Raynaud-Syndrom – Die Weißfingerkrankheit

Raynaud-Syndrom, Weißfingerkrankheit
Petra Richli - Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über das Raynaud-Syndrom

Definition: Die Finger bzw. Zehen betreffende Gefäßerkrankung, die mit Durchblutungsstörungen einhergeht

Ursachen: Starke, plötzliche Verengung der Gefäße mit unterschiedlichen Auslösern, etwa kaltem Wasser, Stress etc.

Symptome: Durchblutungsstörungen, Farbverlust der betroffenen Körperstellen

Behandlung: Wärme und Entspannungsübungen, Naturheilverfahren, in schwereren Fällen Medikamentengabe oder Operationen

Vorbeugung: Schutz der Extremitäten vor Kälte, Sport, ausreichend Flüssigkeitsaufnahme

Kalte Finger oder Zehen, die sich taub anfühlen oder schmerzen, sind im Winter vielen Menschen ein Begriff. In manchen Fällen genügt der Griff in den Kühlschrank. Die Finger verfärben sich weißblau und werden kalt. Treten diese Symptome bei Ihnen häufiger auf, könnte es sich um einen Fall des Raynaud-Syndroms handeln. Wie sich diese Erkrankung äußert, was ihre Ursachen sind und wie man selbst vorsorgen kann, wird im Folgenden genauer erklärt.

Was ist das Raynaud-Syndrom?

Unter dem Raynaud-Syndrom versteht man eine Gefäßerkrankung, welche vor allem die Finger des menschlichen Körpers betrifft. Sie wurde nach ihrem Entdecker, dem französischen Arzt Maurice Raynaud, benannt, welcher 1862 erstmals die klassischen Symptome beschrieb. Die Krankheit trägt noch viele weitere Namen. Die bekanntesten darunter sind „Weißfingerkrankheit” oder „Morbus Raynaud”, jedoch ist auch der weniger schmeichelnde Begriff „Leichenfinger” eine Bezeichnung für das Syndrom.

Bei dem Raynaud-Syndrom kommt es zu attackenartigen Durchblutungsstörungen, welche neben den Fingern auch die Zehen oder die Nasenspitze betreffen können. Bei stillenden Frauen können in Ausnahmefällen auch die Brustwarzen betroffen sein. Die betroffenen Stellen werden blass und kalt, können sich taub anfühlen oder sogar schmerzen.

Trotz der unterschiedlichen Schweregrade ist das Raynaud-Syndrom in den meisten Fällen harmlos. In schweren Fällen, in denen das Gewebe längere Zeit schlecht durchblutet wird, kann es zu dauerhaften Gewebeschäden kommen. Schwerwiegende Erkrankungen, welche hinter diesen Symptomen stecken, können jedoch nie gänzlich ausgeschlossen werden.

Formen des Raynaud-Syndroms

Man unterscheidet zwei Arten der Weißfingerkrankheit:

  • Primäres Raynaud-Syndrom ohne bekannte Ursachen
  • Sekundäres Raynaud-Syndrom, infolge anderer Erkrankungen

Beim primären Raynaud-Syndrom sind die Ursachen für die Erkrankung unbekannt. Vor allem Frauen zwischen 20 und 40 Jahren erkranken an der primären Form der Weißfingerkrankheit.

Haben Sie’s gewusst?

 

Das primäre Raynaud-Syndrom tritt vor allem dann gehäuft auf, wenn viele Mitglieder der eigenen Familie davon betroffen sind.

Die zweite Form, das sekundäre Raynaud-Syndrom, tritt im Rahmen anderer Erkrankungen auf. Vor allem Verletzungen, Überdosierungen von Medikamenten oder Krankheiten wie eine Sklerodermie (eine vererbbare Bindegewebsverhärtung in der Haut) begünstigen das Auftreten dieser Form der Weißfingerkrankheit. Auch eine starke Beanspruchung der Finger, wie beispielsweise bei Pianisten, kann ein sekundäres Raynaud-Syndrom auslösen.

Wie gefährlich ist das Raynaud-Syndrom? 

Ein primäres Raynaud-Syndrom ist zwar störend und unangenehm, verläuft aber weitgehend harmlos und schränkt die Lebensqualität meist nur wenig ein. In der Regel bessern sich die Beschwerden im Laufe der Zeit.

Bei einem sekundären Raynaud-Syndrom kann der Leidensdruck deutlich höher sein und sich im Laufe der Zeit verstärken. Der Krankheitsverlauf ist aufgrund der unterschiedlichen Ursachen von Fall zu Fall verschieden. Bei einigen Patienten treten Komplikationen wie schlecht heilende Wunden oder andere Gewebeschäden auf, deren Behandlung kompliziert und langwierig sein kann. Da sich bei Gefäßschäden jedoch relativ schnell neue Gefäße bilden, ist eine Amputation, beispielsweise der betroffenen Finger, bei einem Raynaud-Syndrom nur selten notwendig.

Ursachen: Wie entsteht das Raynaud-Syndrom?

Die Weißfingerkrankheit wird allen Vermutungen nach durch starke und plötzliche Verengungen der Gefäße in Fingern verursacht. Betroffen sind nicht immer ausschließlich die Finger, da sich das Blut auch aus den Zehen und der Nasenspitze zurückziehen kann. Die Verengungen lösen sich meist nach einiger Zeit von selbst. Dieser Prozess wird als „Vasospasmus” bezeichnet und kann von einigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden andauern.

Die Gefäßkrämpfe werden durch Störungen der Blutgefäße oder eine gestörte Nervenaktivität verursacht. Ebenso können Störungen im Hormonhaushalt eine Rolle spielen. Unklar bleibt jedoch weiterhin, wie all diese Faktoren genau zusammenspielen.

Weitere mögliche Auslöser des Raynaud-Syndroms sind:

  • kaltes Wasser,
  • kalte Gegenstände (z. B. ein Lenkrad, gekühlte Flaschen etc.),
  • nasskalte Luft,
  • Stresssituationen oder
  • emotionale Erregung.

Obwohl die primäre Weißfingerkrankheit deutlich häufiger auftritt als die sekundäre Form, sind die Ursachen für das primäre Raynaud-Syndrom bislang noch weitgehend unbekannt. Betroffen sind insbesondere junge Frauen. Im Laufe des Lebens werden die Attacken meist zunehmend seltener und schwächer.

Dem sekundären Raynaud-Syndrom können eine Vielzahl von verschiedenen Erkrankungen zu Grunde liegen, wodurch es zum Ausbruch der Weißfingerkrankheit kommen kann.

Zu diesen gehören unter anderem:

  • rheumatologische Erkrankungen
  • Erkrankungen der Nerven
  • Gefäßerkrankungen
  • Krebserkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Thrombosen
  • Migräne
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Infektionen

Bei Autoimmunerkrankungen lassen sich im Blut häufig sogenannte Kälte-Agglutinine nachweisen. Damit werden Antikörper beschrieben, die bei Kälte verklumpen und eine Gefäßverengung fördern. Auch die Auslösung durch das weitverbreitete Karpaltunnelsyndrom, bei welchem bestimmte Nerven des Handgelenks einklemmt werden, ist durchaus möglich.

Hinweis

 

Es gilt folgende Faustregel: Treten die Symptome der Erkrankung an beiden Händen auf, so handelt es sich meist um die harmlose primäre Form des Raynaud-Syndroms. Ist dagegen nur eine Ihrer Hände betroffen, könnten die oben aufgelisteten Störungen dahinterstecken.

Risikofaktoren für die Weißfingerkrankheit

Obwohl die Ursachen für die Erkrankung an der primären Form der Weißfingerkrankheit unklar sind, gibt es viele Faktoren, welche die Entstehung von Leichenfingern fördern.

Zu den Risikofaktoren für das Raynaud-Syndrom zählen z. B.:

  • Rauchen
  • Medikamente (z. B. Empfängnisverhütungsmittel, Betablocker)
  • Drogen (z. B. Kokain, Desingerdrogen)
  • häufiger Kontakt mit Chemikalien
  • häufiger Kontakt mit vibrierenden Maschinen (z. B. Presslufthammer)
  • Schwangerschaften
  • Stress
  • Kälte

Vor allem die Faktoren Stress und Kälte begünstigen den Ausbruch der Weißfingerkrankheit. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße an der Peripherie des Körpers, also den Händen oder den Füßen. Das Blut zieht sich ins Körperinnere zurück, um die Wärmeverluste möglichst gering zu halten und ein Erfrieren zu verhindern. Beim Morbus Raynaud schießt dieser körpereigene Schutz-Mechanismus jedoch über das Ziel hinaus. Es kommt zu Durchblutungsstörungen und Farbveränderungen der Finger.

Sind sie häufig Stress ausgesetzt, stellen sich die Blutgefäße ebenfalls enger, um dem Blutdruck zu erhöhen. Dieser wird der für die Bewältigung der Situation benötigt.

Achtung

 

Wenn Sie im Stress zur Zigarette greifen, verstärken Sie den Effekt, denn Nikotin verengt die Blutgefäße zusätzlich und erhöht den Blutdruck. Deshalb gilt Rauchen, wie in vielen Situationen, als einer der Hauptrisikofaktoren für das Raynaud-Syndrom.

Symptome: Wie äußert sich das Raynaud-Syndrom?

Die ersten Symptome der Weißfingerkrankheit treten typischerweise im Alter zwischen 14 und 40 Jahren auf, bei Männern eher erst in den späteren Jahren. Die Finger werden bei einem Anfall zunächst für Minuten bis hin zu Stunden fast blutleer. Durch die herabgesetzte Sauerstoff-Konzentration im Blut kommt es zu der blau-violetten oder weiß-blauen Verfärbung der Haut. Es stellt sich ein Taubheitsgefühl ein.

Die Symptomatik verläuft in drei Phasen, die wegen der unterschiedlichen Färbung der Haut auch „Trikolore-Phänomen” genannt werden:

  1. Durchblutungsstörungen: Durch diese wird eine plötzliche Blässe des befallenen Gewebes ausgelöst.
  2. Blaufärbung: In der zweiten Phase färben sich die Finger und/oder Zehen blau.
  3. Verstärkte Durchblutung: In der letzten Phase gehen mit der verstärkten Durchblutung Hautrötungen sowie Kribbeln und Klopfen in den betroffenen Körperteilen einher.
Trikolore-Phänomen erklärt

Ist der Krampf vorbei, kehrt die Farbe zurück. Zunächst als bläulicher Schimmer, dann als intensive rote Färbung. Die Finger können dabei anschwellen, da der Körper nach dem Krampfanfall versucht, besonders viel Blut in die Finger zu pumpen. Selten verursacht das Raynaud-Syndrom wirkliche Schmerzen. Meistens bleibt es bei dem (unangenehmen) Kribbeln, welches in der dritten Phase der Symptomatik auftritt.

Haben Sie’s gewusst?

 

Interessanterweise sind die Daumen fast nie an den Krampfanfällen und den damit einhergehenden Verfärbungen beteiligt.

In den meisten Fällen ist das Raynaud-Syndrom als harmlos zu erachten. Die Finger sind kalt und ein Taubheitsgefühl der betroffenen Regionen stellt sich ein. Nach Ende des Anfalls normalisiert sich das Empfinden der betroffenen Körperteile wieder und die Hände sehen auch wieder normal, also so wie vorher, aus. Kommt es allerdings häufig zu heftigen Krampfanfällen, kann dies die Finger sehr wohl gefährden. In besonders schweren Fällen können dadurch sogar Gewebebereiche absterben.

Diagnose: Wie wird das Raynaud-Syndrom diagnostiziert?

Der erste Ansprechpartner bei einem Verdacht auf die Weißfingerkrankheit ist der Hausarzt. In der Regel reicht eine ausführliche Beschreibung der Symptome schon aus, um die Diagnose „Raynaud-Syndrom” zu stellen. Das ärztliche Gespräch liefert wichtige Hinweise auf Art und Ursache der Krankheit.

Mit einer Reihe von Testungen, wird der anfängliche Verdacht auf das Raynaud-Syndrom bestätigt:

  • Faustschlussprobe

Dabei handelt es sich um einen Test, den der Arzt sofort durchführen kann. Er umschließt bei diesem Test das Handgelenk und lässt den Patienten die Faust ein paar Mal schließen und wieder öffnen. Liegt ein Raynaud-Syndrom vor, werden die Finger in der Regel blass.

  • Allen-Test

Er dient der Untersuchung der Arterien, die Blut in die Hand leiten. Der Arzt drückt nacheinander eine der beiden Arterien ab und überprüft, ob die jeweils offene Arterie die Hand ausreichend mit Blut versorgt. Wird die Hand während der Kompression blass, so ist die nicht komprimierte Arterie vermutlich verschlossen.

  • Kälteprovokationstest

Durch diesen wird festgesellt, ob Kälte der Auslöser einer Attacke sein kann. Dazu werden die Hände für ein paar Minuten in Eiswasser getaucht. Diese Untersuchung ist jedoch umstritten, da sich die Attacken so nicht zuverlässig auslösen lassen.

Wichtig bei einem Verdacht auf ein Raynaud-Syndrom ist zudem die Inspektion der Hände. Dabei achtet der Arzt vor allem auf Wunden und Gewebeschäden. Auch Veränderungen an den Nägeln können auf die Weißfingerkrankheit hindeuten.

Ist der Verdacht eines Raynaud-Syndroms bestätigt, so gilt es, herauszufinden, ob es sich um die primäre oder die sekundäre Form der Krankheit handelt.

Diagnose eines primären Raynaud-Syndroms

Bei einem primären Raynaud-Syndrom sind beide Hände symmetrisch von den Symptomen betroffen.

  • Die Attacken erfolgen vor allem bei Kälte oder Stress.
  • Oftmals liegen auch leichte Gewebeschäden vor.
  • Die Symptome treten bereits über zwei Jahre auf, ohne das Vorliegen weiterer zugrundeliegender Erkrankungen.

Für eine primäre Form des Raynaud-Syndroms spricht außerdem, wenn die Betroffenen weiblich und relativ jung sind. Auch das zusätzliche Leiden an einer Migräne im Zusammenhang mit dem Auftreten des Syndroms spricht für das primäre Raynaud-Syndrom.

Diagnose eines sekundären Raynaud-Syndroms

Ist hingegen nur eine Hände betroffen, so spricht das für das Vorliegen des sekundären Raynaud-Syndroms. Bei dieser Form ist das umliegende Gewebe oft stark beschädigt.

Treten die Beschwerden bei Männern auf, die über 30 Jahre alt sind, spricht das ebenfalls für ein sekundäres Raynaud-Syndrom. Das Vorliegen bestimmter Grunderkrankungen, beispielsweise eine Nierenentzündung oder Knochenschmerzen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente oder der Konsum von Drogen, verstärken den Verdacht auf ein sekundäres Raynaud-Syndrom.

Diagnose des Raynaud-Syndroms

Zur endgültigen Abklärung gibt es eine Reihe weiter Untersuchungen:

  • Kapillarmikroskopie

Im Rahmen einer Kapillarmikroskopie untersucht der Arzt die Kapillaren, die kleinsten Gefäße der Hände. Damit lässt sich beispielsweise eine Sklerodermie als Ursache eines sekundären Raynaud-Syndroms feststellen oder ausschließen.

  • Blutuntersuchungen

Bluttests können viele Erkrankungen aufdecken, die ein sekundäres Raynaud-Syndrom zur Folge haben.  Thrombozyten und Entzündungsparameter sind die wichtigsten zu erhebenden Werte. Zusätzlich werden gewisse Antikörper bestimmt, welche auf eine Autoimmunerkrankung hindeuten. Auch diese können ein sekundäres Raynaud-Syndrom hervorrufen.

  • Bildgebende Verfahren

Bei den verschiedenen bildgebenden Verfahren erbringt der Arzt den Nachweis von Gefäßkrämpfen und Verengungen. Auch andere Gefäßveränderungen können durch diese Verfahren erkannt werden.

Behandlung: Wie wird das Raynaud-Syndrom therapiert?

Eine Behandlung oder eine Therapie ist bei der primären Form der Weißfingerkrankheit oft nicht nötig. Die damit einhergehenden, leichten Symptome sind meist mit Wärme und Entspannungsübungen gut unter Kontrolle zu bringen. Entscheidend ist es, den Auslösern der Attacken, also vor allem Stress und Kälte, aus dem Weg zu gehen. Auch das Vermeiden von zu kalten Getränken und Nahrungsmitteln kann dazu beitragen, dass die Attacken seltener auftreten.

Bei einem sekundären Raynaud-Syndrom wird der Arzt zuerst einmal die Grunderkrankung behandeln.

Tipp

 

Sind Sie jedoch durch die Symptome des Raynaud-Syndrom in Ihrem täglichen Leben stark eingeschränkt, so fragen Sie Ihren Arzt am besten nach einer Nitroglycerinsalbe. Diese wirkt gefäßerweiternd und kann die Symptome dadurch lindern.

In besonders schweren Fällen kann als Therapie auch eine Medikamentengabe in Betracht gezogen werden. Fruchtet auch diese nicht, so bleibt als letzte Möglichkeit die Durchtrennung des Sympathikus-Nervs. Da diese Operation Nebenwirkungen hat und nicht ohne Risiken ist, versucht man üblicherweise, diesen Schritt zu vermeiden. Generell ist auch eine homöopathische Behandlung des Raynaud-Syndroms möglich und erfolgversprechend.

Wie das Raynaud-Syndrom behandelt wird

Diese Naturheilverfahren regen die Durchblutung der Finger an:

  • Akupunktur
  • Neuraltherapie
  • Biofeedback
  • Ozontherapie bzw. Sauerstofftherapien
  • Krankengymnastik

Ein spezielles Verfahren, das sich vor allem bei sehr schmerzhaften Raynaud-Beschwerden bewährt hat, ist die therapeutische Lokalanästhesie. Dabei erhalten die Patienten in regelmäßigen Abständen Injektionen von lokal wirksamen Schmerzmitteln. Diese hemmen die Nervenaktivität und reduzieren die Krampfneigung. Auch mit einer Reihe von Vitalstoffen können Sie die Durchblutung in den Fingern fördern.

Vorbeugung: Wie kann man das Raynaud Syndrom verhindern?

Viele Ärzte empfehlen Raynaud-Patienten als Faustregel, starke Temperaturwechsel zu meiden und im Winter Hand- und Fußwärmer zu benutzen. Weiters gibt es einige Möglichkeiten, die Anfallfrequenz und -stärke als Patient selbst zu lindern.

Was Sie selbst tun können:

  • Mit dem Rauchen aufhören

Nikotin verstärkt das Zusammenziehen der Arterien. Um die Gefäße nicht noch mehr zu verengen, sollte daher aufs Rauchen am besten komplett verzichtet werden.

  • Absetzen von Nasensprays

Setzen Sie Nasensprays und -tropfen ab, welche gefäßverengend wirken.

  • Kälteschutz

Achten Sie vor allem darauf, dass Ihr Kopf, Rumpf, Arme und Beine gut vor Kälte geschützt sind. Ziehen Sie immer Handschuhe an und setzen sich eine Mütze auf, wenn es kalt ist. Kaufen Sie sich Pulswärmer und ziehen Sie sich dicke Socken an.

  • Entspannungsübungen

Treten die Symptome vor allem in Stressphasen auf, helfen Ihnen Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung.

  • Sport betreiben

Sport zu machen wirkt gefäßstärkend und -erweiternd. Das Blut fließt schneller und besser in die kleinen Gefäße. Ist regelmäßige sportliche Betätigung keine Option für Sie, empfiehlt es sich, zumindest viel an der frischen Luft spazieren zu gehen.

  • Viel Flüssigkeit zu sich nehmen

Trinken Sie (auch während eines Anfalls) viel Flüssigkeit. Das erhöht die Fließfähigkeit des Blutes.

  • Ernährungsumstellung

Als günstig hat sich für Betroffene vor allem eine sehr basenreiche Ernährung erwiesen.

Was tun bei einer Raynaud-Attacke?

Wenn trotz der vorbeugenden Maßnahmen ein Anfall droht,waschen Sie Ihre Hände mit warmem Wasser. Außerdem empfiehlt es sich, die Hände zu bewegen und zu massieren, sodass sich die Gefäße schnell wieder weiten. Manchmal hilft es auch, wenn Sie Ihre Hände unter die Achseln stecken, um sie dort aufzuwärmen.

Eine Raynaud-Attacke klingt meist nach maximal einer halben Stunde von selbst wieder ab. Sollte sich die Gefäßverengung jedoch einmal nicht lösen, helfen oft Bettruhe und Wärme.

Fazit zum Raynaud-Syndrom

Das Raynaud-Syndrom ist zwar unangenehm, in den meisten Fällen aber harmlos. Sie sollten Ihrem Hausarzt dennoch davon berichten, auch wenn keine größeren Beschwerden vorliegen. Nur er kann endgültig entscheiden, ob es sich um das eher harmlose primäre Raynaud-Syndrom handelt oder ob sich dahinter andere schwerwiegende Störungen verbergen.

Wichtig bei Patienten mit Raynaud-Syndrom sind der erhöhte Kälteschutz der Extremitäten und das Erkennen und Vermeiden von Risikofaktoren. Der Verzicht auf Nikotin und das Erlernen von Entspannungsübungen können dabei helfen, die Anfallsstärke und -häufigkeit des Raynaud-Syndroms zu vermindern.