So aktivieren Sie mit Ihrem Konstitutionsmittel Ihre Selbstheilungskräfte

So aktivieren Sie mit Ihrem Konstitutionsmittel Ihre Selbstheilungskräfte
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Inhaltsverzeichnis

In der klassischen Homöopathie hat das sogenannte Konstitutionsmittel eine besondere Bedeutung. Es ist das Mittel, das die Gesamtheit des Patienten erfasst und ihm sowohl auf der geistigen als auch auf der körperlichen Ebene heilsame Energie zuführt. Damit bildet es in der alternativen Medizin den Boden für die Gesamtgesundheit des Patienten.

Wie funktioniert die Konstitutionstypenlehre? 

Jeder Mensch ist einzigartig, und dennoch arbeiten sowohl die Medizin als auch die Psychologie mit verschiedenen Typenlehren. Da gibt es beispielsweise den Athleten mit stattlichem Körperbau oder den Leptosomen, der schlank und ohne Körperspannung ist. Die Psychologen unterscheiden auch den Melancholiker vom aufbrausenden Choleriker.  

Homöopathen haben ihre ganz eigene Typenlehre entwickelt, die sowohl die körperlichen als auch die seelischen Eigenheiten berücksichtigt. Diese individuell angeborenen und auch erworbenen körperlichen sowie seelischen Verfassungen werden in der Homöopathie Konstitution genannt.  

Zu jeder Konstitution gibt es ein sogenanntes Konstitutionsmittel, das wie der richtige Schlüssel zum Schloss zur Konstitution passt und das Individuum in seiner Gesamtheit behandelt. 

Welche Konstitutionstypen gibt es?

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Die klassischen, physischen Konstitutionstypen gehen auf den Psychiater Ernst Kretschmer zurück. Er unterscheidet zwischen drei Konstitutionstypen. Der Pykniker hat einen mittelgroßen, gedrungenen Körperbau und neigt zum Fettansatz. Sein Temperament ist behäbig, gemütlich, aber auch lebhaft bis hitzig. Der Athletiker hat einen kräftigen Körperbau und ein heiteres bis forsches Temperament. Der Leptosom ist ein hagerer, schlanker Mensch mit empfindlichem und sprunghaftem Temperament.

Die psychischen Konstitutionstypen können in vier Gruppen eingeteilt werden. Der Sanguiniker ist ein lebhafter, optimistischer Typ, während der Melancholiker ein schwermütiger, pessimistischer Typ ist. Der Choleriker gilt als aufbrausend und jähzornig, während der Phlegmatiker schwerfällig und gemütlich ist. 

Wie wirkt ein Konstitutionsmittel? 

Kurz gesagt, ist das Konstitutionsmittel ein treuer Freund, der sowohl vorbeugend als auch heilend hilft. Für die Homöopathie sind alle Krankheitssymptome und Beschwerden nur ein Anzeichen dafür, dass der Körper versucht, Störungen im Energiegleichgewicht und in der Lebenskraft wiederherzustellen. Mit dem passenden Konstitutionsmittel will der Homöopath dem Körper den Impuls zur Aktivierung seiner Selbstheilungskräfte geben.

Dabei steht das Konstitutionsmittel in direktem Bezug zur Persönlichkeit, zu der es passt. Es spiegelt den individuellen Charakter, die spezifischen Eigenheiten und auch die Neigungen zu bestimmten Erkrankungen wider. So gibt es Konstitutionen, die zu Knochenproblemen neigen, andere haben eher Verdauungsstörungen, und wieder andere neigen zur Schwermut. In allen Fällen ist das passende Konstitutionsmittel in der Lage, körperliche und seelische Schwachstellen auszugleichen sowie damit die Ursache für akute gesundheitliche Probleme zu beheben. 

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Wie wird das passende Konstitutionsmittel bestimmt? 

Um das eine Mittel herauszufiltern, das den Menschen in der Gesamtheit seiner individuellen Eigenheiten abbildet, benötigt der Homöopath eine gründliche Anamnese. Eine solche Anamnese dauert in der Regel mindestens eineinhalb Stunden. Dabei fragt der Homöopath nicht in erster Linie nach akuten Beschwerden, sondern nach den persönlichen Eigenheiten des Patienten. Aufgabe des Homöopathen ist es, sehr genau zuzuhören und alles, was der Patient erzählt, vorurteilsfrei zusammenzutragen, damit sich daraus das am besten passende Arzneimittelbild ergibt. 

Welche Konstitutionsmittel gibt es? 

Ein bekanntes Konstitutionsmittel ist beispielsweise das Pulsatilla pratensis. Der Pulsatilla-Typ ist häufig in weiblichen Patientinnen zu finden, da dieser Typ als niedlich und schüchtern gilt. Pulsatilla pratensis hilft diesem sehr emotionalen Typ bei Beschwerden wie Magen-Darm und Erkältungen. Dieses Arzneimittelbild hilft auch einem Kind des Pulsatilla-Typs, der ähnliche Eigenschaften wie die Frau aufweist. Erkältungen sind auch hier eine häufige Krankheit des Pulsatilla-Kinds.

Auch Argentium nitricium und Arsenicum Album sind Konstitutionsmittel. Der Argentium nitricum Typ ist häufig von einer inneren Unruhe geplagt und hat Angst vor einer schlimmen Krankheit. Patienten und Patientinnen dieses Typs zeigen Symptome wie Verdauungsbeschwerden und Stress. Argentium nitricium kann hier die Symptome lindern und zu einer inneren Ruhe verhelfen. Der Arsenicum Album-Typ ist dagegen ein eher pingeliger Charakter und sind sehr stur. Dieser Typ hat häufig mit Symptomen wie Stress, Herz-Kreislauf-Probleme und Probleme der Atemorgane. Arsenicum Album hilft hier, die innere Unruhe zu lösen. Vor allem bei Patienten ab 45 hilft Arsenicum Album besonders gut, da die meisten Symptome dieses Typs ab diesem Lebensalter auftreten.

Homöopathische Globuli und Tabletten
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Es gibt viele weitere Konstitutionsmittel passend zum Charakter der Patienten. Bevor bestimmte Mittel eingenommen werden, sollte auf jeden Fall eine Anamnese durchgeführt werden. Eine Therapie aufgrund eigener Einschätzung könnte nicht den gewünschten Effekt erzielen und den Patienten enttäuschen

Wie läuft eine Behandlung mit Konstitutionsmitteln ab? 

Wenn das konstitutionelle Mittel gefunden wurde, wird die Behandlung zunächst mit der einmaligen Gabe einer Hochpotenz wie C200 begonnen. Drei Globuli reichen hier aus, um den tiefgreifenden Heilungsprozess in Gang zu setzen. Etwa vier Wochen später findet der erste Folgetermin statt, bei dem der Homöopath erfasst, was sich im seelischen und körperlichen Bereich seit der Mittelgabe getan hat. Da die Grundkonstitution eines jeden Menschen ein Leben lang gleich bleibt, benötigen die meisten Menschen auch ein Leben lang dasselbe Konstitutionsmittel. Je nach den äußeren Einflüssen kann jedoch eine andere Potenz erforderlich werden. Akute Erkrankungen wie etwa ein grippaler Infekt mit hohem Fieber können unabhängig davon den Einsatz eines Akutmittels (wie in diesem Fall z. B. Belladonna) notwendig machen. Die konstitutionelle Behandlung wird dadurch nicht gestört.