Vitamin D: Welche Lebensmittel einem Mangel vorbeugen

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Inhaltsverzeichnis

Alles über Vitamin D

Definition: Überbegriff für jene Stoffe, welche für die Verarbeitung des Mineralstoffs Kalzium im Körper verantwortlich sind

Funktion: Einbau von Kalzium & Phosphat in die Knochen – Stärkung des Skeletts

Aufnahme: 80-90 % körpereigene Produktion durch den Einfluss von Sonnenlicht; 10 % Aufnahme durch die Nahrung

Tagesbedarf: 20 µg für Personen ab dem 2. Lebensjahr

Mangel durch: Seltener Aufenthalt im Freien, dunkle Hautfarbe, Bedeckung der Haut durch Kleidung

Mangel-Symptome: Brüchige, weiche Knochen; Kleinkinder: Rachitis; Erwachsene: Osteomalazie; geschwächtes Immunsystem; Erschöpfungszustände u.Ä.

Behandlung & Prävention: Regelmäßiger Aufenthalt in der Sonne; nach Absprache mit dem Arzt: Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln

Vor allem in den Wintermonaten ist es in aller Munde: Das Sonnenvitamin D. Der Körper kann es selbst herstellen, allerdings nur, wenn der regelmäßige Kontakt mit der Sonne gegeben ist. Besonders unsere Knochen profitieren von der Versorgung mit Vitamin D. Es trägt dazu bei, dass Kalzium eingebaut und die Gesundheit unseres Skeletts erhalten wird. Doch wie erkennt man, ob die Versorgung ausreichend ist? Wie kann man Mangelerscheinungen vorbeugen? Im folgenden Artikel gehen wir diesen und weiteren Fragen zum Vitamin D auf den Grund.

Was ist Vitamin D?

Unter dem Begriff Vitamin D werden mehrere Stoffe zusammengefasst, welche bei der Verarbeitung des Mineralstoffs Kalzium im Körper eine wichtige Rolle spielen. Es sorgt unter anderem für den Aufbau gesunder, widerstandsfähiger Knochen.

Die Bezeichnung „Vitamin“ D ist in diesem Fall übrigens nicht ganz korrekt. Ein Vitamin ist ein Nährstoff, der für einen gesunden Stoffwechsel notwendig ist. Unser Körper ist nicht in der Lage, Vitamine selbst herzustellen. Darum müssen sie mit der Nahrung aufgenommen werden.

Vitamin D allerdings kann im Körper gebildet werden, wenn man sich in ausreichendem Maße dem Sonnenlicht aussetzt. Die Zufuhr durch die Nahrung spielt mit etwa zehn bis zwanzig Prozent eine kleinere Rolle bei der Versorgung.

Was ist der Unterschied zwischen Vitamin D2 & Vitamin D3?

Vitamin D2 und D3 sind zwei der vielen Stoffe, welche in die Kategorie Vitamin D fallen. Sie haben eine hohe Bedeutung für den Menschen.

Vitamin D2 (Ergocalciferol) Vitamin D3 (Cholecalciferol)
Enthalten in pflanzlichen Lebensmitteln und Pilzen. Wird aus tierischen Quellen bezogen.

Wird bei Sonnenstrahlung in der Haut gebildet.

Es handelt sich um sogenannte inaktive Formen, welche erst in die aktive Form Calcitriol umgewandelt werden müssen, um ihre Wirkung zu entfalten.

Calcitriol wirkt im Organismus wie ein Hormon. Hormone sind Botenstoffe des Körpers, die Vorgänge wie die Verdauung auslösen, beenden und regulieren können. Calcitriol ist für den Kalzium-Stoffwechsel zuständig und regelt beispielsweise dessen Einbau in die Knochen.

Weil Vitamin D erst in das hormonähnliche Calcitriol umgewandelt werden muss, um Wirkung zu zeigen, wird es auch als Prohormon bezeichnet.

Funktion: Was sind die Aufgaben von Vitamin D im Körper?

Der menschliche Körper benötigt Vitamin D vor allem für den Knochenaufbau. Die aktive Form des Vitamins, Calcitriol, sorgt dafür, dass die Mineralstoffe Kalzium und Phosphat in unsere Knochen eingebaut werden. Das hält das Skelett stabil und beugt Knochenschwund (Osteoporose) vor. Auch die Zähne profitieren von einer ausreichenden Vitamin D-Versorgung.

Neben der Stärkung der Knochen ermöglicht der Nährstoff kräftige Muskeln und den Schutz der Nervenzellen. Auch das Immunsystem ist mithilfe von Vitamin D besser für die Abwehr von Krankheitserregern gerüstet.

Besonders die Versorgung von Babys und Kleinkindern mit dem Sonnenvitamin ist wesentlich. Andernfalls kann es zu der Erkrankung Rachitis kommen. Ein Mangel an Vitamin D oder Kalzium in frühen Lebensjahren führt zu einer geschwächten Knochensubstanz. Die Knochen werden weich und krümmen sich bei schweren Fällen.

Wussten Sie?

Studien bestätigen außerdem die positive Wirkung von Vitamin D auf die Psyche des Menschen.

Wieso der Mensch Vitamin D benötigt

Die Vorteile einer ausgewogenen Versorgung mit Vitamin D

Steht Ihrem Körper ausreichend Vitamin D zur Verfügung, werden nicht nur die Knochen geschützt. Auch Zivilisationskrankheiten kann mit einer ausreichenden Versorgung vorgebeugt werden. Dazu gehören:

  • Allergien: Vitamin D verhindert Fehlfunktionen des Immunsystems
  • Autoimmunerkrankungen, wie Multiple Sklerose oder chronische Darmerkrankungen
  • Infektionskrankheiten von Erkältung bis Tuberkulose: Vitamin D aktiviert das Immunsystem und unterstützt es im Kampf gegen Krankheitserreger
  • Muskelschwäche: Vitamin D reguliert die Arbeit der Muskeln
  • Nervenstörungen: Vitamin D ist unter anderem für die Signalübertragung auf Nervenzellen & -bahnen zuständig
  • Herzschwäche und Bluthochdruck: Vitamin D kontrolliert den Blutdruck und den Mineralstoffhaushalt im Körper
  • Hauterkrankungen wie Schuppenflechte: Vitamin D reguliert die Erneuerung der Haut

Wie können wir Vitamin D aufnehmen?

Der größte Anteil an Vitamin D – beinahe 90 % – wird vom Körper selbst gebildet. Er benötigt dafür Sonnenlicht. Übrigens ist auch nicht die direkte Sonneneinstrahlung notwendig. Auch bei bedecktem Himmel erreicht uns ausreichend Licht für die Produktion von Vitamin D.

Durch die UV-B-Strahlung der Sonne produziert die Haut die Vorstufe des wirksamen Vitamin D: Cholecalciferol oder Vitamin D3. Nach der Herstellung wird es an den Blutkreislauf abgegeben und sowohl in der Leber als auch in den Nieren in die aktive Form Calcitriol umgewandelt. Erst diese Entwicklungsstufe des Vitamin D bewirkt den Einbau von Kalzium und Phosphat in die Knochen und somit deren Stärkung.

Tipp

Wenn Sie im Sommer dreimal wöchentlich für 10 bis 15 Minuten Hände und Gesicht der Sonne aussetzen, so bilden Sie reichlich Vitamin D zur Vorsorge für den Winter.

Der Rest des Vitamin D-Bedarfs deckt der Mensch durch die Aufnahme aus der Nahrung. Der Gehalt in unseren Lebensmitteln ist jedoch eher gering. Lediglich in Ländern, welche besonders in den Wintermonaten nur wenig Sonnenlicht erreicht, werden gewisse Produkte mit Vitamin D angereichert.

In welchen Lebensmitteln ist Vitamin D enthalten?

Die Liste an Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an Vitamin D ist kurz. Aus der Gruppe der Nahrungsmittel tierischen Ursprungs ist Fisch zu nennen. Der klassische Vitamin D-Lieferant ist der Lebertran, der vielen aus der eigenen Kindheit bekannt sein könnte. Es handelt sich dabei um ein Öl, welches aus der Leber von Dorsch, Schellfisch und Kabeljau gewonnen wird. Er liefert zusätzlich die Vitamine A und E sowie die gesunden ungesättigten Fettsäuren.

Auch die Leber von Huhn, Lamm oder Rind enthält einen vergleichsweise hohen Anteil an Vitamin D. Neben Eidotter beinhalten Milchprodukte wie Milch, Joghurt oder Butter den wichtigen Nährstoff oder werden zusätzlich damit angereichert.

Diese Lebensmittel enthalten einen besonders hohen Gehalt an Vitamin D:

  • Fisch: geräucherter Aal, Rollmops, Lachs, Hering, Makrele & Sardine
  • Hühnerei, insbesondere das Eidotter
  • Fleisch & Geflügel: Hackfleisch sowie Hühner-, Lamm- & Rinderleber
  • Pilze: Champignons, Pfifferling & Steinpilz
  • Frucht: Avocado
  • Milchprodukte: Milch, Joghurt, Butter & Margarine

Wie hoch ist der Tagesbedarf an Vitamin D?

Die Besonderheit an Vitamin D ist, dass es vom Körper selbst hergestellt werden kann. Sobald die Haut dem Sonnenlicht (auch bei bewölktem Himmel) ausgesetzt ist, beginnt sie, die Vorstufe von Vitamin D zu produzieren. 80 bis 90 % des täglichen Bedarfs werden durch die körpereigene Bildung gedeckt.

Für Personen, deren Körper selbst nicht ausreichend Vitamin D herstellen kann, gilt ein Referenzwert für eine Zufuhr von ca. 20 Mikrogramm täglich. Dieser wurde von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) festgelegt.

Säuglinge vor der Vollendung des ersten Lebensjahres haben zwar einen geringeren Bedarf an Vitamin D (10 µg), sind aber von der nahrungsergänzenden Gabe abhängig. Weil sie noch nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden dürfen, kann ihr Körper noch nicht selbstständig Vitamin D bilden. Ein Mangel kann zu der Erkrankung Rachitis führen. Diese äußert sich durch eine geringe Widerstandskraft oder Verformungen der Knochen.

Hinweis

Säuglinge sollten zumindest bis zum Ende des ersten Lebensjahres (0-12 Monate) eine tägliche Dosis von etwa 10 Mikrogramm Vitamin D erhalten.

Wie viel Vitamin D ein Mensch benötigt

Auch Personen über 65 sollten ihren Vitamin D-Spiegel im Blick behalten. Mit fortgeschrittenem Lebensalter steigt das Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Die Folgen sind poröse Knochen, welche schon unter geringer Krafteinwirkung brechen können. Der Tagesbedarf beträgt mindestens 20 µg.

Wissenschaftler glauben zunehmend, dass die heute empfohlenen Werte zu niedrig sein könnten. Es handelt sich um Mindestwerte, die für die Vermeidung schwerer Knochenkrankheiten nötig sind. So bleibt die Frage nach dem optimalen Wert bestehen.

Wie wird ein Vitamin D-Mangel festgestellt?

Für die Diagnose einer Unterversorgung an Vitamin D ordnet der Arzt nach einer umfassenden Anamnese eine Blutuntersuchung an. Dabei wird der Wert des 25-Hydroxyvitamin-D (Calcidiol) im Blut festgestellt. In dieser Form ist Vitamin D im Körper gespeichert.

Wenn ein Verdacht auf einen erhöhten Spiegel an Kalzium oder einen gestörten Vitamin D Stoffwechsel vorliegt, prüft der Arzt den Gehalt an Calcitriol im Blut.

Ab wann hat man einen Vitamin D-Mangel?

Ein Mangel an Vitamin D liegt vor, wenn der Bedarf über einen längeren Zeitraum nicht gedeckt wird und Vitaminmangelsymptome auftreten. In der Mehrzahl der Fälle liegt die Ursache in einer zu geringen Produktion des Vitamins durch den Körper.

Bei der Messung des Gehalts an Vitamin D im Blut wird zwischen einer Unterversorgung und einem Mangel unterschieden. Bei einem Gehalt von 20-35 ng/ml (Nanogramm/Milliliter) Vitamin D spricht man von einer Unterversorgung. Diese kann sich durch erste Symptome zeigen, kann aber auch lange Zeit unbemerkt bleiben. Sinkt der Vitamin D Spiegel unter 20 ng/ml, ist mit gesundheitlichen Folgen zu rechnen.

Die Vitamin D Blutwerte lassen sich folgendermaßen interpretieren:

Nanogramm/Milliliter (ng/ml) Nanomol/Milliliter (nmol/ml)
Überversorgung 90-150 ng/ml 225-374 nmol/ml
Hoher Wert 60-90 ng/ml 150-225 nmol/ml
Normalwert 35-60 ng/ml 80-150 nmol/ml
Unterversorgung 20-35 ng/ml 50-80 nmol/ml
Vitamin D-Mangel unter 20 ng/ml unter 50 nmol/ml

Ursachen & Risikogruppen: Gründe für einen Vitamin D-Mangel

Der tägliche Bedarf an Vitamin D wird zu einem großen Teil von unserem Körper selbst gedeckt. Um den wichtigen Nährstoff herzustellen benötigt der Organismus die Einwirkung von Sonnenlicht auf der Haut. Diese produziert eine Vorstufe, welche später in Calcitriol – die aktive, wirksame Form des Vitamin D – umgewandelt wird. Für die Produktion reichen bereits jene Sonnenstrahlen, welche durch die Wolken eines bedeckten Himmels treffen.

Das bedeutet, dass ein Mangel an Vitamin D häufig durch eine zu geringe „Versorgung“ des Körpers mit Sonnenlicht bedingt ist. Das betrifft insbesondere Personen, welche sich größtenteils in Innenräumen und nicht im Freien aufhalten.

In diese Risikogruppe fallen vor allem:

  • Säuglinge
  • Personen mit fehlender Mobilität
  • Ältere Menschen mit Schwierigkeiten bei der Fortbewegung
  • Pflegebedürftige Personen

Menschen, die Ihre Haut aus kulturellen oder religiösen Gründen stets mit Kleidung bedecken tragen ebenso ein höheres Risiko wie Personen mit höher pigmentierter Hautfarbe.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass ein dunkler Teint die Strahlung der Sonne stärker abhält. Das ist einerseits ein Vorteil zum Schutz vor schädlicher Strahlung, andererseits ist dadurch auch eine längere Zeit in der Sonne notwendig, damit ausreichend Vitamin D gebildet wird. Besonders in höheren Breitengraden sind die Sonnenstrahlen nicht stark genug, um dunkle Haut in einem ausreichendem Maße zu durchdringen.

Ältere Personen über ca. 65 Jahren sollten zusätzlich beachten, dass die Fähigkeit des Körpers, selbst Vitamin D zu bilden, mit fortschreitendem Lebensalter abnimmt. Der Grund dafür ist noch nicht hinreichend geklärt. Man vermutet, dass sowohl die Verringerung der Hautdicke als auch das Vermögen sinkt, aus der Vorstufe aktives, wirksames Vitamin D herzustellen.

Hinweis

Wenn Sie zu einer der Risikogruppen gehören und vermuten, von einem Vitamin D Mangel betroffen zu sein, konsultieren Sie Ihren Hausarzt. Er kann eine Unterversorgung diagnostizieren und zu entsprechenden Behandlungsmaßnahmen beraten.

Eine weitere Risikogruppe für Vitamin D Mangel bilden Personen mit gewissen Vorerkrankungen, beispielsweise:

  • Chronische Magen-Darm-Erkrankungen
  • Nierenschwäche
  • Essstörungen (Unter- & Übergewicht)

Schließlich kann auch die Einnahme bestimmter Medikamente Auswirkungen auf die Versorgung mit Vitamin D haben:

  • Medikamente gegen Epilepsie
  • Glukokortikoide (Kortison)
  • Medikamente gegen Krebserkrankungen (Zytostatika, Antiöstrogene bei Brustkrebs)
  • Medikamente gegen HIV

Symptome: Wie erkennt man einen Vitamin D-Mangel?

Ein länger andauernder leichter bis mittelschwerer Vitamin D Mangel zeigt sich durch eher unspezifische Symptome. Aufgrund der vielen möglichen Ursachen für die auftretenden Krankheitsanzeichen ist zur Diagnose eine Blutuntersuchung notwendig.

Diese Symptome könnten Anzeichen für einen Vitamin D Mangel sein:

  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
  • Verlangsamte Wundheilung
  • Haarausfall, brüchige Nägel
  • Müdigkeit & Erschöpfungszustände
  • Rücken-, Knochen- oder Gliederschmerzen
  • Muskelkrämpfe & -schmerzen
  • Depressive Verstimmungen bis hin zu Depressionen

Da Vitamin D dafür verantwortlich ist, den Mineralstoff Kalzium in die Knochen einzubauen, hat ein Mangel langfristig negative Auswirkungen auf die Knochengesundheit. Die Knochen werden weich, brechen leichter und eine Osteoporose (Knochenschwund) kann sich entwickeln.

Hinweis

Die Diagnose eines Vitamin D-Mangels erstellt der Hausarzt oder ein Fachmediziner auf Grundlage einer Blutuntersuchung. Er kann wertvolle Tipps und Hinweise zur Behandlung geben.

Komplikationen: Was sind die Folgen von Vitamin D-Mangel?

Ein unbehandelter, unentdeckter Vitamin D-Mangel wirkt sich auf die Gesundheit der Knochen aus. Wird der Mineralstoff Kalzium mangels des Sonnenvitamins nicht in die Knochen eingebaut, nimmt die Knochendichte ab. Das führt zu Knochenschmerzen, häufigeren Knochenbrüchen oder Fehlbildungen.

Besonders bei Kleinkindern ist die nahrungsergänzende Gabe von Vitamin D wesentlich. Andernfalls kann sich die Krankheit Rachitis entwickeln. Diese äußert sich durch ein gestörtes Knochenwachstum, der Entstehung einer O-Beinstellung sowie die Verkrümmung anderer Knochen.

Leidet ein Erwachsener über längere Zeit an einem Mangel an Vitamin D, so führt dies zu der sogenannten Osteomalazie (Erweichung der Knochen). Betroffene leiden unter dumpfen Schmerzen in den Knochen und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Osteoporose.

Ein Vitamin D Mangel kann insbesondere für Personen mit fortgeschrittenem Lebensalter drastische Folgen haben. Die Wahrscheinlichkeit für Stürze ist durch einen schlechteren Allgemeinzustand und Unsicherheit beim Gehen erhöht. Brechen die Knochen aufgrund von Osteomalazie oder Osteoporose schneller, so bedeutet das eine langwierige Heilung.

Weitere Komplikationen und Folgeerkrankungen eines Vitamin D Mangels sind:

  • Muskelschwäche
  • Diabetes
  • Asthma
  • Bluthochdruck
  • Parodontose
  • Depressionen
  • Krebs

Aktuelle wissenschaftliche Forschungen beschäftigen sich mit der Verbindung von Herz-Kreislauf-, Atemwegs- oder Stoffwechselerkrankungen und Vitamin D-Mangel. Man vermutet außerdem einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Krebs und einer Unterversorgung mit dem Sonnenvitamin. Auch die Neigung zu depressiven Verstimmungen kann durch einen Mangel bedingt sein.

Prävention & Behandlung: Was kann man gegen Vitamin D-Mangel tun?

Zu Beginn der Therapie eines Vitaminmangels steht die Suche nach der Ursache. Die Behandlung erfolgt abgestimmt auf den auslösenden Faktor. Die folgenden Hinweise gelten ebenso zur Vorbeugung und Prävention einer Unterversorgung an Vitamin D.

Prävention & Behandlung eines Vitamin D-Mangels durch Sonnenlicht

In einer großen Zahl der Fälle entsteht der Vitamin D Mangel, wenn die Zeit in der Sonne zu gering ausfällt. Dieser Ursache kann durch eine Verhaltensänderung entgegengewirkt werden. Wer sich regelmäßig für eine gewisse Zeitspanne dem Sonnenlicht aussetzt, dessen Haut wird automatisch wieder mit der Produktion von Vitamin D beginnen.

Die Dauer der notwendigen Strahlung ist nicht nur von der Tages- und Jahreszeit, sondern auch vom geografischen Breitengrad abhängig. Nicht zuletzt spielt der persönliche Hauttyp eine große Rolle. Es gilt, die Zeit in der Sonne nicht zu lang ausfallen zu lassen, um vorzeitiger Hautalterung oder Hautkrebs vorzubeugen.

Welcher Hauttyp wie viel Vitamin D benötigt

Prävention & Behandlung eines Vitamin D-Mangels durch die Ernährung

Durch eine ausgewogene Ernährung kann der Mensch ungefähr 10 % seines Vitamin D Bedarfs decken. Es gibt jedoch nur wenige Lebensmittel mit hohem Vitamin D Gehalt. Die meisten sind tierischer Herkunft.

Nahrungsergänzungsmittel: Sind Vitamin D-Produkte sinnvoll?

Die nahrungsergänzende Einnahme von Vitamin D sollte erst dann erfolgen, wenn der Mangel nicht durch verstärkte Sonnenexposition oder Veränderung der Ernährung behoben werden kann.

Die dauerhafte Einnahme von Vitamin D-Nahrungsergänzungsmitteln ohne Anordnung des Arztes kann schwerwiegende Folgen haben. Die stete Einlagerung des fettlöslichen Vitamins im Muskel- und Fettgewebe aufgrund einer erhöhten Zufuhr kann auf lange Sicht zu einer Überdosierung führen.

Wichtig

Vitamin D-Ersatzprodukte eignen sich vor allem für Kleinkinder oder Personen, die aufgrund von körperlichen Einschränkungen einen Großteil ihrer Lebenszeit in geschlossenen Räumen verbringen. Konsultieren Sie vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln Ihren Hausarzt!

Achtung: Vitamin-D-Speicher nicht im Solarium auftanken!

Wegen der niedrigen Temperaturen fällt es vor allem im Herbst und Winter schwerer, die körpereigene Vitamin D-Produktion anzuregen. Dicke Jacken, Schals und Handschuhe verhindern, dass Sonnenlicht auf die Haut trifft. Die Unterversorgung im Solarium oder durch UV-Lampen zu behandeln, ist jedoch ein Trugschluss!

Die UV-B Strahlen im Solarium erhöhen durchaus – wie auch die Sonne – die Produktion von Vitamin D. Jedoch ist die künstliche Strahlung, die für die Bräunung der Haut genutzt wird, viel zu stark! Die Risiken für Hauterkrankungen überwiegen hier deutlich den positiven Auswirkungen.

Hinweis

Regelmäßige Solarium-Gänge lösen vorzeitige Hautalterung aus und können die Bildung von Hautkrebs begünstigen.

Was passiert bei einer Überdosierung von Vitamin D?

Durch die körpereigene Produktion und die Aufnahme von Vitamin D durch die Ernährung kann keine Überdosierung entstehen. Der Körper ist imstande, die Herstellung selbst zu regeln.

Wird die Versorgung jedoch durch die Einnahme künstlicher Präparate (Supplemente) in zu hohem Maße ergänzt, können langfristig Vergiftungserscheinungen entstehen. Ab einer dauerhaften Zufuhr von über 100 Mikrogramm Vitamin D täglich ist mit Symptomen zu rechnen.

Eine hohe Menge an Vitamin D im Körper bewirkt, dass auch mehr Kalzium aus der Nahrung aufgenommen wird. Zusätzlich können sich folgende Symptome entwickeln:

  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
  • Hohes Durstgefühl, vermehrtes Wasserlassen
  • Erschöpfungs- & Schwächegefühl
  • Nervosität, Kopfschmerzen

In schweren Fällen führt die Bildung von Nierensteinen zu dauerhaften Schädigungen und Nierenversagen.

Wichtig

Eine dauerhafte Überdosierung von Vitamin D ohne die Absprache mit dem Arzt kann ernstzunehmende Folgen haben.

Fazit zum Sonnenvitamin D

Vitamin D ist ein lebensnotwendiger Vitalstoff. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen kann es vom Körper selbst hergestellt werden. Nur zehn Prozent des Tagesbedarfs nehmen wir durch die Nahrung aus Fisch, Hühnereiern oder Leber auf.

Ohne Vitamin D wäre unser Organismus nicht imstande, den Mineralstoff Kalzium in die Knochen einzubauen. Ein Mangel bedeutet weiche, poröse Knochen und ein erhöhtes Risiko für Brüche. Besonders Kleinkinder und ältere Personen müssen deshalb mit ausreichend Vitamin D versorgt sein.

Die Produktion des Sonnenvitamins wird durch die Strahlung der Sonne in der Haut ausgelöst. Die dort gebildete Vorstufe wird in Leber und Nieren in die aktive Form umgewandelt. Solange dieser Mechanismus funktioniert, ist es nicht notwendig, Vitamin D-Präparate einzunehmen. Im Gegenteil: Eine Überdosierung kann ernstzunehmende Folgen haben. Darum sollte der Verdacht auf einen Vitamin D Mangel zuerst mit dem Hausarzt besprochen und abgeklärt werden.