Leberflecken: Welche sind gefährlich?

Leberflecken: Welche sind gefährlich?
Анастасия Стягайло | Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Sie sind hellbraun, dunkelbraun oder schwarz und können auf dem gesamten Körper auftreten: Leberflecken sind völlig normal und fast jeder Mensch hat sie. Sie können jedoch auch gefährlich werden und der Auslöser von Hautkrebs sein, weshalb sie regelmäßig beobachtet werden sollten. 

Was sind Leberflecken und wie entstehen sie?

Leberflecke sind dasselbe wie Muttermale. Bei ihnen handelt es sich um gutartige Ansammlungen von Hautzellen, die das Pigment Melanin bilden. Diese Pigmentzellen heißen auch Melanozyten. Pigmente sind Substanzen, welche für die Farbe einer Zelle verantwortlich sind. Je mehr Melanin die Melanozyten produzieren, desto dunkler sind die Pigmentflecken. 

Leberflecken können in unterschiedlichen Größen, Formen und Farben auftreten und so klein wie ein Stecknadelkopf oder mehrere Zentimeter groß sein. Manche sind erhaben und auf der Haut spürbar, andere sind flach und liegen unter der Haut. Es gibt zwei Arten von Leberflecken:

  • Angeborene Leberflecke – sie können ab der zweiten Lebenswoche auftreten und bleiben das gesamte Leben. Mit der Zeit können sie sich in Form und Farbe verändern.
  • Erworbene Leberflecke – durch intensive Sonneneinstrahlung können im Laufe des Lebens neue Leberflecke entstehen. Auch sie können sich im Laufe des Lebens verändern, vergrößern, verblassen oder verschwinden.

Warum die Pigmentmale auf unserem Körper entstehen, ist nicht restlos wissenschaftlich geklärt. Im Laufe des Lebens können sie jedoch mehr werden.

Beginnen Leberflecken zu mutieren und sich unkontrolliert zu vermehren, dann ist die Rede von einem malignen Melanom – besser bekannt als Hautkrebs. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine aufmerksame Selbstkontrolle von Pigmentflecken sind daher wichtig. 

Wichtig

Leberflecken sind nicht dasselbe wie Altersflecken. Altersflecken entstehen im Laufe des Lebens bei zu viel Sonnenstrahlung auf der Haut aufgrund einer Pigmentstörung, ähnlich wie Sommersprossen. Je heller der Hauttyp, desto wahrscheinlicher sind Altersflecken, während Leberflecken unabhängig vom Hauttyp auftreten und das auch schon im Baby- und Kindesalter.

Leberflecken: Welche sind gefährlich?

In der Regel sind Leberflecken ungefährlich. Es kann sich jedoch Hautkrebs entwickeln, und zwar innerhalb kürzester Zeit. Mit der ABCDE-Regel kann die regelmäßige Selbstkontrolle durchgeführt werden, die bei Auffälligkeiten in einem zeitnahen Arztbesuch resultieren sollte. Mit der ABCDE-Regel lassen sich Unregelmäßigkeiten bei Leberflecken erkennen und einordnen:

A für Asymmetrie: Sind Leberflecken nicht gleichmäßig rund oder oval, sondern unregelmäßig, so bedürfen sie einer näheren Untersuchung.

B für Begrenzung: Wenn die Ränder eines Muttermals nicht scharf und gleichmäßig sind, sondern gezackt, ausgefranst, verwaschen oder unscharf, dann ist Vorsicht geboten.

C für Colour (Farbe): Haben Leberflecken nicht nur eine Farbe, sondern sind mehrfarbig, zum Beispiel mit schwarzen oder rosafarbenen Punkten versehen, dann sollte ein Hautarzt darauf schauen.

D für Durchmesser: Ist ein Leberfleck an der breitesten Stelle breiter als 5 mm oder hat die Form eines Halbmondes, dann kann das ein Hinweis auf eine Entartung sein.

E für Erhaben und Entwicklung: Ist der Leberfleck nicht flach auf der Haut, sondern mindestens 1 mm erhöht, schuppig oder rau, dann gilt es näher hinzusehen. Auch wenn sich Leberflecken in den genannten Aspekten in der letzten Zeit entwickelt und verändert haben, sollten Sie zum Hautarzt gehen.

Gefährliche Pigmentmale sehen somit besonders ausgefranst, besonders groß, mehrfarbig oder unregelmäßig aus.

Leberfleck ABCDE-Regel

Wie gehen Sie mit potenziell gefährlichen Leberflecken um?

Haben Sie Ihre Muttermale betrachtet und können anhand der ABCDE-Regel ein oder mehrere Leberflecke als verdächtig einstufen? Dann zögern Sie nicht und vereinbaren Sie einen Termin beim Hautarzt!

Doch Achtung – keine Panik: Nur weil Muttermale eines oder mehrere der ABCDE-Kriterien erfüllen, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass es sich um Hautkrebs, also ein malignes Melanom, handelt.

Um potenziell gefährliche Leberflecke zu entdecken, ist es zunächst wichtig, dass Sie sich regelmäßig selbst untersuchen. Da Veränderungen schnell entstehen können, sollten Sie einmal im Monat Ihre Haut und Ihre Leberflecken näher betrachten. Dabei kommt es nicht nur auf die leicht sichtbaren Stellen wie die Arme, die Beine und den Bauch an:

  • Überprüfen Sie auch die Zwischenräume der Hände und Zehen. 
  • Schauen Sie in Hautfalten nach.
  • Vergessen Sie die Genitalien nicht, auch dort können Leberflecken entstehen.
  • Die Kopfhaut bedarf ebenfalls einer Untersuchung.

Tipp

Nehmen Sie einen Spiegel zur Hilfe oder bitten Sie Ihren Partner, dass er die für Sie uneinsichtigen Stellen überprüft. Wenn Sie unsicher sind und die Entwicklung eines Muttermals verfolgen wollen, machen Sie Fotos, um einen Status festzuhalten.

Wann sollten Sie wegen eines Leberflecks zum Arzt gehen?

Bei jeglicher Unsicherheit bezüglich eines Muttermals sollten Sie einen Arzt konsultieren! Er kann mit einem sogenannten Auflichtmikroskop Hautveränderungen auch in den tieferen Hautschichten erkennen.

Weitere Indikatoren, die einen Arztbesuch nötig machen, sind:

  • Ein Leberfleck schmerzt oder juckt.
  • Sie haben einen Leberfleck aufgekratzt.
  • Ein Leberfleck ist entzündet, nässt oder blutet.
  • Ein Leberfleck wächst oder verändert seine Farbe.

Wichtig

Gehen Sie lieber einmal zu viel als zu wenig zum Hautarzt. Werden bösartige Muttermale bzw. Hautkrebs früh erkannt, sind die Heilungschancen ausgezeichnet.

Was kostet ein Screening zur Hautkrebs-Vorsorge?

Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening ab dem 35. Lebensjahr. Privat versicherte können sich auch schon vor dem 35. Lebensjahr untersuchen lassen. 

Ein Hautkrebs-Screening lohnt sich auch schon vorher, wenn Sie zur Bildung von Muttermalen neigen, mehr als 40 Muttermale am Körper haben, es Hautkrebserkrankungen in der Familie gibt oder Leberflecken bei Ihnen unregelmäßig geformt sind. Bei Eigenleistung werden für ein Screening 30-50 Euro fällig.

Was passiert mit bösartigen Leberflecken?

Bösartige Leberflecke können mit einem Skalpell entfernt oder herausgestanzt werden. Versuchen Sie niemals, selbst ein Muttermal zu entfernen. Die Entfernung ist unkompliziert und wird zum Teil auch schon vorbeugend gemacht, wenn Muttermale (noch) gutartig, aber auffällig sind. 

Eine Laserbehandlung zur Entfernung von Muttermalen empfiehlt sich nicht, da dabei das Gewebe verbrannt wird und anschließend nicht mehr untersuchbar ist. 

Warum bekommt man immer mehr Leberflecke?

Im Laufe des Lebens immer mehr Leberflecke zu bekommen, ist normal. Verschiedene Faktoren können die Bildung der Muttermale beeinflussen:

  • Eine helle und sonnenempfindliche Haut
  • Häufige Sonnenbrände und eine regelmäßige intensive UV-Strahlung
  • Hormone, insbesondere während der Pubertät und während einer Schwangerschaft
  • Ein geschwächtes Immunsystem

Insbesondere die Jugend gilt als prägend für die Haut und die Entwicklung späterer Leberflecke. Wer in jungen Jahren viel in der Sonne war oder öfter einen Sonnenbrand hatte, hat eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens mehr Muttermale zu bekommen.

Wie kann man sich vor der Entstehung von Leberflecken schützen?

Um der Entstehung von Muttermalen vorzubeugen, gibt es keinen ultimativen Weg, da es schlichtweg Veranlagung sein kann, wenn immer wieder neue Leberflecken entstehen. Es gibt jedoch Faktoren, die die Entstehung zumindest eindämmen können:

  • Sich vor der Sonne schützen mit Sonnencreme, Hut, langer Kleidung
  • Aufenthalte im Freien limitieren, Schatten suchen
  • Nicht in der Mittagssonne aufhalten
  • Solarien meiden

Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass ein Vitamin-E-Mangel das Auftreten von Hautflecken wie zum Beispiel Leberflecken begünstigen kann. Lediglich den Vitamin-E-Spiegel im Gleichgewicht zu halten, wird Sie jedoch nicht vor Leberflecken schützen, wenn Sie dafür eine Veranlagung haben oder viel Zeit in der Sonne verbringen.

Fazit: Die meisten Leberflecken sind harmlos – aber nicht alle

Es gibt verschiedene Arten von Hautflecken, darunter Leberflecken, die unabhängig vom Hauttyp bei jedem Menschen auftreten können und zum Teil eine Frage der genetischen Veranlagung sind. Sie können auch im Laufe des Lebens erworben werden, zum Beispiel wenn jemand viele Sonnenbrände in der Jugend hatte, sich viel in der Sonne aufhält oder auch während der hormonellen Umstellung in einer Schwangerschaft. 

In der Regel sind Leberflecken ungefährlich, verändern sie sich jedoch in Form, Farbe oder Beschaffenheit, kann dies auf Hautkrebs hindeuten. Mit der ABCDE-Regel lassen sich Leberflecken gut beobachten. Bei Unsicherheiten bezüglich eines Muttermals sollte zeitnah ein Hautarzt aufgesucht werden und auch ohne eigenen Verdacht empfiehlt sich ein regelmäßiges Hautscreening, um Hautkrankheiten und insbesondere entartete Muttermale frühzeitig zu erkennen. 

Wichtig

Der Inhalt dieses Textes ersetzt keinen ärztlichen Rat. Haben Sie ein Muttermal, mit dem Sie unsicher sind oder andere Gesundheitsprobleme, dann gehen Sie zum Arzt!