Hilft Silizium wirklich bei Osteoporose?

Silizium
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Inhaltsverzeichnis

Osteoporose wird auch Knochenschwund genannt. Diese Krankheit betrifft vorwiegend ältere Menschen und darunter mehr Frauen als Männer. Osteoporose entsteht dann, wenn der Körper Knochenmasse abbaut. Die Knochen können dann leichter brechen. Das Mineral Silizium (Silicium) gilt als Mittel bei Osteoporose, das zur Erhöhung der Knochendichte eingenommen werden kann und so Knochenbrüchen vorbeugt. 

Kann man mit Silizium vor Osteoporose schützen?

Knochen bestehen zu einem großen Teil aus Kalzium-Verbindungen. Um Kalzium in das Knochengewebe einzubauen und die Knochen zu stabilisieren, braucht der Körper Silizium, denn dieser Mineralstoff beschleunigt den Kalziumeinbau.

Studien haben ergeben, dass immer dann, wenn der Knochenaufbau im Körper stattfindet, auch eine hohe Siliziumkonzentration nachgewiesen werden kann. Ohne Silizium ist also kein gesunder Aufbau starker Knochen möglich. 

Es gibt Indizien, dass mit der regelmäßigen Zufuhr von Silizium Osteoporose vorgebeugt werden kann bzw. bei bestehender Osteoporose können die Symptome durch die Gabe von Silizium verbessert werden und die Knochen bekommen wieder mehr Stabilität – so zumindest die Theorie.

Die Studienlage zum Zusammenhang zwischen Silizium und Osteoporose ist allerdings noch dünn und es gibt wenig belastbare Daten, aus denen sich klare Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Die Indizien für einen Zusammenhang sind jedoch da und in Absprache mit dem Arzt lässt sich bei den ersten Anzeichen für Osteoporose möglicherweise auch eine entsprechende Silizium-Therapie durchführen.

Was ist Silizium genau?

Silizium ist ein Mineral und zählt zu den nicht-essenziellen Spurenelementen, da es dem Körper nicht über die Nahrung zugeführt werden muss. Von Natur aus sind im Körper pro Kilogramm Körpergewicht 20 mg Silizium im Bindegewebe, der Haut, den Haaren, im Zahnschmelz sowie in den Knochen gespeichert. 

Allerdings nimmt dieses mit den Jahren ab, weshalb ab einem bestimmten Alter sowohl eine siliziumreiche Ernährung als auch die Einnahme von Silizium-Präparaten sinnvoll sein kann, um die Knochengesundheit zu erhalten und den Körper beim Einbau von Kalzium in die Knochen zu unterstützen. 

Wie wirkt Silizium im Körper und bei Osteoporose?

Silizium, auch als Kieselsäure bekannt, hat verschiedene Aufgaben:

  • Die Festigkeit des Bindegewebes wird erhöht, was vor Cellulite schützt
  • Sehnen und Bänder werden stabilisiert
  • Es schützt vor Arteriosklerose
  • Es beschleunigt die Wundheilung
  • Es sorgt für harte Knorpel
  • Es erhöht die Kalziumeinlagerung in den Knochen

Insbesondere der letzte Punkt macht deutlich, dass die Einnahme von Silicium bei Osteoporose helfen kann.

Wie kann Silizium eingenommen werden?

Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von 28 mg Silizium (bzw. löslichem Siliziumdioxid) pro Tag über drei Monate schon zu einer signifikanten Steigerung der Knochenmasse beitragen kann. Erhältlich ist Silizium in Form von Kapseln oder Tropfen. 

Doch nicht nur die Einnahme von Silizium-Präparaten kann helfen, sondern insbesondere die Kombination mit Kalzium sowie Vitamin D3 und Vitamin K2 sorgt für die Stabilisierung der Knochenmasse. Somit sollte auf eine ausreichende Versorgung mit all diesen Nährstoffen geachtet und Silizium nicht isoliert betrachtet werden.

Wer sich ausgewogen ernährt, nimmt darüber schon täglich ausreichend Silizium zu sich. Enthalten ist das Spurenelement vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln, tierische Lebensmittel enthalten keine oder nur sehr geringe Dosen Silizium. Gute Siliziumquellen sind:

  • Hirse
  • Kartoffeln
  • Hafer
  • Erbsen
  • Paprika
  • Spinat
  • Erdbeeren
  • Bananen
  • Weintrauben

Als gute Siliziumquelle besonders hervorzuheben, ist Vollkorngetreide, da sich das Silizium in den äußern Kornschichten finden lässt. Hafer liegt mit einem Siliziumgehalt von 400 mg pro 100 g an der Spitze, Kartoffeln hingegen enthalten nur um die 60 mg pro 100 g. Erdnüsse kommen auf 50 mg und Bananen auf 8 mg. 

Im Rahmen einer gesunden Ernährung werden üblicherweise rund 25 mg Silizium pro Tag aufgenommen, was ausreichend ist. Wer allerdings wenig Obst, Gemüse und Vollkornprodukte isst und stattdessen viele tierische Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Milch und Käse zu sich nimmt, könnte an einem Siliziummangel leiden.

Tipp

Auch Mineralwasser enthält Silizium. Viel trinken ist also auch gut für die Knochen!

Vollkorngetreide ist eine gute Siliziumquelle und sollte Teil einer gesunden Ernährung sein. © nehopelon | Adobe Stock

Hilft Silizium zur Vorbeugung von Osteoporose?

Silizium präventiv einzunehmen, um Osteoporose vorzubeugen, kann nach Rücksprache mit einem Arzt sinnvoll sein – bei einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung ist es aber in der Regel nicht nötig, da Silizium durch bestimmte Lebensmittel dem Körper ausreichend zugeführt wird.

Frauen in den Wechseljahren kann eine regelmäßige Silizium-Einnahme helfen, wenn sie Beschwerden rund um die Knochen haben. Denn während der Menopause nimmt der Östrogengehalt im Körper ab, was die Knochen brüchiger macht. Schließlich hat Östrogen eine knochenschützende Funktion. 

Bis zu vier Prozent an Knochenmasse büßen Frauen in den Wechseljahren jährlich ein. Mit dem 70. Lebensjahr kann das bis zu 40 Prozent weniger Knochenmasse bedeuten, wodurch die Knochen deutlich anfälliger für Brüche sind. 

Tipp

Falls Sie Silizium-Präparate zur Vorbeugung von Osteoporose einnehmen wollen, besprechen Sie dies mit einem Arzt. Schließlich kann eine Überdosierung zu Nieren- und Harnsteinen führen. Ihre persönliche Dosis ist von Ihrem Alter, Ihrer Knochendichte, Ihrem Körpergewicht und Ihrer Körpergröße abhängig, weshalb Sie nicht einfach hochdosierte Silizium-Präparate auf eigene Faust einnehmen sollten. Insbesondere durch Ihre Ernährung nehmen Sie eh schon täglich Silizium zu sich.

Wie kann man Osteoporose noch vorbeugen?

Osteoporose lässt sich insbesondere durch den eigenen Lebenswandel vorbeugen. Schließlich gibt es zahlreiche Risikofaktoren, die das Risiko für Knochenschwund erhöhen, wie ein erhöhter Alkoholkonsum, Untergewicht oder Bewegungsmangel. Gesund zu leben ist die wichtigste Prävention für viele Krankheiten – auch für Osteoporose. Dazu zählt:

  • Viel Bewegung: Durch eine gute Mobilität sinkt das Sturzrisiko
  • Sport: Es ist belegt, dass Sport die Zunahme der Knochenmasse positiv beeinflusst und die Knochen festigt. Insbesondere Ausdauersport wie Joggen oder Nordic Walking haben dabei einen besonderen Effekt auf die Knochengesundheit und sind effizienter als Schwimmen oder Radfahren. 
  • Ernährung: Kalzium und Vitamin D sollten in der Ernährung ausreichend vorkommen, um den Aufbau starker Knochen zu unterstützen. Siliziumhaltige Lebensmittel sind insbesondere Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, mit denen Sie Ihre Knochengesundheit auch ohne Nahrungsergänzungsmittel unterstützen können.
  • Verzicht auf Alkohol und Zigaretten
  • Normalgewicht

Tipp

Wird eine beginnende Osteoporose bei Ihnen festgestellt, sollten Sie mit Gleichgewichtstraining beginnen, um Stürzen vorzubeugen.

Wie merken Sie, dass Sie unter Osteoporose leiden?

Häufig verläuft die Krankheit in einem frühen Stadium unbemerkt. Es können sogar ein Wirbel- oder Rippenbruch erfolgen, ohne dass es bemerkt wird. Oft entstehen daraus aber Schmerzen, wenn Wirbel falsch zusammenwachsen oder die Wirbelsäule durch den Bruch falsch belastet wird. Erst wenn es zu Schmerzen oder Stürzen kommt, erfolgt dann auch häufig die Diagnose. Je früher Osteoporose erkannt wird, desto besser ist eine Behandlung bzw. Therapie möglich. Schließlich führt jeder Knochenbruch zu Komplikationen und kann die Lebensqualität auch langfristig verschlechtern. Vorsorge ist daher essenziell und regelmäßige Untersuchungen sind wichtig.

Menschen ab 50 Jahren sollten sich auf Osteoporose untersuchen lassen, wenn einer dieser Faktoren vorliegt: 

  • Ohne einen Sturz oder Schlag sind Knochen gebrochen.
  • Sie leiden unter einer Krankheit, die sich auf die Knochendichte auswirken kann, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis, Lupus, Schilddrüsenerkrankungen, Hormonstörungen uvm.
  • Es sind Risikofaktoren für Osteoporose und Knochenbrüche vorhanden wie Knochenschwund bei den Eltern, Sturzneigung, wenig Bewegung oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten, wie zum Beispiel Kortisonpräparaten, die sich auf die Beschaffenheit der Knochenmasse auswirken können.

Ab dem 70. Lebensjahr wird generell dazu geraten, sich auf Osteoporose untersuchen zu lassen. Dafür misst der Arzt die Knochendichte mit Röntgenstrahlen.

Fazit: Silizium kann den Knochenaufbau bei Osteoporose unterstützen

Silizium spielt beim Einbau von Kalzium in die Knochen eine wichtige Rolle, weshalb es auch bei der Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose hilfreich sein kann. Allerdings nehmen Sie im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten eh schon täglich eine gute Menge an Silizium zu sich, weshalb Sie mit der eigenmächtigen Einnahme von Silizium-Präparaten vorsichtig sein sollten. Schließlich kann eine Überdosierung zu Nieren- und Harnsteinen führen. 

Noch ist die Studienlage zum Zusammenhang zwischen Silizium und Osteoporose dünn, es gibt jedoch klare Indikatoren, dass die Auswirkungen des Spurenelements positiv sind. Weitere Präventivmaßnahmen sind neben einer gesunden Ernährung insbesondere Bewegung und Sport sowie ein Normalgewicht. Bei plötzlichen Knochenbrüchen sollten Sie nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen, um gegebenenfalls rechtzeitig gegenzusteuern und ihre Lebensqualität zu erhöhen.