Schweißbläschen und Hitzepickel: So bringen Sie den Juckreiz zum Verschwinden

Allergische Frau putzt die Nase im Freien
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Plötzlich sind sie da: Kleine, durchsichtige Bläschen reihen sich wie Perlen an den Fingern oder Zehen auf und jucken fürchterlich. Besonders bei hochsommerlichen Temperaturen quälen sich Tausende von Menschen, jung und alt, mit diesem Ausschlag, den die Schulmedizin aber nicht so richtig ernst nimmt.

Was sind Schweißbläschen und Hitzepickel?

Viele Menschen reagieren auf Hitze und Stress mit juckenden Schweißbläschen und den sogenannten Hitzepickeln. Dabei tritt dieser juckende Ausschlag insbesondere an Dekolleté, am Rücken zwischen den Schulterblättern wie auch zwischen den Fingern oder den Zehen auf.

Die Bläschen sind gefüllt mit Gewebswasser, das sich durch eine Art Entzündung in der Unterhaut sammelt. Deshalb nässen sie, wenn sie aufplatzen. Die Medizin spricht hier von einem dyshidrotischen Ekzem (hydros = griech.: Wasser). Meistens trocknen die Bläschen nach ein bis zwei Tagen wieder ab. Doch bis dahin können sie äußerst unangenehm jucken, sodass die Gefahr besteht, dass Sie nicht widerstehen können und sich die Haut aufkratzen.

Die Suche nach den Ursachen gleicht einer echten Detektivarbeit. Um den Schuldigen möglichst rasch auf die Spur zu kommen, sollten Sie aufmerksam beobachten, wann die Bläschen auftauchen und ob weitere Symptome (z. B. Augentränen) auftreten. Das spräche dann nämlich für eine Allergie.

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Was sind die Ursachen und Auslöser der Schweißbläschen?

  • hohe Temperaturen
  • akuter Stress, z. B. eine bevorstehende Prüfung, ein Trauerfall oder Partnerschaftskonflikte
  • Überarbeitung, z. B. durch Pflege eines Angehörigen
  • Schlafmangel
  • Allergien, z. B. Kontaktallergien gegen Weichspüler oder Seifen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit, z. B. von Obst und Krabben
  • Mangelernährung, z. B. einseitige eiweißarme Diäten
  • Schwäche der Immunabwehr, z. B. durch eine chronische Virusinfektion oder Vitalstoffmangel

Auch Handcremes können die Beschwerden auslösen. Am besten notieren Sie Ihre Beobachtungen kurz in einem Kalender, den Sie dann mit zu Ihrem Therapeuten nehmen. Denn bevor Sie zur Selbstbehandlung schreiten, sollten Sie unbedingt eine Hautpilzerkrankung oder eine beginnende Psoriasis (Schuppenflechte) ausschließen lassen. Diese müssten von einem Arzt oder Heilpraktiker behandelt werden.

Welche Symptome treten bei Schweißbläschen auf?

  • einzelne oder perlschnurartig angeordnete Bläschen
  • gefüllt mit einer klaren Flüssigkeit
  • meist am Dekoletté, am Rücken zwischen den Schulterblättern oder an den Seiten der Finger und/oder Zehen, seltener auf Handflächen und Fußsohlen
  • oft starker Juckreiz
  • häufig Auftreten über Nacht

Gewöhnlich trocknen die Schweißbläschen nach ein bis drei Tagen ein. Dabei bildet sich eine feine Schuppenschicht um den Mittelpunkt des ehemaligen Bläschens. In manchen Fällen tritt diese Schuppung auch ohne vorherige Bläschenbildung auf (trockenes dyshidrotisches Ekzem).

Wie werde ich Schweißbläschen wieder los?

Juckreiz durch Schweißbläschen
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Soforthilfe gegen akute Beschwerden: So lindern Sie den Juckreiz schnell und effektiv

Während bei den feuchten Bläschen austrocknende Bäder mit Apfelessig, Eichenrinde oder Salbei am besten wirken, sollten Sie bei der trockenen Schuppenbildung pH-neutrale, rückfettende Salben verwenden. Gut geeignet sind die homöopathische Rubisan-Creme® aus Mahonienextrakt, Asche Basis Salbe®, Linola-Fett Creme® oder die harnstoffhaltige Lösung Excipial U Lipolotio®. Diese Anwendungen lindern jedoch nur die akuten Beschwerden.

Langfristig und individuell: Die Konstitutionstherapie

Um die erhöhte Entzündungsbereitschaft der Haut zu „löschen”, hat sich vor allem die homöopathische Konstitutionstherapie bei einem erfahrenen Homöopathen bewährt. Er entscheidet anhand Ihrer individuellen Symptome, welches Mittel für Sie das passende ist. Häufig kommen beispielsweise Rhus toxicodendron, Apis mellifica, Cantharis, Cardiospermum, Sepia, Acidum formicicum und Okoubaka zur Anwendung. Diese Präparate erhalten Sie in jeder Apotheke. Sind die Schweißbläschen mit einer sehr starken Schweißbildung verbunden, sollten Sie an eine Iontophorese denken, die die Schweißzellen hemmt.

Probieren Sie das Verfahren aber erst bei Ihrem Therapeuten aus, bevor Sie sich ein eigenes Gerät anschaffen. Und klären Sie unbedingt ab, ob Ihre Krankenkasse dazu einen Zuschuss zahlt.

Eichenrinde und Salbei gegen den Ausschlag: So mildern Sie die Schweißbläschen

Baden Sie Ihre Füße und Hände in einem Bad mit Eichenrinde und tupfen Sie Ihr Dekolleté mit dem Badewasser ab. Oder kochen Sie sich einen starken Salbeitee und baden Sie Hände und Füße darin beziehungsweise tupfen Sie die von Schweißbläschen betroffenen Stellen damit ab.

Auch Salben und Cremes mit Eichenrinde aus der Apotheke mildern die Bläschen. Wenn die Bläschen abheilen, pflegen Sie die betroffenen Stellen mit einer Salbe. Kehren die Bläschen sehr häufig wieder, sollten Sie den Hautarzt aufsuchen. Gegen schweren Juckreiz kann er Ihnen Schmerzmittel verschreiben.

Schweißbläschen an der Hand
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Wie kann ich Hautausschläge vorbeugen?

Die wichtigste Maßnahme, um Ihre trockene und juckende Haut zu entlasten und zu schützen, ist die tägliche Pflege. Verwenden Sie dafür am besten nur geeignete Präparate aus der Apotheke.

  • Zum Waschen empfehlen sich seifenfreie Produkte, die den Säureschutzmantel der Haut bewahren. Dazu zählt bespielsweise Eucerin 5 Prozent Urea Waschfluid.
  • Zum Duschen sollten Sie unbedingt rückfettendes Duschöl wählen. Bei sehr empfindlicher Haut brauchen Sie eines der teuren medizinischen Duschöle aus der Apotheke, etwa Balneum® Hermal oder Linola®.
  • Beim Baden sollten Sie stets ölhaltige Zusätze verwenden. Dazu können Sie Olivenöl aus der Küche oder Fertigprodukte aus Mandel- oder Schlehenblütenöl verwenden.

Tipp: Die Wirkung der Öle lässt sich durch Zugabe von Milch nachhaltig erhöhen. Für ein pflegendes Bad mischen Sie also einige Tropfen Öl mit zwei Litern Vollmilch. Diese Mischung geben Sie in Ihr Badewasser und tauchen darin ab. Halten Sie Stress von sich möglichst fern, denn dieser ist einer der häufigsten Auslöser für Hautprobleme.