Viren aus dem Körper ausleiten und die Immunabwehr stärken

Immunabwehr, Viren, Abwehrkräfte
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Inhaltsverzeichnis

Viren sind wie Bakterien tägliche Begleiter. Wir kommen immer und überall mit ihnen in Kontakt. Normalerweise kann unsere körpereigene Abwehr diese bekämpfen. Viele Viren können allerdings nach einer überstandenen Infektion weiterhin im Körper verbleiben. Früher dachte man, diese Viren wären inaktiv und würden für die Gesundheit nicht mehr beeinflussen. Mittlerweile stehen solche Viren im Verdacht, eine wichtige Rolle beim Ausbruch verschiedener Krankheiten wie der Multiplen SkleroseRheuma und Allergien zu spielen.

Warum sind „schlafende“ Viren womöglich problematisch?

Viren, die sich nach einer akuten Infektion im Körper einnisten, werden oft als schlafende oder inaktive Viren bezeichnet. 

Treffender ist jedoch der Begriff „slow virus“, zu Deutsch langsames Virus. Denn die Erreger schlafen nicht wirklich. Sie werden vielmehr ständig von der Immunabwehr in Schach gehalten. 

Die Viren befallen die Organe. Hat der Körper sie erfolgreich bekämpft, nisten sich in den Zellen des Körpers ein. Dann warten sie auf eine günstige Gelegenheit, um wieder aktiv zu werden und mit der erneuten Vermehrung zu beginnen. 

Günstige Gelegenheiten ergeben sich immer dann, wenn der Körper und das Immunsystem unter Stress stehen. Das können andere Infekte sein, aber auch UV-Strahlen oder psychischer Belastungen können solche Bedingungen schaffen.

Auch wenn wir nicht akut an den ruhenden Viren erkranken machen sie doch Probleme. Denn das Immunsystem ist ständig damit beschäftigt die Viren unter Kontrolle zu halten. Das kostet Energie und die Immunabwehr wird stark beansprucht. Diese Ressourcen fehlen bei der Bekämpfung anderer Krankheiten. Eine chronische Infektanfälligkeit kann die Folge sein.

Zum anderen kann es zu Fehlleistungen der Abwehrzellen kommen: Sie unterscheiden dann womöglich nicht mehr zwischen dem Fremdeiweiß des Virus und dem körpereigenen Eiweiß. Die Folge kann ein massiver Angriff der Körperabwehr auf körpereigenes Gewebe sein. Die Medizin spricht dann von Autoimmunerkrankungen.

An welchen Krankheiten können versteckte Viren beteiligt sein?

Bei den folgenden Krankheiten wird vermutet, dass Viren eine Rollte bei der Entstehung oder Verschlimmerung spielen könnte:

  • Multiple Sklerose
  • Gelenk– und Weichteilrheuma
  • Chronische Entzündungen
  • Krebs
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom
  • Allergien
  • evtl. Alzheimer Krankheit
  • evtl. Parkinson-Krankheit

Die bekannteste Erkrankung infolge einer versteckten Virusinfektion ist das Lippenherpes das durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1 verursacht wird. Auch bekannt ist die Gürtelrose (Herpes Zoster), die durch das Windpockenvirus verursacht wird.

Wird Krebs von Viren verursacht?

Es gibt zwar kein „Krebs“-Virus das bei einer Infektion direkt eine Tumorerkrankung auslöst. Mittlerweile gibt es aber viele wissenschaftliche Studien, die belegen können, dass bestimmte Viruserkrankungen die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Tumoren erhöhen können. 

Insbesondere das Humane Papillomvirus (HPV) spielt hier eine wichtige Rolle. Einige besonders gefährliche Varianten werden häufig durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Wird eine Frau davon infiziert, steigt Ihr Risiko für Gebärmutterhalskrebs. 

Mittlerweile gibt es hier eine Impfung. Erhält eine Frau diese Impfung vor Ihrem ersten ungeschützten Geschlechtsverkehr, kann das Risiko für eine Ansteckung mit dem HP-Virus verringert werde. Und damit auch verringert sich auch das Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Die HPV-Impfung ist also indirekt eine Impfung gegen Krebs!

Welche Rolle spielt dasEpstein-Barr-Virus?

Langfristige Schäden durch Viren im Körper für das ebenfalls weit verbreitete Epstein-Barr-Virus (EBV) belegt. Dieses Virus löst die bekannte Krankheit namens Pfeiffersches Drüsenfieber, auch Mononukleose genannt, aus. 

Es gehört ebenfalls zur Gruppe der Herpesviren und befällt schätzungsweise 90 % der Bevölkerung. Allerdings verläuft die Erstinfektion mit dem Virus sehr häufig symptomlos. Doch auch hier verschwindet das Virus nach der Infektion zumeist nicht aus dem Körper. 

Das Virus steht im Verdacht, verschiedene Autoimmunerkrankungen zu verstärken. So gibt es Hinweise, dass die Entstehung der Multiplen Sklerose mit einer EBV-Infektion in Zusammenhang stehen könnte. Auch das erneute Auftreten von Schüben bei der MS könnte auf das Virus zurückgehen. 

EBV wird ebenfalls mit der Entstehung einiger Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Bestimmte Tumore des Nasen-Rachenraumes werden auf EB-Viren zurückgeführt. Auch kann es bei der Entstehung eines Hodgkin-Lymphom und eines Burkitt-Lymphon beteiligt sein. 

Wie läuft eine Ausleitung der Viren beim Heilpraktiker ab?

Bei Verdacht auf eine chronische Virusbelastung können Sie zusätzlich zu einem Hausarzt einen erfahrenen Therapeuten für biologische Medizin aufsuchen.

Nach einer ausführlichen Anamnese und speziellen Blutuntersuchungen wird er Ihnen eine ganz auf Ihren Fall zugeschnittene Immuntherapie verordnen, die auf folgenden drei Säulen ruhen:

  • Ernährungsumstellung
  • Lösung von Immunblockaden
  • Umstimmung der Immunabwehr

Erreichen will er das durch die Anwendung einer ganzen Reihe von Therapiemöglichkeiten. Die gängigsten sind hierbei:

  • Naturheilkunde: Kräuter, Pflanzenextrakte und pflanzliche Auszüge, die das Immunsystem stärken sollen und Viren und Bakterien bekämpfen sollen
  • Homöopathie und Nosoden
  • Eigenbluttherapie
  • Entgiftung des Körpers (Schröpfen, Anwendung von Chelatbildnern, Baunscheidttherapie, Colon-Hydro-Therapie für den Darm etc.) 

Es muss betont werden, dass es für diese Verfahren keine einschlägigen wissenschaftlichen Belege gibt. Die Behandlung beim Heilpraktiker sollte entsprechend immer in Ergänzung zur Behandlung beim Hausarzt erfolgen. Die Behandlung beim Heilpraktiker kann helfen, Symptome zu verringern und Maßnahmen für eine Stärkung des Immunsystems zu empfehlen.

Die Behandlung einer chronischen Virenbelastung erfordert viel Zeit und Geduld. Doch halten Sie durch: Erfahrungsgemäß geht es nach sechs Monaten langsam, aber stetig bergauf!

Welche homöopathischen Mittel können gegen Viren helfen?

Folgende Mittel werden von Heilpraktikern und Apothekern gerne empfohlen, um gegen versteckte Viren im Körper vorzugehen:

  • Thuja Injeel
  • Thuja Nestmann
  • Aurum Nestmann 
  • Lymphdiaral
  • Lymphomyosot

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Sollten Sie den Verdacht haben an einer Viruserkrankung zu leiden sollte immer ein fachkundiger Arzt zurate gezogen werden. Viruserkrankungen haben viele Facetten und es ist nicht immer einfach die richtigen Erreger oder Ursachen für seine Beschwerden zu finden. Bei Unwohlsein oder Krankheitssymptomen sollte der immer ein Arzt aufgesucht werden, um eine genauere Untersuchung der Symptome zu veranlassen. 

Insbesondere bei Fieber, Schmerzen und wenn sich die Symptome im Verlauf einer Woche nicht bessern oder sogar verschlimmern sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Hilfe eines Heilpraktikers können Sie unterstützend in Anspruch nehmen, um die medizinische Behandlung zu ergänzen.

Welcher Arzt kann mir helfen?

Der wichtigste Anlaufpunkt ist der Hausarzt. Immer, wenn es um Viren und Bakterien geht ist er der erste und richtige Ansprechpartner. Er kennt sich mit den gängigen Krankheiten und Beschwerdebildern aus. Er kann auch weitere Untersuchungen veranlassen wie eine Blutuntersuchung. 

Wenn der Arzt eingrenzen konnte, was die Beschwerden verursacht wird er eine entsprechende Behandlung einleiten. Auch kann er sie an spezialisierte Fachärzte oder medizinische Zentren überweisen um weitere oder tiefer gehende Untersuchungen vornehmen zu lassen.

Welche Tipps helfen für stärkere Abwehrkräfte?

Ein gesundes Immunsystem trägt einen großen Teil zur persönlichen Lebensqualität bei: Ohne intakte Abwehrkräfte fangen Sie sich leichter Krankheiten ein und sind im Allgemeinen anfälliger für gesundheitliche Störungen. Mit folgenden Tipps schaffen Sie es ganz leicht Ihr Immunsystem zu stärken:

  • Ernähren Sie sich vitalstoffreich. Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse (am besten aus biologischer Produktion) versorgen Sie mit den wichtigsten Vitalstoffen. Wenn Sie das nicht schaffen, nehmen Sie ein Multivitalstoffpräparat ein.
  • Verzichten Sie weitgehend auf Genussmittel. Durch Alkohol und Tabak entstehen im Körper freie Radikale, die die Immunzellen schädigen.
  • Achten Sie auf genügend Schlaf. Das Minimum ist sechs bis acht Stunden Nachtschlaf. Dabei regenerieren sich Ihre Immunzellen.
  • Treiben Sie Ausdauersport. Laufen, Walking oder Radfahren aktivieren Ihre Abwehrzellen. Trainieren Sie so, dass Sie nicht außer Atem kommen, sonst schwächen Sie das Immunsystem eher.
  • Trinken Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit täglich. Andernfalls trocknen Ihre Schleimhäute ein. Das macht sie extrem anfällig gegenüber Krankheitserregern.
  • Sorgen Sie für Ruhephasen. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und für Ihre Familie. Erlernen Sie ein Entspannungsverfahren, um richtig abzuschalten. Dauerstress setzt immunhemmende Hormone wie beispielsweise Kortisol frei.
  • Sorgen Sie für einen ausgeglichenen Säure-Base Haushalt. Unsere moderne Ernährung sorgt für eine starke Übersäuerung unseres Körpers. Basenreiche Ernährung kann das Immunsystem unterstützen.

Welchen Effekt hat Öl ziehen auf Gesundheit und Wohlbefinden?

Ein altes Hausmittel, das auch bereits in der altindischen Heilkunde des Ayurveda bekannt war, ist das Öl ziehen. Bereits vor vielen tausend Jahren wurde dort beschrieben welche positiven Effekte das Öl ziehen auf das Wohlbefinden und das Immunsystem haben kann. Dabei wird eine kleine Menge Speiseöl eine Zeit lang im Mund belassen und anschließend ausgespuckt. Gesund leben kann so einfach sein.

Die Idee dahinter ist einfach. Die äußere Hülle von vielen Bakterien und Viren haben hydrophobe, also fettliebende Eigenschaften. Durch das Öl ziehen über einen längeren Zeitraum sollen sich die schädlichen Erreger und viele Giftstoffe im Öl lösen. Durch das anschließende ausspucken werden diese dann ebenfalls entsorgt. Dadurch soll Öl ziehen den Stoffwechsel ankurbeln und das Immunsystem stärken. Das Öl ziehen soll hauptsächlich der Vorbeugung von Infektionen dienen. Darüber hinaus soll es das Zahnfleisch festigen und Zahnfleischbluten bekämpfen.

Wie führe ich das Öl ziehen durch?

Nehmen Sie einen Esslöffel Sonnenblumenöl oder ein ähnliches Speiseöl in den Mund. Bewegen Sie das Öl 10 bis 20 Minuten lang im Mund ohne Anstrengung hin und her und ziehen Sie es immer wieder zwischen den Zähnen durch.

Geübte gurgeln damit, ohne etwas zu verschlucken. Zuerst ist das Öl im Mund dickflüssig, hat aber keine unangenehme Konsistenz. Mit der Zeit wird es durch den Speichel immer dünner. 

Wenn Sie es ausspucken, sollte es die gleiche Konsistenz aufweisen wie Milch. Ist es noch gelb, war Ihre Spülung zu kurz. Spülen Sie danach die Mundhöhle mehrmals mit warmem Wasser gründlich aus.

Putzen Sie die Zähne ohne Zahnpaste. Dies geschieht am besten mit einer für diesen Zweck reservierten Bürste, die Sie öfter als sonst auswechseln.

Gegen welche Beschwerden soll Öl ziehen helfen?

Da das Öl durchaus fähig ist Viren und Bakterien zu binden kann es bei allerlei Infektionen Linderung verschaffen. Gegen folgende Gesundheitsprobleme soll regelmäßiges Öl ziehen laut der ayurvedischen Lehre helfen:

  • Kopf- und Muskelschmerzen
  • Unterleibsprobleme
  • Bronchitis
  • Ekzeme
  • Magen-Darmstörungen
  • Allgemeines Missbefinden
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Durch das Ölziehen sollen Bakterien und Viren im Mund gebunden werden und können so aus dem Körper ausgeleitet werden.

Welche Lebensmittel können zur Immunstärkung beitragen?

Um das Immunsystem zu stärken und Viren effektiv zu bekämpfen müssen die Lebensmittel wichtige Spurenelemente, Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien liefern. Hierfür sind folgende Lebensmittel besonders empfehlenswert:

  • Frisches Obst und Gemüse möglichst roh und frisch. Besonders Kohlgemüse wie Rotkohl, Weißkohl, Spitzkohl, Grünkohl, Rosenkohl ist empfehlenswert
  • Nüsse und Samen wie Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln sowie Kürbiskerne, Paranüsse und Sonnenblumenkerne
  • Fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele und Hering die reichlich Omega-3-Fettsäuren enthalten
  • Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Joghurt oder Kefir. Diese enthalten wichtige probiotische Bakterien, die helfen das Immunsystem unterstützen.
  • Pilze wie der Shiitake Pilz

Daneben kann der Verzehr von scharfen Lebensmitteln das Immunsystem anregen. Auch viele Kräuter enthalten viele wichtige Pflanzenstoffe, die gut für das Immunsystem sind. 

Scharfe Lebensmittel, die dem Körper einheizen, bewirken eine verstärkte Durchblutung der Schleimhäute. Und das ist äußerst hilfreich, wenn sich Halskratzen oder eine laufende Nase ankündigen. Hilfreich sind hier je nach Geschmack:

  • Meerrettich
  • Senf
  • Chili
  • Lauch/Porree
  • Zwiebeln/Knoblauch
  • Ingwer

Und diese Kräuter können Wunder wirken, wenn es um virale und bakterielle Infekte geht:

  • Pfeffer
  • Oregano
  • Salbei
  • Melisse
  • Pfefferminze
  • Echinacea (Sonnenhut)
  • Ingwer

Natürlich ist Ernährung nur ein Pfeiler für eine gute Immunabwehr. Viel Bewegung und eine ausgeglichene Lebensweise sind ebenso wichtig und effektiv.

Meerrettich nimmt es sogar mit Grippeviren auf

Eine ähnliche Wirkung entfaltet Meerrettich, der auch noch deutlich mehr Vitamin C als Zitronen enthält. Einer seiner wichtigsten Inhaltsstoffe ist Sinigrin, ein Bestandteil des Senföls.

Sinigrin wirkt gegen Krankheitskeime bei Erkältungen und nimmt es sogar mit den Grippeerregern auf. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Pflanzenstoffe aus Meerrettich tatsächlich die Vermehrung von Grippeviren deutlich hemmen.

Reiben Sie Meerrettich immer sehr fein und frisch über Ihre Gerichte, da sich die ätherischen Öle schnell verflüchtigen. Er passt gut zu Gemüsegerichten, Fisch und gekochtem Fleisch.

Was muss ich bei diesen Mitteln beachten?

Wichtig ist es stets auf gute Qualität zu achten. Wir empfehlen Bio-Qualität. Außerdem sollten die Produkte frisch sein. Im Falle von getrockneten Präparaten oder Zubereitungen sollte sichergestellt sein, dass sowohl die Produkte als auch die Verarbeitung höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen. Hier bietet sich der Gang in einen Bioladen oder eine Apotheke an.