Wunden: Diese Hausmittel sollten Sie vermeiden!

Wunden, Heilpflanzen, Kamille, Arnika, Johanniskraut, Ringelblume, Roter Sonnenhut, Haut, Gesundheit
FotoHelin - Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Ob die Heilung Ihrer Wunde Fortschritte macht, erkennen Sie an ihrer Farbe. Suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe, falls Ihre Wunde schwarz wird, sich schmierige, übelriechende Beläge bilden, starke Schmerzen auftreten oder Sie Fieber bekommen. Auch bei erschöpften Vitalstoffspeichern dauert es mindestens zwei bis vier Wochen, bis die Wundheilung von innen greift. Geben Sie Ihrem Körper ausreichend Zeit, seine geschädigten Hautzellen wieder zu regenerieren.

Meerwasser: Nicht so heilsam wie gedacht!

Ist Meerwasser wirklich gut für offene Wunden? Nein! Salzwasser hat keine desinfizierende Wirkung, wie lange Zeit behauptet. Ganz im Gegenteil: Meerwasser kann Ihnen bei einer offenen Wunde sogar schaden. Untersuchungen zeigten, dass beispielsweise die Wunden bei Tauchern wesentlich schlechter heilen. Das ist auch naheliegend, denn im Meerwasser tummeln sich unzählige Bakterien und andere Mikroorganismen, die wir mit dem bloßen Auge nicht erkennen können. Gelangen diese in Ihre Wunde, kann es zu einer Infektion kommen. Das verläuft manchmal gar nicht so glimpflich und der Urlaub könnte damit gelaufen sein.

Hinzu kommt: Mit einer offenen Wunde im Meerwasser zu baden, kann wirklich abscheulich brennen. Natürlich ist bekannt, dass das Baden im Toten Meer (oder im handelsüblichen Toten-Meer-Salz) Neurodermitis-Patienten gut tun kann, aber auch sie sollten niemals mit einer offenen Wunde baden gehen. Warten Sie lieber einen Tag länger, bis die Wunde geschlossen ist und sich im Heilungsprozess befindet. Oder benutzen Sie ein wasserdichtes Pflaster, das Sie nach dem Baden allerdings wieder gegen ein normales tauschen sollten. Dann können Sie ohne Sorgen baden.

Diese Hausmittel haben bei Wunden nichts zu suchen

  • Jod, Alkohol, Wasserstoffperoxid zum Reinigen und Desinfizieren von Kratzern und Schürfwunden: Diese Mittel töten zwar tatsächlich Bakterien ab, stören aber auch den Heilungsprozess, weil gesunde Zellen zerstört werden. Jod enthält zudem Farbstoffe und Schwermetalle, kann Allergien auslösen. Besser: Verletzungen mit kaltem Wasser auswaschen und mit einem sterilen Wundverband aus dem Erste-Hilfe-Kasten verbinden. Größere Wunden sollte ein Arzt versorgen. Wichtig: Ist Ihre Tetanus-Impfung noch aktuell?
  • Butter, Öl, Mehl bei Verbrennungen: Diese alten Hausmittel haben keinerlei positive Auswirkung, sie können im Gegenteil zu Entzündungen führen. Mehl verklebt mit der Wunde und schädigt die Haut. Besser: Halten Sie die verbrannte Stelle für maximal zehn Minuten unter kaltes Wasser, sofern es sich um kleinere Verletzungen an Armen oder Beinen handelt. Dann decken Sie die Wunde mit einem keimfreien modernen Wundverband ab. Keine Salbe auf die Wunde geben. Brandblasen keinesfalls öffnen. Sie wirken wie eine Art natürlicher Verband. Bei größeren Verbrennungen sollten Sie zum Arzt gehen beziehungsweise den Rettungsdienst rufen.

Wann ist der Arzt gefragt?

  • bei tiefen, stark blutenden oder stark verschmutzten Wunden
  • bei größeren, infizierten Wunden
  • bei Verletzungen am Kopf oder im Gesicht
  • bei Bisswunden, wenn kein Tetanus-Impfschutz mehr besteht
  • bei größeren Verbrennungen und Nekrosen
  • wenn Sie an Diabetes oder Durchblutungsstörungen leiden, sollten Sie auch mit kleineren Verletzungen zum Arzt gehen, um einer Chronifizierung der Wunde vorzubeugen