Hexenschuss – Herkunft, Symptome & Behandlung

Hexenschuss – Herkunft, Symptome & Behandlung
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Inhaltsverzeichnis

Alle Informationen über den Hexenschuss

Definition Hexenschuss: Heftiger, plötzlich auftretender Rückenschmerz nach spontanen Bewegungen

Medizinisch: Lumbago, bzw. akute Lumbalgie

Ursache: Reizung der Nerven, die die Wirbelsäule versorgen

Besonderheit: Schmerz strahlt in den Rücken aus; Ausnahme: Ischiasnerv (Lumboischialgie)

Behandlung: Schmerzmittel, Spritzen, Temperaturanwendungen

Hexenschuss Definition: Was ist ein Hexenschuss?

Der Fluch der Hexe: Eine spontane Bewegung und scheinbar aus heiterem Himmel fährt ein teuflischer Schmerz in den Rücken. Man glaubt, sich nie wieder aufrichten zu können. Dennoch ist meist noch nicht alles verloren, denn mit ein paar einfachen Anwendungen ist der Spuk meistens rasch wieder vorbei.

Der Volksmund bezeichnet plötzliche Schmerzen in der Lendenwirbelregion als Hexenschuss. Mediziner nennen das Krankheitsbild Lumbago, akute Lumbalgie oder Ischias-Syndrom. Er tritt meistens im unteren Rücken zwischen dem vierten Lenden- und dem ersten Kreuzbeinwirbel auf.

Woher stammt der Name Hexenschuss?

Der Name Hexenschuss leitet sich von einem mittelalterlichen Aberglauben ab. Die Menschen machten übernatürliche Kräfte für die Schmerzen verantwortlich, die wie aus dem Nichts auftreten. Bildliche Darstellungen zeigen Hexen, die mit Pfeilen auf ahnungslose Opfer zielen.

Hexenschuss Dauer: Wie lange dauert es bis Rückenschmerzen weg sind?

Die Symptome eines Hexenschusses halten manchmal noch ein bis zwei Tage nach der „falschen” Bewegung an, die zu der Nervenreizung geführt hat. Doch auch danach ist der Hexenschuss noch spürbar, nicht mehr wie zu Beginn, wohl aber als ein dumpfes Gefühl, welches an den Schmerz erinnert. Nach ungefähr einer halben Woche sollten aber auch diese Nachwirkungen verschwunden sein.

Sollten die Beschwerden hingegen länger als zwei Wochen bleiben und nicht mehr abklingen, so sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der eventuelle andere Ursachen für die Schmerzen lokalisieren kann. Möglicherweise ist doch ein Bandscheibenvorfall für das Leiden verantwortlich.

Hexenschuss Anzeichen: Was sind die typischen Symptome eines Hexenschusses?

Zu den typischen Symptomen eines Hexenschusses gehören starke Schmerzen, die beim Aufrichten aus einer gebeugten Haltung auftreten. Doch auch einige andere Anzeichen für einen Hexenschuss machen sich bemerkbar. Im Folgenden haben wir sie für Sie zusammengestellt.

Wo hat man Schmerzen bei einem Hexenschuss?

Die plötzlichen Schmerzen bei einem Hexenschuss sind teilweise gnadenlos und strahlen aus der Region zwischen Gesäß und Lende aus. Von Betroffenen werden sie meist als stechend, aber auch ziehend oder bohrend beschrieben. Meist hilft als natürliche Direktmaßnahme nur eine vornübergebeugte Haltung.

Darüber hinaus verhärtet sich die Rückenmuskulatur und bei Druck auf die Lendenwirbelfortsätze wird ein neuer Schmerz ausgelöst.

Wie merkt man einen Hexenschuss?

Seien Sie versichert, wenn Sie einen Hexenschuss haben, dann merken Sie dies auch. Es kann zwar sein, dass zwischen dem eigentlichen Auslöser und der plötzlichen Schmerzreaktion bis zu mehreren Stunden liegen, doch in den meisten Fällen merken Sie sogar, was der unmittelbare Grund für den Schmerz ist (in der Regel eine Drehbewegung).

Tritt der Hexenschuss als Symptom jedoch ein, so merken Sie dies an den typischen stechenden Schmerzen sofort. Diese liegen meist nur auf einer Seite des Körpers.

Was ist ein Flankenschmerz?

Da die Schmerzen eines Hexenschusses meist nur in einer Körperhälfte stattfinden – charakteristisch geht bei einem Betroffenen nach dem Reiz nur eine Hand an den Rücken – spricht man von einem Flankenschmerz. Dieser hat einen wellenartigen Charakter und kann neben einer Nervenreizung auch viele andere Ursachen haben, darunter Nierensteine oder eine Pankreatitis. In diesen Fällen kommen aber auch noch andere spezifische Symptome hinzu.

Hexenschuss Ursachen: Wie kann ein Hexenschuss entstehen?

Geringfügige Verschiebungen in den Wirbelgelenken führen dazu, dass sich die umgebenden kleinen Muskeln heftig verkrampfen. Die verhärtete Muskulatur drückt nun auf die aus dem Rückenmarkskanal austretenden feinen Nerven, was den extrem starken, stechenden Schmerz auslöst. Diese Schmerzen können zu massiven Bewegungseinschränkungen führen.

Da durch den Lendenwirbelbereich viele schmerzleitenden Nervenfasern verlaufen, können bereits geringfügige Störungen starke Schmerzen verursachen.

Ist ein Hexenschuss gefährlich?

Ein Hexenschuss bedeutet keine dauerhafte Gefahr für die Gesundheit. Er entwickelt sich nicht chronisch, das heißt über einen längeren Zeitraum, und die Beschwerden lassen oft relativ schnell von selbst wieder nach. Einfache Maßnahmen können die Heilung zusätzlich unterstützen.

Treten allerdings zusätzlich zu den typischen Schmerzen Taubheitsgefühle, Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang auf oder kommt es zu Lähmungserscheinungen, dann raten Experten dringend zum Arztbesuch, denn es könnte ein Bandscheibenvorfall vorliegen.

Bandscheibenvorfall und Wirbelverschleiß

Auch andere Ursachen führen zu den heftigen Schmerzen: Dazu gehören ein möglicher Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich oder altersbedingte Verschleißerscheinungen eines Wirbels.

Außerdem können die Blockade eines Wirbels oder des Kreuz-Darmbein-Gelenks zum Hexenschuss führen. Auch wenn ein Hexenschuss scheinbar aus dem Nichts auftritt, gibt es dennoch Faktoren, auf deren „Nährboden” er entsteht. Mediziner kennen einige Ursachen, die einen Hexenschuss hervorrufen:

Typische Auslöser von Hexenschuss

  • Kälte oder Zugluft am Rücken
  • Ruckartige Bewegungen
  • Über- oder Fehlbelastung
  • Langes Sitzen
  • Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule
  • Falsches Heben von Lasten mit rundem Rücken
  • Schwäche der Rückenmuskulatur
  • Unfall
Hexenschuss Risikofaktoren
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Die natürliche Reaktion des Körpers auf den Schmerz ist eine starke Verspannung der Rückenmuskulatur, welche die Beweglichkeit empfindlich stören: Oft haben Patienten das Gefühl einer Sperre im Kreuz.

Ein Hexenschuss tritt nicht in jedem Alter auf. Kinder bleiben davon meist verschont. Auch bei Menschen über 60 Jahren kommen Hexenschüsse seltener vor, denn bei ihnen ist die Wirbelsäule meist so steif, dass sie sich nur schwer verschieben oder blockieren lässt. Gefährdet sind insbesondere alle Menschen, die zwischen 30 und 50 Jahre alt sind und keine vorbeugenden Maßnahmen treffen.

Hexenschuss Behandlung: Was kann man gegen einen Hexenschuss machen?

Was tun bei Hexenschuss? Und was sind vorbeugende Maßnahmen? Da ein Hexenschuss zahlreiche Ursachen haben kann, gibt es auch viele Therapiemöglichkeiten. Ein unkomplizierter Hexenschuss eignet sich beispielsweise durchaus zur Selbstbehandlung. Ein Arzt würde Ihnen zunächst auch nur ein entzündungshemmendes Schmerzmittel und Wärme verordnen.

Erste Hilfe beim Hexenschuss

Erste Hilfe bietet die Stufenlagerung, welche das Kreuz entlastet. Dafür legt der Betroffene sich auf den Rücken und winkelt die Beine an. Hals und Kreuz werden durch ein zusammengerolltes Handtuch gestützt, Knie und Unterschenkel liegen auf einem festen Polster. Wer will, kann die Stufenlagerung mehrmals am Tag einnehmen.

Hinweis:

Die Stufenlagerung bietet keine Lockerung der Muskelblockade. Stattdessen werden nur vorübergehend die Symptome gelindert. Sie ist also keine Therapie gegen die Ursachen des Hexenschusses.
Erste Hilfe Hexenschuss
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Hexenschuss Hausmittel: Wärme oder Kälte

Besser ist es, die Verspannung mit Temperatur zu behandeln. Ob Wärme oder Kälte besser gegen die Schmerzen hilft, muss jeder selbst ausprobieren und individuell entscheiden. Viele Betroffene schwören auf Wärmebehandlungen. Diese erhöhen die Durchblutung und entspannen die verkrampfte Muskulatur.

Hier kann ein Heizkissen, eine Wärmflasche oder ein Wärmepflaster helfen. Fango-Packungen, in der Mikrowelle oder im Backofen aufgewärmt, lindern den Schmerz. Wärme weitet die Blutgefäße und lindert Verkrampfungen. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht verbrennen oder verbrühen.

Andere hingegen schwören auf die schmerzlindernde Wirkung der Kälte. Wer sich für eine Kältebehandlung entscheidet, legt sich zum Beispiel eine Eispackung in den Lendenwirbelbereich. Verkühlen Sie sich nicht, ungefährlicher sind in dem Fall kühlende Gels.

Medikamente dämpfen den Hexenschuss Schmerz

In Ihrer Hausapotheke sollten Sie zudem frei käufliche Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen vorrätig haben. Parallel bieten sich Kortison zum Abschwellen und muskelentspannende Mittel sowie Antidepressiva oder Opiate in Form eines Schmerzpflasters an. Hierbei handelt es sich allerdings um starke Wirkstoffe, die wirklich nur in geringem Maß verwendet werden sollten. Sie sollten nur im absoluten Schmerznotfall Anwendung finden.

Viele Menschen stehen Schmerzmitteln kritisch gegenüber und das zu Recht. Gerade bei Hexenschuss sind Schmerzmittel jedoch wichtig, um den Teufelskreis zwischen Schmerz, Verspannung und Vermeidungshaltung zu lösen. Letztlich müssen Sie wieder in Bewegung gebracht werden und dies geht in den meisten Fällen deutlich schlechter, wenn die Schmerzen noch vorhanden sind.

Wichtigstes Ziel der Hexenschuss-Behandlung ist es, dass Sie schnell wieder beweglich werden. Je mehr Sie jedoch jede Bewegung scheuen und eine Schonhaltung einnehmen, umso mehr verkrampfen sich Ihre Muskeln und der Schmerz verstärkt sich. Bewegen Sie sich daher so normal wie möglich.

Tipp:

Legen Sie Ihre Hände auf den Bauch und atmen Sie tief und ruhig in den Bauch hinein. Atmen Sie „gegen” Ihre Hände. Das löst den Schmerz.

Hexenschuss-Therapie durch den Arzt

Je nach Ursache des Hexenschusses wird der Arzt verschiedene Therapiemaßnahmen empfehlen. In vielen Fällen hilft bereits eine Physiotherapie oder Krankengymnastik gut. Durch Übungen für Rücken und Bauch wird die Muskulatur gestärkt und ein weiterer Hexenschuss vermieden.

In vereinzelten extremen Fällen kann es auch vorkommen, dass eine Operation an der Wirbelsäule notwendig wird, doch dies ist in einem verschwindend geringen Prozentsatz von Hexenschuss-Fällen der Fall.

Spritze gegen Hexenschuss: Wirksam aber kontrovers

Es gibt auch noch eine andere „Hauruck-Methode”, die Patienten mit einem Hexenschuss zur Verfügung steht. Sie ist sehr wirksam, allerdings auch umstritten. Es handelt sich dabei um eine Spritze mit einem Wirkstoff, der die Nerven entspannt und die Verspannung löst. Diese wird von einem Arzt verabreicht.

Allerdings hat eine solche Spritze auch Nachteile in Form von gefährlichen Nebenwirkungen. So kann sich eine Entzündung bilden oder es entstehen allergische Reaktionen oder Blutergüsse. Viele Ärzte raten daher zu Tabletten, wenn es denn schon eine medikamentöse Behandlung sein muss.

Hexenschuss Krankenschein: Wird man bei Hexenschuss krankgeschrieben?

Wer schon einmal einen Hexenschuss hatte, weiß, dass Arbeiten so nicht möglich ist. Schon gar nicht sofort und meist auch nicht am nächsten Tag. Es gibt natürlich Ausnahmen und Betroffene, die nach einem leichten Hexenschuss wieder weiterarbeiten können (meist ohne körperliche Belastungen), andere hingegen können noch die ganze Woche arbeitsunfähig sein.

Dies liegt daran, dass das Ausmaß des Hexenschusses nur schwer definierbar und individuell ist. Ein Arzt wird Sie daher nach einer Untersuchung zu Ihrer Arbeitsfähigkeit beraten und Ihnen entsprechend einen Krankenschein aushändigen.

Auch für Ihren Arbeitgeber ist das nur das Beste, denn wenn Sie sich nicht schonen, folgt der nächste Hexenschuss auf dem Fuße. Das ist dann nicht nur schlecht für Ihre Arbeitsleistung, sondern auch für Ihr Wohlbefinden. Außerdem trauen Sie sich dann weniger, Ihren Körper wieder zu belasten.

Hexenschuss: Bewegung als Therapieform

Wie lange Sie nach einem Hexenschuss auf Bewegung verzichten sollten, kommt vor allem darauf an, wie stark die Schmerzen sind. Leiden Sie unter akuten Schmerzen, sollten Sie nur nach Absprache mit dem Arzt Krankengymnastik durchführen. Wenn die Schmerzen abklingen, können Sie sich vom Krankengymnasten Übungen zeigen lassen, die Ihre Wirbelsäule stabilisieren.

Möglich sind übrigens auch Massagen, die Verspannungen im Rücken auflösen. Auch diese helfen, dürfen aber auch nicht bei akuten Schmerzen durchgeführt werden.

Sanfte Kräftigungsübungen für die Wirbelsäule

Auch möglich und empfehlenswert sind Übungen, bei denen Muskel-Ungleichgewichte abgebaut werden. Die Wirbelsäule soll sanft wieder mobilisiert werden, um die Rückenmuskulatur zu kräftigen. Dies ist auch die wichtigste Maßnahme gegen einen Rückfall. Helfen kann dabei alles, was entspannt, aber die Muskeln gezielt aufbaut und gleichzeitig ein neues Körpergefühl weckt.

Mögliche Kräftigungsübungen:

  • Übungen nach Feldenkrais
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
  • Pilates
  • Kieser-Training
  • Übungen aus der Rückenschule

Homöopathische Mittel bei Hexenschuss: Was ist Homöopathie & wie wirkt sie bei Rückenschmerzen?

Homöopathische Mittel sind Alternativen zu medizinisch bewährten Arzneien und dienen dazu, verschiedene Beschwerden schonend zu behandeln. Die Homöopathie arbeitet dabei mit verschiedenen pflanzlichen Wirkstoffen, die immer wieder mit Wasser verdünnt werden, bis nur noch Bruchteile von Bruchteilen des Wirkstoffs zurückbleiben.

Wie funktioniert Homöopathie grundsätzlich?

Während dieses Prozesses werden sie potenziert, das bedeutet, ein Gefäß, welches die Wasser-Wirkstoff-Lösung enthält, wird mehrere Male auf eine Unterlage geschlagen, dann weiter verdünnt und wieder auf eine Unterlage geschlagen. Die Potenz bedeutet gleichzeitig eine Erhöhung der Stärke der Homöopathie-Wirkung. Das heißt: Je stärker die zu behandelnden Symptome, desto weniger Wirkstoffanteil (höhere Potenz) sollte im Homöopathiemittel enthalten sein.

Anschließend wird ein Teil der Lösung an Zuckerkugeln gebunden, die sogenannten Globuli. Es gibt allerdings auch andere homöopathische Mittel, die in flüssiger Form verkauft oder als Tabletten gepresst werden.

Wirkung nicht über den Placebo-Effekt hinaus

Homöopathie ist in Deutschland weit verbreitet und viele Menschen schwören auf die schonende Wirkung der Verdünnung. Viele Ärzte betonen, dass es keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit und auch für die Unterscheidung verschiedener Mittel im Labor gibt. Auch von offizieller Seite der Homöopathie-Industrie gibt es keine Erkenntnisse darüber, auf welche Weise die Mittel wirken. Daher sind homöopathische Mittel sogenannten „Placebos” ähnlich, also Mitteln ohne Wirkstoff.

Vielen Menschen hat aber auch diese Placebo-Wirkung bereits Linderung verschafft, eben weil sie glaubten, dass das Mittel ihre Beschwerden lindern würde. Dieser psychologische Effekt ist in der Medizin bekannt.

Homöopathie bei Hexenschuss

Gegen Hexenschuss können je nach Ursprung verschiedene Homöopathiemittel eingesetzt werden.

Geeignete Homöopathie-Mittel:

  • Dulcamara: Falls Kälte oder Nässe den Hexenschuss ausgelöst haben, dann kann Dulcamara helfen, ein Mittel aus dem hochgiftigen Bittersüßen Nachtschatten. Diese Pflanze wird auch in der wissenschaftlichen Medizin eingesetzt, allerdings nur in der äußeren Anwendung als Salbe.
  • Bryonia: Bei reißenden Rückenschmerzen bietet sich auch Bryonia an, eine Rübe, die ebenfalls für den Menschen giftig ist. Bei Hautkontakt entstehen Reizungen und Blasen. Homöopathisch wird der Pflanzensaft verdünnt.
  • Aconitum: Bei plötzlichen Hexenschussschmerzen und begleitender Angst ist Aconitum das homöopathische Mittel der Wahl. Aconitum ist Eisenhut, eine der giftigsten Pflanzen Europas. Berührung führt zu Hautausschlag, Verschlucken zu Herzversagen und Atemstillstand. Homöopathisch werden alle Teile der Pflanze verwendet, sie sind ab Potenz vier erhältlich, üblich ist allerdings Potenz 30.
  • Rhus toxicodendron: Sind die Schmerzen bei Beginn einer Bewegung stark und lassen dann nach, so kann Rhus toxicodendron helfen. Das Mittel entstammt dem Giftefeu und wurde lange in der indianischen Medizin verwendet. Homöopathisch werden die Blätter der Pflanze aufbereitet.
Hexenschuss Homöopathische Mittel
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Vorbeugen gegen Hexenschuss: Effektiver als man denkt

Vor allem mit einem gesunden Lebensstil, kann einem Hexenschuss effektiv und erfolgreich vorgebeugt werden. Regelmäßige Entspannungspausen sowie Bewegung im Alltag und auf der Arbeit sind wichtig. Dies gilt vor allem bei einem Beruf, in dem man oft sitzt. Gesunde Ernährung und ein normales Gewicht verhindern eine Überlastung des Lendenwirbelbereiches.

Um das Übel an der Wurzel zu packen, hilft rückenstärkender Sport. Das können spezielle Rückenübungen sein oder auch Sportarten wie Schwimmen oder Yoga. Ständiges Sitzen stellt eine hohe Belastung für den Rücken dar. Gehen Sie lieber regelmäßig spazieren.

Bandscheibenvorfall oder Hexenschuss? – Abgrenzung des Hexenschusses vom Bandscheibenvorfall

Manchmal verliert man bei den ganzen Fachausdrücken den Überblick – oder können Sie mir auf Anhieb den Unterschied zwischen Ischias, Bandscheibenvorfall und Hexenschuss nennen? Nur die wenigsten können mit all diesen wissenschaftlichen und medizinischen Begriffen jonglieren.

Unterschiede zwischen Bandscheibenvorfall und Hexenschuss

Generell bezeichnet Ischias einen Beinschmerz, der im Verlauf des Ischiasnervs zu finden ist. Aber häufig wird auch der Schmerz damit bezeichnet, der vom Rücken ins Bein ausstrahlt. Er hat seine Ursachen in Verschleiß, Instabilität von Wirbelkörpern oder Bandscheibenvorwölbungen bzw. Bandscheibenvorfall. Durch diese Schäden wird die benachbarte Nervenwurzel gereizt; hierdurch kommt es zu den Schmerzen.

Was ist der Ischiasnerv?

Der Ischiasnerv ist der stärkste Nerv im gesamten Körper. Er sitzt im Rückenmark und zieht sich von dort ins Bein, bis in die Gegend der Kniekehle. Dort spaltet er sich in zwei andere Nerven (Nervus fibularis communis und Nervus tibialis) auf, die weiter zum Schienbein und in die Wade ziehen.

Nach anatomisch korrektem Maßstab gibt es eigentlich gar keinen Ischias-Nerv. Es handelt sich lediglich um eine Bindegewebshülle, die die beiden Nerven N. fib. communis und N. tibialis umschließt, bevor sie sich in der Kniekehle trennen. Die Schmerzen eines Ischiasleidens entstehen, wenn der Nerv/Nervenverbund durch Kniestreckung oder Hüftbeugung gedehnt wird.

Bandscheibenvorfall erklärt

Unter einem Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps) versteht man, dass Teile der Bandscheibe in den Spinalnerven- oder Rückenmarkskanal vortreten und diesen beengen. Dies ist eine konkrete Erkrankung, während ein Hexenschuss nur ein Symptom beschreibt.

Die Bandscheiben, das sind die dünnen Schichten aus knorpeligem Bindegewebe, die zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule liegen. Sie dienen als Polster der Wirbelsäule und federn sie bei jeglicher Belastung ab.

So lässt sich sagen, dass nicht jeder Hexenschuss durch einen Bandscheibenvorfall verursacht wird. Aber ein Bandscheibenvorfall führt fast immer zum Hexenschuss.

Wie fühlt sich ein Bandscheibenvorfall an?

Bei einem Bandscheibenvorfall treten in der Regel Rückenschmerzen auf. Diese strahlen in die Beine und ins Gesäß aus und können teilweise Taubheits- oder Ausfallerscheinungen zeigen. Die Schmerzen sind meist stechend und behindern ähnlich wie bei einem Hexenschuss alle anderen etwaigen Aktionen.

Wie lange dauern Schmerzen beim Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall ist eine ernsthafte Erkrankung, die zwar ähnliche Symptome zeigt wie ein relativ harmloser Hexenschuss, aber länger anhalten kann und behandelt werden muss. Bis eine Heilung eingetreten ist, kann es je nach Schwere des Vorfalls bis zu mehreren Monaten dauern. Währenddessen ist es wichtig, dass Sie den Anweisungen und Ratschlägen Ihres Arztes folgen. Nur so können Sie am Ende wieder arbeiten und anpacken wie vorher.