Wellness durch Sauna: Vorteile & Tipps für den Saunagang
- Definition: Was ist eine Sauna überhaupt?
- Schwitzen für die Wellness: Welche Vorteile hat das Saunieren für den Körper?
- 10 + 1 goldene Saunaregeln: Tipps für den gesunden Saunabesuch
- Wieso sollte man auf das Trinken zwischen Saunagängen verzichten?
- Abkühlung nach dem Saunieren: Wie am besten?
- Birgt ein Saunabesuch Risiken für den Körper?
- Welche Öle eignen sich für das Aufgusswasser?
Für viele ist der regelmäßige Besuch der Sauna bereits zu einer lieb gewonnenen Gewohnheit geworden. Körper und Geist können entspannen und ganz zu sich finden, wie kaum bei einer anderen Aktivität. Die Sauna hat eine lange Tradition und wird seit Jahrhunderten in vielen Kulturen zur Reinigung, Entspannung und Förderung der Gesundheit genutzt. Heutzutage erfreut sich die Sauna weltweit großer Beliebtheit und wird sowohl in Spa-Einrichtungen als auch in Privathäusern immer häufiger genutzt.
Nicht nur in der alternativen Medizin und Naturheilkunde ist die Sauna als gesundheitsfördernd bekannt. Regelmäßige Besuche im Saunahaus erhöhen nachweislich die Lebenserwartung. Mit einigen einfachen Tipps kannst du das Beste aus deinem Saunagang herausholen und eine wohltuende Erfahrung genießen.
Welche Vorteile ein Saunabesuch noch mit sich bringt, erfahren Sie hier.
Definition: Was ist eine Sauna überhaupt?
Unter einer Sauna können sich die meisten Menschen etwas vorstellen. Tatsächlich gibt es aber unterschiedliche Arten von Saunen: Auf der einen Seite die klassische finnische Sauna und auf der anderen Seite das Dampfbad, welches ebenfalls häufig als Sauna bezeichnet wird. Für welche dieser beiden Alternativen man sich entscheidet, ist häufig von den persönlichen Vorlieben abhängig. Einen großen Unterschied bezüglich der gesundheitlichen Vorteile gibt es jedoch nicht.
Finnische Sauna vs. ein Dampfbad: Beide haben gesundheitliche Vorteile
Ein mit Holz verkleideter Raum mit einem Ofen ausgestattet? Das ist eine finnische Sauna, auch finnisches Bad oder Schwitzstube genannt. Wie der Name verrät, handelt es sich um eine Erfindung aus Finnland, wobei der Saunakult selbst ursprünglich nicht aus Finnland stammt, sondern aus Asien und Mittelamerika. Das Dampfbad, wie es heute bekannt ist, ist allerdings eng mit der Sauna verbunden und stammt aus dem Mittelmeerraum.
Das charakteristische und typische Merkmal an der finnischen Sauna ist die trockene Luft, ansonsten wäre die extreme Hitze gar nicht auszuhalten. Dagegen ist ein Dampfbad dem Klima in einem tropischen Regenwald gleichzusetzen, während die Sauna Wüstenklima repräsentiert.
In der Wüste ist die Hitze deutlich besser auszuhalten, denn durch Verdunstung kühlt sich der Körper ab. Im Regenwald wird hingegen die Verdunstung erschwert, denn die Umgebungsluft ist bereits sehr feucht und kann daher kaum Feuchtigkeit von der Haut aufnehmen.
Wie heiß ist eine Sauna?
In einer Sauna herrschen Temperaturen von 80 bis 100 °C, teilweise kann die Temperatur aber auch höher sein. Je höher man im Saunaraum sitzt, desto höher ist auch die Temperatur. Sie wird dabei konstant gehalten, während immer wieder frische Luft eingeleitet wird. Gleichzeitig werden in unregelmäßigen Abständen Aufgüsse gemacht.
Schwitzen für die Wellness: Welche Vorteile hat das Saunieren für den Körper?
Das Saunieren ist gesund und birgt viele Vorteile. So viel wussten schon die Urvölker, die den Saunakult vor Tausenden von Jahren betrieben. Die trockene Hitze hat einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit des Körpers und das auf vielerlei Art und Weise. Es existieren sogar Studien, die belegen, dass regelmäßige Saunabesuche die Lebenserwartung erhöhen.
Besuch im Saunahaus: Vorteile für Herz und Kreislauf
Die Sauna stärkt das Immunsystem und ist pures Training für das Herz-Kreislauf-System. Der Wechsel zwischen extremer Hitze und Kälte trainiert die Gefäße und lässt sie elastisch bleiben. Aber nicht nur das: Der Körper übt durch regelmäßige Saunagänge seine Kerntemperatur zu halten, egal ob draußen Winter oder Hochsommer herrscht. Durch regelmäßige Saunagänge friert man demnach bei Minustemperaturen nicht so schnell und erträgt selbst tropische Temperaturen im Sommer viel leichter.
Aber Vorsicht! Zu viele Sauna-Aufgüsse können Kreislaufprobleme verursachen, da die für die finnische Sauna typischen Aufgüsse die gefühlte Temperatur in der Sauna erhöhen. Deshalb darf die Menge an Aufgusswasser nicht zu hoch sein, sonst steigt die Luftfeuchtigkeit. Die Folge: Der Körper kann überhitzen.
Saunabesuch fördert die Durchblutung
Das Schwitzen in der Sauna fördert ebenfalls die Durchblutung. Die extremen Temperaturen von bis zu 100 °C lassen den Körper schwitzen und so Flüssigkeit verlieren. Dadurch dickt das Blut leicht ein. Um dies auszugleichen und das Blut fließfähig zu halten, entzieht der Körper Wasser aus dem Gewebe und gibt es ins Blut. Mit dem Wasser werden nun auch angesammelte Säuren und Schlacken ausgeschwemmt, die sich im Gewebe eingelagert haben.
Auch bei Muskelverspannungen wirkt die Hitze wahre Wunder. Ähnlich wie bei einem Körnerkissen, das Verspannungen löst, wirkt die Sauna entspannend auf den gesamten Körper.
Ein hoher Blutdruck kann ebenfalls durch Saunieren effektiv gesenkt werden. Dies ist in Studien hinreichend belegt. Ursache für die Blutdrucksenkung ist die Erweiterung der Arterien durch das Schwitzen. Das Herz wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und der Herzmuskel wird entlastet.
Wie gut ist die Sauna für die Haut?
Ein Saunabesuch reinigt die Haut bis in die letzte Pore. So wird sie auf Dauer rosig und zart. Durch die Durchblutungsanregung und auch dadurch, dass abgestorbene Hautschuppen und Talg sich lösen, wird nicht nur der Körper selbst, sondern auch die Haut entschlackt.
Die Haut muss im Anschluss an den Saunagang aber das zurückbekommen, was ihr genommen wurde: Feuchtigkeit. Dies kann gut durch eine Feuchtigkeitscreme geschehen. Auch ein nasser Waschlappen in der Sauna kann die Haut feucht halten. Cremes dürfen aber erst aufgetragen werden, wenn die Haut aufgehört hat zu schwitzen. Dann kann der Hautalterung wirkungsvoll entgegengewirkt werden.
Durch Schwitzen: Abnehmen in der Sauna?
Abnehmen in der Sauna ist nicht möglich. Wer sich vor und nach dem Saunagang auf die Waage stellt, wird zwar Gewicht verloren haben, dies liegt aber im Großen und Ganzen an dem Flüssigkeitsverlust und ist nur ein temporärer Effekt.
Indirekt wird dem Abnehmen aber durchaus entgegengewirkt. Saunen regt den Stoffwechsel an, dadurch wird auch im Ruhezustand mehr Energie verbraucht und theoretisch schneller abgenommen. Dies ist vergleichbar mit dem Nachbrenneffekt nach dem Sport – einer Phase, in der auch durch sportliche Aktivität der Stoffwechsel erhöht ist.
Drei Saunagänge entsprechen ungefähr einem Energieverbrauch von 150 kcal. Im Vergleich ist das nicht besonders viel, insbesondere wenn man bedenkt, dass drei Saunagänge nötig sind und bereits nach zwei Gängen für viele Saunagänger die körperliche Grenze erreicht ist.
Saunieren für die innere Wellness
Die Sauna bewirkt eine intensive Reinigung, sowohl von außen als auch von innen. Ursprünglich dienten die Schwitzhütten auch als Methode der Körperhygiene, heute ist dies allerdings nicht mehr so wichtig, denn die hygienischen Standards sind hoch.
Wichtiger ist heute der Faktor des Wohlbefindens. In der Sauna erholt man sich sowohl in körperlicher, seelischer als auch in geistiger Hinsicht umfassend.
Durch das starke Ansprechen der körpereigenen Regulation wird die Belastbarkeit gegenüber Reizen der unterschiedlichsten Art erhöht. So beugt das Saunieren Gesundheitsstörungen vor, macht widerstandsfähiger und unterstützt zugleich die Heilung verschiedenster Krankheiten.
Regelmäßiges Saunieren stärkt die Abwehrkräfte, trainiert die Selbstheilungskräfte und das umso besser, je öfter man sauniert.
10 + 1 goldene Saunaregeln: Tipps für den gesunden Saunabesuch
Saunieren wirkt durchblutungsfördernd, reinigend und entspannend auf den gesamten Körper. Es müssen allerdings ein paar Grundregeln eingehalten werden.
Das sind die 10 + 1 goldenen Saunaregeln:
- Das gehört in die Saunatasche: Neben einem Handtuch zum Umlegen gehört auch ein zweites Handtuch zum Abtrocknen zur Grundausstattung. Auch Badelatschen, Duschgel und ein Bademantel sollten mitgenommen werden.
- Kalte Füße: Im Winter frieren schnell die Füße. Nicht überall ist die Saunaanlage wohltemperiert. Vor dem Saunagang sollten die Füße aber warm sein. Daher müssen sie möglicherweise in einem warmen Tauchbad aufgewärmt werden. Gleiches gilt für die Hände.
- Wichtig für Anfänger: Auch vor dem Saunen duschen. Danach gründlich abtrocknen. Das ist wichtig, um sofort ins Schwitzen zu kommen.
- Nicht mit vollem Bauch in die Sauna: Das belastet den Kreislauf und kann zu unangenehmen Folgen führen.
- Von unten nach oben: Saunaanfänger sollten auf einer der unteren Sitzbänke beginnen und mit dem ersten Aufguss warten. Der Temperaturunterschied zwischen Boden und Decke liegt in der Sauna bei etwa 60 °C. Zum Vergleich: In einem normal geheizten Raum beträgt er 3 °C. Es ist daher sehr entscheidend, wo man sich hinsetzt und ob man in der Sauna sitzt oder liegt. Liegen hat auch noch einen weiteren Vorteil neben mehr Entspannung: Die Temperatur am Körper ist überall etwa gleich verteilt. Sonst sind bereits Kopf und Füße einer sehr unterschiedlichen Temperatur ausgesetzt.
- Nur gesund in die Sauna: Die Sauna wirkt sich zwar positiv auf die Gesundheit aus, aber nicht unbedingt auf bestehende Krankheiten. Bei einer Erkältung ist die Sauna tabu. Bei einer chronischen Erkrankung muss vorher mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden.
- Langsamer Start: Ein Saunagang von jeweils fünf bis acht Minuten reichen für Anfänger völlig aus. Nur erfahrenere Saunagänger können den Wechsel zwischen Hitze und Kälte zweimal am Stück vertragen. Ein dritter Saunagang ist unnötig, denn er lässt Stresshormone entstehen, die dem Körper schaden.
- Nicht übertreiben: Eine gesamte Saunasession darf 30 Minuten nicht überschreiten, so sagen es die Saunaregeln. Danach muss die Kabine verlassen werden. Das muss aber gar nicht sein, denn dies strengt nur unnötig an. In der klassischen Sauna reichen acht bis zwölf Minuten, um zu entspannen und den Körper durch die Wärmereize anzuregen. Im Dampfbad reichen zehn bis fünfzehn Minuten. Schwindel ist ein Warnsignal: Sofort die Kabine verlassen, egal wie viel Zeit vergangen ist.
- Zuvor jedoch: Vor dem Verlassen der Sauna sollte man sich einen Moment auf die unterste Bank setzen und die Beine etwas baumeln lassen. Das bringt den Kreislauf wieder in Schwung und vermeidet, dass man bei Verlassen der Kabine umkippt. Insbesondere, wenn einem bereits schwummrig ist.
- Nach der Sauna: Im Anschluss an den Saunagang sollte man sich kurz an die Raumluft gewöhnen. Erst dann kann kalt geduscht werden. Wichtig dabei: Das Wasser darf den Körper nicht auf einmal treffen. Optimal ist ein Wasserschlauch, die Brause kann alternativ auf einen Strahl umgestellt werden. Erst ist ein Bein dran, vom Fuß beginnend, dann das andere Bein, danach die Arme bis hoch zur Schulter. Am Ende kann eine lauwarme Dusche den ganzen Körper wieder beruhigen.
- Ausruhen im Ruheraum: Nach dem Saunabesuch ist Ruhe angesagt. 15 bis 30 Minuten mit Bademantel im Ruheraum lassen den Körper wieder zu Kräften kommen. Danach müssen die verlorene Flüssigkeit und die Mineralstoffe aufgefüllt werden. Dies ist mit mindestens einem halben Liter Wasser getan.
Wieso sollte man auf das Trinken zwischen Saunagängen verzichten?
Es ist normal, dass man bei einem Saunagang Durst bekommt. Dem Körper wird viel Flüssigkeit entzogen. Trotzdem ist es wichtig, dass man zwischen den Saunagängen nichts trinkt. Sonst drohen Magenschmerzen.
Diese Reaktion ist typisch für den Körper. Der Organismus wird durch die Flüssigkeitszufuhr überfordert und es können Kreislaufbeschwerden und Übelkeit entstehen. Auch der Reinigungsprozess, den der Saunagang anregt, wird durch das Trinken gestört.
Ungefähr eine Stunde vor dem ersten und nach dem letzten Saunagang kann etwas getrunken werden. Dabei sollte es sich um ein Gemisch aus Wasser und Apfelsaft im Verhältnis 2:1 handeln. Dieses kann der Körper in dieser Situation am besten aufnehmen.
Abkühlung nach dem Saunieren: Wie am besten?
Wasser leitet Wärme 25-mal so gut wie Luft. Das bedeutet, dass man sich in einem Raum mit 20 °C (Raumtemperatur) problemlos lange aufhalten kann, in 20 °C kaltem Wasser sieht das Ganze schon ganz anders aus. Eine Abkühlung mit Wasser ist nach der Sauna also ideal.
Als Erstes jedoch empfiehlt sich das Luftbad. Nach einer Abkühlung der Atemwege sollte man sich etwas bewegen, denn bleibt man stehen, kann der Blutdruck absacken. Außenluft eignet sich für die erste Phase nach Verlassen der Sauna am besten, denn hier kühlt die Haut am effektivsten ab. Hier ist auch die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch wie in der Nähe der Duschen.
Dann geht es unter die Dusche, danach erst ins Tauchbecken. Erst muss der Schweiß runter und das Wasser muss langsam über den Körper verteilt werden. Man sollte vermeiden den Körper auf einmal zu schocken.
Wie das Schwitzen will auch das Abkühlen gelernt sein. In Finnland springen die Menschen im Winter nach der Sauna sofort in einen See. Dafür ist natürlich Saunaerfahrung nötig. Zehn Sekunden im Tauchbad reichen völlig aus. Erst sollten Gesicht und Hals benetzt, dann sollte ganz eingetaucht werden. Kurz und kalt ist insgesamt gesünder als länger und dafür nicht ganz kalt. Ein warmes Bad kann den Kreislauf sogar vollständig zusammenbrechen lassen.
Birgt ein Saunabesuch Risiken für den Körper?
Es spricht nicht viel gegen einen Saunagang. Fühlt man sich gesund, hat kein Fieber und keine Lust auf Sport, so ist die Sauna eine geeignete Alternative. Dabei müssen Sie nur einige Dinge beachten: Sehen Sie von einem Saunabesuch ab, wenn Sie erkältet sind. Außerdem sollten Anfänger es langsam angehen lassen, so zum Beispiel bei der Anzahl der Aufgüsse.Es gibt aber auch Krankheiten, bei denen man der Sauna fernbleiben sollte.
Bei diesen Beschwerden sollte die Sauna gemieden werden:
- Akute grippale Erkrankungen
- Akute, unklare Erkrankungen
- Zu geringe Belastbarkeit des Herz-Kreislaufsystems
- Akute Herzerkrankungen
- Herzrhythmusstörungen
- Neu aufgetretene Herzmuskelschwäche
- Herzinsuffizienz in höheren Stadien
- Künstliche Herzklappen
- Schwerere Durchblutungsstörungen in den Beinen
- Schwere Krampfadern
- Ausgeprägte Venenleiden mit wiederholten Thrombosen
- Offene Beine (Ulcus cruris)
- Lymphödeme
- Schilddrüsenüberfunktion
- Magengeschwüre mit Blutungsneigung
- Bestimmte neurologische Erkrankungen (z. B. Multiple Sklerose)
Welche Öle eignen sich für das Aufgusswasser?
Folgende ätherischen Öle eignen sich gut, um das Aufgusswasser anzureichern. Nicht vergessen: drei Tropfen pro Kelle reichen aus.
Öle für den Aufguss:
- Neroli-Öl: Leicht süßer und euphorisierender Duft. Er beruhigt und entkrampft, entspannt und wirkt stimmungsaufhellend.
- Zedernholzöl: Warmer holziger Duft. Wirkt gegen Hautausschläge, unreine Haut und Wechseljahresbeschwerden.
- Zitronenöl: Wirkt entzündungshemmend, desinfizierend und erfrischend auf Körper und Geist.
- Nadelöle (Latschen-, Zirbel- und Meerkiefer): Frischer, würziger Duft, der die Atemwege reinigt.
Diese Öle sollten in der Apotheke gekauft werden, denn sie müssen für den Saunaaufguss geeignet sein.