Food-Trend Soft Health: So ernähren Sie sich ausgewogen und genussvoll

Food-Trend Soft Health: So ernähren Sie sich ausgewogen und genussvoll
Alexander Raths — Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Soft Health ist als Ernährungsform schon seit 2015 geprägt und hat seitdem zunehmend an Popularität gewonnen. Soft Health ist einer DER Ernährungstrends der aktuellen Zeit und verbindet Genuss mit Gesundheit und Nachhaltigkeit. Im Food Report von 2021 wurde Soft Health von Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler als der Food Trend des Jahres ausgerufen.

Was ist die Soft Health Ernährung?

Bei einer Ernährung nach dem Soft Health-Prinzip geht es nicht um Diäten, Kalorienzählen oder das Aufpeppen von Gerichten durch zusätzliche Aminosäuren oder Vitamine, wie es beim Functional Food-Trend der Fall ist. Es geht um natürliches, gesundes Essen ohne das Gefühl von Anstrengung oder Verzicht.

Soft Health bedeutet wörtlich übersetzt „sanfte Gesundheit“. Das Ziel dieser Ernährungsform ist es, den Körper mit guter Ernährung sanft auf dem Weg zu mehr Gesundheit zu unterstützen und dabei aus der gesamten Vielfalt an natürlichen Lebensmitteln zu schöpfen und nicht den Fokus auf einzelne Nährstoffe zu setzen.

Welche Kriterien sollten Nahrungsmittel bei der Soft Health-Ernährung erfüllen?

Soft Health fügt sich in den Trend des Health Foods ein, das aus einer Gegenbewegung zum Fast Food entstanden ist. Beim Essen nach dem Soft Health-Prinzip geht es darum, genussvoll, gesund und ausgewogen zu essen. Dafür sollten die Nahrungsmittel einige Kriterien erfüllen:

  • nachhaltig
  • naturbelassen
  • regional
  • saisonal

Im Fokus dieser Ernährungsform stehen Obst und Gemüse, die am besten aus heimischem Anbau stammen und zur jeweiligen Zeit ihrer Reife eingekauft und verarbeitet werden.

  • Aus ökologischen Gesichtspunkten ist Soft Health ein Weg, um klimafreundlicher und umweltschonender zu essen.
  • Auch aus ökonomischer Sicht macht Soft Health Sinn, da frische, regionale und saisonale Produkte häufig günstiger sind als importierte oder verarbeitete Lebensmittel.

Welche Lebensmittel gehören zum Ernährungstrend Soft Health?

Bei einer Ernährung nach dem Soft Health-Prinzip geht es nicht darum, in welchen Anteilen welche Mikro- und Makronährstoffe auf welche Kalorienmenge auf dem Teller sind. Durch den verantwortungsbewussten Verzehr von Fleisch kann die Soft Health Ernährungsform von Flexitariern angewendet werden, aber auch Vegetarier und Veganer können sich nach diesem Prinzip ernähren. Es geht vielmehr darum, gesunde Lebensmittel ganz natürlich in die eigene Ernährung zu integrieren. Dazu zählen:

Essen nach Farben mit dem Soft Health-Prinzip: Wie geht das?

Farben spielen eine wichtige Rolle bei der Soft Health-Ernährung, denn sie machen deutlich, dass es sich um gesundes Obst und Gemüse handelt:

  • Grüne Lebensmittel: Sie enthalten meist viel Chlorophyll, das laut Studien die Bildung roter und weißer Blutkörperchen fördert und auf diese Weise krankhaften Veränderungen der Zellen sowie Bluthochdruck vorbeugen kann. Brokkoli, Spinat, Grünkohl oder Salat sollten daher ein fester Bestandteil des Speiseplans sein.
  • Violette, blaue und rote Lebensmittel: Sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Anthocyane sind häufige Bestandteile von dunklen Obst- und Gemüsesorten. Diese sind dafür bekannt, die Abwehrkräfte zu stärken sowie den Blutdruck zu senken. Außerdem wirken sie entzündungshemmend. Je dunkler ein Lebensmittel ist, desto mehr wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe sind darin enthalten. Besonders in und unter der Schale sitzen viele wertvolle Nährstoffe, zum Beispiel in Auberginen, Pflaumen, roter Paprika, Äpfeln, Rote Bete oder Blaubeeren.
  • Gelbe und orangefarbene Lebensmittel: Die Farbe dieser Nahrungsmittel kommt durch Carotinoide. Sie sind gut für die Sehkraft und stärken das Immunsystem. Außerdem enthalten orangefarbene Lebensmittel häufig Vitamin C wie zum Beispiel Paprika, Sanddorn oder Orangen.
  • Weiße Lebensmittel: Zu den weißen Lebensmitteln gehören Milchprodukte wie Joghurt, der gesunde Milchsäurebakterien enthält. Diese wirken sich positiv auf die Darmgesundheit aus.
  • Braune Lebensmittel: Pilze, Zwiebeln oder Kartoffeln gehören ebenfalls auf den Speiseplan und enthalten Vitamine, die für verschiedene Körperfunktionen essenziell sind, entzündungshemmende Stoffe sowie Mineralstoffe, die die Knochen stärken.

Je bunter Ihr Teller ist, desto besser. Viele verschiedenfarbige Lebensmittel auf dem Teller zu haben, spricht für eine ausgewogene Ernährung, die Sie mit vielen essenziellen Nährstoffen versorgt.

Frisch kochen statt Nahrungsergänzungsmittel? Ja bitte!

Je bunter der Speiseplan aussieht und je natürlicher die Lebensmittel sind, desto besser. Im Sinne der Soft Health-Ernährung sollte auf verarbeitete Produkte weitestgehend verzichtet werden. Am leichtesten geht das, wenn Sie selber kochen. So wissen Sie immer, was in Ihrem Essen enthalten ist und bekommen ein ganz anderes Gefühl von Wertschätzung für Ihre Nahrung.

Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten oder Pulvern spielen bei der Soft Health-Ernährung keine Rolle. Vielmehr geht es darum, den Spaß am Kochen zu entdecken und zu erfahren, wie erfüllend es ist, gesunde Mahlzeiten mit frischen und saisonalen Lebensmitteln selber zuzubereiten.

Die Obst- und Gemüsekisten, die immer mehr Bio-Bauernhöfe anbieten, boomen und auch unter den Imbissen, Systemgastronomien und in der To Go-Branche werden gesunde Alternativen immer relevanter. Anbieter wie „Hello Fresh“ locken mit gesundem Essen, das in frischen, vorportionierten Zutaten mit einer Kochanleitung zum Selberkochen nach Hause geliefert wird.

Wie viele Menschen in Deutschland interessieren sich für regionale Produkte?

Immer mehr Verbraucher in Deutschland achten darauf, was sie einkaufen und essen. Doch wie viele Deutsche waren es in den vergangenen Jahren, die beim Einkaufen regionalen Produkten den Vorzug gaben?

  • 2017: 35,64 Mio.
  • 2018: 35,89 Mio.
  • 2019: 36,15 Mio.
  • 2020: 37,61 Mio.
  • 2021: 38,76 Mio.

    (Quelle: statista.de)

Wie erklärt sich das wachsende Bewusstsein für gesunde Ernährung?

Dass die Anzahl der Menschen, die regional einkaufen, im Jahr 2020 so stark angestiegen ist, lässt sich auf die Coronakrise zurückführen. Als die Restaurants monatelang geschlossen waren, haben mehr Leute das Kochen für sich entdeckt und zudem achtsamer eingekauft.

Geld, das sonst in Restaurants ausgegeben wurde, ist in Lebensmittel geflossen, die dann zuhause zubereitet wurden. Manch regionale Bauern, die das Liefern von Obst- und Gemüsekisten anbieten, geben durch diese Zeit eine Steigerung des Interesses an ihrem Angebot von mehr als 50 Prozent an.

Wie wirkt sich Soft Health auf die Gesundheit aus?

Die Ernährungsform Soft Health hat viele gesundheitliche Vorteile. Da sie keine Diäten oder den Fokus auf einzelne Nährstoffe vorsieht, gibt es kein Risiko eines Jojo-Effekts oder einer Überdosierung von Nährstoffen. Da diese Ernährungsform nicht mit strengen Regeln, Kalorien- oder Nährstoffzählen verbunden ist, lässt sie sich außerdem entspannt umsetzen. Es handelt sich um eine Umstellung der gesamten Ernährung hin zu einem bewussten Fokus auf Gesundheit und Nachhaltigkeit, was sich auch körperlich auswirkt.

Gewichtsverlust, ein verbessertes Wohlbefinden und bessere Haut können einige der Folgen sein. Auch ein zu hoher Blutdruck oder ein zu hoher Cholesterinspiegel lassen sich mit Soft Health vorbeugen. Außerdem schützt eine gesunde Ernährung die Zellen, stärkt das Immunsystem und kann sogar Krebs vorbeugen.

Fazit: Mit dem Ernährungstrend Soft Health die Ernährungsumstellung schaffen

Der Ernährungstrend Soft Health ist keine Diät, sondern ein Ernährungskonzept, das eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährungsweise mit regionalen, saisonalen, frischen und nährstoffreichen Lebensmitteln vorsieht. Dabei geht es nicht darum, auf Kalorien oder einzelne Nährstoffe zu achten, sondern die gesamte Ernährung hin zu einer bewussteren und nachhaltigeren Ernährungsweise hin umzustellen.

Mahlzeiten aus frischen Lebensmitteln selber zuzubereiten, buntes Obst und Gemüse auf den Teller zu bringen und mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, gesunden Ölen und Milchprodukten zu kombinieren, ist DER Food-Trend und setzt sich nicht nur im Privaten, sondern auch in der Gastronomie immer stärker durch.