Das sind die Wirkungen der B-Vitamine

B-Vitamine, Ernährung, Nährstoffe
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Inhaltsverzeichnis

B-Vitamine sind unverzichtbar für den menschlichen Organismus. Wofür B-Vitamine gebraucht werden und viele weitere Informationen finden Sie hier!

B-Vitamine, Vitamin B6

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Vitamin B6 gegen Schmerzen, Stimmungstiefs und innere Unruhe

Vitamin B6 ist ein Schlüsselnährstoff. Sein Fehlen hat in Ihrem Körper große Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Belegt wurde dies durch ein Experiment der Universität Iowa, durchgeführt in einem Gefängnis. Freiwillig nahmen viele Insassen an einem Versuch teil. Sie aßen sechs Wochen lang Nahrung ohne jedes Vitamin B6.

Schon nach einer Woche zeigten sich die ersten Mangelsymptome. Die Versuchsteilnehmer klagten über Kopfschmerzen, wurden aggressiv, depressiv, teilweise sogar apathisch. Nach zwei Wochen der Mangelernährung kamen rissige Lippen, schuppige Haut und Ekzeme hinzu.

Nach drei Wochen litten die Häftlinge unter Erbrechen, Übelkeit und Durchfall. Zudem schieden sie immer mehr Eiweiß über ihren Urin aus. Ein deutlicher Muskelschwund war zu verzeichnen.

In der vierten und letzten Woche des Versuchs kam es zu Blutarmut: Das Immunsystem brach zusammen. Die weißen Blutkörperchen waren nur noch in geringer Zahl vorhanden, Antikörper und Killerzellen waren reduziert. Die Wissenschaftler mussten das Experiment abbreche

Vitamin B 6 ist vor allem am Aufbau von Nerven-botenstoffen (u. a. Adrenalin, Serotonin oder Gamma-Amino-Buttersäure) beteiligt. Bei einem Mangel gerät das Nervensystem aus dem Tritt.

Vitamin B6 ist in fast allen Lebensmitteln enthalten

Gute Quellen sind vor allem Vollkornprodukte, Nüsse und Fleisch. Allerdings kommt es in pflanzlichen Produkten in einer stabileren Form vor als in tierischen. Daher gibt es beim Kochen von Gemüse nur wenig Verluste. Dagegen gehen beim Braten oder Kochen von Fleisch bis zu 40 % des Vitamins verloren.

Sie sollten täglich mindestens 2 mg Vitamin B6 mit der Nahrung aufnehmen. Große Ernährungsstudien in Deutschland zeigen jedoch, dass vor allem Jugendliche und ältere Menschen oft weniger als diese Mindestmenge aufnehmen.

Wann Sie besonders viel Vitamin B6 benötigen:

  • bei Verdauungsstörungen (z. B. Durchfall, Darmentzündungen, Leberschäden)
  • Rauchen, Alkoholmissbrauch
  • bei chronischen Krankheiten (z. B. Diabetes, Arthritis, Asthma, Nierenschäden)
  • bei dauerhafter Einnahme von Arzneimitteln (z. B. Antiepileptika, ,,die Pille”, Hormonpräparate nach den Wechseljahren)
  • in Schwangerschaft und Stillzeit

Da Vitamin B6 eine wichtige Rolle bei der Produktion von Nervenbotenstoffen spielt, gerät bei einem Mangel als Erstes das Nervensystem aus dem Tritt Sie fühlen sich gereizt, nervös und unruhig.

So äußert sich ein Mangel:

  • schmerzhafte Hautentzündungen und Risse (Rhagaden) (vor allem an Nase, Mund, Ohren oder im Genitalbereich)
  • Blutarmut (Anämie)
  • Kribbeln an Händen und Füßen
  • Krämpfe, Muskelzuckungen
  • depressive Verstimmungen, Reizbarkeit
  • Abwehrschwäche

Wenn es Ihnen an Vitamin B6 mangelt (das kann Ihr Arzt z. B. durch eine spezielle Blutuntersuchung feststellen), dann ist es relativ wahrscheinlich, dass auch die anderen B-Vitamine (z. B. B1, B2, B12 oder Folsäure) in der Ernährung zu kurz kommen.

Sie sollten daher Ihre Nahrung mit einem Präparat ergänzen, das den gesamten ,,Vitamin-B-Komplex” abdeckt. Solche Nahrungsergänzungsmittel erhalten Sie in jedem Supermarkt. Die Tagestherapiekosten liegen bei weniger als 0,20 Euro.

Bei diesen Krankheiten hat sich Vitamin B 6 bewährt:

  • Karpaltunnelsyndrom
  • prämenstruelles Syndrom
  • Reiseübelkeit, Seekrankheit
  • Konzentrationsstörungen
  • depressive Verstimmungen
  • innere Unruhe, Hyperaktivität

Beim Karpaltunnelsyndrom ist der Mittelhandnerv aufgrund einer Bindegewebsschwäche gequetscht, was zu starken Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Greifschwierigkeiten führt. Fast jeder zehnte Erwachsene ist in unterschiedlicher Ausprägung davon betroffen.

An der Universität von Texas in Austin/USA wurden seit den 70er Jahren insgesamt fünf Studien zur Behandlung mit Vitamin B6 durchgeführt. Dabei haben sich Tagesdosierungen von 100bis 300 mg als schmerzlindernd erwiesen.

Ebenfalls sehr wirksam ist das Vitamin beim prämenstruellen Syndrom. Mediziner im britischen Stoke on Trent haben im Jahr 1999 sämtliche Studien dazu ausgewertet.

Ihr Fazit: 100 bis 500 mg Vitamin B6 täglich können sowohl den Monatsschmerz als auch die Stimmungsschwankungen vor ,,den Tagen” deutlich lindern. Nehmen Sie die Tagesdosis des Vitamins jeweils in den zehn Tagen vor der erwarteten Regelblutung ein.

Auch bei den anderen Anwendungsgebieten haben sich erfahrungsgemäß Dosierungen von 100 bis 500 mg des Vitamins als wirksam erwiesen. Bis zu diesen Tagesmengen müssen Sie keine Nebenwirkungen befürchten. Sie können die Behandlung daher gefahrlos auf eigene Faust vornehmen.

Ohne B6 kann Ihr Körper kein Eiweiß verwerten

Warum aber hat ein Mangel an Vitamin B6 solch gravierende Folgen? Wie hängen all diese Mangelerscheinungen zusammen?

Vitamin B6 ist zuständig für die Verwertung von Nahrungseiweiß. Diese Nahrungseiweiße werden in viele tausend verschiedene Eiweißstrukturen umgebaut. Sie dienen der Reparatur und Bildung von Körperzellen, zur Bildung des Immunsystems, sind für den Aufbau der Muskeln und für die Bildung von Hormonen verantwortlich.

Darüber hinaus ist Vitamin B6 ein Bestandteil von über 100 Enzymen. Diese wirken am Auf- und Abbau der Eiweißstrukturen mit.

Ein B6-Mangel schadet Ihrer Gefühlswelt

Ihre ganzen Gefühle, Ihr Handeln, Ihr Wachstadium und Ihr Schlaf werden von Nervenbotenstoffen beeinflusst. Diese werden aus Eiweiß auf- und abgebaut. Beim Fehlen von B6 geraten somit auch Ihre Nervenbotenstoffe durcheinander. Daher wurden die Studienteilnehmer auch als Erstes aggressiv, depressiv und müde.

Im Einzelnen werden folgende Stoffe von Vitamin B6 beeinflusst:

  • Serotonin ist der Botenstoff, der für Ruhe und Ausgeglichenheit sorgt. Ausreichend Serotonin macht Sie kreativ und lässt Sie schnell denken. Durch einen Serotoninmangel werden Sie aggressiv und unruhig, unkreativ und leiden unter Schlaflosigkeit.
  • Noradrenalin ist das so genannte Siegerhormon. Es spornt Sie an, lässt Sie voller Tatendrang sein, verbessert Ihre Denkleistung und macht Sie optimistisch. Noradrenalin ist auch der Botenstoff der Verliebten, lässt die Schmetterlinge im Bauch tanzen. Fehlt es, werden Sie apathisch, können sich nicht konzentrieren und leiden unter mangelnder Motivation.
  • Dopamin ist der Botenstoff für Kreativität. Zudem stimmt er Ihre gesamte Gefühlswelt positiv. Fehlt Dopamin, rutschen Sie in schwere Depressionen.
  • Taurin beruhigt Ihre Nerven und schützt Sie vor Stress. Ein Mangel lässt Sie reizbar werden wie das gute alte HB-Männchen.

Ohne B6 bildet Ihr Körper keine neuen Zellen

Gerade die Körperzellen, die sich ständig erneuern müssen, leiden schnell unter einem B6-Mangel. Nach zwei bis sechs Tagen streiken die Zellen der Magenschleimhaut, nach drei Tagen die der Dünndarmschleimhaut, nach zwei Wochen die Hautzellen. Innerhalb von 20 Tagen wird auch der Zellaufbau des Immunsystems eingeschränkt, bis es schließlich zusammenbricht.

Vitamin B6 – Ihre erste Hilfe bei Infekten und Krankheiten

Wenn Sie sich einen Infekt einfangen, sei es zurzeit eine Sommergrippe oder im Winter eine Erkältung, dann müssen sich die Zellen Ihres Immunsystems schnell verhundertfachen, teilweise innerhalb von wenigen Stunden.

Wenn es sich um einen neuen Erreger handelt, werden Fresszellen auf ihn gehetzt, die ihn verschlingen. Handelt es sich um einen bekannten Erreger, neutralisieren ihn die Antikörper. Für alle diese Reaktionen braucht Ihr Körper eine hohe Dosis Vitamin B6, um die Botenstoffe und Immunzellen aus Eiweiß zu bauen.

Ergänzen Sie in diesem Fall gezielt mit B6-Kapseln. Es gibt kein Präparat, das sich in puncto Wirkweise besonders hervortut. Sie sollten nur darauf achten, dass Sie 50 mg pro Tag einnehmen.

Verteilen Sie diese Dosis bei einem akuten Infekt auf mehrere Tabletten-Einnahmen täglich, da das Vitamin aufgrund der Aufbaureaktionen im Immunsystem rasch verbraucht ist. Dann haben Sie den Infekt schnell überstanden, ohne dass es bei Ihnen zu einem B6-Mangel kommt.

Industriell hergestellte ­Le­bensmittel sind B6-frei

Ein Mangel an Vitamin B6 ist meis­tens hausgemacht. Grund dafür ist unsere heutige Ernährung mit vielen industriell hergestellten oder weiterverarbeiteten Lebensmitteln. Diese enthalten häufig kaum noch Vitamin B6. Egal ob Nudeln, Brötchen, Pommes oder Fleisch: Darin werden Sie Vitamin B6 vergeblich suchen.

Lediglich Gemüse enthält dieses Vitamin. Doch auch bei diesen Nahrungsmitteln landet durch zu langes Kochen und Warmhalten nur noch sehr wenig Vitamin B6 auf Ihrem Teller. So ist Ihre Nahrung beinahe völlig frei von Vitamin B6 – schwache Nerven sind somit vorprogrammiert.

Das sollten Sie bei der Einnahme von Vitamin B6 beachten

Präparatewahl: Wenn Sie lediglich Ernährungsmängel ausgleichen möchten, eignen sich am besten niedrig dosierte Präparate mit dem gesamten „Vitamin-B-Komplex“. Sie enthalten in der Regel 10 bis 20 mg Vitamin B6. Wenn Sie das Vitamin dagegen gegen Krankheiten einsetzen wollen, benötigen Sie Dosierungen zwischen 100 und 400 mg täglich. So hoch dosierte Präparate erhalten Sie in der Apotheke oder über den Versandhandel. Die Tagestherapiekosten liegen bei etwa 0,50 €.

Einnahmehinweise: Nehmen Sie das Vitamin zu den Mahlzeiten ein. Verteilen Sie Tagesdosen über 100 mg auf mehrere kleinere Portionen.

Nebenwirkungen: Bei den hier empfohlenen Tagesdosierungen müssen Sie keinerlei Nebenwirkungen befürchten. Erst bei Dauereinnahme von mehr als 1 g Vitamin B6 täglich kann es zu Taubheitsgefühlen und Kribbeln in Händen oder Füßen kommen. Bei empfindlichen Menschen können Schlafstörungen auftreten. Nehmen Sie dann die gesamte Tagesdosis in den Morgenstunden ein.

Wechselwirkungen: Vitamin B6setzt die Wirksamkeit des Parkinson-Mittels L-Dopa herab. Sprechen Sie in diesem Fall vor der Anwendung mit Ihrem Arzt.


Exkurs: Vorbeugung gegen Arteriosklerose

Was für die antioxidativ wirkenden Vitamine C und E lange bekannt ist, trifft neuesten Erkenntnissen zufolge auch für B-Vitamine zu: Durch eine ausreichende Versorgung mit Folsäure und den Vitaminen B6 und B12 sei es möglich, das Risiko degenerativer chronischer Erkrankungen wie etwa Arteriosklerose deutlich zu senken. Darauf wies in Frankfurt a. M. Professor Klaus Petrzik aus Bonn bei einem Symposium über die Bedeutung von Vitaminen in der Gesundheitsvorsorge hin.

Der Organismus benötigt die drei B-Vitamine unter anderem zur Umwandlung eines schädlichen Stoffwechsel-Zwischenprodukts (Homozysteins). Bei erhöhten Homozysteinwerten im Blut steigt das Risiko von Arteriosklerose und deren Folgekrankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und andere deutlich an.


Exkurs: Vorbeugung gegen Krebs

Folsäure schütze darüber hinaus vermutlich vor Krebs, erklärte der Ernährungswissenschaftler. Darauf ließen die Resultate einer großangelegten Studie an 80.000 US-amerikanischen Frauen schließen. Forscher beobachteten diese über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren. Jene Studienteilnehmerinnen, die regelmäßig Folsäure einnahmen, erkrankten um 75 Prozent seltener an Dickdarmkrebs.

Der Bonner Ernährungswissenschaftler empfiehlt eine tägliche Aufnahme von 400 Mikrogramm Folsäure, zwei Milligramm Vitamin B6 und sechs Mikrogramm Vitamin B12. Besonders gute Folsäurespender seien zum Beispiel Spargel, Spinat und Brokkoli. Als gutes Beispiel lobte Professor Pietrzik die Präventionsmaßnahmen der USA und Ungarns: Dort fügt man Folsäure dem Mehl bei, um die Versorgung der breiten Bevölkerung mit dem wichtigen Vitamin zu sichern.


Folsäure gegen Bluthochdruck

Frauen wird heutzutage empfohlen, während der Schwangerschaft genügend Folsäure zu sich zu nehmen. Danach aber wird auf dieses wichtige Vitamin kaum noch Wert gelegt.

Dabei haben Wissenschaftler der Harvard-Universität jetzt herausgefunden, dass gerade Frauen von der Einnahme von Folsäure auch über die Schwangerschaft hinaus profitieren. Dieses B-Vitamin schützt vor hohem Blutdruck. Das ergab eine Analyse von Daten, die im Rahmen der so genannten Nurses Health Study gesammelt worden sind.

Von den Frauen zwischen 26 und 46 Jahren, die rund 800 Mikrogramm Folsäure täglich zu sich nahmen, bekam rund ein Drittel weniger einen hohen Blutdruck, verglichen mit den Frauen, die 200 Mikrogramm oder weniger zu sich nahmen. Frauen über 46 Jahre reduzierten ihr Risiko für hohen Blutdruck immerhin noch um 13 %.

Folsäurereiche Lebensmittel sind Spinat, Erbsen und Vollkorn. Dennoch ist es nicht einfach, über die Nahrung genug Folsäure zu sich zu nehmen. Sie sollten daher auf ein Folsäurepräparat aus der Apotheke zurückgreifen.


 

Vitamin B1: Schutz vor Alzheimer und Gedächtnisschwäche

Moderne Lebensweise schuld an Mangel

Fast die Hälfte aller Frauen und über 60 Prozent der Männer nehmen nicht einmal mehr die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis von 1 bis 3 mg Vitamin B1 zu sich. Der Grund dafür ist unsere heutige Ernährung.

Vitamin B1 ist ein Vitamin der gesunden Ernährung, denn es steckt vor allem in Vollkornprodukten. Leider aber bevorzugen viele Menschen die „leichtere” Variante dieser Lebensmittel in Form von Weißmehlprodukten.

Diese enthalten gerade einmal ein Fünftel der Vitamin-B1-Menge. Außerdem gehen bis zu 30 Prozent davon verloren, wenn die Lebensmittel erhitzt werden oder zu lange dem Licht ausgesetzt werden. Dies ist aber heute fast Normalzustand, zum Beispiel in Supermärkten.

So arbeitet Vitamin B1 in Ihrem Körper

Obwohl Vitamin B1 nur eines von vielen aus der B-Gruppe ist und gar nicht so bedeutend erscheint, erfüllt es wichtige Aufgaben. Es sorgt dafür, dass

  • Ihr Körper Energie aus den Nahrungsbestandteilen gewinnen kann
  • Nerven und Gehirn mit Energie versorgt werden
  • Nervenbotenstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden
  • Nervenimpulse richtig weitergegeben werden

Alzheimer und nachlassende Konzentration

Ein ausreichend hoher Vitamin-B1-Spiegel sorgt nicht nur für eine schnelle Weiterleitung der Nervenimpulse, er stärkt auch Ihr Gehirn mit Energie und unterstützt so die Denk- und Erinnerungsleistung.

In den letzten Jahren ist Vitamin B1 aufgrund dieser Eigenschaften auf seine Beteiligung bei der Entstehung von Alzheimer untersucht worden. Forscher fanden heraus, dass Menschen mit einem Vitamin-B1-Mangel eher vergesslich waren und sich schlechter konzentrieren konnten.

Vor drei Jahren gaben französische Forscher daher Alzheimerpatienten, die unter einer leichten Form der Erkrankung litten, zusätzlich zu ihren Medikamenten entweder eine Vorstufe von Vitamin B1 oder ein Scheinmedikament.

Das Vitamin zeigte deutliche Wirkung: Nach drei Monaten verbesserte sich die Gedächtnisleistung der Patienten, die zusätzlich Vitamin B1 bekommen hatten, erheblich.

Der Grund dafür: Vitamin B1 regt die Produktion von Acetylcholin an. Dieser Nervenbotenstoff sorgt dafür, dass Erlebnisse sowie Erlerntes in Ihrem Gedächtnis festgehalten werden und Sie diese Erinnerungen jederzeit wieder abrufen können. Zudem verhindert dieses Vitamin B1 den zu schnellen Abbau des Nervenbotenstoffs und verbessert so noch einmal Ihre Gedächtnisleistung.

So versorgen Sie sich ausreichend

Wollen Sie Ihr Gedächtnis stärken oder sich als Diabetiker ausreichend mit Vitamin B1 zum Schutz vor Nervenschäden versorgen (denn auch das leistet dieses Mega-Vitamin), reicht leider der Vitamingehalt in Lebensmitteln nicht aus. Auch die üblichen Vitamin-B1-Präparate sind meist zu gering dosiert.

Sie enthalten häufig nur die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Mindestmenge von 3 mg, maximal aber 20 mg. Daher sollten Sie gezielt nach der Vitamin-B1-Vorstufe Benfotiamin fragen. Die gibt es in Dosierungen von 100 bis 300 mg, sodass Sie Ihren B1-Bedarf auf jeden Fall decken können.

So versorgen Sie sich über die Nahrung

Wollen Sie Ihren Vitamin-B1-Bedarf über die Nahrung decken, ist es wichtig, dass Sie ausreichend Lebensmittel verzehren, die diesen Vitalstoff enthalten. Hierzu gehören:

  • Sonnenblumenkerne (1,9 g pro 100 g)
  • Schinken, ohne Fett (1,15 g pro 100 g)
  • Schweinefilet (1,10 g pro 100 g)
  • Sojabohnen (1 g pro 100 g)
  • Erbsen (0,76 g pro 100 g)

Vitamin B1 kann Diabetiker vor Nierenschäden schützen

Bei Diabetes Typ II kommt es häufig zum Versagen der Nieren. Forscher der Universität Warwick haben nun herausgefunden, wie diese Diabetes-Nebenwirkung eventuell verhindert werden kann.

Die Wissenschaftler gingen davon aus, das Menschen, die unter Nierenkrankheiten leiden, viel Albumin, ein spezielles Eiweiß, ausscheiden.

Darüber hinaus wussten sie aus einer früheren, eigenen Studie, dass Diabetiker häufig einen Vitamin B1-Mangel haben bzw. einen sehr niedrigen Vitamin B1 (Thiamin)-Spiegel im Blut.

40 Diabetiker nahmen daraufhin an einer kleinen Studie teil, bei der ihnen drei Monate lang 300 mg Thiamin pro Tag gegeben wurde. Die Forscher stellten fest, dass die Produktion des Albumins sank und die Nierenprobleme in einem sehr frühen Stadium gebremst werden konnten.

Bei jedem dritten Teilnehmer sank der Albumin-Ausstoß sogar wieder auf das Maß eines gesunden Menschen ab. Thiamin in so hohen Mengen können Sie natürlich nicht über die Nahrung zu sich nehmen. Aber Sie können einem Mangel vorbeugen, wenn Sie sich thiaminreich ernähren. Gute Quellen sind Weizenkeime, Sojabohnen oder Vollkorngetreide.


Vitamin B2 gegen Müdigkeit und Migräne

Damit Sie im täglichen Leben Höchstleistungen vollbringen können, braucht Ihr Körper Energie – für die Bereitstellung dieser brauchen Sie das Vitamin B2. Vielen Menschen ist das Vitamin aber wichtiger für ein schmerzfreies Leben: Es ist ein nebenwirkungsfreies Migränemittel. Milch und Fleisch sind die wichtigsten Quellen für dieses Turbo-Vitamin.

Bei diesem Stoff nur von einem Vitamin zu sprechen, ist im Grunde falsch. Es handelt sich nämlich eigentlich um einen Komplex, der aus Riboflavin und außerdem aus Folsäure, Niacin sowie Pantothensäure gebildet wird. Dennoch hat sich im alltäglichen Umgang Vitamin B2 oder aber Riboflavin durchgesetzt.

Der Stoff selbst ist in der Natur reichlich vorhanden – Tiere und Pflanzen haben sogar den Vorteil, dass sie ihn selbst bilden können. In der Pflanzenwelt können Sie Vitamin B2 sogar auf den ersten Blick erkennen: Es macht die gelbliche Pflanzenfarbe aus.

Sie selbst müssen das Riboflavin in ausreichender Menge über die Nahrung zuführen. Ihr Körper nimmt es über den Dünndarm auf. Dann wird es im Körper in zwei Stoffe umgewandelt: in Flavoinmononukleotid und in Flavinadenindinukleotid.

Diese beiden Coenzyme sorgen für die ausreichende Energiegewinnung des Körpers aus Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß. Zudem bilden sie die Schutzschicht, die die Nerven umgibt. Eine weitere wichtige Aufgabe der Coenzyme ist die Beteiligung am Stoffwechsel der Hornhaut und der Linse Ihrer Augen.

Das sind die Aufgaben von Riboflavin im Körper:

  • Abbau von Kohlenhydraten und Fettsäuren zur Energiebereitstellung
  • Abbau von Purinen aus Eiweißstoffen (Entgiftung)
  • Synthese von Vitaminen
  • Abbau von Gehirnbotenstoffen (Serotonin, Noradrenalin)

Riboflavin wurde früher auch als Lactoflavin bezeichnet. In seiner oxidierten Form besitzt es eine gelbe Farbe (lat.: flavus = gelb).

Der Tagesbedarf dieses Vitamins liegt für Erwachsene bei 1,7 mg (Männer) bzw. 1,5 mg (Frauen). Die hauptsächlichen Quellen aus der Nahrung sind neben Milchprodukten vor allem Vollkorngetreide sowie in geringerem Maße auch Eier, Fleisch und Fisch.

So äußert sich ein Mangel an Riboflavin:

  • Entzündungen der Schleimhäute von Mund, Nase und Magen-Darm-Trakt
  • Schuppung und Entzündung der Haut
  • schmerzhafte Einrisse an den Lippen (Rhagaden)
  • Linsentrübung und nachlassende Sehschärfe
  • Anämie (Blutarmut)
  • Gefühlsstörungen an Händen und Füßen

Bei einer ausgewogenen Ernährung und körperlicher Gesundheit sind diese Mangelerscheinungen eher selten. Aber die Vielfältigkeit der Liste zeigt, wie wichtig das Vitamin für Ihren Körper ist.

Vitamin B2 – ein nebenwirkungsfreies Migränemittel

Eine weitere Wirkung des Vitamin B2 haben kürzlich Untersuchungen an der Schmerzklinik Kiel aufgedeckt. Die Wissenschaftler dort gaben Migränepatienten zweimal am Tag eine Vitamindosis von 200 mg.

Die Folge: Das Riboflavin zeigte genauso gute Wirkungen wie die normalerweise eingesetzten Beta-Blocker. Der große Vorteil: Es hat keine Nebenwirkungen. Der Grund für die Wirksamkeit liegt wahrscheinlich darin, dass durch das Vitamin B2 das Zentrale Nervensystem besser mit Energie versorgt wird, wenn der Energieverbrauch erhöht ist.

Licht ist der natürliche B2-Feind

Gerade Milch und Milchprodukte sowie Innereien liefern Ihnen reichlich an Vitamin B2. Im Gegensatz zu vielen anderen Vitaminen ist B2 sehr hitzestabil. Dadurch müssen Sie nicht befürchten, das Vitamin durch Kochen zu zerstören. Es zersetzt sich erst bei Temperaturen über 240° C. Aber es ist sehr lichtempfindlich.

Bewahren Sie daher Lebensmittel, die viel B2 enthalten, am besten an einem dunklen Ort auf oder verpacken Sie sie in dunklen Behältern. Milch sollten Sie daher z. B. nur im Tetra-Pack oder in dunklen Flaschen kaufen.

Vitamin-B2-reiche Lebensmittel

Vitamin-B2-reiche Lebensmittel sind:
Lebensmittel (100 g)Gehalt in mg
Milch (1 l)1,80
Huhn, Brust0,90
Schwein: Muskelfleisch ohne Fett0,23
Schweinefilet0,31
Rind: Muskelfleisch ohne Fett0,26
Roggen-/Weizenschrot-, Vollkornbrot0,17
Rosenkohl0,14
Erbsen, gekocht0,16
Spinat, gekocht0,16
Brokkoli0,18
Austernpilze0,30
Steinpilze0,37
Champignons in Dosen0,22

B-Vitamine: Achtung Gentechnik!

Immer mehr Lebensmittel werden heute mit dem Satz „angereichert mit Vitaminen“ beworben. Eine böse Überraschung können Sie allerdings erleben, wenn Sie Lebensmittel kaufen, die künstlich mit Vitamin B2 angereichert sind: Dieser Vitaminzusatz entstand per Gentechnik

Der größte Vitaminproduzent produziert schon seit fast 4 Jahren Vitamin B2 mit gentechnisch veränderten Bakterien. Diese Bakterien haben die chemische Herstellung des Vitamins vollkommen ersetzt. Ihnen wurde ein bestimmtes Gen-Bestandteil eingesetzt, so dass sie jetzt in der Lage sind, 300.000 Mal mehr B2 zu produzieren als normale Bakterien.

Das so gewonnene Vitamin wird aufgrund seiner gelben Farbe zum einen als künstlicher gelber Farbstoff (E 101) Frühstücksflocken oder Wellnessprodukten zugesetzt. Andererseits gelangt es als Vitamin B2 in Fitness-Riegel oder Babykost. Sie werden aber auf der Zutatenliste vergeblich den Hinweis auf gentechnisch veränderte Zusatzstoffe suchen.

Auch wenn seit dem 18. April gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden müssen, fallen E101 und B2 nicht unter diese Verordnung. Von der Kennzeichnung ausgenommen sind nämlich unter anderem Stoffe, die mit „Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen“ produziert wurden.

Daher empfiehlt es sich, auf natürliche Quellen, wie zum Beispiel Bio-Milch oder -gemüse, auszuweichen, denn Bio-Hersteller verpflichten sich, gentechnik-frei zu produzieren.


Vitamin B3 sorgt für Ausgeglichenheit und Ruhe

Schlafstörungen können vielerlei Ursachen haben. Aber die naheliegenden entdecken viele Ärzte leider immer noch nicht. Eine Unterversorgung mit Vitamin B3 kann schuld daran sein, wenn Sie nachts keine Ruhe finden. Ich erkläre Ihnen, warum dieses Vitamin so wichtig für Ihren Schlaf ist – und wie Sie sich ab sofort ausreichend mit Vitamin B3 versorgen.

Gläser und Schüsseln mit Milch und Quark

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Schlaflosigkeit ist heute leider weit verbreitet. Jeder Zweite klagt über fehlenden Schlaf, zu lange Einschlafphasen, zu kurze Tiefschlafphasen und ein Erwachen, bei dem man sich wie gerädert fühlt. Die Folge: Schlafmittel gehören zu den meistverkauften Medikamenten in Deutschland. Auf Dauer machen diese aber abhängig – und helfen nur in gerade einmal 20 % der Fälle.

Der Rest der Betroffenen fühlt sich morgens immer noch nicht ausgeschlafen. Die Folge von Schlafmangel: Sie bleiben den ganzen Tag über müde, Ihre Leistung verschlechtert sich, und auch Ihr Immunsystem kann nicht mehr ausreichend arbeiten. Dabei sind Schlaftabletten gar nicht nötig, denn Schlaflosigkeit hat meist einen einfachen Grund: Vitamin B3-Mangel.

Warum Ihnen zu wenig Vitamin B3 den Schlaf raubt

Ihr Körper ist in der Lage, aus dem Eiweißbaustein Tryptophan selbst Vitamin B3 herzustellen. Für 1 mg B3 braucht er rund 60 mg Tryptophan.

So praktisch es auch scheint, dass Ihr Körper Vitamin B3 selbst bilden kann – darauf verlassen sollten Sie sich möglichst nicht. Eigentlich ist Tryptophan nämlich dazu da, um die Produktion von Serotonin zu sichern. Im Wettbewerb um Tryptophan gibt Ihr Körper der Produktion von Vitamin B3 allerdings immer den Vorzug. Brauchen Sie das Tryptophan, das Sie mit Ihrer Nahrung aufnehmen, dann für die Vitamin-B3-Produktion auf, bleibt Ihnen kaum etwas übrig, um Serotonin herzustellen. Mit erschreckenden Folgen: Ihnen fehlt das Chefhormon Serotonin, das Sie für Ruhe und Ausgeglichenheit brauchen. Die Folge: Sie werden unruhig, depressiv, aggressiv, leiden unter Migräne und können schlecht schlafen.

Mein Schlafmittel-Mix lässt auch Sie sanft ruhen

Versuchen Sie es einmal mit meinem persönlichen Schlafmittel-Mix. Zunächst einmal füllen Sie Ihre Vitamin-B3-Speicher auf. Essen Sie zum Beispiel jeden Abend eine Banane. Trinken Sie zudem, bevor Sie ins Bett gehen, ein Glas Milch. Das liefert Eiweiß. So nehmen Sie ausreichend Tryptophan zu sich. Da dieses dann nicht für die B3-Produktion gebraucht wird, wird es komplett in Serotonin umgewandelt. Und je mehr von diesem Hormon Ihnen zur Verfügung steht, umso tiefer schlafen Sie. Schon sind Schlafprobleme für Sie kein Thema mehr.

Wie aber sollen Sie Ihre Vitamin-B3-Depots füllen?

Das gelingt Ihnen auf jeden Fall über die Nahrung – beispielhaft habe ich Ihnen einige Lebensmittel zusammengestellt. Haben Sie sehr niedrige B3-Blutwerte, müssen Sie eventuell eine Zeit lang ein Vitamin-B3-Präparat einnehmen. Fragen Sie daher Ihren Apotheker nach Nicolip® (PZN 4992955).


Vitamin B12 gegen Depressionen

Fast alle Vorgänge im Körper werden durch Enzyme in Gang gesetzt. Um funktionieren zu können, werden für ihren Aufbau zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe benötigt. Fehlt eine dieser Substanzen aufgrund von Krankheit, überdurchschnittlich hohem Bedarf oder einseitiger Ernährung, werden nach und nach wichtige Stoffwechselvorgänge außer Kraft gesetzt.

Eines der bedeutenden Stoffwechsel-Vitamine ist das Vitamin B12. Es sorgt für die Bereitstellung der Stoffe, die für die Blutbildung und den lebenserhaltenden Eiweiß-Stoffwechsel der Nervenzellen notwendig sind.

Aktuelle Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die Einnahme von Vitamin B12 helfen kann, depressive Verstimmungen zu verbessern. So fand man zum Beispiel heraus, dass seelisch verstimmte Menschen mit hohen Vitamin B12-Werten besser auf eine Behandlung mit Antidepressiva reagieren, als diejenigen die nur geringe Mengen des Nervenvitamins im Blut haben.

Diese Tatsache könnte sich bei der Behandlung von seelischen Tiefs positiv auswirken. Neben der intensiven Betreuung durch einen Arzt kann somit auch eine zusätzliche Gabe von Vitamin B12 hilfreich sein. Es kann in flüssiger und hoch dosierter Form am besten vom Körper verwertet werden.

Die 3 größten Irrtümer über B12

  1. Unser Dickdarm versorgt uns mit körpereigenem Vitamin B12. Falsch: Zwar stellen Dickdarmbakterien geringe Mengen an Cobalamin her. Der Dickdarm resorbiert es aber nicht und scheidet es mit dem Stuhl aus.
  2. Hefe, auch Bierhefe, Algen, Süßlupinen, Sojaprodukte und Sauerkraut enthalten Vitamin B12. Falsch: Wenn überhaupt liefern diese Produkte Vitamin-B12-ähnliche Substanzen (Analoga). Diese blockieren die Rezeptionsstellen im Dünndarm und dadurch verhindern dadurch, dass der Körper aktives Vitamin-B12 aufnimmt.
  3. Vitamin B6 und Folsäure aus pflanzlichen Quellen ersetzen Vitamin B12. Falsch: Zwar gehören alle drei zu den wasserlöslichen B-Vitaminen. Jedem einzelnen B-Vitamin kommt seine spezifische Aufgabe im Stoffwechsel zu und es ist nicht durch ein anderes ersetzbar.