Wasser: Das blaue Gold für Ihre Gesundheit

Junge Frau führt ein Glas Wasser zu den Lippen
© sebra | Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Wasserhaushalt: Zu wenig Wasser macht krank

Etwa 60 bis 70 Prozent unserer Körpermasse besteht aus reinem Wasser. Zwei Drittel davon füllen das Innere der Körperzellen, ein Drittel bilden die extrazellulären Flüssigkeiten wie Blut, Lymphe oder Gewebswasser.

Täglich verlieren wir zwei bis drei Liter Wasser. Wenn dieser Verlust nicht ausgeglichen wird, kann Flüssigkeitsmangel bzw. die innere Austrocknung schwere Folgen für Ihre Leistungsfähigkeit und Gesundheit haben. Denn zu geringe Trinkmengen können nicht nur das Risiko für Nierenleiden erhöhen. Die regelmäßige Versorgung mit Flüssigkeit ist für Ihren Körper lebenswichtig. Schließlich verlieren Sie ständig Wasser über Nieren, Darm, Haut und Lungen.

Bei den Klimabedingungen in Mitteleuropa und leichter körperlicher Arbeit liegt Ihr Wasserbedarf etwa bei zwei Litern pro Tag. Ihr Bedarf kann bei Hitze und schwerer körperlicher Tätigkeit oder Leistungssport höher sein. Auch Fieber, Erbrechen, Durchfall, der Aufenthalt in trockener, kalter Luft sowie salz- und eiweißreiches Essen erhöhen Ihren Bedarf an Flüssigkeit.

Frau Wasser

Der durchschnittliche Wasserbedarf liegt bei zwei Litern am Tag. Je nach gesundheitlichen Voraussetzungen und körperlicher Anstrengung kann der Wasserbedarf variieren.Adobe Stock – Antonioguillem

Die gesundheitlichen Folgen eines Flüssigkeitsmangels

  • Nierensteine
  • Harnwegsinfektionen
  • Bluthochdruck
  • Verstopfung
  • verringerte geistige Leistungsfähigkeit

Es gibt sogar Mediziner, die glauben, dass eine Reihe chronischer Schmerzen nichts anderes sind als ein verkapptes Durstsignal des Körpers. Im Grunde scheint der Wasserhaushalt eine einfache Sache: Was wir brauchen, trinken wir, und was überschüssig ist, scheidet der Körper mit dem Urin aus. Doch es ist dann doch nicht ganz so simpel. Es muss nämlich nur ein Teil des täglich benötigten Wassers über Getränke aufgenommen werden.

So funktioniert der Wasserhaushalt des Körpers

Viele Lebensmittel wie saftiges Obst oder Gemüse enthalten „verstecktes Wasser”. Außerdem stellt der Körper auch selbst Wasser her: Es entsteht chemisch beim Abbau der Nährstoffe zu Energieeinheiten. Andererseits wird längst nicht alles Wasser mit dem Harn ausgeschieden. Die Haut ist wasserdurchlässig und über die Schweißdrüsen (besonders an heißen Tagen oder bei sportlicher Aktivität) kann die Feuchtigkeitsabgabe noch deutlich gesteigert werden.

Aber auch mit der Atemluft verlässt pro Tag mindestens ein halber Liter Wasser (in Dampfform) unseren Körper. Es wird benötigt, um die Schleimhäute der Atemwege feucht zu halten. Sie erkennen den Wasserdampf, wenn Sie zum Beispiel Ihre Brillengläser oder eine kühle Fensterscheibe anhauchen. Vor allem im Winter sollten Sie diese Wasserverluste berücksichtigen. Denn in geheizten Räumen ist die Umgebungsluft sehr trocken und der Körper muss mehr Wasserdampf abgeben, um die Atemwege anzufeuchten. Doch nicht alles, was flüssig ist, ist auch zur Deckung Ihres Wasserbedarfs geeignet.

Wasser vs. Kaffee und Softdrinks: Diese Getränke decken nicht Ihren Wasserbedarf

  • Kaffee
  • schwarzer und grüner Tee
  • Wein, Bier und andere alkoholische Getränke
  • Milch und flüssige Milchprodukte

Koffein (in Tee und Kaffee) und Alkohol steigern die Urinproduktion. Beide wirken sich somit negativ auf die Flüssigkeitsbilanz aus und begünstigen Flüssigkeitsmangel. Milch gilt wegen ihres hohen Nährstoff- und Energiegehaltes nicht als Getränk, sondern wird zu den Lebensmitteln gerechnet.

Dagegen sollten Sie die folgenden Getränke bevorzugen:

  • Mineralwasser
  • Früchtetees
  • Fruchtsäfte
  • alkoholfreies Bier
  • koffeinfreier Kaffee

Auf zuckerhaltige Limonaden sollten Sie möglichst verzichten, denn sie sind sehr kalorienreich. Auch süßstoffhaltige Light-Produkte sind keine wirkliche Dauerlösung, weil sie den Organismus auf Süßes umprogrammieren und so nicht unbedingt zum Kaloriensparen beitragen.

Frisch gepresste Säfte aus verschiedenen Früchten

© Markus Mainka | Adobe Stock

Wasser ist nicht gleich Wasser

Neben den großen Mineralwasser-Marken gibt es Quellwasser, Heilwasser, Tafelwasser sowie Trinkwasser aus dem Hahn.

Quell- und Heilwasser

Quellwasser klingt gesünder, ist es aber nicht unbedingt. Im Vergleich zu Mineralwasser stellt es geringere Anforderungen an die Inhaltsstoffe. Es muss nicht ursprünglich rein sein (obwohl der Name das suggeriert) und es gibt keine Anforderungen an die Mindestmengen an Mineralstoffen und Spurenelementen.

Heilwasser ruft bei vielen Leuten die Erinnerung an Krankenhaus und abgestanden schmeckendes Wasser hervor. Heilwasser gilt nicht als Lebensmittel, sondern als Arznei. Es unterliegt dem Arzneimittelgesetz. Je nach Zusammensetzung fördert es die Verdauung, normalisiert den Blutdruck oder verhindert die Bildung von Nierensteinen. Seine heilende, lindernde und vorbeugende Wirkung ist amtlich bestätigt und es ist ursprünglich rein. Wer sein Wasser als Heilmittel ansehen möchte, ist damit auf der sicheren Seite.

Tafel- und Hahnwasser

Tafelwasser stellt kein Naturprodukt dar, sondern die Mischung verschiedener Wasserarten wie Trink-, Mineral- und Meerwasser. Achten Sie besonders darauf, dass Sie die Höchstmenge von 100 ml Kochsalz (NaCl) auf einen Liter Wasser nicht überschreiten.

Trinkwasser aus dem Hahn stellt lediglich im Notfall eine gute Lösung dar. Bis das Wasser aus Talsperren, Seen, Uferfiltraten und Grundwasser bei Ihnen aus dem Hahn kommt, ist es farb-, geruchlos und keimfrei. Je nachdem, wo Sie den Hahn aufdrehen, ist es darüber hinaus mit eigens dafür vorgesehenen Chemikalien versetzt. Lassen Sie sich beim nächsten Einkauf auf die verschiedenen Etiketten beim Wasser ein. Studieren Sie genau, was Sie als Durstlöscher mitnehmen.

Mit Sauerstoff angereichertes Wasser: Eine gesundheitliche Fehlinvestition

Die Idee, dass Sauerstoff nicht nur über die Lunge, sondern auch über Magen und Darm aufgenommen werden kann, wurde zu einem Ernährungstrend. Mit Sauerstoff angereichertes Wasser soll laut Werbebotschaft Lebensfreude, raschere Erholung und mehr Energie schenken. Brauchen Sie wirklich mehr als den Sauerstoff in der Luft zum Atmen?

In mit Sauerstoff angereichertes Wasser steckt im Schnitt 15- bis 25-mal mehr O2 – wie der Sauerstoff chemisch heißt – als in normalem Trinkwasser. Das entspricht etwa 5 Atemzügen. Das Institut für medizinische Physiologie der Universität Wien unter der Leitung von Professor Wolfgang Marktl bestätigt diesen Trend: Durch das Trinken von Sauerstoff-Wasser könne mit weniger Anstrengung die gleiche Leistung erzielt werden. Darüber hinaus regeneriere sich der Körper schneller.

Mehr Sauerstoff im Wasser gleich mehr Leistung?

Die Symptome von Sauerstoffmangel sind Müdigkeit, Schlappheit, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme. Das Göttinger Institut testete Sekretärinnen in der Phase des mittäglichen Leistungstiefs und stellte fest, dass mit einer Extraportion Sauerstoff aus Mineralwasser unterschiedlichste Aufgaben besser bewältigt wurden.

„Magen und Darm sind neben Lungen- und Hautatmung neue, noch nicht genutzte Wege, dem Körper Sauerstoff zuzuführen“, unterstützt Klaus-Dieter Neander vom Deutschen Institut für Pflegemittelforschung und Beratung in Göttingen. Er schränkt jedoch ein, dass eine Sauerstoffzufuhr über diesen Weg nur Menschen mit „akutem oder chronischem Sauerstoffmangel“ helfe.

Wasser mit höherem Sauerstoffgehalt: Mehr Trend als wissenschaftlich bewiesen

Der Mediziner und Privatdozent Dr. Frank Lammert vom Universitätsklinikum Aachen hat sich zusammen mit Kollegen einmal die wissenschaftliche Lage angeschaut: Zwar sei die Aufnahme von Sauerstoff aus Mineralwasser bei entsprechender Dosierung im Tierexperiment nachgewiesen. Doch sei der durch den Magen aufgenommene Sauerstoff nach der Lungenpassage, in der das Blut mit eingeatmetem Sauerstoff so oder so gesättigt wird, nicht mehr von Bedeutung, schreibt er in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Ernährung & Medizin“.

Deshalb ließen sich die positiven Effekte des mit Sauerstoff angereicherten Wassern in klinischen Studien beim Menschen auch nicht nachweisen. Zudem müssten negative Auswirkungen auf den Magen, die Durchblutung der Pfortader und den Säure-Basen-Haushalt erforscht werden. Aus seiner Sicht kann Sauerstoff angereichertes Wasser weder zur Prophylaxe noch zur Behandlung etwa von Lebererkrankungen, zur Steigerung der Leberfunktion oder zur besseren Verarbeitung von Stress und Belastungssituationen empfohlen werden.

Dass sich die Sauerstoff-Fans trotzdem besser fühlen, ist möglicherweise auf einen psychologischen Effekt zurückzuführen: „Wer meint, dass es ihm hilft, soll sich nicht aufhalten lassen. Autosuggestion ist eine gute Fähigkeit des Menschen“, unterstützt Neander die Anhänger der Sauerstoffpulle.

Wasserverlust: Im Alter nimmt Ihr Durstgefühl ab

Mit zunehmenden Lebensjahren nimmt Ihr Durstgefühl ab. Bei Senioren ist daher die Gefahr besonders groß, dass sie regelrecht austrocknen. Gleichzeitig verlieren Ihre Nieren im Alter die Fähigkeit, Wasser im Körper zurückzuhalten. Außerdem führen einige Medikamente (Entwässerungsmittel, Abführmittel) zu Wasserverlusten in Ihrem Körper. Besonders kritisch ist die Lage für pflegebedürftige Senioren. Der Grund: Sie benötigen Hilfe beim Holen und Einschenken der Getränke oder beim Trinken selbst, sodass sie häufig auf das Trinken verzichten.

Schluckbeschwerden, die Angst vor Toilettengängen oder vor Inkontinenz halten ältere Menschen oft zusätzlich davon ab, zur Wasserflasche zu greifen. Experten gehen davon aus, dass Müdigkeit, Schwäche und Verwirrtheit bei Betagten zum großen Teil die Folgen von Flüssigkeitsmangel sind. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie als älterer Mensch (aber als auch Angehöriger und Pflegekraft) darauf achten, dass ausreichend getrunken wird. An diesem Tipp können Sie sich orientieren: Ist Ihr Urin dunkel gefärbt, fehlt Ihrem Körper Wasser. Bei einer hellgelben Urinfarbe haben Sie genug getrunken.

Wasser fließt aus Flasche in Glas

Andreas Berheide – Fotolia

Was passiert, wenn man zu wenig Wasser trinkt?

Fast jedem ist bekannt, dass zu geringe Trinkmengen schlecht für die Nieren sind. Weil die hier auszuscheidenden Salze nicht mehr genügend verdünnt werden, kann es zur Bildung von schmerzhaften Nieren- und Blasensteinen kommen. Wegen der mangelnden Spülwirkung des Urins steigt außerdem die Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen. Auch wenn Sie unter ständiger Verstopfung leiden, kann es dafür eine einfache Erklärung geben: Sie trinken zu wenig. Ohne Wasser können die in der Nahrung enthaltenen Ballaststoffe nicht richtig aufquellen. Dies ist jedoch notwendig, um den Stuhl gleitfähig zu machen.

Trinken Sie morgens auf nüchternen Magen ein Glas lauwarmes Wasser oder ein Glas frisch gepressten Orangensaft. Das gibt Ihrem Darm den notwendigen Schwung. Im Allgemeinen wenig beachtet werden die Auswirkungen der täglichen Trinkmenge auf den Blutdruck. Wenn Sie zu wenig trinken, verdickt sich automatisch auch Ihr Blut. Es wird zähflüssiger und das Herz muss einen höheren Druck aufbauen, um es durch die Blutgefäße zu pumpen. Langfristig steigt mit dem Blutdruck auch die Gefahr für Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Ohne Wasser denkt es sich schlechter!

Auch Ihr Denkvermögen leidet. Bei Flüssigkeitsmangel leidet auch die geistige Leistungsfähigkeit. Immer wieder kommen vor allem ältere Menschen mit Verwirrtheitszuständen ins Krankenhaus. Sie leiden an Gedächtnisstörungen und haben jegliches Raum- und Zeitgefühl verloren. Die Ärzte sind dann immer wieder erstaunt, dass es oft ausreicht, ihnen einige Liter Flüssigkeit zu infundieren. Nach wenigen Stunden normalisiert sich der geistige Zustand. Hintergrund des Effektes ist ebenfalls die Eindickung des Blutes. Das Gehirn wird dann nicht mehr ausreichend durchblutet. Wenn Sie sich also ständig schlapp und müde fühlen oder sich nur schlecht konzentrieren können, sollten Sie einmal kritisch prüfen, ob Sie tatsächlich genug trinken.

Es gibt eine Reihe von Berichten, wonach eine mangelnde Flüssigkeitszufuhr auch für chronische Schmerzzustände verantwortlich sein soll, beispielsweise Verdauungsbeschwerden, Gelenk- und Rückenschmerzen oder Migräne. Auch starke Magen- oder Kopfschmerzen können durch die Gabe mehrerer Gläser Wasser zurückgehen. Noch ist unklar, woran dies liegen könnte. Möglicherweise sendet das Gehirn bei Flüssigkeitsmangel Botenstoffe aus, die diese Schmerzprozesse fördern. Aber wissenschaftlich anerkannte Studien oder Theorien gibt es dafür bisher nicht.

Wie viele Gläser Wasser am Tag sind optimal?

Es wird empfohlen täglich sechs Gläser Wasser über den Tag verteilt, unabhängig von Ihrem Durstgefühl zu trinken. Kindergarten- und Grundschulkinder nehmen dabei kleine Trinkgefäße mit 150 Milliliter, Jugendliche und Erwachsene wählen Gläser mit einem Volumen von 200 bis 250 Milliliter. Essen Sie gerade an heißen Tagen viele wasserreiche Lebensmittel. Dazu zählen beispielweise:

  • kalte oder warme Suppen
  • Salate mit Gurken, Tomaten, Paprika
  • Gemüse, wie Spinat, Blumenkohl, grüne Bohnen
  • frisches Obst wie Melonen, Erdbeeren, Kirschen, Nektarinen, Pfirsiche, Pflaumen

Jeder Körper hat unterschiedliche Bedürfnisse, daher sind zwei Liter Wasser am Tag ein grober Richtwert. Auf jeden Fall sollten Sie nicht erst trinken, wenn Ihr Mund trocken ist. Wichtig ist, dass Sie Ihren Wasserbedarf regelmäßig stillen. So könnte ein beispielhafter Trinkplan aussehen:

  • Frühstück: 1 Glas Mineralwasser, Früchtetee oder Fruchtsaft (200 ml)
  • Vormittags: 2 Gläser / Tassen Mineralwasser oder Früchtetee (400 ml)
  • Mittagessen: 1 Tasse dünnflüssige Suppe (200 ml); 1 Glas Saftschorle (200 ml)
  • Nachmittags: 2 Gläser / Tassen Früchtetee, koffeinfreier Kaffee oder Mineralwasser (400 ml)
  • Abendessen: 1 Glas Fruchtsaft oder alkoholfreies Bier (200 ml)
  • Abends: 1 Glas Weinschorle, Früchtetee oder Fruchtsaft (200 ml)
  • Vor dem Zubettgehen oder nachts: 1 Glas Mineralwasser (200 ml)

Wenn Sie zu Übergewicht neigen, sollten Sie Fruchtsäfte besser mit Wasser verdünnen. So enthalten sie weniger Kalorien.

Einfache Trink-Tipps

Mit diesen Tipps verbessern Sie Ihre Flüssigkeitsversorgung:

  • Gewöhnen Sie sich an regelmäßiges Trinken, auch wenn Sie noch kein Durstgefühl verspüren.
  • Erstellen Sie sich einen Getränkeplan, den Sie gut sichtbar aufhängen. Versuchen Sie, ihn einzuhalten oder noch mehr zu trinken.
  • Trinken Sie zu jeder Mahlzeit ein Getränk, am besten Mineralwasser.
  • Stellen Sie schon morgens die Getränke, die Sie tagsüber trinken möchten, an gut sichtbarer Stelle bereit (Schreibtisch, Essplatz).
  • Suppen und wasserreiche Obstsorten (Melonen, Kiwi, Zitrusfrüchte) enthalten reichlich Flüssigkeit. Sie können einen Teil Ihrer Trinkmenge liefern.

Schadet zu viel Wasser der Gesundheit?

Ernährungswissenschaftler raten zu einer maximalen Trinkmenge für gesunde Erwachsene von etwa zehn Liter pro Tag an. Höhere Mengen an Flüssigkeit können die Natriummenge im Blut zu stark verdünnen. Immer wieder kursieren Meldungen, dass Menschen erkranken oder sterben, weil sie zu viel getrunken haben. Untersuchungen an Versuchspersonen zeigen jedoch, dass die Konzentrationen von Natrium, Chlorid und Traubenzucker (Glukose) im Blut durch Trinkmengen bis zu zehn Liter pro Tag nicht verändert werden.

Dann besteht die Gefahr, dass sich bei Ihnen Gesundheitsgefahren entwickeln. Die Folgen sind Kopfschmerz, Übelkeit und Zittern bis zum lebensgefährlichen Hirnödem. Eine flüssigkeitsreduzierte Ernährung kann bei Ihnen notwendig sein, wenn Sie unter Herzerkrankungen, Nierenschwäche oder Leberzirrhose leiden. Dadurch können Sie dann eine Überlastung der Organe zu vermeiden. Besprechen Sie in diesem Fall die richtige Trinkmenge mit Ihrem Arzt.

Wasserfilter: Pro und Contra

Leitungswasser ist eines der Lebensmittel, das am besten kontrolliert wird. Dennoch kann es manchmal sinnvoll sein, einen Wasserfilter zu verwenden. So haben viele Menschen einen Filter mit Kartuschen, der Kalk aus dem Wasser filtert. Es gibt darüber hinaus auch solche Filter, die Chlor oder Schwermetalle wie Blei und Kupfer aus dem Trinkwasser herausfiltern können. Egal, welches System Sie verwenden, Sie können das gefilterte Wasser sowohl pur trinken als auch für die Zubereitung von Getränken verwenden.

Allerdings sollten Sie auf jeden Fall beachten, dass Sie die Kartuschen stets rechtzeitig wechseln müssen. Denn Filterkartuschen, die Sie zu lange verwenden, sind ideale Brutstätten für Bakterien und Keime. Und damit wäre ja das ganze Filtern ad absurdum geführt.

Inhaltsstoffe und Wirkungen von Trinkwasser

Hoher Gehalt anKonzentrationUnterstützend beiBeispiel
Natrium (Na+)mehr als 200 mg/l*zu wenig Magensäure, niedrigem BlutdruckApollinaris, Christinen, Heppinger, Rangau, Selters, Staatlich Fachingen
Kalzium (Ca2+)mehr als 550 mg/lOsteoporose, Allergien, Harnwegsinfekten, MagenschleimhautentzündungBlaue Quellen Rhens, Brohler Stein-sieker, Förstina, Obernauer, Rohrau-er, St. Margareten
Magnesium (Mg2+)mehr als 50 mg/l*Magnesiummangel, Harnwegsinfekten, (Waden-)Krämpfen, OsteoporoseApollinaris, Ensinger, Gerolsteiner, Heppinger, Rangau, Rosbacher
Chlorid (Cl)mehr als 200 mg/l*zu wenig Magensäure (zusammen mit Natrium)Cascada, Christinen spritzig, Rangau, Selters
Fluorid (F)mehr als 1 mg/l*Vorbeugung von Zahnkaries, OsteoporoseChristinen spritzig, Labertaler Sebastian, Redinger, Überkinger
Sulfat (SO42)mehr als 200 mg/l*Störungen von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse, Verstopfung, HarnsteinenEnsinger, Rangau, Römer, San Pellegrino, Teusser, Überkinger
Hydrogenkarbonat (HCO3)mehr als 600 mg/l*zu viel Magensäure, Diabetes, zu viel Harnsäure und Gicht, Harnsteinen, HarnwegsinfektenApollinaris, Gerolsteiner, Hassia, Heppinger, Römer, Rosbacher, Staatlich Fachingen

* Die angegebenen Konzentrationen entsprechen den Mindestgehalten aus der Mineralwasserverordnung, mit denen ein Wasser als magnesiumhaltig, Chlorid-haltig usw. bezeichnet werden darf.

Kohlensäure im Wasser: Auswirkungen auf den menschlichen Körper

Bei uns in Deutschland ist das Mineralwasser mit Kohlensäure immer noch sehr beliebt, in anderen Ländern trinkt man dagegen (fast) nur stilles Wasser. Die deutsche Vorliebe für den prickelnden Sprudel rührt wahrscheinlich daher, dass bei uns viele Mineralwässer schon durch ihren Quellort, der meist in Vulkanregionen liegt, die Kohlensäure mitbringen und wir daher diese Wässer gewohnt sind.

Im Körper wirkt sie auf unterschiedliche Art: Sie verbessert zum einen die Durchblutung in der Mundschleimhaut. Dadurch regt sie den Appetit an. Auf der anderen Seite füllen Wasser mit Kohlensäure den Magen besser, was Diätwillige unterstützt. Trinken Sie dagegen viel kohlensäurehaltigen Sprudel, kann eben diese Völle im Magen auch sehr unangenehm sein.

Darüber hinaus macht ein kohlensäurehaltiger Sprudel eher wach als einer ohne Prickel, er unterstützt nämlich die Verdauung und regt das Nervensystem an. Übrigens eignet sich der Prickel-Sprudel auch besser zum Backen, denn er kann Backpulver ersetzen, da er die Gärung des Teiges anregt. Dennoch ist mitunter auch Vorsicht geboten: Wenn Sie nämlich viel trinken wollen oder müssen, sollten Sie eher auf kohlensäurearmes Mineralwasser zurückgreifen, denn große Mengen Kohlensäure im Magen sind eher unangenehm und wirkt sich negativ auf das Säure-Basen-Verhältnis des Körpers aus.

© v.poth – Adobe Stock

Aufklärung von Mythen rund ums Wasser trinken

Leider werden Sie, wenn es um das Thema Trinken geht, auch immer mit Mythen oder scheinbar unglaublichen Behauptungen konfrontiert:

Auf Vorrat trinken – geht das?

Genauso wie Sie nicht auf Vorrat schlafen können, können Sie auch nicht auf Vorrat trinken. Im Gegenteil: Das könnte lebensgefährlich für Sie werden. Denn Ihr Darm kann nur rund 500 bis 800 ml Wasser pro Stunde aufnehmen und weiter nutzen. Trinken Sie mehr (mehr als fünf Liter in wenigen Stunden) verringern Sie die Salzkonzentration in den Darmzellen. Die Folgen können Herzrhythmusstörungen sein. Die Nieren stellen ihren Dienst ein, so soll verhindert werden, dass noch mehr Salze mit dem Urin den Körper verlassen, Wasser gelangt ins Hirngewebe und verursacht Kopfschmerzen. Im gravierendsten Fall kann so eine stark überhöhte Trinkmenge zum Tode führen.

Darf ich beim Essen trinken?

Früher sagte man immer, während des Essens solle man nicht trinken. Der Grund: Angeblich würden die Getränke die Magensäure verdünnen, so könne dann die Mahlzeit nicht richtig verdaut werden. Das ist so aber nicht richtig. Der pH-Wert der Magensäure steigt durchs Trinken tatsächlich an. Aber das schadet nicht. Die Säure ist immer noch so sauer, dass die Verdauung nicht eingeschränkt wird.

Gibt es Situationen, in denen ich mehr trinken sollte?

Die größte Menge Flüssigkeit gibt Ihr Körper über den Schweiß ab. Daher sollten Sie Ihre Trinkmenge immer dann erhöhen, wenn Sie viel schwitzen. Also bei Hitze, wenn Sie Sport treiben, aber auch wenn Sie unter Durchfall oder Erbrechen leiden, weil Sie auch dann viel Wasser verlieren.

Erhöht salzhaltiges Essen den Durst?

Eigentlich liegt die Vermutung nahe, aber erstaunlicherweise werden Sie hungrig und nicht durstig, wenn Sie salzhaltig gegessen haben. Der Grund: Salz scheint den Körper dazu anzuregen, Wasser zu sparen. Das ist zumindest das Ergebnis von zwei neuen Studien. Bisher war man der Meinung, Salz würde Wasser an sich binden und beides würde mit dem Urin ausgeschieden. Die neuen Studien aber zeigen: Das Salz wird mit dem Urin ausgeschieden, das Wasser in den Körper zurück transportiert. Da dieser Vorgang sehr anstrengend ist und Kalorien verbraucht, haben Sie nach salzigem Essen recht schnell wieder Hunger.

Verbessert Trinken tatsächlich die Laune?

Ja, das haben französische Wissenschaftler herausgefunden. Es zeigten die Studienteilnehmer bessere Laune, die pro Tag (durch Essen und Getränke) rund drei Liter Flüssigkeit zu sich nahmen. Diejenigen, die wenig tranken, zeigten eine deutlich schlechtere Stimmung. Der Grund: Trinken Sie weniger, schrumpft Ihr Gehirn, das Denken wird anstrengender, Sie können Informationen nicht mehr so gut aufnehmen und fühlen sich schnell gestresst.