Gesund, gesünder, am gesündesten: Weißer Tee ist der Star unter den Tees

Gesund, gesünder, am gesündesten: Weißer Tee ist der Star unter den Tees
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Inhaltsverzeichnis

Weißer Tee wird aus derselben Teepflanze gewonnen wie grüner und schwarzer Tee, allerdings ist der Herstellungs- und Verarbeitungsprozess ein anderer. Weißer Tee gilt als die hochwertigste Teesorte, die noch mehr wertvolle Inhaltsstoffe enthält als grüner Tee und darüber hinaus dank des niedrigen Koffeingehalts gut verträglich ist.

Weißer Tee hat einen feinen, blumigen, zum Teil leicht nussigen Geschmack und liegt auch preislich deutlich über anderen Teesorten, was an der speziellen Herstellung liegt. Er gilt als der Champagner unter den Tees und hat eine gesundheitsfördernde Wirkung, die sich durch die richtige Zubereitungsart voll entfalten kann.

Warum ist weißer Tee gesund?

Da weißer Tee im Gegensatz zu grünem oder schwarzem Tee nicht fermentiert wird, sondern nur einem kurzen Verarbeitungsprozess unterliegt, sind die vielen gesunden Inhaltsstoffe der Teepflanze noch fast vollständig enthalten.

Im weißen Tee sind viele wertvolle Stoffe enthalten, die sich positiv auf den Körper auswirken, darunter:

  • Koffein, das anregend und konzentrationsfördernd wirkt und im weißen Tee nicht nur in Form von Methylxanthin, sondern auch als Theophyllin vorliegt. Dieser Stoff weitet die Atemwege und hat eine lindernde Wirkung bei Kopfschmerzen.
  • Polyphenole, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die eine antioxidative Wirkung haben und freie Radikale aus Umweltgiften unschädlich machen können. Außerdem werden die Fettzellen und der Stoffwechsel durch die Polyphenole angeregt, wodurch weißer Tee auch beim Abnehmen unterstützen kann. Eine Tasse weißer Tee enthält so viele Polyphenole wie zwölf Gläser Orangensaft – dieser Vergleich macht deutlich, wie gesund weißer Tee ist.
  • In den Polyphenolen sind Catechine, z.B. Epigallocatechingallat (EGCG) enthalten, die entzündungshemmend wirken, den Cholesterinspiegel senken und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können. Sogar vor Krebs sollen sie schützen.
  • Fluorid, das den Zahnschmelz stärkt und gegen Karies wirkt. Ein Kilogramm weißer Tee enthalten 365 mg Fluorid.
  • Vitamin B1, das eine stimmungsaufhellende Wirkung hat und sich positiv auf das Nervensystem auswirkt.
  • Flavonol-Glykoside, die das Blut leicht verdünnen und so vor einem Schlaganfall oder Herzinfarkt schützen können.

Durch diese zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften gilt der weiße Tee als ein gesundes Getränk und kann wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung sein.

Welche Nebenwirkungen hat weißer Tee?

Weißer Tee hat recht wenig Nebenwirkungen, erst recht, wenn er in Maßen getrunken wird. Ein erhöhter Verzehr kann aber zu unschönen Begleiterscheinungen führen:

  • Auch wenn der Koffeingehalt im Weißtee geringer ist als in Kaffee, kann ein erhöhter Verzehr zu Schlafproblemen, einem erhöhten Blutdruck, Herzklopfen und Überdrehtheit führen.
  • Weißer Tee kann sich außerdem auf die Wehentätigkeit bei schwangeren Frauen auswirken, weshalb zum Ende einer Schwangerschaft kein weißer Tee mehr getrunken werden sollte.
  • Das Koffein im weißen Tee kann die Aufnahme von Kalzium im Körper hemmen. Kalzium ist wichtig für den Aufbau und Erhalt der Knochenmasse.
  • Aufgrund des Koffeins kann weißer Tee prämenstruelle Schmerzen verursachen.
  • Während schwarzer Tee auf der Haut zum Beispiel gegen Neurodermitis helfen kann, kann weißer Tee direkt auf der Haut Irritationen auslösen.
  • Auch die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung kann durch weißen Tee blockiert werden, weshalb Sie den Tee am besten eine halbe Stunde vor dem Essen trinken sollten und nicht dazu.
  • Mehr als 0,05 mg/kg Fluorid pro Tag können den Knochen schaden und es kann Osteoporose entstehen.

Trinken Sie weißen Tee aber in Maßen, sind in der Regel keine gesundheitsschädlichen Eigenschaften beziehungsweise Nebenwirkungen festzustellen.

Wie viel weißer Tee ist gesund?

Zwei bis drei Tassen weißer Tee pro Tag sind gesund und haben in der Regel keine negative Auswirkung auf die Gesundheit, zumal der Koffeingehalt geringer ist als in grünem oder schwarzem Tee. Wer unter Eisenmangel leidet oder Eisen schlecht aufnehmen kann, was insbesondere in der Schwangerschaft auftreten kann, sollte nicht mehr als zwei Tassen Weißtee pro Tag trinken. Dasselbe gilt bei Kalziummangel.

Wenn Sie am späten Nachmittag und Abend kein Koffein vertragen, da sie sonst nicht schlafen können, dann sollten Sie zu dieser Uhrzeit auch auf weißen Tee verzichten. Am besten eignet er sich morgens, zum Wachwerden und Beleben.

Wie bereiten Sie weißen Tee richtig zu?

Für den weißen Tee werden nur die Blüten der Teepflanze Camellia sinensis verwendet, im Gegensatz zu grünem oder schwarzem Tee, der aus den geschnittenen Blättern besteht. Die Blüten sind bei der Ernte fast ausschließlich noch geschlossen. Sie sind von einem weißen Flaum umgeben, von dem auch der Name des weißen Tees stammt.

Für die Zubereitung des weißen Tees gehen Sie wie folgt vor:

  1. Für eine Tasse mit 200 ml Tee brauchen Sie einen Löffel Teeblätter.
  2. Kochen Sie das Wasser auf und lassen Sie es anschließend fünf Minuten lang abkühlen, bis auf 75 Grad. Falls Sie einen Wasserkocher mit Temperatureinstellung haben, stellen Sie ihn direkt auf 80 Grad und warten Sie noch eine Minute, nachdem die Temperatur erreicht wurde. Würden Sie den weißen Tee mit kochendem Wasser übergießen, würden die kostbaren Blüten verbrennen.
  3. Lassen Sie Ihren Tee drei bis vier Minuten ziehen. Die Ziehzeit sollte fünf Minuten nicht übersteigen, andernfalls wird der Tee bitter.
  4. Das Besondere an weißem Tee ist, dass Sie ihn problemlos drei bis vier Mal aufgießen können, ohne dass er bitter wird. Sein Geschmack verändert sich mit jedem Aufguss und die gesamte Bandbreite an Aromen entfaltet sich erst mit der Zeit, weshalb es schade wäre, die Blätter schon nach einem Aufguss zu entsorgen.
Tipp: Je weicher Ihr Wasser ist, desto besser schmeckt der weiße Tee. Falls in Ihrer Region das Wasser also sehr kalkhaltig ist, nutzen Sie einen Wasserfilter.

Welche Weißtee-Sorten gibt es?

Es gibt verschiedene Teesorten, die unterschiedlich schmecken und auch verschiedene Qualitäten haben. Einen hochwertigen weißen Tee erkennen Sie daran, dass er niemals bitter schmeckt. Nur Sorten niederer Qualität haben eine bittere Note. Die bekanntesten und besten drei Sorten Weißtee sind:

  1. Bai Hao Yin Zhen, auch bekannt als Silver Needle Tea oder Silbernadeltee: Diese Sorte gilt als die hochwertigste Weißtee-Sorte. Für ein Kilogramm Tee werden 30.000 Blattknospen benötigt. Die Ernte ist jedes Jahr nur an wenigen Tagen möglich. Die Sorte wird im Südosten Chinas im Raum Fuding in der Provinz Fujian angebaut, ist kaum oxidiert und es werden nur die jungen, noch verschlossenen Blattknospen verwendet. Damit diese nicht beschädigt werden, wird er von Hand gepflückt. Er schmeckt mild und leicht süßlich, was an dem geringen Oxidationsgrad von maximal 2 Prozent liegt. Nur 0,2 Prozent der gesamten Teeproduktion Chinas macht der Silbernadeltee aus, was unter anderem an seiner aufwändigen Gewinnung liegt. Die Preise für den Silbernadeltee bewegen sich zwischen 20 und 40 Euro pro 100 Gramm Tee.
  2. Pai Mu Tan, auch bekannt als White Peony oder Weiße Pfingstrose: Dieser weiße Tee besteht aus den gerade frisch geöffneten Knospen und gilt ebenfalls als sehr hochwertig. Er ist einer der teuersten Tees der Welt und kommt mit einer mild-nussigen Note daher, die leicht an Kakao erinnert.
  3. Shou Mei: Für den Shou Mei werden etwas ältere Blätter verwendet, weshalb er im Geschmack kräftiger und weniger mild ist. Qualitativ steht er hinter den beiden anderen Sorten, gilt aber immer noch als ein sehr guter Tee.

Auch wenn unter Fachleuten nichts an den weißen Tee aus China – und insbesondere den aus Fuding – herankommt, so gibt es auch noch weitere Anbauländer:

  • Taiwan
  • Sri Lanka
  • Thailand
  • Nepal
  • Indien

Weißer Tee braucht ein spezielles Klima, weshalb ein Anbau in Deutschland im eigenen Garten keinen Sinn macht.

Weißer Tee oder grüner Tee – was ist gesünder?

Grundsätzlich gelten beide Teesorten als sehr gesund, weißer Tee enthält aber mehr Polyphenole als Grüntee. Die Menge an diesen wertvollen Pflanzenstoffen ist im weißen Tee etwa dreimal so hoch wie im grünen Tee. Auch ist der Koffeingehalt im weißen Tee etwas geringer, wodurch er für manche Menschen besser verträglich ist.

Ist weißer Tee aus dem Beutel besser oder lose?

Bei losem Tee haben Sie immer eine höhere Qualität als bei Tee aus dem Beutel. Insbesondere bei weißem Tee, bei dem es um zarte Geschmacksnuancen geht und der so voller Nährstoffe steckt, sollten Sie ein hochwertiges Produkt im Teeladen kaufen.

Lose Teeblätter können Sie besser dosieren, sie enthalten mehr Nährstoffe als Tee im Beutel und die Auswahl ist in der Regel größer. Greifen Sie auf ein handgepflücktes Produkt zurück, im besten Fall aus Bio-Anbau, um sicherzugehen, dass es sich um eine hochwertige Sorte handelt.

Fazit: Weißer Tee ist gesund, lecker und exklusiv

Aufgrund seines hohen Preises ist hochwertiger, weißer Tee nicht für jeden eine tägliche Option – grundsätzlich ist er aber überaus gesund und eine Tasse hier und da enthält viele wertvolle Nährstoffe.

Insbesondere die Polyphenole und Catechine sind für den gesundheitsfördernden Effekt des Weißtees verantwortlich, sie wirken Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, senken den Cholesterinspiegel und haben eine antioxidative, entzündungshemmende Wirkung. Das enthaltene Fluorid ist gut für den Zahnschmelz und das Koffein belebt, macht wach und fördert die Konzentration.

Entscheidend für eine gesunde Wirkung ist, die Ernährungstipps zu berücksichtigen und weißen Tee nur in Maßen zu trinken. Zwei bis drei Tassen pro Tag sind gut, bei Mengen darüber kann das Koffein zu Übelkeit und Herzrasen führen und die Eisen- und Kalziumaufnahme im Körper wird zu sehr blockiert.

Achten Sie darauf, hochwertigen weißen Tee zu kaufen, die edelste Sorte ist der Silbernadeltee aus Fuding in China. Kaufen Sie besser losen Tee als Teebeutel, da diese weniger Nährstoffe enthalten. Brühen Sie ihn nicht zu heiß auf und genießen Sie mehrere Aufgüsse, um das gesamte Geschmacksspektrum des Weißtees zu verkosten.

Mit weißem Tee alleine können Sie sich zwar nicht gesund trinken, im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung leistet er aber durchaus einen Beitrag und hat eine gesundheitsfördernde Wirkung.