Furunkel: Was hilft tatsächlich?

Furunkel
Andrii Oleksiienko - Adobe Stock
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Furunkel sind weit verbreitet. Diese schmerzhaften, druckempfindlichen Schwellungen (normalerweise größer als 1 cm Durchmesser) entwickeln sich unter der Haut, wenn Bakterien einen oder mehrere Haarbälge (Haarfollikel) infizieren. Zu den häufigsten Erregern gehört das Bakterium Staphylococcus aureus.

Die Bakterien können zum Beispiel durch eine kleine Verletzung beim Rasieren in die Haut gelangen, in tiefere Schichten wandern und dort einen Haarfollikel infizieren. Die Entzündung breitet sich dann auf umliegendes Gewebe aus und es entsteht ein geröteter, harter, druckempfindlicher Knoten. Schließlich stirbt das Gewebe ab und es entsteht Eiter.

Wenn nah beieinander liegende Furunkel miteinander verschmelzen, weil sich benachbarte Haarbälge entzündet haben, ist von einem sogenannten Karbunkel die Rede.

Was ist der richtige Umgang mit einem Furunkel?

Furunkel entstehen aus verschiedenen Gründen: Zum Beispiel durch die Reibung von Kleidung auf der Haut, Erkrankungen wie Akne, Dermatitis und Diabetes oder unzureichende Hygiene. In der Regel erscheinen sie im Gesicht, am Hals, in den Achseln, den Pobacken oder Oberschenkeln. Ein Furunkel wächst schnell, füllt sich mit Eiter, platzt auf, entleert sich und heilt wieder ab. All dies geschieht normalerweise innerhalb von zwei Wochen.

Stechen Sie einen Furunkel nicht selber auf und drücken Sie nicht daran. Dabei breitet sich die Infektion weiter aus. Gerade wenn der Furunkel noch nicht reif ist und Sie daran herumdrücken, besteht die Gefahr, dass er sich nach innen entleert und eine Blutvergiftung verursacht, weil die Bakterien in die Blutbahn gelangen.

Stattdessen legen Sie eine warme Kompresse alle paar Stunden für 30 Minuten auf die betroffene Stelle. Das bringt den Furunkel zum Verschwinden oder zum Platzen. Benutzen Sie danach antibakterielle Seife, um die Wunde zweimal täglich zu waschen. Sie können zudem eine freiverkäufliche Antibiotikasalbe auftragen. Zum Schluss bedecken Sie ihn mit einem Pflaster, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Generell sollten Sie auf ausreichende Hygiene achten und Ihre Hände häufig und gründlich waschen. Dies gilt vor allem, wenn sie mit dem Furunkel in Berührung waren. Aber auch Handtücher, Bettwäsche beziehungsweise alle Textilien, die mit den austretenden Bakterien in Kontakt gekommen sind, sollten Sie wechseln und heiß waschen.

Aus der Homöopathie haben sich Belladonna und Arnica bei Furunkeln im Anfangsstadium bewährt.

Wann sollten Sie sich an einen Arzt wenden?

Die Selbstbehandlung reicht in den meisten Fällen aus. Wenn Sie Zweifel haben, ziehen Sie Ihren Arzt zu Rate. Suchen Sie Ihren Arzt bitte in folgenden Fällen auf:

• wenn der Furunkel im Gesicht auftritt (besondere Vorsicht an der Nase oder Oberlippe)

• wenn er sich über der Wirbelsäule befindet

• wenn er starke Schmerzen verursacht oder sich rapide verschlechtert

• wenn er nicht innerhalb von zwei Wochen verschwindet

• wenn er von Fieber begleitet wird oder gerötet ist oder von ihm rote Streifen ausgehen

• wenn eine größere Anzahl von Furunkeln auftritt

Suchen Sie ebenfalls Ihren Arzt auf, wenn Sie an Diabetes leiden, immunsuppressive Medikamente einnehmen oder häufig an Furunkeln leiden. Ihr Arzt verschreibt Ihnen gegebenenfalls Antibiotika in Tablettenform. In einigen Fällen ist es notwendig, dass der Arzt den Furunkel chirurgisch entleert.

Besondere Vorsicht ist vor allem bei Furunkeln im Gesicht geboten, denn von dort aus können Bakterien über die Gefäße ins Hirn gelangen und womöglich eine Entzündung verursachen. Unter Umständen verhängt der Arzt sogar ein Kau- und Sprechverbot.