Darmträgheit – Symptome, Ursachen, Behandlung & Tipps

Darmträgheit – Symptome, Ursachen, Behandlung & Tipps
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Inhaltsverzeichnis

Darmträgheit im Überblick

  • Definition: Chronische Verstopfung mit Problemen bei der Darmperistaltik
  • Symptome: Harter Stuhl, Völlegefühl, Probleme und Schmerzen beim Stuhlgang
  • Abführmittel: Können helfen, führen aber bei Missbrauch zu Wasser- und Elektrolytverlust
  • Risikogruppen: Schwangere und ältere Menschen
  • Betroffene: Etwa 15 Millionen in Deutschland

Definition Darmträgheit: Was ist eine chronische Verstopfung?

Darmträgheit, medizinisch auch Obstipation genannt, betrifft viele Menschen. Chronische Verstopfung ist eine der häufigsten Magen-Darm-Beschwerden.

Anstatt zu Abführmitteln zu greifen, sollte besser den Ursachen auf den Grund gegangen werden. Nur selten ist Darmträgheit tatsächlich auf eine Krankheit zurückzuführen. Oft sind stattdessen schon einfache Methoden wie eine Ernährungsumstellung die Lösung, um die Probleme wieder aus der Welt zu schaffen.

Definition

 

Erfolgen über einen Zeitraum von etwa drei Monaten weniger als drei Darmentleerungen pro Woche, spricht man medizinisch gesehen von einer Verstopfung.

Wie kommt es zu einer Verstopfung?

Eine Verstopfung wird meist durch das Fehlen von Ballaststoffen ausgelöst. Fast Food, frittierte Speisen und Fleisch sind Kalorienbomben und liefern nur wenig Balaststoffe.

Die Folgen sind schmerzhafte Bauchschmerzen und Verstopfungen. Viele Menschen fühlen sich bereits unwohl, wenn sich der Darm nicht täglich zum Stuhlgang meldet. Dabei unterliegt jede Darmentleerung dem eigenen Rhythmus, der zwischen dreimal täglich und dreimal wöchentlich variieren kann.

Mediziner sprechen von einer Verstopfung, wenn über einen Zeitraum von etwa drei Monaten weniger als drei Darmentleerungen pro Woche erfolgen. Anzeichen einer Verstopfung sind harter, fester Stuhl, eine geringe Stuhlmenge oder Schmerzen beim Stuhlgang.

Verstopfung des Darms

Formen chronischer Verstopfung

Es existieren unterschiedliche Arten von Verstopfung. Diese reichen von der akuten Obstipation, über die chronische Obstipation und die Reiseobstipation bis hin zur Pseudo-Obstipation. Wobei hier zu beachten ist, dass die Pseudo-Obstipation keine wirkliche Verstopfung ist.

Eine akute Obstipation ist relativ selten und tritt meist im Zusammenhang mit schweren gesundheitlichen Beschwerden auf. So kann eine akute Verstopfung in Folge eines Schlaganfalls, eines Bandscheibenvorfalls oder aber zusammen mit einem Darmverschluss auftreten.

Die chronische Obstipation ist eine übliche Verstopfung, die sich über einen längeren Zeitraum bildet. Je nachdem, auf welche Ursachen die Verstopfung zurückzuführen ist, unterscheidet man zwischen zwei Formen.

Formen der chronischen Obstipation:

  • Kologene Obstipation: Der Darm transportiert die Nahrung nur langsam und entzieht kontinuierlich Wasser, wodurch der Stuhl sehr hart wird. Ursache hierfür sind wenig Ballaststoffe in der Nahrung oder aber Krankheiten wie Diabetes, Multiple Sklerose oder Parkinson.
  • Anorektale Obstipation: Der Enddarm verhindert eine normale Ausscheidung des Stuhls, beispielsweise aufgrund von Verengung, Hämorrhoiden oder Motorikstörungen.
  • Reiseobstipation: Betrifft hauptsächlich Reisende. Teilweise kann dies durch Stressfaktoren während der Reise ausgelöst werden, oder aber durch eine Nahrungsumstellung durch ungewohnte Gewürze, Dehydrierung oder Zeitumstellung.
  • Pseudo-Obstipation: Charakterisiert sich durch Verstopfungserscheinungen in Folge von Diät oder längeren Fastenphasen. Nach einer längeren Zeit ohne gewohnte Mengen an Nahrung kann es einige Zeit dauern, bis die Verdauung wieder zu einer Darmentleerung führt.

Abgrenzung: Darmträgheit und andere akute Verstopfungen

Darmträgheit ist durch harten Stuhl gekennzeichnet, der sich nur langsam durch den Darm bewegt. Der Darm ist dabei träge in seiner peristaltischen Bewegung. Es handelt sich also um eine chronische, kologene Obstipation, die eine Formen von Verstopfung ist.

Wann tritt Darmträgheit auf?

Mit steigendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit der Darmträgheit. Frauen sind überdurchschnittlich häufiger betroffen als Männer. Meist tritt dies jedoch nach dem 65. Lebensjahr auf.

Unter allen Darmbeschwerden ist die Darmträgheit mit 15 Millionen Betroffenen allein in Deutschland eines der häufigsten Leiden im zunehmenden Alter.

Darmträgheit Symptome: Woran erkennt man eine kologene Obstipation?

Darmträgheit äußert sich üblicherweise durch harten Stuhl, aber auch durch ein Völlegefühl, während der Stuhl sich noch im Darm befindet sowie durch Schmerzen und Probleme beim Stuhlgang. Zudem hat man nach dem Stuhlgang häufig das Gefühl, der Darm habe sich nur zu einem kleinen Teil entleert.

Daneben sind auch noch weitere Symptome bekannt, darunter Blähungen und Fröstelgefühle.

Symptome von Darmträgheit:

  • Harter Stuhl
  • Völlegefühl
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • Blähungen
  • Fröstelgefühle
Anzeichen für Darmträgheit

Gesundheitliche Folgen einer chronischen Verstopfung

Da es sich bei einer chronischen Verstopfung um eine ernstzunehmende Situation handelt, sollte diese stets auf die richtige Weise behandelt werden.

Folgen von Nichtbehandlung reichen von Rissen in der Analhaut über die Bildung von Hämorrhoiden, Entzündungen, bis hin zu anatomischen Veränderungen (Megacolon, Darmverschluss).

Folgen einer chronischen Verstopfung:

  • Risse in der Analhaut
  • Bildung von Hämorrhoiden
  • Entzündungen
  • Anatomische Veränderungen (Megacolon, Darmverschluss)
Zusatzinformation

 

Bis dato gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis für einen Zusammenhang zwischen Verstopfung und Darmkrebs.

Darmträgheit Ursachen: Wie entsteht eine kologene Obstipation?

Eine Verstopfung kann aufgrund von unterschiedlichen Ursachen entstehen. Meist lässt sich eine Darmträgheit direkt auf eine nicht näher definierbare, funktionelle Störung des Darms zurückführen.

Die typischen Faktoren, die zu einer Verstopfung führen (wenig Ballaststoffe, Dehydrierung, Bewegungsmangel) wirken in einem solchen Fall zusätzlich negativ auf die Gesamtsituation.

Zudem sind manchmal Vitamin- und Mineralstoffpräparate schuld an einer Verstopfung. Schwangere oder Menschen mit einer Hormonstörung leiden ebenso sehr oft an Verstopfungen.

Ursachen von Verstopfung:

  • Geringe Ballaststoffaufnahme
  • Dehydrierung
  • Bewegungsmangel
  • Medikamente
  • Hormonstörungen
  • Schwangerschaft

Risikogruppe und Risikofaktoren für Darmträgheit

Darüber hinaus lassen sich aber auch noch andere Faktoren nennen, die eine Obstipation auslösen oder begünstigen können. Menschen, die zu viele ungesunde Lebensmittel essen, gehören primär zur Risikogruppe für Darmträgheit.

Als ein typischer Grund für Verstopfungen gelten:

  • Verzehr von rotem Fleisch, wie etwa Wild und Rind
  • Fettreiche Lebensmittel, wie Kartoffelchips
  • Mikrowellenessen oder gefrorene Mahlzeiten, welche kaum Ballaststoffe enthalten und zudem mit Konservierungsstoffen versetzt sind, die im Darm Wasser binden.

Beim Verzehr eines Steaks kann die Beilage helfen das Risiko einer Verstopfung zu reduzieren. Isst man beispielsweise einen Folienkartoffel mit Schale zum Steak oder einen großen grünen Salat, so reduziert man das Risiko einer Verstopfung. Für den Hunger zwischendurch schaffen Snacks auf Vollkornbasis, sowie Früchte (Apfel, Ananas, Mango, reife Banane) für Abhilfe. Diese regen die Verdauung an.

Frittierte Lebensmittel sollten – so gut wie möglich – vermieden werden. Stattdessen sollten Lebensmittel besser durch Dampfgaren zubereitet werden. Dieses Verfahren kommt ohne die Zufuhr von Fetten aus und lindert somit das Risiko einer Verstopfung. Idealerweise sollten schonende, rohkostreiche Gerichte auf dem Speiseplan stehen.

Verstopfungsfördernde Medikamente

Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Medikamente können Verstopfung und Darmträgheit fördern. Zu den typischen Mitteln mit obstipationsfördernder Wirkung gehören vor allem Analgetika und Antibiotika.

Folgende Medikamente fördern ebenso Verstopfungen:

  • Antiarrhythmika
  • Anticholinergika
  • Antiemetika
  • Betablocker
  • Kalziumantagonisten
  • ACE-Hemmer
  • Entwässerungsmittel
  • Hormone
  • Magen- und Darmmittel (Antazida, H2-Blocker, Protonenpumpenhemmer)
  • Mineralstoffpräparate (Eisen, Kalzium)
  • Abführmittel
  • Blutfett senkende Mittel
  • Parkinson-Mittel
  • Psychopharmaka
  • Prostatapräparate

Was ist eine Obstipationsneigung?

Manche Menschen neigen vermehrt zu Verstopfung. Diese müssen nicht zwingend einen ungesunden Lebensstil führen, sondern haben grundsätzlich ein höhere Neigung zu Verstopfungen.

Menschen, die oft starkem Stress ausgesetzt sind, leiden häufiger unter Verstopfung. Dies ist nicht nur psychischer Natur, sondern hängt manchmal auch damit zusammen, dass sie sich auf der Toilette nicht die nötige Zeit nehmen. Dies führt zu einer Verhärtung des zurückgebliebenen Stuhls.

Neben älteren Menschen sind oft auch Schwangere und Kinder betroffen.

Zusammenfassung

 

Obstipationsneigung beschreibt den Zustand, dass manche Menschen anfälliger für Verstopfung sind als andere.

Kologene Obstipation Diagnose: Wie wird Darmträgheit erkannt?

Um eine Darmträgheit richtig zu diagnostizieren und von anderen Krankheiten zu unterscheiden, sind verschiedene Herangehensweisen möglich. Als Grundlage gilt allerdings ein Gespräch zwischen Arzt und Patient, die sogenannte Anamnese.

Hier werden relevante Informationen über die bestehenden Beschwerden gesammelt. Insbesondere die Bestimmung der Dauer zwischen verschiedenen Stuhlgangzeiten sowie der Beschaffenheit des Stuhls spielen dabei eine entscheidende Rolle. Nur so kann der Arzt sicherstellen, dass es sich um eine Verstopfung handelt.

Der Arzt muss anschließend andere Ursachen ausschließen, die zu ähnlichen Symptomen führen können. Eine Darmträgheit liegt beispielsweise nur vor, wenn die Darmperistaltik der ausschlaggebende Grund für die Beschwerden ist. Dabei können auch körperliche Untersuchungen, beispielsweise des Afters, durchgeführt werden.

Behandlung von kologener Obstipation: Was hilft gegen Darmträgheit?

Da die Darmträgheit und jede andere Art der Obstipation verschiedene Ursachen haben, müssen auch die Behandlungsmethoden daran angepasst werden. Oft sind andere Beschwerden der Auslöser der Verstopfung, somit sollten diese auch primör behandelt werden.

Teilweise sind Medikamente, die bei Opstipation eingesetzt werden, allerdings oft wieder die Auslöser der Darmträgheit. In einem solchen Fall muss mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, inwieweit die Medikation abgesetzt, reduziert oder abgeändert werden kann.

Lebenswandel: Ernährung und Bewegung gegen Darmträgheit

Oft sind es nicht die Medikamente des Arztes, die die Beschwerden langfristig abklingen lassen, sondern der persönliche Lebenswandel, der die Schmerzen und das Völlegefühl bezwingen. So kann eine ballaststoffreiche Ernährung, sowie genügend Sport und Bewegung den Darm auf natürlichem Wege wieder in Schwung bringen.

Dies wird vor allem durch Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und viel Wasser unterstützt. Auch Weizenkleie und Flohsamenschalen aus der Apotheke können den Darm sinnvoll anregen.

Meist helfen oft schon längere Spaziergänge, Fahrradfahren oder Nordic Walking dabei, den Körper beweglich zu halten und so die Darmperistaltik wieder anzuregen.

Welche Medikamente helfen bei Darmträgheit?

Es gibt einige rezeptfreie Medikamente, die eine Verstopfung erfolgreich behandeln können.

Macrogole, Natriumpicosulfat und Bisacodyl können ohne Befürchtung eingenommen werden.

  • Macrogole

Macrogole ziehen im Darm Wasser und machen den Stuhl geschmeidiger. Es treten kaum Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen oder Blähungen auf. Grundsätzlich kommt es nicht zu  Veränderungen des Salzhaushalts des Körpers. Was wiederum bedeutet, dass Macrogole ohne zeitliche Begrenzung eingenommen werden können. Wichtig bei der Einnahme von Macrogolen ist, dass sie mit viel Flüssigkeit geschluckt werden.

  • Natriumpicosulfat

Natriumpicosulfat gehört zur Gruppe der stimulatorisch wirkenden Laxantien. Die Flüssigkeitsausscheidung im Darm wird gesteigert, die Aufnahme von Flüssigkeit aus dem Darm gehemmt und die Darmbewegung angeregt. Als Nebenwirkung können Bauchschmerzen auftreten. Die Wirkung setzt nach 6–8 Stunden ein, dementsprechend sollte eine Einnahme am besten vor dem Schlafengehen erfolgen. Auch bei der Anwendung von Bisacodyl und Natriumpicosulfat sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Veränderungen im Salzhaushalt bei alleiniger Einnahme sind nicht zu befürchten. Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Medikamente, die die Kaliumausscheidung begünstigen, kann diese Wirkung jedoch verstärkt werden. Ein Gewöhnungseffekt tritt nur äußerst selten auf.

  • Antrachinone

Antrachinone werden vor allem bei chronischer Obstipation angewendet. Sie befinden sich in Sennesblättern oder -früchten und können ebenso als Abführtee eingenommen werden. Die Darmbewegung wird dadurch angeregt und der Stuhl geschmeidiger. Wirkeintritt ist nach 8 – 10 Stunden. Als Nebenwirkung können Bauchschmerzen auftreten.

  • Lactulose

Lactulose wird ebenfalls bei chronischer Obstipation eingesetzt. Diese kann im Darm nicht aufgenommen werden und wird somit von Bakterien in Milchsäure gespalten. Dieser Prozess wirkt wasserziehend und der Stuhl wird so weicher gemacht. Bei der Umwandlung der Lactulose zu Milchsäure und Acetat entstehen Gase, welche zu Blähungen führen können.

  • Sialinische Laxantien

Sialinische Laxantien wie Magnesiumsalz oder Bittersalze wurden oft eingesetzt, sind jedoch aus aktueller Sicht nicht empfehlenswert. Sie wirken osmotisch (wasserziehend) und verhindern so das Eindicken des Stuhles. Bei einer Überdosierung kann es zu Problemen wie Vergiftung, Darmverschluss oder Nierenversagen kommen. Daher werden sie nur noch selten eingesetzt.

  • Bisacodyl-Zäpfchen

Bisacodyl-Zäpfchen können rektal eingeführt werden, um die Darmentleerung zu unterstützen. Zäpfchen sind besonder hilfreich, wenn die Verstopfung durch eine Störung des Enddarmes verursacht wurde.

  • Einläufe

Einläufe mit Lactulose oder Natriumphosphat, sollten nicht als dauerhafte Therapie eingesetzt werden. Eine regelmäßige Anwendung kann zu Elektrolytstörungen führen. Im Falle einer akuten Problematik sind Einläufe jedoch eine sinnvolle Therapieform. Bei akuter Verstopfung kann das schnell und effektiv wirkende Natriumhydrogenphosphat als Einlauf verabreicht werden.

Abführmittel bei Darmträgheit: Worauf muss man achten?

Viele Menschen greifen auch zu Abführmitteln, schlicht weil es die Verdauung anregen kann. Dies kann unter anderem über die Mittel Bisacodyl, Macrogol und Natriumpicosulfat geschehen.

Abführmittel bringen die Verdauung auf unterschiedlichen Wegen in Gang. Schnell wirksam sind diese Mittel, wenn Sie sie per Zäpfchen oder Einlauf in den After eingeführt werden. Als Arznei, Tablette oder Lösung eingenommen, kann der Effekt des Präparats ein wenig dauern. Je nach Präparat dauert es zwischen 6 – 10 Stunden bis der abführende Effekt eintritt.

Wie funktionieren Abführmittel?

  • Substanzen wie Paraffin oder Glyzerin gelangen meist als Zäpfchen oder Klistier in den letzten Abschnitt des Verdauungstrakts. Dort bilden sie einen gleitfähigen Film auf der Darmwand und bewirken, dass sich der Darminhalt entleert.
  • Arzneistoffe wie Bittersalz und Glaubersalz wirken anders. Diese halten Elektrolyte und Wasser im Darminneren zurück und regen somit den Stuhlgang an. Ähnliche Effekte haben Lactulose und Macrogol, wobei sie nur Wasser binden und den Stuhl dadurch aufweichen.
  • Direkt an der Darmwand greift eine Gruppe von pflanzlichen Abführmitteln an, zu denen zum Beispiel Aloe und Sennesblätter gehören.
  • Die darin enthaltenen Substanzen verhindern, dass Wasser und Elektrolyte von der Darmschleimhaut aufgenommen werden und fördern zugleich deren Einstrom ins Darminnere. In Folge sammelt sich vermehrt salzhaltiges Wasser im Verdauungstrakt, welches die Darmentleerung beschleunigt.
  • Sogenannte Quellmittel quellen im Darm auf, indem sie Wasser binden. Die Arzneistoffe vergrößern auf diese Art den Darminhalt. Zugleich weichen sie den Stuhl ein und machen ihn gleitfähiger. Allerdings kann es zwei bis drei Tage dauern, bis ein Wirkeffekt eintritt.
Hinweis

 

Inhaltsstoffe aus Leinsamen oder indischen Flohsamen wirken mild abführend. Wichtig dabei ist, genügend zu trinken. Befindet sich zu wenig Flüssigkeit im Darm, können diese Quellmittel im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führen.

Menschen, die herz- oder nierenkrank sind und daher nur bestimmte Flüssigkeitsmengen zu sich nehmen dürfen, sollten dies bei der Auswahl eines Abführmittels ansprechen und sich vom Arzt beraten lassen.

Operativer Eingriff bei Obstipation

Zeigt keine Option eine Besserung der Symptome, so ist der operative Eingriff die letzte Möglichkeit. Eine Entfernung oder Verkürzung des Dickdarms kann dazu führen, dass die Symptome komplett verschwinden. Dies ist allerdings ebenfalls mit möglichen Komplikationen verbunden und der letzte Schritt auf dem Weg der Behandlung einer Obstipation.

Darmträgheit Prognose und Krankheitsverlauf

Die Prognose bei Verstopfung ist durchaus gut. In der Regel führen die genannten Behandlungsmethoden schnell zu Erfolg und lassen die Verdauung wieder geordnet funktionieren. Von einem Krankheitsverlauf zu sprechen, ist etwas fehlgegriffen, denn es handelt sich eher um ein symptomatisches Leiden, welches durch die Beachtung und Befolgung von vereinzelten Maßnahmen zur Besserung führen kann.

Darmträgheit vorbeugen: So verhindert man eine kologene Obstipation

Bereits eine ausgewogene und achtsame Ernährung, sowie genug Bewegung und Sport können eine Darmträgheit vorbeugen. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist für die Vorbeugung von Obstipation ebenso wichtig.

Was man gegen Darmträgheit tun kann

Welche Lebensmittel sollten vermieden werden?

Erste Abhilfe schafft immer bereits die Umstellung der Ernährung und beispielsweise die Vermeidung von Milchprodukten, die dafür bekannt sind, dass sie wegen ihres hohen Fettanteils und ihrer Ballaststoffarmut Verstopfungen verursachen können. Wer nicht auf die leckeren Produkte mit Milch verzichten will, sollte diese zumindest mit Früchten und Vollkorn anreichern.

Lebensmittel, die zu Verstopfung führen können:
  • Schokolade
  • Reis
  • Karotten
  • rotes Fleisch
  • Eier
  • Weißmehlprodukte (Toastbrot, Kekse, Kuchen)
  • Cornflakes
  • Fertiggerichte

Empfehlungen für eine geregelte Darmtätigkeit

Ist der Darm träge, so kann dieses Problem oft schon durch kleine Änderungen im Lebensstil gelöst werden.

Folgende Empfehlungen sind wichtigsten Schritte für eine geregelte Darmtätigkeit:

Der Darm braucht FlüssigkeitOhne Wasser wird der Darminhalt trocken und hart. Das kann schmerzen. 2 Liter Wasser am Tag sind ideal. Mineralwasser mit einem Sulfatgehalt von über 1.200 mg/l regen die Verdauung zusätzlich an.
Der Darm braucht BallaststoffeDie natürlichen Pflanzenstoffe können von den Verdauungsenzymen im Dünndarm nicht aufgespalten werden.

 

So erreichen sie unverändert den Dünndarm, wo sie Wasser binden. Der Stuhl wird folglich geschmeidig und sein Volumen nimmt zu.

Das regt die natürlichen Bewegungen des Darms an. Schon 30 g Ballaststoffe pro Tag können helfen.

Der Darm braucht eine regelmäßige NahrungsaufnahmeGeregelte Essenszeiten sorgen für eine geregelte Verdauung. Zu lange Pausen oder Unregelmäßigkeiten können den Darm aus dem Rhythmus bringen. Auch die Entleerung sollte relativ feste Zeiten haben. Diese entstehen meist durch regelmäßige Nahrungsaufnahme.
Der Darm braucht BewegungDarmträgheit entsteht oft durch allgemeinen Bewegungsmangel. Wandern und Joggen bewirken eine direkte Darmmassage durch die Aktivierung des Darmbein-Lenden-Muskels.

 

Öfter zu Fuß zu gehen, statt mit dem Auto zu fahren sowie die Treppe zu nehmen, anstatt mit dem Aufzug zu fahren, kann helfen.

Der Darm leidet unter StressStresshormone blockieren die Verdauung und legen den Darm lahm.

 

Körperliche Bewegung ist die wirksamste und natürlichste Methode, mit der der Körper von Stresshormonen befreit werden kann.

Der Darm braucht keine AbführmittelIn der Regel müssen keine Abführmittel benutzt werden, da andere Methoden helfen. Bei Daueranwendung fehlen dem Darm die natürlichen Verdauungsanreize. Der Körper verliert große Mengen an Flüssigkeit und Mineralstoffen. Das macht den Darm dann zusätzlich träge.
In die Hocke gehen hilftViele gehen falsch auf die Toilette. Durch die typische Sitzposition wird der Darm abgeknickt. Seit Jahrtausenden erledigen Naturvölker ihr Geschäft in der Hocke und sind dabei deutlich erfolgreicher.

 

Mittlerweile gibt es extra kleine Hocker, auf die man beim Stuhlgang die Füße stellen kann. Dies simuliert diese Position auf der Toilette.

Fazit: Verstopfungen lösen mit richtiger Ernährung und Bewegung

Eine Verstopfung in Form einer Darmträgheit ist in den meisten Fällen die Folge von falscher Ernährung und zu wenig Bewegung. Dabei sammelt sich Stuhl im Darm an und wird nur langsam weitertransportiert. Das führt dazu, dass der Stuhl hart wird und Schmerzen entstehen.

In der Regel erfordert dies keinen Einsatz von Abführmitteln, sondern lediglich eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Wasserzufuhr und etwas regelmäßige Bewegung. Dann löst sich die Verstopfung von ganz allein.

Nur in wenigen Fällen sind Medikamente oder sogar eine Operation nötig.