Fußpilz-Behandlung: Welche Hausmittel wirken tatsächlich?

Fußpilz-Behandlung: Welche Hausmittel wirken tatsächlich?
Robert Przybysz | Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Fußpilz ist eine der häufigsten Hautkrankheiten. 20 bis 25 % der Weltbevölkerung sind betroffen und auch in Deutschland verwenden 1,2 Millionen Menschen mindestens einmal pro Monat ein Mittel gegen Fußpilz. Doch der Gang in die Apotheke ist bei Fußpilz nicht immer notwendig. Eine Fußpilz-Behandlung kann auch mit Hausmitteln erfolgen, doch nicht alle sind gleichermaßen wirksam.

Was ist Fußpilz?

Fußpilz wird durch Fadenpilze oder sogenannte Dermatophyten ausgelöst, die eine Infektion der Hornsubstanz an den Füßen auslösen. Dabei sind insbesondere die Fußsohlen und die Zehenzwischenräume betroffen. Zu den Symptomen gehören:

  • Juckreiz
  • Hautschuppung an den Füßen
  • Bildung von nässenden Bläschen

Fußpilz ist hochgradig ansteckend. Ohne Behandlung kann die Infektion chronisch werden. Übertragen wird Fußpilz in öffentlichen Duschen und Bädern, auf Hotelteppichböden oder durch Hautkontakt wie bei Kontaktsportarten. Es gibt verschiedene Formen von Fußpilz:

  • Interdigitalmykose (Erysipel) mit Juckreiz und Brennen zwischen den Zehen
  • Verhornter Fußpilz (Squamös-hyperkeratotische Form) mit trockener, schuppiger Haut und Hautrissen
  • Fußpilz mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen (vesikulös-dyshidrotische Form)

Fußpilz kann auch auf die Nägel übergehen und zu Nagelpilz führen. Bei Kontakt mit anderen Körperstellen, zum Beispiel durch Kratzen oder durch die Verwendung des gleichen Handtuchs für die Füße und für andere Körperteile, können weitere Infektionen entstehen.

Hinweis

Fußpilz ist lästig, aber in der Regel gut behandelbar.

Fußpilz-Arten

Wie sieht die Behandlung von Fußpilz aus?

Fußpilz heilt nicht von alleine ab, weshalb es einer Behandlung bedarf. Mittel gegen Fußpilz, sogenannte Antimykotika, sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich und kommen meist in Form von Cremes, Sprays, Tinkturen, Gelen oder Puder daher. Sie alle hemmen das Pilzwachstum, wodurch die unangenehmen Symptome verschwinden. 

Die Einnahme von Tabletten ist erst nötig, wenn keines der anderen Mittel hilft oder wenn der Fußpilz sich stark verbreitet hat. Sie haben häufig Nebenwirkungen – die Mittel zur äußerlichen Anwendung hingegen fast gar nicht. 

Wenn Sie bei den ersten Anzeichen einer Pilzinfektion nicht direkt zur Chemie greifen wollen, können Sie es auch mit Hausmitteln versuchen. Die Behandlung von Fußpilz mit natürlichen Mitteln kann durchaus in Erwägung gezogen werden. 

Welche Hausmittel gibt es zur Behandlung von Fußpilz?

Die Liste an möglichen Hausmitteln, die bei der Behandlung von Fußpilz helfen sollen, ist lang. Hausmittel sind in der Regel immer schonender als chemische Mittel, allerdings sind sie nicht immer wirksam und gerade bei Fußpilz ist es wichtig, dass sie effektiv helfen, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreitet. Diese 7 Hausmittel können bei der Behandlung von Fußpilz helfen:

HausmittelNachgesagte WirkungAnwendungVorteileNachteile
ApfelessigEr hat entzündungshemmende, pilztötende und antibakterielle Eigenschaften und soll auch bei Fußpilz helfen.Essig mit einem getränkten Wattepad auf die betroffenen Hautstellen am Fuß tupfen oder ein Fußbad mit Apfelessig nehmen.Preiswert und einfach anzuwenden. Kann als ergänzende Behandlung neben konventionellen Cremes verwendet werden.Der Essig reizt die Haut zusätzlich, das Fußbad weicht die Haut auf, wodurch sich Pilze noch leichter verbreiten können. Häufig bleibt die Anwendung von Apfelessig bei Fußpilz ohne Erfolg.
Backpulver  Fußpilz verbreitet sich gerne in feuchtem Klima, zum Beispiel in zu engen Schuhen oder nicht atmungsaktiven Socken. Die Zehenzwischenräume sind oft das erste Einfalltor. Backpulver trocknet die Haut aus und entzieht dem Pilz so sein Milieu. Noch besser geeignet ist reines Natron, da Backpulver meist noch andere Stoffe enthält.Backpulver mit lauwarmem Wasser zu einer Paste Mischen, diese auf die betroffenen Stellen geben, nach zehn Minuten wieder abwaschen und gründlich trocknen. Zweimal am Tag anwenden.Preiswert, lindert den Juckreiz und kann bei leichten Beschwerden helfen.Bei schweren Verläufen hilft es nicht, weshalb der Gang zum Arzt oder der Griff zu Medikamenten nicht ausbleibt.
HonigEr wirkt entzündungshemmend und wundheilungsfördernd und wird auch bei Schuppenflechten als Hausmittel eingesetzt.Betroffene Hautstelle mehrmals täglich mit einer dünnen Schicht Honig bestreichen.Preiswert, enthält viele wertvolle Nährstoffe, die gut für die Haut sind und wirkt entzündungshemmend. Er kann konventionelle Fußpilzbehandlungen unterstützen.Als alleiniges Hausmittel zur Behandlung von Fußpilz ist Honig nicht ausreichend, da er nicht die Ausbreitung des Pilzes stoppt.
SalzbäderSalz wirkt gegen Juckreiz, entzündungshemmend und regt die Durchblutung an. Füße für zehn bis 20 Minuten in Salzbädern mit fünf Esslöffeln Salz auf einen Liter Wasser baden.  Lindert den Juckreiz, wirkt wohltuend und reduziert die Keimbelastung an den Füßen. Kann bei einer medikamentösen Behandlung von Fußpilz unterstützend wirken.Zu lange Bäder weichen die Haut auf, wodurch sich der Pilzbefall ausbreiten kann. Als alleinige Behandlung einer Pilzinfektion sind Salzbäder nicht geeignet. 
GrapefruitkernextraktGrapefruits enthalten Flavonoide, das sind natürliche Pflanzenstoffe, die Bakterien und Pilze abwehren sollen. Flüssiges Grapefruitkernextrakt auf die betroffenen Hautstellen auftragen. Wirkt nur gegen unerwünschte Pilzarten, nicht gegen nützliche Mikroorganismen. In Laborversuchen ist der Effekt nachgewiesen, am Menschen bisher nicht.
Ätherische Öle wie Teebaumöl, Eichenrinde oder LavendelÄtherische Öle wie Teebaumöl oder Eichenrinde wirken gegen Keime und Erreger – ihnen wird eine pilzabtötende Wirkung nachgesagt.Teebaumöl mit einem neutralen Öl wie Olivenöl oder Sonnenblumenöl mischen und auf die Haut auftupfen. Teebaumöl kann auch mit Eichenrinde und Lavendelöl gemixt werden.Schonende Behandlung, die bei leichten Verläufen Wirkung zeigen kann.Pure ätherische Öle können die Haut reizen und so die Infektion verschlimmern. Sie sollten daher auf jeden Fall verdünnt werden. Nicht immer reicht eine Behandlung mit Ölen aus, um den Pilzbefall einzudämmen.
Knoblauch und ZwiebelnDas enthaltene Allicin soll die Ausbreitung von Pilzen eindämmen.Betroffene Stellen mit einer geschälten Zwiebel sowie Knoblauchzehen einreiben, Socke darüber ziehen und über Nacht einwirken lassen.Schon nach wenigen Tagen kann sich ein Effekt einstellen und die Symptome werden abgemildert.Riecht unangenehm. Nicht als alleiniges Mittel geeignet.

Ist die Wirksamkeit der Hausmittel gegen Fußpilz nachgewiesen?

Bei all diesen Hausmitteln ist die Wirksamkeit bei der Behandlung von Fußpilz nicht wissenschaftlich am Menschen nachgewiesen. Mit einigen Hausmitteln wie zum Beispiel dem Apfelessig machen Sie Ihre Infektion zum Teil sogar noch schlimmer, die Heilung wird verzögert und der Pilz kann sich möglicherweise noch stärker ausbreiten. 

Einige Hausmittel wie zum Beispiel ätherische Öle, Salzbäder oder Knoblauch können unterstützend gegen Fußpilz wirken. Wenn Sie direkt nach Beginn der ersten Symptome und des ersten Juckreizes mit den Hausmitteln starten, können Sie eine kleine Chance haben, den Pilzausbruch noch einzudämmen. Werden die Symptome jedoch nicht besser, so zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen oder sich ein entsprechendes Medikament in der Apotheke zu kaufen. Andernfalls riskieren Sie eine Verschleppung der Infektion an andere Körperstellen oder dass der Fußpilz immer wiederkommt.

Die Hausmittel gegen Fußpilz sind daher in erster Linie als ergänzende Behandlung zu Salben und Sprays gedacht und können zum Beispiel den Juckreiz lindern. Häufig reichen sie als alleiniges Mittel zur Behandlung aber nicht aus.

Wie können Sie Fußpilz vorbeugen?

Mit verschiedenen Maßnahmen können Sie Fußpilz vorbeugen und verhindern, dass sich Fadenpilze unter ihren Fußsohlen und in den Zehenzwischenräumen ausbreiten:

  • Füße nach dem Duschen oder Baden gründlich abtrocknen
  • Im Schwimmbad oder in der Sauna Badeschlappen tragen
  • Keine Desinfektionsduschen im Schwimmbad nutzen, sie sind häufig regelrechte Tummelplätze für Pilze und Erreger
  • In Hotels Socken oder Schlappen tragen
  • Socken bei 60 Grad waschen und täglich wechseln
  • Atmungsaktive Schuhe tragen
  • Sportschuhe an der Luft trocknen lassen, bevor Sie nach dem Training wieder getragen werden
  • Immunsystem stärken

Nicht jeder Kontakt mit Pilzsporen sorgt auch für eine Infektion mit Fußpilz. Wer keine Verletzungen am Fuß hat und über ein gutes Immunsystem verfügt, hat wenig zu befürchten. Daher ist es sinnvoll, das Immunsystem zu stärken und die genannten Hygieneregeln für die Füße zu beachten. 

Vorbeugung Fußpilz

Fazit: Die Behandlung von Fußpilz mit Hausmitteln ist eher als Ergänzung sinnvoll

Hausmittel können bei leichten Formen von Fußpilz einen Effekt haben, zum Beispiel ätherische Öle oder Knoblauch. Sie können eine unterstützende Wirkung entfalten und zum Beispiel Juckreiz eindämmen, wie zum Beispiel Salzbäder. Sie können die Haut aber auch zusätzlich reizen und in den meisten Fällen reicht der natürliche Effekt der Hausmittel nicht aus, um das Pilzwachstum effektiv einzudämmen. Der Griff zu Salben und Medikamenten bleibt daher bei Fußpilz meist nicht aus – Hausmittel können aber ergänzend eingesetzt werden.

Wichtig

Dieser Text ersetzt keinen Besuch beim Arzt. Ziehen Sie bei Gesundheitsproblemen ärztlichen Rat hinzu, wenn Sie unsicher sind, was es mit Ihren Symptomen auf sich hat, wenn Fußpilz immer wiederkommt oder trotz Medikamenten nicht verschwindet.