Hormone halten jung: Natürliches Anti-Aging

Hormone halten jung: Natürliches Anti-Aging
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Inhaltsverzeichnis

Sie finden sich überall im menschlichen Körper: Hormone. Als Botenstoffe sind sie maßgeblich an der allgemeinen Gesundheit und zahlreichen wichtigen Funktionen beteiligt – wie dem Wachstum und der Fortpflanzung. Hormone halten jung und erst im zunehmenden Alter nimmt die hormonelle Produktion des Körpers ab. Sind Hormone deshalb auch der Schlüssel zur ewigen Jugend?

Welche Wirkung haben Hormone?

Im menschlichen Körper findet sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Hormonen. Die meisten von ihnen werden in den sogenannten endokrinen Drüsen wie den Nebennieren, der Schild-, Nebenschild- und Bauchspeicheldrüse produziert. So unscheinbar die Botenstoffe im Alltag auch scheinen: Sie übernehmen viele relevante Körperfunktionen und halten den Menschen so am Leben. Zu den Aufgaben von Hormonen gehören beispielsweise:

  • Regulation des Blutzuckerspiegels
  • Förderung des Wachstums von Knochen, Muskeln und Co.
  • Entwicklung der Geschlechtsmerkmale und der Fruchtbarkeit
  • Ausscheidung von Salz und Wasser
  • Balance des Blutdrucks

Erst wenn der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät, macht sich im Körper bemerkbar, wie viel Einfluss die Botenstoffe auf den Alltag nehmen. Frauen ist eine solche Änderung des Hormonspiegels häufig durch die Menstruation, Schwangerschaft oder Wechseljahre bekannt. Aber auch Männer leiden oftmals unter einer nachlassenden Produktion des Sexualhormons während des natürlichen Alterungsprozesses.

Sexualhormone: Östrogen und Testosteron

Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen und das männliche Testosteron gehören wohl zu den bekanntesten aller Botenstoffe im menschlichen Körper. Sie werden aus dem Dehydroepiandrosteron (DHEA), der Vorstufe der Sexualhormone, gebildet und spielen das ganze Leben lang eine wichtige Rolle.

Östrogen wird in den Eierstöcken hergestellt und ist maßgeblich für den weiblichen Zyklus und die Fruchtbarkeit verantwortlich. In den Wechseljahren sinkt der Hormonspiegel ab: Viele Frauen berichten anschließend häufig von Symptomen wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Scheidentrockenheit.

Tipp

Den hormonellen Wechseljahresbeschwerden eines Östrogenmangels kann auf natürliche Weise durch die Ernährung entgegengewirkt werden. Beispielsweise enthalten Soja-Produkte pflanzliche Phytoöstrogene, die einen positiven Einfluss auf die Symptome haben können. Bei starken Beschwerden empfiehlt sich eine ärztliche Beratung bezüglich einer Hormonersatztherapie.

Testosteron ist das männliche Gegenstück des weiblichen Östrogens. Es bestimmt ebenfalls die Fruchtbarkeit und sorgt für die geschlechtstypische Ausprägung von Muskulatur, Bart und der tiefen Stimme.

Auch bei Männern kommt es im Alter zu einem Hormonverlust – gängige Folgen davon können sein: 

  • Erektionsstörungen
  • Libidoverlust
  • Schlafprobleme
  • Stimmungsschwankungen 

Meistens sind jedoch Stress und eine Ernährung, die reich an Zucker und Weißmehl ist, die Ursache eines hormonellen Mangels. Ärzte sind oft geneigt, künstliches Testosteron zu verschreiben. Allerdings hilft meist bereits eine ausgewogene Ernährung, um den Hormonhaushalt wieder in die richtige Bahn zu lenken – besonders wichtig sind hier Zink, Eiweiß und Vitamin B6.

Hormone halten jung: Was ist das Hormon der ewigen Jugend?

Auch die Entwicklung von Kindern hat bereits im frühen Alter mit Botenstoffen zu tun: Maßgeblich ist hier das Wachstumshormon. Als eines der Peptidhormone wird es auch somatotropes Hormon oder Somatotropin (STH) genannt – umgangssprachlich ist es als „Hormon der ewigen Jugend“ bekannt. Dieser Botenstoff ist unter anderem für das Wachstum der Knochen, Muskeln und des Weichteilgewebes verantwortlich. Dazu fördert es die Umwandlung von Fett in Energie. Doch ab dem 30. Lebensjahr reduziert sich bei den meisten Menschen die Produktion des Wachstumshormons.

In Hollywood gilt das STH deshalb als Jungbrunnen und wird immer häufiger in Form einer Hormontherapie gespritzt. Prominente schwören auf den Effekt: Mehr Muskeln, weniger Körperfett und straffere Haut soll das künstlich zugeführte Wachstumshormon bewirken.

Sind Hormone ein natürlicher Jungbrunnen?

Eine Hormontherapie als Anti-Aging-Methode – kann das wirklich funktionieren? In der Vergangenheit gab es bereits inoffizielle Studien, in denen die Teilnehmer eine Injektion mit STH bekamen. 

Der Erfolg war allerdings sehr umstritten: Einige Studienteilnehmer konnten von der Wirkung der Spritzen profitieren, andere wiederum litten unter starken Nebenwirkungen wie:

  • Wassereinlagerungen
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen 
  • eine zu geringe Wasserausscheidung

Zudem ist die Therapie mit STH nicht als medizinisch notwendige Heilbehandlung anerkannt. Somit ist diese Behandlungsmethode nicht nur sehr teuer, sondern auch riskant. Bisher gibt es noch keine kontrollierten klinischen Studien sowie ausreichende Belege, ob STH als Therapieform geeignet ist. 

Anti-Aging-Ernährung: Hormone natürlich regulieren

Die Wachstumshormontherapie ist nicht umsonst vor allem bei Hollywoodstars so beliebt, denn derartige Spritzen bringen eine enorme finanzielle Aufwendung mit sich. Außerdem sind solch radikale Therapien auch immer mit Risiken verbunden. Die gute Nachricht: Der Anti-Aging-Effekt kann auch mit einer gezielten Ernährung begünstigt werden.

Der Körper kann das Wachstumshormon STH nur dann selbst herstellen, wenn er ausreichend mit Eiweiß versorgt wird. Im Umkehrschluss ist es möglich, dass eine regelmäßige Einnahme von Nährstoffen wie Aminosäuren, aus denen Eiweiß besteht, die hormonelle Produktion des STH begünstigt.

Eiweißreiche Lebensmittel:

  • Milchprodukte (z. B. Hüttenkäse, Quark)
  • Fisch und Fleisch
  • Nüsse (z. B. Erdnüsse, Mandeln, Cashewkerne, Walnüsse)
  • Hülsenfrüchte (z. B. Linsen)
  • Gemüse (z. B. Grünkohl, Brokkoli)

Auch das Schlafhormon Melatonin, welches den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers beeinflusst und einen gesunden Schlaf unterstützt, kann zu einem Verjüngungseffekt führen. Auch dieses Hormon ist in folgenden Lebensmitteln vorhanden: 

  • Pistazien
  • Hafer
  • Cranberry
  • Weizen
  • Reis 

In Verbindung mit einer ausreichenden Versorgung an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist es möglich, dass diese Lebensmittel den Melatoninspiegel erhöhen und die Hormonbalance unterstützen

Wichtig

Ebenso wie beim Wachstumshormon sollten Sie auch das freiverkäufliche Melatonin nicht unbedacht einnehmen. Liegen bei Ihnen starke, altersbedingte Mangelerscheinungen von Melatonin vor (z. B. Schlafprobleme), empfiehlt sich immer eine Beratung beim Hausarzt. Dieser kann im Anschluss entscheiden, ob eine Ernährungsumstellung oder eine medikamentöse Unterstützung das richtige für Sie ist.

Abseits von hormonellen Einflüssen spielt auch die Flüssigkeitszufuhr eine Rolle, wenn es um ein jugendlich wirkendes Aussehen geht: Eine ausreichende Wasserzufuhr von etwa 2,5 Litern am Tag kann die Haut straffer und praller wirken lassen. Getrunken werden sollten vorzugsweise nur Wasser oder ungesüßter Tee.

Eiweißhaltige Produkte unterstützen die Herstellung des Wachstumshormons STH im KörperPhotoSG | Adobe Stock

Hormone halten jung durch Entspannung

Nicht nur ein Mangel an Hormonen wirkt sich auf den Alterungsprozess des Menschen aus. Auch die konstante Produktion von gewissen Botenstoffen kann einen ähnlichen Einfluss auf den Körper nehmen. 

Das beste Beispiel hierfür ist Stress: In diesem Modus werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, unter anderem Cortisol und Adrenalin. Der Abbauprozess erfolgt in einer Entspannungsphase. Bleibt diese aber aus, kann der stetig hohe Wert an Stresshormonen einen Einfluss auf den Stoffwechsel nehmen und zu folgenden Begleiterscheinungen führen:

  • Heißhunger
  • Schlafstörungen
  • Depressionen

Aus diesem Grund ist es wichtig, sich im Alltag Momente der Ruhe zu schaffen. So kann der Hormonhaushalt in eine Balance zurückfinden, was sich positiv auf das psychische sowie körperliche Gleichgewicht auswirkt. 

Fazit: Die Jugend des Körpers mit Hormonen unterstützen

Die Einnahme von Hormonpräparaten oder Gabe von Hormonspritzen ist immer mit hohen Kosten und gesundheitlichen Risiken verbunden. Deutlich sicherer ist der Weg einer ausgewogenen Ernährung, die dem Alterungsprozess auf natürlichem Wege entgegenwirken kann. Essenziell sind deshalb Lebensmittel mit zahlreichen Vitaminen, Nähr- und Ballaststoffen wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und gesunde Fettsäuren. 

Auch Stress und zu wenig Schlaf kann unerwünschte Nebenwirkungen auf die Hormonbalance haben. Deshalb sollten Sie sich regelmäßig eine Auszeit nehmen und auf die Bedürfnisse Ihres Körpers achten.