Natürliche Verhütung bei Kinderwunsch nutzen – so geht es!

natürliche Verhütung
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Was für die eine Frau eine natürliche Verhütung bedeutet ist für die andere eine Möglichkeit, um der Erfüllung ihres Kinderwunsches ein Stückchen näher zu kommen. Das klingt widersprüchlich für Sie? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen auf, welch enge Verbindung tatsächlich besteht und wie Sie sich die natürliche Verhütung auch bei dem Kinderwunsch zunutze machen können.

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Wie funktioniert die natürliche Verhütung?

Bei der natürlichen Verhütungsmethode verzichten Sie in der Regel auf Hormonpräparate oder andere Medikamente, um nicht schwanger zu werden. Wichtig ist hierbei, dass Sie lernen, die fruchtbaren Tage von den unfruchtbaren zu unterscheiden. Demnach sollte der Geschlechtsverkehr auf die unfruchtbaren Tage beschränkt werden, oder Sie benutzen zum Beispiel ein Diaphragma oder Kondom. Wichtig ist, dass Sie für die natürliche Verhütung Geduld aufbringen. Sie müssen Ihren Körper erst einmal richtig kennenlernen. Das bedarf an Disziplin, gerade was Ihr Leben und Ihren Zyklus angeht. Denn diese Punkte spielen eine wichtige Rolle, damit es mit der natürlichen Verhütung klappt. Unter folgenden Umständen sollten Sie vorerst auf diese Verhütungsmethode verzichten:

  • bei Nachtarbeit
  • wenn Sie beruflich und privat viel unterwegs sind
  • Sie waren gerade schwanger
  • Ihre Periode ist unregelmäßig oder Sie haben sie erst seit Kurzem

Welche Vorteile birgt die natürliche Verhütung?

Zum einen hat die natürliche Verhütung keine Nebenwirkungen, die sich auf Ihr Wohlbefinden auswirken. Denn, es ist nachgewiesen, dass es bei der Einnahme von Hormonpräparaten zu Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen oder sexueller Unlust kommen kann. Dies hat unter Umständen eine negative Auswirkung auf die Beziehung, welche sich zu einem ernsthaften Problem entwickeln kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Krebs- und Thromboserisiko bei Frauen, die die natürliche Verhütung anwenden, geringer ist, als bei Frauen, die hormonell verhüten.

Natürliche Verhütung und Kinderwunsch – wo liegt die Verbindung?

Generell sind Verhütung und Kinderwunsch zwei Kriterien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dennoch besteht hierbei aber ein Zusammenhang. Denn durch die natürliche Verhütung stellen Sie auch Ihre fruchtbaren Tage fest. Dies ist dann sehr hilfreich, wenn Sie den Wunsch nach einem Kind hegen. Zum Teil können die Verhütungsmethoden dazu beitragen, gezielter auf den Kinderwunsch einzugehen. Wenn Sie zum Beispiel einfach nicht schwanger werden, haben Sie durch Temperatur messen oder andere Methoden die Möglichkeit genauer auf die fruchtbaren Tage achten zu können. So wissen Sie exakt, wann Ihr Körper für die Empfängnis bereit ist.

Natürliche Verhütung – verschiedene Methoden?

Es gibt viele Varianten, um auf natürliche Weise zu verhüten. Allerdings spielen hierfür einige wichtige Faktoren eine Rolle. Wie schon erwähnt, müssen Sie Ihren Körper wirklich gut kennen. Dann sollten Sie diese natürliche Verhütung mit Ihrem Partner absprechen. Denn, nur ein kleiner Fehler bei dieser Verhütungsform, kann zu einer Schwangerschaft führen. Wenn Sie definitiv keine Kinder möchten, dann müssen Sie sich über das Risiko besonders bewusst sein. Außerdem ist es sinnvoll, mit Ihrem Arzt über die natürliche Verhütung zu sprechen. Dieser kann Ihnen angemessene Tipps geben und Hilfestellung bei Fragen oder Unklarheiten leisten. Die einzelnen Methoden stellen wir Ihnen hier in ihrer Art und Funktion vor:

Basaltemperatur-Methode

Die Basaltemperatur wird jeden Tag früh morgens kurz vor dem Aufstehen gemessen. Dabei kann die Temperatur entweder anal oder vaginal abgenommen werden. Um auch kleine Abweichungen erkennen zu können, sollten Sie am besten ein digitales Thermometer verwenden, dessen Anzeige bis auf zwei Stellen nach dem Komma genau ist. Jedes Messergebnis müssen Sie aufzeichnen. Mit der Zeit zeigt sich dann eine Temperaturkurve auf dem Papier. Anhand derer ist der Eisprung durch einen kleinen Temperaturanstieg von gut einem halben Grad deutlich zu erkennen. Am Folgetag des ersten Temperaturanstiegs kommt es dann zum Eisprung. Während dieser Zeit ist die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis am höchsten. Nach drei Tagen höherer Basaltemperatur ist die fruchtbare Phase der Frau beendet.

Wichtig: Im Körper der Frau ist Sperma bis zu drei Tage überlebensfähig. Darum empfehlen viele Wissenschaftler, dass der Geschlechtsverkehr bei einer gewünschten Empfängnis ein bis zwei Tage vor dem eigentlichen Eisprung stattfinden sollte. Wünschen Sie sich keine Kinder, sollten Sie dementsprechend an diesen Tagen auf den Geschlechtsverkehr verzichten oder zu beispielsweise Kondomen greifen. Um mit der natürlichen Verhütungsmethode den genauen Zeitpunkt des Eisprungs zu ermitteln, ist entsprechend Disziplin und ein geregelter Alltag seitens der Frau notwendig. Des Weiteren sollten Sie wissen, dass die Basaltemperatur-Methode nur funktioniert, wenn die Frau einen geregelten Zyklus hat.

Billings-Methode

Eine weitere natürliche Verhütung, die man im Umkehrschluss zur Verbesserung der Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis nutzen kann, ist die sogenannte Billings-Methode. Im weiblichen Zyklus verändern sich die Konsistenz und die Farbgebung des Zervixschleims. Das liegt an den ausgeschütteten Hormonmengen. Anfangs hat der Zervix eine weißliche bis gelbliche Farbgebung. Dabei zeigt der Schleim eine cremige Konsistenz. Je näher der Eisprung rückt, desto klarer und spinnbarer wird er. Die Frau sollte möglichst jeden Morgen zur gleichen Zeit die Konsistenz ihres Zervixschleims überprüfen und die Beobachtungen notieren. Zur Verhütung sollte während der kritischen Tage Geschlechtsverkehr vermieden werden. Bei bestehendem Kinderwunsch ist das genau der richtige Zeitpunkt, um eben nicht zu verzichten.

Natürliche Methoden, die helfen den Kinderwunsch zu erfüllen

Himbeerblättertee

In der Homöopathie wird Frauen mit Kinderwunsch empfohlen in der ersten Zyklusphase vermehrt Himbeerblättertee zu trinken. Dieser soll die Durchblutung des Beckens und der Gebärmutter verbessern, was positiv zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut beiträgt. Außerdem wird so die Eizellenreifung unterstützt. Himbeerblätter zeigen aber auch in Form von Tabletten oder Kapseln eine unterstützende Wirkung. Wählen Sie die Tee-Variante, sollten Sie darauf achten, dass Sie den Tee drei Monate vor Ihrer Schwangerschaftsplanung anfangen zu trinken. So ist genug Zeit, um die Gebärmutter hinreichend zu kräftigen und Ihren Zyklus zu regulieren.

Generell hat der Himbeerblättertee aber noch weitere positive Wirkungen auf Ihren Körper:

  • Ausgleichend auf den Hormonhaushalt
  • Entgiftung und Reinigung der weiblichen Organe
  • beruhigend und entspannend
  • Linderung bei PMS und Krämpfen während der Menstruation

Einnahme von Globuli

Silber metallic R6

Mit Globuli können Sie die Fruchtbarkeit und die Empfängnis auf homöopathischem Weg unterstützen. Haben Männer aufgrund eines schlechten Spermiogramms Zeugungsprobleme, gibt es eine Vielzahl homöopathischer Mittel, mit deren Hilfe die Probleme deutlich reduziert werden können. Eines dieser Mittel ist Argentum metallicum D6. Diesem wird nachgesagt, dass es die Spermienzahl erhöhen soll. Gleichzeitig hat es eine positive Auswirkung auf deren Beweglichkeit. Manche Homöopathen empfehlen diese Globuli auch Männern, die unter vorzeitigem Samenerguss oder Impotenz leiden. Argentum metallicum D6 unterstützt bei Frauen die Reifung der Eizelle. Bis Argentum metallicum D6 Wirkung zeigen kann, müssen die Globuli mindestens über drei Monate eingenommen werden. Die Dosierung liegt bei ein bis zwei Kügelchen am Tag. Das liegt daran, dass Spermien eine Reifezeit von 72 Tagen haben.

Frauen, die mit Empfängnisproblemen aufgrund von Gelbkörperhormonschwäche zu kämpfen haben, stehen eine Reihe homöopathischer Mittel zur Verfügung, um endlich schwanger zu werden:

  • Corpus luteum D6 sollte in der zweiten Zyklushälfte eingenommen werden. Diese Globuli haben fast dieselbe Wirkungsweise wie Progesteron.
  • Phyto L ist nicht nur Frauen mit Gelbkörperhormonschwäche zu empfehlen, sondern kann auch Männern mit einem schlechten Spermiogramm helfen.
  • Yamswurzel ist ebenfalls eines der homöopathischen Mittel, die zur natürlichen Verhütung verwendet werden können, aber gleichzeitig auch zur Stärkung einer Empfängnis nutzbar sind. Vor allem bei Frauen, die unter einer Gelbkörperhormonschwäche oder einer Östrogendominanz leiden, ist die Einnahme von Yamswurzel in der zweiten Zyklushälfte wärmstens zu empfehlen. Sie unterstützt zwar nicht direkt die Empfängnis, stellt aber sicher, dass die Frucht trotz Gelbkörperhormonschwäche erhalten bleibt.

Nux vomica

Stress ist nicht wirklich förderlich, um endlich schwanger zu werden. Ähnliches gilt bei langem Alkohol-, Nikotin- oder Kaffeekonsum. Hier kann Nux Vomica helfen, weil die Globuli die Selbstheilungskräfte der Frau oder des Mannes positiv unterstützen können. Homöopathen empfehlen die regelmäßige Einnahme von Nux vomica direkt nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille oder kurz nach einer Fehlgeburt.

Homöopathische Mittel bei schlechter Spermienqualität

Es gibt viele Mittel, die den weiblichen Körper bei dem Kinderwunsch unterstützen. Aber hierbei sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass Schwierigkeiten bei der Erfüllung des Kinderwunsches nicht immer bei der Frau liegen. Zum Beispiel kann auch eine schlechte Spermienqualität des Mannes dafür sorgen, dass der Wunsch unerfüllt bleibt. Das muss allerdings nicht zwingend eine medizinische Behandlung bedeuten. Denn, auch hier gibt es homöopathische Mittel, die die Qualität verbessern können.

Brennnesselsamen

Brennnesselsamen sind beispielsweise eine homöopathische Alternative zur chemischen Behandlung von schlechter Spermienqualität. Der Samen sollte möglichst zweimal am Tag gegessen werden.

Test Comp

Auch hiermit kann die regelmäßige Einnahme helfen, die Beweglichkeit der Spermien und deren Anzahl zu verbessern. Hierfür müssen die Testes Comp für mindestens drei Monate eingenommen werden. Die Dosierungsempfehlung liegt bei 3-mal 5-10 Kügelchen pro Tag. Die Einnahme sollte vorher mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden.

Wissenswert: Es gibt Möglichkeiten, das Risiko einer Fehlgeburt durch Globuli zu verringern. Frauen, die bereits Kinder verloren haben, sollten daher bei einer erneuten Schwangerschaft zweimal täglich 5-10 Kügelchen Kalium Carbonicum D6 einnehmen. Ähnliches gilt für Corpus Luteum D6, welches, wie bereits erwähnt, bei einer vorhandenen Gelbhormonschwäche hilft. Diese Globuli vermindern auch das Risiko einer Fehlgeburt.

Irrtümer über natürliche Verhütung

Es gibt eine Menge Methoden, denen nachgesagt wird, dass Sie der natürlichen Verhütung dienen. Leider glauben dies viele Frauen heutzutage noch und sind am Ende erstaunt, warum sie schwanger sind. Gerade bei der jüngeren Generation ist die Aufklärung diesbezüglich nicht hinreichend. Daher zeigen wir Ihnen hier die geläufigsten Irrtümer in Sachen natürliche Verhütung auf:

Stillen bietet ganz sicher keinen Empfängnisschutz. Es ist richtig, dass beim Stillen das Hormon Prolaktin ausgeschüttet wird, welches die Aktivität der Eierstöcke hemmt. Aber um das Stillen als Verhütungsmittel anzusehen, müssen klare Regeln eingehalten werden:

  • Voll stillen und kein zufüttern
  • Innerhalb von 24 Stunden muss mindestens sechsmal gestillt werden.
  • mindestens 80 Minuten am Tag
  • noch keine Monatsblutung

Geschlechtsverkehr während der Periode ist ein weiterer Irrtum. Da Spermien eine Überlebenszeit von drei bis fünf Tagen im Genitaltrakt der Frau haben und die Fruchtbarkeit einen großen Zeitraum hat, sollten Sie sich auf diese Variante nicht verlassen. Ebenso verhält es sich mit der Aussage „Spermien kann man mit Cola aus dem Körper spülen“. Zum einen ist es unwahrscheinlich, alle Spermien heraus zu bekommen und zum anderen kann diese Art Spülung zu Infektionen führen.

Was ist bei dem Kinderwunsch dringend zu beachten?

Sie wollen schwanger werden und es klappt einfach nicht? Dabei achten Sie so sehr auf die Ernährung. Rauchen nicht, trinken keinen Alkohol, treiben viel Sport und vermeiden Stress. Dennoch will es nicht klappen? Wir haben Ihnen hierfür eine Liste aufgestellt mit den wichtigsten Punkten, die eine Schwangerschaft fördern und die Chancen verringern:

 Förderung der ChancenVerringerung der Chancen
Akupunktur – regt die Hormonproduktion für die Eireifung an.Alkohol – sorgt für Störungen des Eisprungs.
Ernährung – der Körper braucht Energie, Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe.Alter – je älter Sie sind, umso eher kann der Eisprung ausbleiben.
Folsäure – sie dient der Erhöhung der Fruchtbarkeit.Chlamydien-Infektion oder andere Geschlechtskrankheiten.
Homöopathie – baut innere Spannungen ab und regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an.Unter- oder Übergewicht – dies sorgt für hormonelles Chaos und kann zu Zyklusstörungen führen.
Hormontherapie – Mängel ausgleichen und die Eizellenreifung anregen.Gleitcreme – Creme auf Ölbasis verändert das Scheidenmilieu, wodurch die Beweglichkeit der Spermien verringert wird.
Yoga – wirkt entspannend und baut somit Stress ab, was sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirkt.Hitze – die Spermien brauchen für die Reifung eine kühle Umgebung.
Vitamin C – eine ausgewogene Menge sorgt für gute Spermienqualität.Kaffee – zu viel Kaffee kann die Fruchtbarkeit von Mann und Frau verringern.
 Medikamente – es gibt Medikamente, die sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken.

Fazit

Ganz gleich, ob Sie sich Kinder wünschen, oder die natürliche Verhütung vorziehen, haben Sie Geduld. Hören sie auf Ihren Körper und lassen Sie sich auf keinen Fall von Außenstehenden verrückt machen. Lernen Sie Ihren Körper ganz genau kennen und finden Sie für sich den richtigen Rhythmus, um im Gleichgewicht zu sein. Bei dieser Methode funktioniert nichts von jetzt auf gleich. Denn, wie man so schön sagt: „Gut ding will Weile haben“.