, Fette, Proteine und Kohlenhydrate umzuwandeln. Die beiden besten natürlichen Quellen sind gekochte Eier und Leber. Laut Untersuchungen an Ratten, die das Linus Pauling Institut (LPI) durchgeführt hat, kann Biotin die Insulinabgabe in der Bauchspeicheldrüse stimulieren. Und eine weitere Studie, die auf der Homepage des LPI zitiert wird, zeigt, dass in einer Gruppe von 43 Diabetikern, die untersucht wurden, alle niedrigere Biotin-Werte im Blut hatten als Nicht-Diabetiker.

Chrom ist ein Bestandteil des Insulins und frühere Untersuchungen haben schon gezeigt, dass dieses Mineral hilft, die Blutzuckerwerte zu regulieren. Broccoli ist reich an Chrom, genau so wie Truthahnfleisch, Leber, Seetiere, ganze Körner und Austern.

Hohe Dosen Chrom können für einige Menschen gesundheitsgefährdend sein. Aber die meisten Menschen nehmen viel zu wenig Chrom über die Nahrung zu sich, so dass Sie, wenn Sie ein Nahrungsergänzungsmittel brauchen, schon 600 Mikrogramm pro Tag zu sich nehmen können. Trotzdem sollten Sie zuerst Ihren Chromwert im Blut messen lassen und mit Ihrem Arzt über eine Nahrungsergänzung sprechen.

Was sollten Sie regelmäßig kontrollieren lassen?

Wenn Sie Diabetiker sind, sollten Sie bei jedem Arztbesuch

  • Ihren Blutdruck überprüfen: Ihr Risiko für Bluthochdruck verdoppelt sich durch Diabetes Mellitus. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft empfiehlt einen Blutdruck von unter 135/85.
  • Ihre Füße untersuchen: Druckstellen, Hautrisse oder eingewachsene Nägel können zu Infektionen und Gangränen (= schlecht heilende Wunden) führen. Ohne Behandlung kann später eine Amputation drohen. Tägliche Kontrollen sind deshalb empfehlenswert. Fußpilze erhöhen das Risiko. Je nach Diabetestyp und Blutzuckerkontrolle sollten Sie alle 3 bis 6 Monate
  • einen Glykosilierten-Hämoglobin (oder HbA1c)-Test machen: Glukose bindet sich über Wochen an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Mit dem Hb1Ac-Test lässt sich deshalb messen, wie gut Sie in den letzten 2 bis 3 Monaten Ihre Blutzuckerwerte im Griff hatten. Einmal jährlich sind folgende Untersuchungen fällig:
  • Ein Mikroalbuminurie-Test: Dieser misst die Menge an Eiweiß (Albumin) in Ihrem Urin als Maß für mögliche Nierenschäden.
  • Ein Blutfett- (-lipid-) Profil: Damit lässt sich die Konzentration von Cholesterin und Triglyzeriden in Ihrem Blut bestimmen. Steigende Werte machen Gefäßschäden wahrscheinlicher.
  • Eine Augenuntersuchung: Ihr Augenarzt überprüft den Zustand Ihrer Netzhaut und der sie versorgenden Blutgefäße. Frühes Eingreifen kann dauerhafte Beeinträchtigungen des Sehens verhindern.