Hibiskustee gegen Bluthochdruck: So wirkt die Heilpflanze Hibiskus

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Aus den Blüten der Roselle (Hibiscus sabdariffa) hergestellt, sorgt Hibiskustee nicht nur für eine willkommene Erfrischung: Der Tee hat als Heilmittel auch positive Effekte auf die Gesundheit. Besonders im Fokus steht dabei die Wirkung des Hibiskustees auf das Herz-Kreislauf-System: Die Inhaltsstoffe des Hibiskus können den Blutdruck senken. Doch was sollten Sie bei der Einnahme von Hibiskustee beachten? Und lässt sich der Kräutertee selbst mischen?

Wichtige Informationen zum Hibiskus (Hibiscus sabdariffa) auf einen Blick

  • Hibiskus: Pflanze mit roten Kelch- und gelben Kronblüten
  • Heilwirkung: blutdrucksenkend, antibakteriell, abführend
  • Einnahme: Tee, aber auch als Pulver erhältlich
  • Einsatzgebiet: bei Bluthochdruck und hohem Cholesterinspiegel sowie für die Immunabwehr
  • Inhaltsstoffe: reich an vielfältigen Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Gerbstoffen und Säuren
  • Botanik: Kraut aus der Familie der Malvengewächse (Malvales)

Hibiskustee: So wirkt das Getränk auf die Gesundheit

Während die einen regelmäßig gesundheitsfördernde Tees aus unterschiedlichen Kräutern zu sich nehmen, ist die Welt der Heilpflanzen für andere noch Neuland. Dabei bieten vor allem Tees aus Heilkräutern eine gute Möglichkeit, Beschwerden auf eine natürliche Art und Weise entgegenzuwirken.

Das Teegetränk aus dem Hibiscus sabdariffa setzt dabei gleich an mehreren Punkten an. Zum einen steht besonders die blutdrucksenkende Wirkweise der Pflanze im Vordergrund. Zum anderen wirkt sich der Hibiskustee auch auf andere Bereiche der Gesundheit aus.

So kann der Tee:

  • einen hohen Cholesterinspiegel senken
  • das Immunsystem stärken
  • Erkältungssymptome lindern
  • den Appetit anregen

Gerade durch den hohen Vitamin-C-Anteil gilt der Tee aus dem Kraut als wahrer Immun-Booster. Zudem zeigt seine Wirkung auch einen günstigen Effekt auf die Verdauung: Die Pflanzenstoffe regen den Verdauungstrakt an und können darüber hinaus auch bei der Gewichtsabnahme helfen.

Dieser Zusammenhang wurde unter anderem bereits an Mäusen nachgewiesen (Alarcon-Aguilar et al., 2007) und scheint auch in neueren Untersuchungen bestätigt: Die Wirkung eines Hibiskusextrakts gilt als effektiv zur Reduzierung des Körperfetts – sollte jedoch nicht in zu großen Mengen zu sich genommen werden (Ojulari et al., 2019).

Wichtig: Der Heilpflanze wird außerdem nachgesagt, dass sie sich vor allem bei Frauen auf den Hormonspiegel auswirkt. Daher ist die Einnahme während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Hier ist es sinnvoll, sich mit einem Arzt abzusprechen.

Heilpflanze Hibiskus: Diese Pflanzenstoffe sollten Sie kennen

Die vielfältige Wirkweise des Hibiscus sabdariffa entsteht durch ein Zusammenspiel mehrerer Inhaltsstoffe. Die Pflanze lässt sich gegen unterschiedliche Beschwerden einsetzen – das hat sie unter anderem ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt zu verdanken, aber auch Gerb- und Schleimstoffen.

Diese Inhaltsstoffe sind in der Roselle enthalten:

  • Vitamin C: gilt als stärkend für die individuelle Immunabwehr
  • Gerb- und Schleimstoffe: wirken harntreibend und krampflösend
  • Flavonoide: zeigen einen positiven Effekt auf das Blutkreislaufsystem
  • Phenolsäuren: bieten dem Kraut Schutz und haben im Körper eine antibakterielle Wirkung

Zu den Flavonoiden gehören unter anderem Anthocyane und Phytosterine. Diese Stoffe sind auch im Hibiskus enthalten. Anthocyane tragen dazu bei, dass Blutgefäße frei bleiben und sich keine körpereigenen Stoffe in den Arterien absetzen. Phytosterinen wird die cholesterinsenkende Wirkung des Heilkrauts zugeschrieben.

So lässt sich Hibiskustee speziell bei Bluthochdruck und einem hohen Cholesterinspiegel sowie Beschwerden im Verdauungstrakt einnehmen. Wer auf Erkältungsvorbeuge setzt, kann den Kräutertee zur Stärkung des Immunsystems trinken.

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Hibiskustee lindert vielzählige körperliche BeschwerdenOleksii – Adobe Stock

Vielfältige Wirkung: So gesund ist Hibiskustee wirklich

Hibiskustee ist eine ausgezeichnete Quelle für verschiedene organische Säuren (z. B. Zitronen-, und Weinsäure) und Vitamin C. Das Getränk ist außerdem reich an Antioxidantien. In einer Untersuchung der Wirkweise unterschiedlicher Teile der Pflanze hat sich gezeigt, dass nicht nur die Kelche der Blüte des Hibiscus sabdariffa, sondern auch seine Kerne viele antioxidative Stoffe enthalten. Diese können freie Radikale binden bzw. filtern (Mohd-Esa et al., 2010).

Hibiskustee wartet je nach Beschwerden auch mit anderen Wirkweisen auf:

  • durstlöschend
  • abführend
  • harntreibend
  • gallentreibend
  • antibakteriell
  • krampflösend
  • stoffwechselanregend
  • entschlackend

Je nachdem, welche Erkrankung Leiden verursacht, ist eine Absprache mit einem Arzt essenziell. Nicht immer lassen sich die Gründe für Schmerzen und Beschwerden sofort erkennen und mit natürlichen Mitteln behandeln. Eine umfassende Diagnostik und das Fachwissen eines Arztes sind eine wichtige Unterstützung.

Lebensmittel, die sich wie Hibiskus durch einen hohen Vitamin C-Gehalt auszeichnen, sind u. a. Spinat und Paprika. Passende Gerichte und weitere gesunde Inspirationen finden Sie auf Vetox.de.

Hibiscus sabdariffa: Ein gesunder Tee gegen Bluthochdruck

An der Wirkung des Hibiskustees auf den Blutdruck des Menschen forschen Wissenschaftler weltweit. Der Mechanismus scheint nachgewiesen, da sich der blutdrucksenkende Effekt des Heilkrauts in mehrere Studien nachweisen ließ (Hopkins et al., 2013).

So tranken Versuchspersonen mit einem leichten bis mittleren Bluthochdruck in einer der Studien sechs Wochen lang drei Tassen tiefroten Hibiskustee. Eine Vergleichsgruppe trank in der gleichen Zeit die gleiche Menge eines Placebo-Getränks.

Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Der Blutdruck der Gruppe, die den echten Hibiskustee getrunken hatte, sank im Schnitt um 7,2 mmHg. In der Vergleichsgruppe verzeichnete man nur eine Senkung um 1,3 mmHg (McKay et al., 2010).

Senkt sich der Blutdruck auf ein normales Maß, reduziert das die Risiken für Folgeschäden wie Schlaganfall und Herzinfarkt deutlich. Neben einer ärztlich angeordneten Therapie ist Hypertonikern, also Personen mit hohem Blutdruck, die regelmäßige Einnahme des Hibiskustees zu empfehlen. Auch zur Vorbeugung schadet es nicht, den Tee regelmäßig zu trinken.

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Insbesondere bei Bluthochdruck empfiehlt sich der regelmäßige Konsum von HibiskusteeAfrica Studio – Adobe Stock

Interessant: Am besten wirkt der Tee, wenn man ihn frisch aufgebrüht trinkt. Übergießen Sie dafür beispielsweise 6 Esslöffel der getrockneten Blüten mit 1 Liter kochendem Wasser. Lassen Sie das Getränke etwa 5 bis 8 Minuten ziehen. Insgesamt sollten Sie nicht mehr als drei Tassen des Kräutertees am Tag über mehrere Wochen hinweg trinken.

Tee trinken für die Gesundheit: die Einnahme

Während vor allem grüner Tee bislang als besonders gesund wahrgenommen wurde, sollte der Hibiskustee in seiner Wirkung nicht unterschätzt werden. Schon das tägliche Trinken von drei Tassen frischem Hibiskustee sollt dabei helfen, den Blutdruck deutlich zu senken – wie Forscher einer amerikanischen Wissenschaftsgruppe herausfanden. Ist Hibiskustee deshalb genauso gesund wie grüner Tee?

Hibiskustee kann durchaus als Alternative zu grünen Teesorten gesehen werden. Er enthält sogar mehr Antioxidantien als der hochwertigste grüne Tee auf dem Markt: der Matchatee. Die Farbgebung der Tees ist dagegen sehr gegensätzlich. Der Hibiscus sabdariffa zeigt in seiner aufgebrühten Form eine intensive Cranberry-ähnliche Farbe und auch sein Geschmack ist deutlich säuerlicher und schärfer als der des Matchas.

Tipp: Wem das Aroma des Hibiskustees zu intensiv ist, kann das Getränk auch süßen. Damit der beliebte Durstlöscher trotzdem gesund bleibt, lässt sich hier auf Honig statt Zucker zurückgreifen. Bleiben Sie dabei jedoch bei geringen Mengen. Ein Teelöffel Honig für eine große Tasse Tee sollte genügen.

Ursprung und Tradition: Hibiskustee als beliebtes Heißgetränk

Der Hibiscus sabdariffa gehört zur Familie der Malvengewächse und zur Gattung des Hibiskus. Er stammt ursprünglich aus dem Osten Asiens und wird auch Sudan-Eibisch, Roselle oder Karkade genannt. Im Übrigen bezeichnet der arabische Begriff Karkadeh nicht nur das Gewächs selbst, sondern auch den aus den Blütenkelchen hergestellten Tee. Besonders in Ägypten und dem Sudan gilt das Getränk als beliebter Durstlöscher.

Interessant: Schon die alten Römer und Griechen aßen die Malven als Gemüse und nutzten ihre Heilkräfte. Gleichzeitig galt die Malve als Symbol für Weichheit und Süße. Das Wort „Malve“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie weich oder beruhigend. Im Englischen heißt der Eibisch „marsh mallow“ und stand damit Pate für die gleichnamige Süßigkeit.

Für die Zubereitung des Tees werden Hibiskusblüten mit Wasser aufgebrüht, nach Belieben gesüßt und zum Beispiel mit Minze verfeinert. Nicht nur in Ägypten, auch in vielen anderen afrikanischen Ländern wird das Getränk auf unterschiedliche Art und Weise serviert. Die Verwendung des Krauts beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Zubereitung des heilsamen Tees: Auch Desserts, Marmeladen oder alkoholische Getränke werden mit und aus Hibiskusblüten hergestellt.

Kauft man hierzulande Malventee sind darin nicht zwangsläufig die Blütenkelche des Hibiscus sabdariffa enthalten. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich beim Kauf genau zu informieren und gegebenenfalls auf speziellen Marktplätzen nach den Hibiskusblüten Ausschau zu halten. Die günstigen Wirkweisen auf Ihren Cholesterin- bzw. Blutdruckwert sowie auf das Immunsystem und bei Erkältungen erhalten Sie nur durch die Eigenschaften des echten Hibiscus sabdariffa bzw. des Hibiskusextrakts. Auch der eigene Anbau der Pflanze ist möglich – hier ist jedoch auf die passende Temperatur und angemessene Lichtverhältnisse zu achten.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Hibiskus

In Hibiskustee ist zum einen Vitamin C enthalten, das das Immunsystem stärkt und beispielsweise vor Erkältungen schützen kann. Außerdem wirken die Flavonoide in der Heilpflanze blutdrucksenkend und beeinflussen den Cholesterin Wert im menschlichen Körper positiv.
Für den Tee aus dem Heilkraut werden die Blütenkelche verwendet. Diese verleihen dem Getränk auch die intensive, rote Farbe. Zudem stecken in den Kelchen Antioxidantien. In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass auch die Samen der Pflanze diese natürlichen Radikal-Fänger enthalten.
Ja, das ist möglich. Die Pflanze mag es aber warm und benötigt viel Licht. Ursprünglich stammt das Gewächs aus dem Osten Asiens. Die Bedingungen für ein gutes Wachstum lassen sich am besten in einem Gewächshaus herstellen.