C-reaktives Protein: So bekämpfen Sie den Herzkiller

CRP, Protein
Sviatlana — Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Wir wissen heute, dass eine Entzündung im Inneren der Arterien der Auslöser vieler Herzinfarkte ist. Diese Entzündung zieht Abwehrzellen an, die sich an der betroffenen Stelle ablagern.

Sie führen dazu, dass sich ein Pfropfen bildet, der irgendwann abreißt.

Blutgerinnsel - Thrombose, CRP, C-reaktives Protein
Eine Entzündung kann zu einem Blutgerinnsel und sogar zu einem Herzinfarkt führen. Das C-reaktive Protein ist ein Anzeichen für diesen gefährlichen Zustand.Sebastian Kaulitzki - Fotolia

Es kommt zu einem Blutgerinnsel, das durch die Arterien zum Herzen wandert und hier zum Infarkt führt. Ein Marker im Blut für eine solche Entzündung ist das C-reaktive Protein (CRP). Dieses ist ein Eiweißstoff, der in der Leber gebildet wird.

Ist er vorhanden, dann zeigt er deutlich an, dass in Ihrem Körper etwas nicht stimmt.

Was bedeutet es einen erhöhten CRP-Wert zu haben?

Wir wissen aus vielen Studien, dass ein erhöhter CRP-Wert signalisiert, dass dem Herz Gefahr droht. Darüber hinaus weist er auch auf ein hohes Diabetes- und Alzheimer-Risiko hin. Leider ist der Wert noch nicht so etabliert in der Medizin wie zum Beispiel Cholesterin.

Was die Wissenschaft dazu sagt

Es gibt keine großen “Studien zu diesem Thema. Erst jetzt startet an der Sporthochschule Köln eine Untersuchung.

5.000 Mitarbeiter der Ford-Werke nehmen an dieser Studie teil, bei der über 10 Jahre hinweg der CRP-Wert und seine Auswirkungen auf die Gesundheit gemessen wird.

Sie können also jetzt noch 10 Jahre warten, um dann aber wissenschaftlich bestätigt zu bekommen, dass Entzündungsprozesse in den Gefäßen für eine Verengung der Arterien, die so genannte Arteriosklerose sorgen.

Diese Verengung, das hätten Sie dann schwarz auf weiß, verursacht bei vielen Menschen den Herzinfarkt oder den Schlaganfall.

Herzinfarkt, Schlaganfall, CRP-Werte, C-reaktives Protein
Eine Verengerung in Arterien verursacht bei vielen den Herzinfarkt oder den Schlaganfall. Entzündungsprocesse, die durch hohe CRP-Werte nachgewiesen werden können, sollen auf die Gefahr hindeuten.Adobe Stock - Eisenhans

Ich rate Ihnen, hier nicht auf Goethe zu hören. Sie müssen nicht alles schwarz auf weiß besitzen”. Manchmal zählt die praktische medizinische Erfahrung – und die stuft heute schon das Vorhandensein von CRP deutlich als Risikofaktor für Ihr Herz ein. Also lassen Sie den Wert messen.

Lassen Sie Ihren hs-CRP-Wert bestimmen

Wichtig ist, dass Ihr Arzt nicht einfach nur das CRP untersucht, sondern das so genannte “hs-CRP” steht für “high-sensitivity”, dieser Wert ist aussagekräftiger.

Tests auf hs-CRP sind 20-mal empfindlicher als “normale” Tests auf CRP. Sie erfahren viel früher von einer drohenden Gefahr für Ihr Herz.

CRP-Werte: wann Sie sich Sorgen machen sollen

  • Ein hs-CRP-Wert von unter 1 mg/dl Blut ist ganz normal. Das heißt, dass das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, sehr gering ist.
  • Mittleres Risiko liegt vor, wenn der Wert zwischen 1 und 2,8 mg/dl Blut liegt.
  • Sollte Ihr Wert 2,9 mg/dl oder höher sein, sollten Sie unbedingt Maßnahmen ergreifen, um ihn zu senken und so Ihr Herz zu schützen.

7 goldene Tipps um das CRP zu senken

Solange Sie noch auf die Ergebnisse der Studie warten, können Sie schon für die normalen CPR-Werte sorgen.

Tipp 1: Vermeiden Sie Übergewicht

Studien zeigen, dass ein hohes Risiko für den Herzinfarkt von Fettansammlungen in der Bauchregion ausgeht. Bei Männern steigt das Herzinfarktrisiko ab einem Bauchumfang von 94 Zentimetern, bei Frauen bereits ab 80 Zentimetern.

Tipp 2: Jede Zigarette kostet Lebenszeit

Verzichten Sie auf das Rauchen. Durch das Rauchen riskieren Sie nicht nur Lungenkrebs. Tabak vergiftet das Herz und schädigt das Herz-Kreislauf-System. Es bilden sich gefährliche Ablagerungen in den Arterien, die zu einer Herzschwäche oder zu einem Herzinfarkt führen können. Jede Zigarette verkürzt das Leben um 25 bis 30 Minuten.

Tipp 3: Bauen Sie Stress ab

Belastenden Situationen können Sie nicht ausweichen. Wichtig ist aber, wie Sie damit umgehen. Kleine Pausen zwischendurch geben neue Kraft. Sport und Bewegung bauen Stresshormone in Ihrem Körper ab.

Tipp 4: Soziale Kontakte streicheln Herz und Seele

Die Unterstützung durch Freunde und die Familie in belastenden Situationen tut nicht nur Ihrer Seele gut, sondern wirkt sich auch positiv auf Ihr Herz aus. In Sportvereinen oder durch ein Ehrenamt finden Sie schnell Anschluss.

Tipp 5: Bringen Sie Bewegung in Ihren Alltag

Lassen Sie das Auto öfter stehen und gehen Sie möglichst viel zu Fuß. Vergessen Sie Lift und Rolltreppen – steigen Sie lieber Treppen. Gehen Sie öfter mal in der Stadt bummeln.

Tipp 6: Gesunde Ernährung für ein gesundes Herz

Eine gesunde Ernährung hält Ihr Herz in Form. Ideal ist die Mittelmeerküche, die nicht nur gesund ist, sondern auch gut schmeckt. Setzen Sie viel frisches Obst, Gemüse, Salat, Vollkornprodukte und Fisch auf Ihren Speiseplan. Salzen Sie nur sparsam, und würzen Sie lieber mit frischen Kräutern. Greifen Sie zu gesunden Ölen wie Raps- und Olivenöl.

Tipp 7: Kennen Sie Ihre Blutdruckwerte?

Erhöhte Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte können Ihre Blutgefäße massiv schädigen. Lassen Sie Ihre Werte regelmäßig messen. So können Sie mit Ihrem Arzt negative Veränderungen frühzeitig erkennen und gegensteuern.

Walken oder Joggen? Was schützt Ihr Herz besser?

Moderater Ausdauersport vermindert nachweislich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch was bietet den effektivsten Schutz?

Joggen, Wandern, CRP, CRP-Werte, C-reaktives Protein
Was schützt Ihr Herz und reguliert Ihre CRP-Werte besser: Joggen oder Wandern?shock - Fotolia

Das gute alte Wandern, das man heute Walken nennt oder zügiges Laufen, was neudeutsch Joggen heißt?

Was sagen uns die Daten von Joggern und Walkern?

Dieser Frage ist nun ein US-amerikanisches Forscher-Team nachgegangen. Die Wissenschaftler werteten dazu die Daten, die in Studien mit rund 33.000 Joggern (National Runners Health Study) und ca. 16.000 Walkern (National Walkers Health Study) erhoben worden waren, aus.

Um den unterschiedlichen Energiebedarf bei beiden Sportarten zu ermitteln, errechneten die Forscher aus den gelaufenen Strecken und der Bewegungsintensität die so genannten “metabolischen Äquivalente”.

Diese Größe gibt den Stoffwechselumsatz im Vergleich zum Ruheumsatz an. Außerdem ermittelten die Wissenschaftler den Bezug der beiden Laufsportarten zu Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterinspiegel, Diabetes und koronaren Herzkrankheiten (KHK).

Während des Beobachtungszeitraums von 6 Jahren wurde bei 3874 der Probanden ein Bluthochdruck, bei 6637 ein zu hoher Cholesterinspiegel, in 647 Fällen ein Diabetes und bei 530 der Studienteilnehmer eine KHK diagnostiziert.

Das Ergebnis der Studie zeigte jedoch, dass mit steigender körperlicher Aktivität das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt.

Dabei ist es ziemlich egal, ob man joggt oder walkt. Die entscheidende Größe für den schützenden Effekt scheint vielmehr der Energieverbrauch zu sein.

Je intensiver Sie sich bewegen, desto mehr Energie verbrauchen Sie – ob Sie das beim Laufen oder zügigen Gehen tun, macht keinen Unterschied.

Quälen Sie sich also nicht aus gesundheitlichen Gründen zum Joggen, wenn Sie lieber Walken. Wählen Sie einfach die Bewegungsform, die Ihnen am meisten Spass macht. Ihr Herz dankt es Ihnen in jedem Fall.