Low Carb mit Faux Carbs: Der Weg zu richtig gesundem Essen

Low Carb mit Faux Carbs: Der Weg zu richtig gesundem Essen
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Inhaltsverzeichnis

Low Carb, Ernährung mit wenig Kohlenhydraten, ist für Menschen mit seltenen Getreideunverträglichkeiten und vor allem für Menschen mit Übergewicht ein Weg in eine gesündere Ernährung. “Faux Carbs” erleichtern die Umstellung sehr, und sie helfen dabei, lebenslang eine gesunde Ernährung zu genießen:

Warum tut Low Carb so gut?

Weil Low Carb sehr oft als erster Ansatz genutzt wird, den Körper von überflüssigem Gewicht zu befreien.

Das klappt auch anfangs sehr gut – besonders wenn die Low Carb Diät in Form der ursprünglichsten Form praktiziert wird, die der Ernährungswissenschaftler Robert Atkins vor rund 40 Jahren bekannt machte: Die Atkins-Diät verzichtet in der Anfangsphase fast ganz auf Kohlenhydrate, die dem Körper durch Aufspaltung in Glucose Energie liefern, aber bei Überernährung auch die Körperfettspeicher füllen.

Wenn nur Protein und Fett als Energielieferanten zur Verfügung steht, schaltet der Körper nach Verbrauch der körpereigenen Kohlenhydratspeicher auf Fettverbrennung um, wodurch die Fettpolster an Bauch und Hüfte schneller schmelzen als bei anderen Diäten.

Eine Ernährung fast nur aus Fett und Protein ist aber kaum länger durchzuhalten und sehr ungesund: Außer reinem Fleisch, Fisch, Eiern, Käse, Gelatine, Öl und Schmalz enthält jedes Lebensmittel Kohlenhydrate. Deshalb schreibt auch diese erste Low Carb Diät selbst in der Initialphase kein Essen ganz ohne Kohlenhydrate vor, sondern 20 g Kohlenhydrate täglich (und nach 14 Tagen stufenweise immer mehr). Diese Kohlenhydrate sollen in Form von Salat, Gemüse und Sojaprodukten zugeführt werden, während Brot und Brötchen, Pizza und Kuchen anfangs ganz verboten sind und später nur sehr zurückhaltend genossen werden sollen.

Low Carb mit Faux Carbs: So einfach ist gutes und gesundes Essen

Da der Verzicht auf die gewohnten, Kohlenhydrate-reichen Leckereien vielen Menschen sehr schwer fällt, haben findige Ernährungsexperten die Faux Carbs erfunden: Wer seine Ernährung durch Low Carb gesünder machen möchte, muss vor allem mehr Gemüse in seinen Speiseplan einbauen. Für Menschen, die vorher von Brot, Burger, Pizza, Pommes und damit hauptsächlich von Kohlenhydrate lebten, ist die Umstellung am Anfang sehr schwer.

Die Faux Carbs helfen Ihnen, indem sie die vertrauten Gerichte auf Low Carb-Basis und mit Gemüse-Zutaten nachahmen:

  • Die Pizza schmeckt mit einem Boden fast nur aus Käse noch viel besser
  • Ein Cordon Bleu aus Sellerie, gekochtem Schinken und Käse kann sehr gut mithalten mit dem Original
  • Wenig Reis mit viel buntem Gemüse ist Low Carb und dennoch sehr schmackhaft.

Weil die Faux Carbs als fertige tiefgefrorene Gemüsemischungen mit maximalem Nährstoffgehalt angeboten werden, erleichtern sie zu Beginn der Umstellung natürlich auch ganz gewaltig den Einkauf.

Mit Faux Carbs “richtig Essen lernen”

Faux Carbs sind eine Hilfe, wenn ein Mensch seine Ernährung schnell umstellen möchte. Dieser Mensch hat dann bereits bemerkt, dass mit seiner Ernährung etwas nicht ganz in Ordnung ist, und sich entschlossen, daran etwas zu ändern.

Diese Aufbruchstimmung sollte unbedingt genutzt werden – und es ist völlig egal, ob dabei Faux Carbs, vegetarische Schnitzel oder andere Tricks eine Hilfe sind. Wenn die ersten Pfunde gepurzelt sind, lohnt es sich jedoch unbedingt, den Hintergrund der Faux Carbs zu erkunden – und sich mit “echtem Essen” zu beschäftigen.

Dafür gibt es mehrere Gründe:

  1. Auch bei einer Umstellung auf Low Carb Ernährung purzeln die Pfunde nur, wenn so wenig Kalorien aufgenommen werden, dass der Körper von den Fettreserven zehren muss.
  2. Die Wissenschaft hat längst bewiesen, dass langfristig alle Diäten gleich gut wirken.
  3. Wer auf Dauer schlank und gesund bleiben will, muss mehr Gemüse, gute Fette, Nüsse, Samen, Kräuter, Früchte in seine tägliche Ernährung integrieren.
  4. Faux Carbs sind einfach nur Gemüse mit einem geringen (= normalen) Kohlenhydratanteil, der in jedem Nährwertrechner nachgeschlagen werden kann.
  5. Faux Carbs helfen bei der Umstellung, den eigentlichen Erfolg bringt aber die Gewöhnung an die neuen Geschmäcker, die nach ca. 6 Monaten “durchhalten” eintritt.

Weil es vor allem darum geht, die “leeren” Kohlenhydrate zu vermeiden, die in Pizza und Co., Süßigkeiten und Erfrischungsgetränken stecken, bietet die “echte Atkinsdiät” eine gute Vorlage für eine gesunde Ernährung:

Bei ihr geht es nicht darum, lange von sehr wenig Kohlenhydraten zu leben. Ganz im Gegenteil schreibt sie vor, den Anteil der guten Kohlenhydrate (inklusive Ballaststoffen) stufenweise so lange zu steigern, bis das Wohlfühlgewicht mühelos gehalten werden kann.

Diese Endstufe der Atkins-Diät entspricht damit ziemlich genau dem, was auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung als gesunde Ernährung empfiehlt. Wenn Atkins das Vermeiden schlechter Kohlenhydrate besonders betont, liegt das nur daran, dass er im Gegensatz zu einer öffentlichen Gesellschaft sehr viel deutlicher auf die üblichen Schwachpunkte des Weges zu einer wirklich gesunden Ernährung hinweisen darf.